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Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 4/2013 (Vorschau)

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Das Café Skandinavia in der Nr. 94a, wie<br />

auch das im Admiralspalast, galt als Kintopcafé.<br />

Hans Ostwald: »Nach den Klängen von<br />

Puccinis Boheme oder Gilberts Puppchen<br />

werden dort die kurzfristigen Engagements<br />

für die Filmaufnahmen gemacht. Die Regisseure<br />

der großen Filmfabriken erscheinen,<br />

werden sofort umringt. Alle stürzen auf sie<br />

los. Jeder preist sich an. Die Regisseure haben<br />

kaum Platz, inmitten der drängenden Menge<br />

notieren und buchen sie.« Für die meisten<br />

Unternehmer galt die neue Filmbranche nicht<br />

mehr als ein auf schwacher Basis stehender<br />

Spekulationsversuch. Rund die Hälfte der<br />

575 Unternehmen existierte nicht länger als<br />

drei Jahre. Neben Häusern mit vielen Filmfirmen<br />

standen solche, die die Filmindustrie<br />

kaum nutzte. Entscheidend war das Raumangebot<br />

– es gab kaum neu und zweckmäßig<br />

gebaute Geschäftshäuser. Bis 1933 verlor die<br />

Straße jährlich rund 70 Unternehmen, zuletzt<br />

auch durch die nationalsozialistischen Säuberungsaktionen.<br />

Etwa 70 bis 80 Prozent aller<br />

selbständigen Produzenten galten als »nichtarisch«.<br />

Außerdem hat sich die Filmwirtschaft<br />

inzwischen umgestellt und einen starken Konzentrationsprozess<br />

vollzogen. Ende der 1920er<br />

Jahre setzte sich der Tonfilm durch. Entfiel<br />

1932 auf mittlere und kleinere Verleih- und<br />

Produzentengruppen noch ein Anteil von 60<br />

Prozent des Filmangebots, so verlagerten sich<br />

Produktion und Verleih nun auf Großunternehmen.<br />

In <strong>Berlin</strong> existierten 1933 nur noch<br />

drei Unternehmen: UFA, Terra und Tobis.<br />

Neben den Filmproduktionen lagen auch<br />

mehrere Kinos in der <strong>Friedrichstraße</strong>: 1906<br />

eröffneten die Vitascope-Lichtspiele in der<br />

Nr. 10 (bis 1943). Das Parade-Kino in der Nr.<br />

46 bestand mit rund 220 Plätzen von 1908<br />

bis 1918. Unter der Stadtbahn besaß auch<br />

der »Franziskaner« ein Kino für rund 360<br />

Zuschauer. Die Aladin-Lichtspiele in der Nr.<br />

112a verfügten über 246 Plätze. Nebenan lag<br />

das Kino Camera in der <strong>Friedrichstraße</strong>n-Passage.<br />

Im Eckgebäude Nr. 136 löste das Casino<br />

die Weidenhof-Lichtspiele ab (231 Plätze). Der<br />

Saal des Passage-Theaters (Kaisergalerie) wurde<br />

von 1930 bis 1937 von den Passage-Lichtspielen<br />

(445 Plätze) genutzt. Das Ufa-Theater<br />

war mit 1.000 Plätzen in der Nr. 180 das größte<br />

und das einzige mit Uraufführungen (seit<br />

1928). Die Helios-Lichtspiele existierten in<br />

der Nr. 233 mit knapp 300 Plätzen (1906–43).<br />

Der Autor<br />

Der Journalist<br />

Harald Neckelmann<br />

war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />

Reporter und Autor für den ARD-Hörfunk tätig.<br />

Außerdem war er Lehrbeauftragter an der<br />

Freien Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt und arbeitet<br />

als Stadtführer und Buchautor (»Leipziger<br />

Straße«, »Unter den Linden«, »Der Tauentzien«)<br />

in <strong>Berlin</strong>.<br />

AKTIOnSFOnDS<br />

Die KOOPERATIVE SÜDLICHE FRIEDRICHSTADT ist<br />

seit Juni <strong>2013</strong> vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg<br />

mit dem Standortmarketing für die Südliche<br />

Friedrichstadt beauftragt. Wir verstehen uns als Impulsgeber,<br />

Koordinator und Partner zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Südlichen Friedrichstadt.<br />

AKTIVITäTEn In DER SÜDLICHEn FRIEDRICHSTADT:<br />

Winterzauber ab 6. Dezember<br />

Einzigartige Leuchtobjekte aus Recyclingmaterialien<br />

illuminieren Bereiche der südlichen Friedrichstadt.<br />

Die Globale e.V. sucht gemeinsam mit den Grundschulen<br />

im Quartier Unterstützer für ihr Projekt!<br />

Winterfest am Mehringplatz am 6. Dezember<br />

Initiativen aus dem Quartier laden herzlich zu einem<br />

nachbarschaftlichen Winterfest in die südliche <strong>Friedrichstraße</strong><br />

— Weihnachtsatmosphäre aus dem Kiez,<br />

für den Kiez und mit dem Kiez.<br />

Mit-Mach-Markt am Mehringplatz am 7. Dezember<br />

Handgemachte Weihnachtsgeschenke entstehen hier<br />

mit berliner und internationalen Kreativen. Macher<br />

und Mitmacher können sich anmelden unter<br />

post@kooperative-sf.de<br />

Sie haben Ideen zur gemeinsamen<br />

Vermarktung oder zur Profilierung<br />

des Standorts Südliche<br />

Friedrichstadt? Wir können Ihre<br />

Projekte finanziell unterstützen!<br />

Um die Entwicklung der Südlichen<br />

Friedrichstadt zu unterstützen haben<br />

wir einen Aktionsfonds aufgelegt.<br />

Dieser richtet sich an Gewerbetreibende<br />

und Freiberufler. Ihre Projekte und<br />

Maßnahmen können mit bis zu 75% der<br />

Gesamtkosten bezuschusst werden (max.<br />

Zuschuss 3.000 Euro, bei Kooperationen<br />

können auch höhere Zuschüsse gewährt<br />

werden). Über die Förderung entscheidet<br />

eine Jury. Informationen finden Sie auf<br />

unserer Website!<br />

KOnTAKT<br />

post@kooperative-sf.de<br />

www.kooperative-sf.de<br />

„Standortmarketing Südliche Friedrichstadt“ ist ein<br />

Projekt des Wirtschaftsstadtrats und der Wirtschaftsförderung<br />

Friedrichshain-Kreuzberg und wird<br />

gefördert von:<br />

...eine Chance durch Europa!<br />

<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 4 <strong>2013</strong> 45

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