Eulenspiegel Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört (Vorschau)

Problemkind
Zu ihrem Pech haben die Mantelroben auch noch praktische
Knopfaugen!
kriki
Finstere
Zeiten bei
Lehmanns
Der Herbst ist eine dunkle Jahreszeit.
Nur wenig Licht erhellt
die Tage; morgens kann man
sich noch ewig rekeln, bevor es
endlich hell im Zimmer wird,
und abends setzt die Finsternis
immer früher ein. Manchmal
kommt es sogar vor, dass der
Lichtschein die undurchsichtigen
Schwaden und Nebelvorhänge
kaum zu durchdringen
vermag, die jetzt über Stadt,
Land, Fluss und Sofaecke
liegen.
Schnell kann der sensible
Mensch da Depressionen
entwickeln, sieht es
doch so aus, als gäbe es
überhaupt keinen Tunnel
mehr am Ende des
Lichts.
Zum Glück geht es
aber auch anders, wie
das Beispiel von Familie
Lehmann aus
Düsterförde zeigt.
Schon seit August
bereiten
sich die
Lehmanns auf den Herbst vor,
indem sie alle Lampen ausschalten,
sämtliche Vorhänge
zuziehen und Frau Lehmann
sich im Rekeln übt, damit das
Dunkel wenigstens was zu
munkeln hat. Weil aber draußen
38 Grad herrschen, hat sie sich
überdies aller Kleidungsstücke
entledigt, und man könnte meinen,
dass Herr Lehmann die Situation
vielleicht missversteht
und sich irgendwelche warmen
Gedanken macht. Aber er tut
nichts dergleichen. Wahrscheinlich
ist er einfach ein
Muster an gutem Benehmen
oder er versteht nichts vom
Dunkelmunkeln.
Frau Lehmann überlegte
jedenfalls schon lange, welche
Gründe wohl den Gatten dazu
veranlassen mochten, hier mit
ihr so einen Zirkus zu veranstalten,
ohne dass irgendwas
Unterhaltsames dabei herauskam.
Bald fiel ihr die Lösung
ein, und leider war es die simpelste
aller möglichen: Ihr Oller
war einfach keine große
Leuchte.
ru/ke