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Technik | Steckungsrohr verstärken | <strong>Modell</strong> <strong>AVIATOR</strong>-Workshop<br />
Kohle-Rohre<br />
Mit Rovings Steckungsrohre<br />
stabilisieren<br />
Text und Fotos: Bernd Neumayr<br />
Während man bei Flächensteckungen eine gewisse<br />
Festigkeit erwarten und voraussetzen kann, wird dem<br />
stabilen Element im Höhenleitwerk weniger Aufmerksamkeit<br />
geschenkt. Aber auch hier wirken große Kräfte,<br />
die gebändigt werden wollen.<br />
Es sind ausreichend<br />
Rovings abzuschneiden<br />
und zu bündeln<br />
Damit keine feinen Rovings an der Kante<br />
hängen bleibt, ist diese zu verschleifen<br />
Der Strang ist mit<br />
viel 24-Stunden-<br />
Kleber zu tränken<br />
Immer wieder Mal ist es von Vorteil oder gar erforderlich,<br />
die Steckungsrohre fürs Höhenleitwerk zu verstärken.<br />
Bei vielen ARF-<strong>Modell</strong>en sind diese aus Aluminium<br />
und sehr leicht. Nicht selten sind sie dünnwandig und<br />
höchstens in Ausnahmen aus Luftfahrt-Aluminium.<br />
Wenn die <strong>Modell</strong>e dann auch noch aus Nicht-EU-<br />
Staaten kommen, kann der Rohrdurchmesser in Zoll<br />
statt Millimeter bemessen sein. Ersetzen fällt damit<br />
flach. Aber da gibt es Abhilfe. Hierzu sind einfach<br />
Kohlefaserrovings in die Rohre einzuziehen. Wie aber<br />
bekommt man die getränkten Rovings in die Rohre?<br />
Zuerst wird die Kante am Rohr-Ende rundgeschliffen,<br />
sodass sich kein Roving an einer spitzen, rohen Stelle<br />
verheddern kann. Dann werden die erforderlichen<br />
Stränge abgeschnitten. Entweder gleich in doppelter<br />
Länge mit Übermaß. Dann kann man sie einmal um -<br />
schlagen und im Abstand von 10 Millimeter mit einem<br />
Tape eng zusammenkleben. In die so entstandene<br />
Schlaufe wird eine Schnur zum Durchziehen eingefädelt.<br />
Oder aber man schneidet die passende Länge ab,<br />
umwickelt diese gebündelteten Rovings wieder eng mit<br />
Tape und klebt noch zusätzlich eine Schnur mit Sekun -<br />
denkleber dazu.<br />
Nach dem Durchziehen des Harz-getränkten Rovingstrangs, ist das Ganze auf zwei<br />
Klötzen zum Aushärten zu legen. Später die Enden abschneiden, verschleifen, fertig<br />
Die Anzahl der Rovings muss zuvor ermittelt werden.<br />
Sie sollten schon sehr streng in das Rohr passen. Jetzt<br />
wird das Rovingbündel auf einer Folie mit 24-Stunden-<br />
Harz getränkt. Dabei den Kleber sorgfältig von allen<br />
Seiten mit einem Pinsel in die Rovings streichen.<br />
Danach kann das Ganze mit der Schnur durch das<br />
Alurohr gezogen werden. Überschüssiges Harz wird<br />
hinten herausgequetscht. Das Rohr sollte zum Aushärten<br />
auf zwei Klötzchen gelegt werden, damit austretendes<br />
Harz nicht auslaufen und auf der Unterlage<br />
un ter das Rohr laufen kann, was dann mühevoll wieder<br />
weggeschliffen werden müsste. Nach dem Aushärten<br />
ist die Steckung wieder korrekt abzulängen und zu verschleifen.<br />
Vor einem liegt ein perfekt verstärktes Rohr,<br />
das wenig Gewicht zugelegt, dafür aber ein<br />
Vielfaches an Stabilität gewonnen hat.<br />
92 www.modell-aviator.de