Eulenspiegel Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört (Vorschau)

Von unserem
Hauptstadt-
Korrespondenten
Atze
Svoboda
Explodiert …
… ist Boris Becker. Er wurde auf der Internetplattform
Twitter von Oliver Pocher in
ein Streitgespräch gezerrt. Pocher beleidigte
darin Beckers Frau, und Becker
wünschte Pocher zynisch viel Spaß bei
seiner anstehenden Scheidung. So etwas
kann bei richtigen Männern natürlich vorkommen.
Es ist immer besser, Konfrontationen
offen zu begegnen. Auch ich kenne
diese Momente, wenn Streit eskaliert,
wenn man vor dem Ex-Freund seiner Liebschaft
steht, der die Trennung offensichtlich
nicht überwunden hat. Dann muss
man schon mal mit den eigenen Händen
ran und per Smartphone seinen vor dem
Haus wartenden Bodyguard rufen. Ich
konnte schließlich aus dem Kleiderschrank
des Stelzbockes entkommen.
Trotzdem, ebenso ehrenhaft wie das offene
Austragen von Konflikten ist eiserne
Selbstkontrolle. Diese hat Becker bewiesen,
als er sich im Zorn nicht dazu hinreißen
ließ, sein Wissen über Frauke Ludowig
auszuplappern, die in dem Konflikt
eine geheimnisvolle Rolle zu spielen
scheint. Obwohl es in Becker brodelte,
nahm er – ganz Gentleman und rechtschreibvergessen
– jedweden Gerüchten
den Raum: »kennt ihr #fraukeludewig privat?
Ich koennte euch Stories berichten...«
Tat er aber nicht. Deswegen kann man
nun nicht vortrefflich spekulieren, ob
Frauke Ludowig und Oliver Pocher gemeinsam
Hundewelpen vor Supermärkten stehlen,
um sie an ihren Milzen zusammenzunähen,
bevor sie sie bei lebendigem Leibe
essen, während beide ihre ausgehfeine
SS-Uniform tragen.
Auch ich möchte an dieser Stelle keine
Geschichten erzählen, die ich mit eigenen
Augen bezeugen durfte. Deswegen möchte
ich betonen, dass die Wörter »Inka
Bause«, »Butterbrot«, »Rudelfick« in keinerlei
Zusammenhang zueinander stehen.
Aber wenn Spiegel Online morgen darüber
spekuliert, ob das wirklich so ist, dann
kann ich leider nichts dagegen tun. Aber
keine Sorge, vielleicht bringen sie nur wieder
was über diese gähnend langweilige
Lampedusa-Sache.
Leerposten
In den Koalitionsgesprächen
geht es der
SPD nach eigener Aussage
mehr um Inhalte
als um Posten. Kanzlerin
Merkel begrüßt
diese Einstellung. Wem
es um Inhalte geht,
der bekommt bei ihr
ohnehin keine Posten.
Michael Kaiser
Egoismus pur
Es wäre ungerecht,
das Scheitern der FDP
an der Leihstimmenabsage
der Kanzlerin
festmachen zu wollen.
Schließlich hat die
FDP ja auch keine
Leihstimmen von der
SPD, den Grünen, der
Linken oder der AfD
bekommen. MK
Lanz hilft
Markus Lanz will sich mit dem Verschwinden
der FDP nicht abfinden und weiterhin Kubicki,
Döring und Co. in seine Sendung einladen.
Bei Wetten, dass..? soll demnächst sogar Rainer
Brüderle versuchen dürfen, tausend Weinflaschen
durch Abtasten des Etiketts zu identifizieren.
Fraglich ist jedoch, ob die FDP 2017 die
5-Prozent-Hürde überwinden kann, wenn lediglich
die noch verbliebenen Wetten, dass..?-
Zuschauer die Liberalen wählen. Björn Brehe
Bernd Zeller Burkhard Fritsche
10 EULENSPIEGEL 11/13