26.02.2014 Aufrufe

Trödler Reklame (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

46<br />

TECHNIK<br />

Produktion elektrischer Rasierer zugunsten<br />

von kriegstechnischem Gerät stark<br />

zurückgefahren wurde (freilich auch bei<br />

Siemens), kam dieser Apparat erst 13 Jahre<br />

später auf den Markt. „Und alle Rasierer<br />

sind mit starkem Aspekt auf Frauen gestaltet",<br />

weiß Bildhauer Roese. „Als Geschenk<br />

für die Männer." Selten kauften<br />

sich Männer selbst einen Rasierapparat.<br />

Ihn selbst hat ein Braun „Sixtant”, der ihm<br />

1994 in die Hände fiel, nachhaltig beeindruckt.<br />

„Damals gefiel er mir unheimlich<br />

gut." Doch das schwarz-silberne Stück<br />

rutschte ihm aus der Hand, fiel ins Waschbecken,<br />

wobei das Gehäuse einen Riss<br />

bekam. So suchte er auf Flohmärkten nach<br />

einem weiteren „Sixtant”, um seinen wieder<br />

„heil" zu machen. „Aber ich fand nur<br />

ein anderes Modell." Diese neue Form<br />

trieb ihn an, weiterzusuchen und weiterzuforschen.<br />

So nahm die Sammlung ihren<br />

Anfang, mittlerweile sagt er über die vielen<br />

Hundert Objekte: „Die haben ein unheimliches<br />

Gewicht."<br />

Schon als Bub war Gerhard Roese neugierig<br />

und begeisterungsfähig. Damals<br />

sammelte er zunächst Vogeleier oder andere<br />

„interessante Dinge". Als Jugendlicher<br />

wurde er dann auf Grammofone, Radios<br />

und Schallplatten aufmerksam. Er habe<br />

schließlich alles gehortet, „was ich finden<br />

und mir leisten konnte." Viel Geld habe<br />

er aber nie ausgegeben, sei der Rasierer<br />

auch noch so besonders gewesen.<br />

„Das teuerste Stück hat vielleicht um die<br />

30 Euro gekostet." Aber Gerhard Roese<br />

surft für seine Lieblinge schon mal stundenlang<br />

im Internet, wo er immer wieder<br />

ein schmuckes Stück aufstöbert. Bestimmte<br />

Objekte, sagt er, sehe man „einmal<br />

und nie wieder". Hierbei handele es<br />

sich um Dinge, die nur in einer geringen<br />

Stückzahl auf den Markt gekommen sind,<br />

oder um „Versuchsstücke, die damals<br />

schon rar und deshalb teuer waren." Auch<br />

technologische Flops hätten Seltenheitswert,<br />

denn auch sie verschwanden wieder<br />

rasch vom Erdboden. Rare Objekte seien<br />

freilich auch billige Wegwerfartikel. Denn<br />

sie wurden gekauft und benutzt, bis sie kaputt<br />

gingen, dann weggeworfen. „Da fehlt<br />

dann die Wertigkeit und die Dinge verschwinden,<br />

als hätten sie nie existiert", bedauert<br />

der Darmstädter. Auch diese Tatsache<br />

treibe ihn an, sich für alltägliches<br />

Gebrauchsgut zu interessieren.<br />

Mit zwei und drei Scherköpfen<br />

Nachdem Remington 1937 den ersten<br />

elektrischen Trockenrasierer auf den<br />

Markt gebracht hatte, arbeitete das Unternehmen<br />

an der Entwicklung von Rasierern<br />

mit mehreren Scherköpfen. 1940 präsentierte<br />

der Konzern den ersten Rasierer mit<br />

zwei Scherköpfen und 1941 den ersten mit<br />

drei Scherköpfen sowie Langhaarschneider.<br />

Der erste Akku-Rasierer dieser Marke<br />

wurde 1960 produziert. Ausgestattet mit<br />

Nickel-Cadmium-Akkus, konnte man ihn<br />

mehrere Tage ohne Netzanschluss benutzen.<br />

Früher waren Elektrorasierer recht unpräzise,<br />

inzwischen haben sie gegenüber<br />

den Handrasierern aufgeholt. Zeitaufwand<br />

und Hautreizungen sind bei der Elektrorasur<br />

in der Regel geringer als bei der Nassrasur<br />

von Hand. Der Vorläufer vom „Philipsshave”<br />

(Philips) wird 1942 geboren.<br />

Alexandre Horowitz und Alexis van Dam<br />

entwickeln diesen Apparat in den Niederlanden.<br />

Die Firma Bang & Olufsen (B&O)<br />

bringt 1947 ihren ersten Elektrorasierer auf<br />

den Markt. In Deutschland kam allerdings<br />

niemand in den Genuss, sich mit diesem<br />

skandinavischen Designerstück zu rasieren.<br />

Er wurde vor allem in Dänemark verkauft<br />

und erreichte dort 1950 einen Marktanteil<br />

von beachtlichen 40 Prozent. 1954<br />

bringt das Unternehmen Braun in den USA<br />

den ersten elektrischen Frauenrasierer auf<br />

Dieser mechanische Rasierer aus Russland ist auf<br />

der Unterseite weiß und auf der Oberseite<br />

schwarz. Er lag edel verpackt in einem Etui, das<br />

wiederum in einer blauen Verpackung steckte.<br />

Mit ihm ging’s auf „die Reise per Schiff, Flugzeug<br />

oder Lastwagen", was anhand von Grafiken auf<br />

dem Karton verdeutlicht wurde<br />

„Rabaldo" nannte sich der erste Elektrorasierer,<br />

der nach 1945 auf deutschem Boden auf den Markt<br />

kam. Der sogenannte Kleinstrasierer wurde 1949<br />

in Suhl produziert, war ab 1950 zu haben<br />

07 / 12<br />

Das aus Deutschland stammende weißgraue Gerät<br />

„Otas TR" wurde durch Pumpen per Hand angetrieben,<br />

es hat eine rote Arretierung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!