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Might & Magic X: Legacy test<br />
Mit diesem Ork halten<br />
wir ein nettes Schwätzchen,<br />
leider ganz ohne<br />
Sprachausgabe.<br />
Die Erkundung der Welt ist ein Hauptbestandteil<br />
des klassischen Rollenspiels.<br />
Wir vermissen Hintergrundgeschichten zu<br />
den Charakteren. Die Truppe hat zwar ein<br />
gemeinsames Ziel, aber woher die Figuren<br />
kommen oder dass gar Interaktion zwischen<br />
den Mitgliedern stattfindet, ist leider nicht<br />
gegeben. Immerhin sprechen NPCs einzelne<br />
Gruppenmitglieder hin und wieder an. So<br />
ist beispielsweise der zwergische Schmied<br />
in Sorpigal erfreut, einem Volksgenossen<br />
in unserer Gruppe etwas über Ereignisse in<br />
der Zwergenheimat zu berichten.<br />
Zusätzlich zu den vier Helden lassen<br />
sich bis zu zwei NPCs anheuern. Diese, als<br />
Mietlinge bezeichnete Charaktere unterstützen<br />
die Gruppe auf vielfältige Weise.<br />
So ermöglicht etwa die Heilerin Alesia, einmal<br />
pro Spieltag ein totes Gruppenmitglied<br />
wieder zu beleben oder kostenlos Lebenskraft<br />
und Mana der gesamten Truppe aufzufüllen.<br />
Ohne diesen Mietling müsstet ihr<br />
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rasten und Proviant verbrauchen oder gar<br />
einen Tempel aufsuchen. Legacy bietet vieler<br />
solcher klassischen Rollenspieltugenden,<br />
hier und da hätte man aber auch<br />
durchaus einen Schritt weiter gehen können.<br />
So gibt es während einer Rast keine<br />
zufällig generierten Ereignisse. Auch Alchemie<br />
oder Kräuterkunde fehlen.<br />
Kämpfen im Rundentakt<br />
Might & Magic X: Legacy spielt sich in den<br />
ersten beiden Akten recht kampfbetont.<br />
Meistens verbringt man seine Zeit damit,<br />
die in der Welt und in den Dungeons verteilten<br />
Monster und Bösewichte aus den Latschen<br />
zu hauen, um der Geschichte zu folgen.<br />
Die Kämpfe laufen dabei komplett rundenbasiert<br />
ab – damit unterscheidet sich<br />
Legacy vom Echtzeit-Geklicke eines Legend<br />
of Grimrock. Mit zunehmender Spieldauer<br />
Arachnophobiker dürften einen Herzinfarkt erleiden,<br />
gestandene Helden zermatschen das Krabbelvieh.<br />
und erst recht im höheren Schwierigkeitsgrad<br />
spielt Taktik eine wichtige Rolle. So<br />
gilt es etwa, sich günstig zu platzieren. Allerdings<br />
kommt es durchaus vor, dass Gegner<br />
hinter uns oder seitlich aus dem Nichts erscheinen.<br />
Das ist fies und kann schon mal<br />
dafür sorgen, dass die komplette Gruppe<br />
ins Nirwana wandert. Zum Glück ist außerhalb<br />
des Kampfes jederzeit die Möglichkeit<br />
zum Speichern gegeben.<br />
Da die Spielwelt nicht komplett linear<br />
durchgeskriptet ist, passiert es immer wieder,<br />
dass man mit seiner Heldengruppe in<br />
Bereiche vordringt, in denen noch zu starke<br />
Gegner postiert sind. Da nützt dann<br />
auch die beste Taktik nix – da heißt es,<br />
sich eine passende Notiz auf der Karte zu<br />
machen und den bösen Monstern zu einem<br />
späteren Zeitpunkt das Fell über die<br />
Ohren zu ziehen.<br />
Viel klassische Rollenspielkost<br />
Abseits vom Kampfgeschehen streuen<br />
die Entwickler hier und da Schalter- oder<br />
Teleporterrätsel ein. Obendrein bescheren<br />
bestimmte Quests so genannten Segnungen,<br />
mit deren Hilfe man neue Spielgebiete<br />
betreten kann. Überall in der Welt verteilt<br />
finden sich versteckte Truhen oder vergrabene<br />
Schätze, Schreine und Säulen, die einmal<br />
pro Spieltag Buffs spendieren. Selbst<br />
altmodische Texteingabe-Rätsel sind enthalten.<br />
Um beispielsweise eine Truhe öffnen<br />
zu können, muss man ein Rätsel lösen<br />
und das korrekte Lösungswort eintippen.<br />
An einer anderen Stellen möchte ein Kartograph,<br />
dass wir ihm Auskünfte zu bestimmten<br />
Orten geben – Retro-Spaß pur.