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Das Café Skandinavia in der Nr. 94a, wie<br />
auch das im Admiralspalast, galt als Kintopcafé.<br />
Hans Ostwald: »Nach den Klängen von<br />
Puccinis Boheme oder Gilberts Puppchen<br />
werden dort die kurzfristigen Engagements<br />
für die Filmaufnahmen gemacht. Die Regisseure<br />
der großen Filmfabriken erscheinen,<br />
werden sofort umringt. Alle stürzen auf sie<br />
los. Jeder preist sich an. Die Regisseure haben<br />
kaum Platz, inmitten der drängenden Menge<br />
notieren und buchen sie.« Für die meisten<br />
Unternehmer galt die neue Filmbranche nicht<br />
mehr als ein auf schwacher Basis stehender<br />
Spekulationsversuch. Rund die Hälfte der<br />
575 Unternehmen existierte nicht länger als<br />
drei Jahre. Neben Häusern mit vielen Filmfirmen<br />
standen solche, die die Filmindustrie<br />
kaum nutzte. Entscheidend war das Raumangebot<br />
– es gab kaum neu und zweckmäßig<br />
gebaute Geschäftshäuser. Bis 1933 verlor die<br />
Straße jährlich rund 70 Unternehmen, zuletzt<br />
auch durch die nationalsozialistischen Säuberungsaktionen.<br />
Etwa 70 bis 80 Prozent aller<br />
selbständigen Produzenten galten als »nichtarisch«.<br />
Außerdem hat sich die Filmwirtschaft<br />
inzwischen umgestellt und einen starken Konzentrationsprozess<br />
vollzogen. Ende der 1920er<br />
Jahre setzte sich der Tonfilm durch. Entfiel<br />
1932 auf mittlere und kleinere Verleih- und<br />
Produzentengruppen noch ein Anteil von 60<br />
Prozent des Filmangebots, so verlagerten sich<br />
Produktion und Verleih nun auf Großunternehmen.<br />
In <strong>Berlin</strong> existierten 1933 nur noch<br />
drei Unternehmen: UFA, Terra und Tobis.<br />
Neben den Filmproduktionen lagen auch<br />
mehrere Kinos in der <strong>Friedrichstraße</strong>: 1906<br />
eröffneten die Vitascope-Lichtspiele in der<br />
Nr. 10 (bis 1943). Das Parade-Kino in der Nr.<br />
46 bestand mit rund 220 Plätzen von 1908<br />
bis 1918. Unter der Stadtbahn besaß auch<br />
der »Franziskaner« ein Kino für rund 360<br />
Zuschauer. Die Aladin-Lichtspiele in der Nr.<br />
112a verfügten über 246 Plätze. Nebenan lag<br />
das Kino Camera in der <strong>Friedrichstraße</strong>n-Passage.<br />
Im Eckgebäude Nr. 136 löste das Casino<br />
die Weidenhof-Lichtspiele ab (231 Plätze). Der<br />
Saal des Passage-Theaters (Kaisergalerie) wurde<br />
von 1930 bis 1937 von den Passage-Lichtspielen<br />
(445 Plätze) genutzt. Das Ufa-Theater<br />
war mit 1.000 Plätzen in der Nr. 180 das größte<br />
und das einzige mit Uraufführungen (seit<br />
1928). Die Helios-Lichtspiele existierten in<br />
der Nr. 233 mit knapp 300 Plätzen (1906–43).<br />
Der Autor<br />
Der Journalist<br />
Harald Neckelmann<br />
war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />
Reporter und Autor für den ARD-Hörfunk tätig.<br />
Außerdem war er Lehrbeauftragter an der<br />
Freien Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt und arbeitet<br />
als Stadtführer und Buchautor (»Leipziger<br />
Straße«, »Unter den Linden«, »Der Tauentzien«)<br />
in <strong>Berlin</strong>.<br />
AKTIOnSFOnDS<br />
Die KOOPERATIVE SÜDLICHE FRIEDRICHSTADT ist<br />
seit Juni <strong>2013</strong> vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg<br />
mit dem Standortmarketing für die Südliche<br />
Friedrichstadt beauftragt. Wir verstehen uns als Impulsgeber,<br />
Koordinator und Partner zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Südlichen Friedrichstadt.<br />
AKTIVITäTEn In DER SÜDLICHEn FRIEDRICHSTADT:<br />
Winterzauber ab 6. Dezember<br />
Einzigartige Leuchtobjekte aus Recyclingmaterialien<br />
illuminieren Bereiche der südlichen Friedrichstadt.<br />
Die Globale e.V. sucht gemeinsam mit den Grundschulen<br />
im Quartier Unterstützer für ihr Projekt!<br />
Winterfest am Mehringplatz am 6. Dezember<br />
Initiativen aus dem Quartier laden herzlich zu einem<br />
nachbarschaftlichen Winterfest in die südliche <strong>Friedrichstraße</strong><br />
— Weihnachtsatmosphäre aus dem Kiez,<br />
für den Kiez und mit dem Kiez.<br />
Mit-Mach-Markt am Mehringplatz am 7. Dezember<br />
Handgemachte Weihnachtsgeschenke entstehen hier<br />
mit berliner und internationalen Kreativen. Macher<br />
und Mitmacher können sich anmelden unter<br />
post@kooperative-sf.de<br />
Sie haben Ideen zur gemeinsamen<br />
Vermarktung oder zur Profilierung<br />
des Standorts Südliche<br />
Friedrichstadt? Wir können Ihre<br />
Projekte finanziell unterstützen!<br />
Um die Entwicklung der Südlichen<br />
Friedrichstadt zu unterstützen haben<br />
wir einen Aktionsfonds aufgelegt.<br />
Dieser richtet sich an Gewerbetreibende<br />
und Freiberufler. Ihre Projekte und<br />
Maßnahmen können mit bis zu 75% der<br />
Gesamtkosten bezuschusst werden (max.<br />
Zuschuss 3.000 Euro, bei Kooperationen<br />
können auch höhere Zuschüsse gewährt<br />
werden). Über die Förderung entscheidet<br />
eine Jury. Informationen finden Sie auf<br />
unserer Website!<br />
KOnTAKT<br />
post@kooperative-sf.de<br />
www.kooperative-sf.de<br />
„Standortmarketing Südliche Friedrichstadt“ ist ein<br />
Projekt des Wirtschaftsstadtrats und der Wirtschaftsförderung<br />
Friedrichshain-Kreuzberg und wird<br />
gefördert von:<br />
...eine Chance durch Europa!<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 4 <strong>2013</strong> 45