Trödler Reklame (Vorschau)
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UHREN<br />
15<br />
Schwenninger Hauptwerk waren 750 Personen,<br />
in der 1899 erbauten Schwenninger<br />
Uhrengehäusefabrik arbeiteten 120<br />
Mitarbeiter, im österreichischen Bregenz<br />
(Neubau 1888) etwa 200 und in Paris<br />
(Handels- und Montagehaus) 50 Mitarbeiter.<br />
Unter den Mauthe-Produkten dieser<br />
Zeit brachten die Wecker-Varianten den<br />
größten Umsatz, das blieb noch nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg so. Zur Fertigung gehörten<br />
auch „Regulateure in allen Größen für<br />
Gewichts- und Federaufzug-Wanduhren<br />
alter und neuer Geschmacksrichtung,<br />
Hausuhren in Gehäusen für jeden gewünschten<br />
Stil, stilisierte und Massenartikel,<br />
Wecker-Gehäuse etc." Mit dem „neuen<br />
Geschmack” ist der Jugendstil gemeint.<br />
Hauptabnehmer waren Österreich-<br />
Ungarn, Russland, Großbritannien, die<br />
Vereinigten Staaten von Amerika, Italien<br />
und die skandinavischen Länder.<br />
Der große wirtschaftliche Aufschwung<br />
wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen,<br />
die eigentliche Uhrenherstellung<br />
immer mehr zugunsten von Rüstungsprodukten<br />
zurückgefahren. Die Auslandsmärkte<br />
mussten nach Kriegsende zurückerobert<br />
werden, was nicht immer gelang,<br />
denn in manchen Ländern hatten sich inzwischen<br />
eigene Uhrenindustrien etabliert.<br />
Überseegebiete füllten nach und<br />
nach die Lücken. 1924 wurde der Vorkriegsexport<br />
übertroffen. 1937 hieß es in<br />
einer Festschrift: „Auch der Export mit Uhren<br />
lebt wieder auf, alte durch den Krieg<br />
abgerissene Verbindungen werden wieder<br />
hergestellt (...) Deutschlands Handel<br />
Wanduhr. Holzrahmen nussbaumfarben oder eichenfarben<br />
poliert. Bei Modellen der 1930er-Jahre<br />
stehen die kleinen Stundenziffern 13-24 als innerer<br />
Ring über den großen (z.B. in den Katalogen<br />
von 1930 und 1932). 1930 als Oeil de boeuf annonciert,<br />
Ochsenauge. Ø 27, 32 und 37 cm<br />
Wanduhr. Synchron-Gehwerk. Gehäuse nussbaumartig,<br />
Chrom-Lünette, Metall-Silberzifferblatt<br />
unter Glas, Zentralsekunde. Ø 27,5 cm.<br />
Katalog 1939, Seite 114, Nr. 6130/185<br />
Tischuhr. Kaukasisch Nussbaum, Goldzahlenreif,<br />
Zifferblatt Mattsilber, Kristallglas. Katalog<br />
1937/38, Seite 35, Nr. 50/38<br />
mit der Welt blüht". In dieser Zeit stellte der<br />
Betrieb wöchentlich fünf Millionen Teile für<br />
45.000 Uhren her, das entspricht einer<br />
Jahresproduktion von über zwei Millionen<br />
Stück. Ein Standardwecker des Jahres<br />
1937 bestand übrigens aus 163 Teilen. Ende<br />
der 20er- und zu Beginn der 30er-Jahre<br />
kam es zu verschiedenen Firmenzusammenschlüssen<br />
und Bestrebungen, die<br />
deutsche Uhrenindustrie in großen nationalen<br />
Gesellschaften zusammenzufassen.<br />
Das Unternehmen Mauthe blieb jedoch<br />
in Familienbesitz, man legte Wert auf<br />
Unabhängigkeit. Die Führungspositionen<br />
behielten stets Familienangehörige bzw.<br />
angeheiratete Mitglieder.<br />
Als nach Demontage durch die französische<br />
Besatzungsmacht, Materialknapp-<br />
Katalog 1932. – Synchronuhren 30er-Jahre. – Katalog<br />
Nr. 104, 1934. – Katalog 1935/36. – Katalog 1936.<br />
– Katalog 1938