Eulenspiegel Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört (Vorschau)
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Zuvorkommend<br />
Experten warnen vor dem hohen<br />
Risiko, das die Vernichtung der syrischen<br />
Chemiewaffen mit sich<br />
bringt. Zum Schutz der UN-Inspekteure<br />
vor Ort soll sich deshalb die<br />
syrische Regierung bereit erklärt<br />
haben, ihre Chemiewaffen in Eigenregie<br />
irgendwo nahe der israelischen<br />
Grenze zu entsorgen. MK<br />
Der Preis der Freiheit<br />
Der Iran will seinen Bürgern bald<br />
freien Zugang zum Internet gewähren.<br />
Wahrscheinlich hat der iraniche<br />
Wächterrat nach dem NSA-<br />
Skandal endlich begriffen, dass<br />
man seine eigene Bevölkerung auf<br />
diese Weise am effektivsten bewachen<br />
kann.<br />
MK<br />
Zeit<br />
ansagen<br />
Klaus Stuttmann<br />
Harm Bengen<br />
Es ist vollbracht<br />
Die Bundeswehr hat fertig mit dem<br />
»Wiederaufbau der Infrastruktur in<br />
Afghanistan« und checkt aus. Bei<br />
der feierlichen Übergabe des<br />
Schlüssels für das Hochsicherheitscamp<br />
in Kundus wünschte Bundesverteidigungsminister<br />
de Maizière<br />
den afghanischen Nachmietern<br />
»Mut, Kraft und Geduld, damit die<br />
Ernte gut wird.« Schön gesagt – allerdings<br />
verstößt die Aufforderung<br />
zum Schlafmohn- und Hanfanbau<br />
gegen § 111 Strafgesetzbuch.<br />
Sadhu van Hemp<br />
Ungarische Logik<br />
Ungarns Parlament hat ein Gesetz<br />
verabschiedet, welches Obdachlosen<br />
das Übernachten unter freiem<br />
Himmel verbietet. Die nächsten<br />
Schritte sollen folgen. Demnach<br />
werden in Krankenhäusern grundsätzlich<br />
nur noch gesunde Menschen<br />
behandelt, die Benutzung<br />
des ÖPNV steht Personen nicht<br />
mehr zu, die nicht über einen Führerschein<br />
verfügen, und mit Sozialleistungen<br />
darf man erst rechnen,<br />
wenn man zum Kreis der Besserverdiener<br />
<strong>gehört</strong>.<br />
BB<br />
Falsche Freunde?<br />
Der afghanische Präsident Hamid<br />
Karsai klagt über das Vorgehen der<br />
Nato in seinem Land: Der Militär -<br />
einsatz habe Afghanistan »viel Leid<br />
gebracht, den Verlust zahlreicher<br />
Leben und keine Vorteile«. Eigentlich<br />
war abgesprochen, dass der<br />
Krieg viel Leid bringt, den Verlust<br />
zahlreicher Leben und viele Vorteile<br />
für Karsai und seine Sippschaft.<br />
MK<br />
Ertrunkene Zuschauer<br />
In der Tagesschau wurde angesichts<br />
der vor Italien ertrunkenen<br />
Flüchtlinge erklärt, dass von der<br />
EU kaum Entscheidungen zu erwarten<br />
sein dürften, »die uns solche<br />
Bilder in Zukunft ersparen werden«.<br />
Denn wer sind mal wieder<br />
die Opfer? Die armen Zuschauer natürlich,<br />
die das alles mitansehen<br />
müssen. – Bleibt nur zu hoffen,<br />
dass die EU sich doch noch dazu<br />
entscheidet, gegen die Täter in der<br />
ARD vorzugehen. Carlo Dippold<br />
Mario Lars<br />
EULENSPIEGEL 11/13 11