IKZ Haustechnik SFA Sanibroy (Vorschau)
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HEIZUNgSTECHNIK<br />
Studie<br />
Gesamtbetrachtung<br />
offenbart Einsparpotenziale<br />
Warmwasserbereitung mit Wärmepumpen: Studie vergleicht selbstregelnde Temperaturhaltebänder mit<br />
klassischen Zirkulationssystemen<br />
Wärmepumpen gelten als idealer Wärmeerzeuger für Heizkreise mit niedriger Vorlauftemperatur wie Flächenheizungen. Aber auch<br />
bei großzügig dimensionierten Heizkörpern können sie ihre Vorteile ausspielen. Bei den geforderten 55 bis 60 °C für die Trinkwassererwärmung<br />
sinkt ihre Leistungszahl allerdings deutlich. Da ein Großteil der Warmwasserenergie überdies in den Verteilrohren verloren<br />
geht, ist in diesem Fall ein energieeffizientes Verteilsystem wesentlich für die Gesamteffizienz. Die Technische Universität Dresden hat<br />
in einer Studie* herkömmliche Zirkulationssysteme mit Systemen auf Basis eines selbstregelnden Temperaturhaltebands verglichen.<br />
Eine etablierte Lösung zum Ausgleich<br />
der Wärmeverluste im Trinkwasser-Rohrnetz<br />
ist das Zirkulationssystem. Nach dem<br />
Vorlauf-Rücklauf-Prinzip zirkuliert das<br />
Warmwasser dabei langsam durch die Leitungen,<br />
sodass es an der Zapfstelle mit der<br />
gewünschten Temperatur zur Verfügung<br />
steht. Das sich abkühlende Wasser wird<br />
von einer Zirkulationspumpe in einem geschlossenen<br />
Kreislauf zurück zum Wärmeerzeuger<br />
gepumpt und dort erneut erhitzt.<br />
Die Alternative zum Zirkulationssystem<br />
ist die Temperaturhaltung mit einem<br />
selbstregelnden Temperaturhalteband. Dieses<br />
wird unterhalb der Dämmung direkt<br />
am Rohr angebracht und kann Wärmeverluste<br />
dadurch ausgleichen. Gleichzeitig gewährleistet<br />
es, dass die Wassertemperatur<br />
nicht unter die gemäß DVGW W551 geforderten<br />
55 °C fällt. Durch das selbstregelnde<br />
Funktionsprinzip passt es seine Heizleistung<br />
an die Rohrleitungstemperatur<br />
an – Wärme wird dort erzeugt, wo sie gebraucht<br />
wird.<br />
In der von der TU Dresden durchgeführten<br />
dynamischen Simulation wurde<br />
eine Einrohrlösung mit einem Temperaturhalteband<br />
untersucht. Um sicherzustellen,<br />
dass das System ausschließlich zur<br />
Warmwasser-Temperaturhaltung verwendet<br />
wird, wurde die Heizleistung mit einem<br />
elektronischen Leistungssteller gesteuert.<br />
Dies ermöglichte eine Nachtabsenkung der<br />
Temperatur auf 50 °C. In zuvor ermittelten<br />
Zeiten starker Warmwassernutzung wurde<br />
*) Die Ergebnisse beruhen auf einer Computersimulation<br />
eines typischen Mehrfamilienhauses mit 12 identischen<br />
Wohneinheiten, jede davon mit sechs beheizten Räumen<br />
und einer Wohnfläche von 94,7 m². Die Studie kann per<br />
E-Mail: salesde@tycothermal.com angefordert werden.<br />
Bild 1: Ansicht des untersuchten MFH.<br />
das Temperaturhalteband außerdem ganz<br />
abgeschaltet. Für die Zirkulationspumpe<br />
wurde dagegen eine (gemäß DVGW W551<br />
zulässige) achtstündige Nachtabschaltung<br />
vorgesehen.<br />
Bild: TU Dresden<br />
Blick auf die Ergebnisse<br />
Welche dieser beiden Lösungen ist unter<br />
energetischen Gesichtspunkten effizienter,<br />
ohne dabei trinkwasserhygienische<br />
Anforderungen nachteilig zu beeinflussen?<br />
Die Antwort auf diese Frage ist komplexer,<br />
als es ältere Studien nahelegen – denn<br />
sie erfordert eine ganzheitliche Betrachtung<br />
des Primärenergiebedarfs beider Ansätze.<br />
Daher wurde in der Studie das gesamte<br />
Warmwassersystem einschließlich<br />
der Interaktion seiner Bestandteile untersucht:<br />
Wärmeerzeuger, Wasserverteilsystem<br />
und Nutzerverhalten. Sie alle beeinflussen<br />
sich gegenseitig und können die Effizienz<br />
des untersuchten Modells steigern<br />
oder verringern.<br />
Zweifelsohne ist der Wärmeerzeuger einer<br />
der wichtigsten Faktoren, wenn man<br />
ein Zirkulationssystem und ein Einrohrsystem<br />
mit Temperaturhalteband in puncto<br />
Energieeffizienz miteinander vergleichen<br />
20 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 15/16/2013