11 | 2013 - Spital Region Oberaargau
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dahlia oberaargau ag Aus eigener Kraft<br />
aktiv werden Marte Meo stammt aus dem Lateinischen und<br />
bedeutet . Als erste schweizerische Alters- und Pflegeinstitution<br />
hat die dahlia ag die Methode der Entwicklungsförderung nach Maria Aarts an allen<br />
vier Standorten flächendeckend eingeführt.<br />
links: Urs<br />
Neuenschwander,<br />
Bereichsleiter dahlia<br />
oberaargau ag<br />
rechts: Therese<br />
Niklaus, Marte-Meo-<br />
Therapeutin und<br />
lizenzierte Marte-<br />
Meo-Supervisorin<br />
«Marte Meo beginnt dort, wo der Mensch steht. Wir unterstützen<br />
ihn, seine Kompetenzen und Aktivität aufzubauen.<br />
Überall dort, wo es um Interaktionen, um soziale, emotionale<br />
und kommunikative Weiterentwicklung von Mitarbeitenden<br />
geht wirkt Marte Meo als Empowerment-Instrument», betont<br />
Urs Neuenschwander, Leiter Pflege und Betreuung. Nach einer<br />
Weiterbildungsreise im März 20<strong>11</strong> nach Aachen, Deutschland,<br />
wo Marte Meo in der Seniorenresidenz am Haarbach erfolgreich<br />
praktiziert wird, entschied die dahlia-Geschäftsleitung,<br />
das Marte-Meo-Konzept in Herzogenbuchsee, Huttwil, Niederbipp<br />
und Wiedlisbach umzusetzen.<br />
Schweizerischer Pionierbetrieb für Marte Meo<br />
im Altersbereich<br />
Mit einem Ausbildungskonzept unter der Leitung von Therese<br />
Niklaus Loosli, Dr. med. und lizenzierte Marte-Meo-Supervisorin,<br />
absolvieren das Kader und die Mitarbeiter der dahlia<br />
den sechstägigen Marte-Meo-Anwenderkurs mit Zertifikatsabschluss.<br />
Therese Niklaus vermittelt zusammen mit Claudia<br />
Berther, Pflegefachfrau, Marte Meo praxisnah, damit nicht nur<br />
professionell Tätige, sondern auch Freiwillige und Angehörige<br />
von dieser Methodik profitieren und Sicherheit erlangen.<br />
Sie sagt: «Alle können lernen, Marte Meo zu nutzen. Es verblüfft<br />
mich immer wieder, wie viel mit einfachsten Kommunikations-Elementen<br />
erreicht werden kann.» Die Methode hilft<br />
Interaktions-Momente mit Bewohnern und deren Angehörigen<br />
bewusst zu nutzen. Gleichzeitig werden die interaktiven Fähigkeiten<br />
der Mitarbeitenden unterstützt und damit die Entwicklung<br />
der gesamten Institution. «Die Methode ist ideal geeignet,<br />
dass Mitarbeitende unterschiedlicher Qualifikationsstufen und<br />
Kulturen voneinander lernen und sich gegenseitig stärken können.<br />
Seit der Einführung von Marte Meo haben die Kurzabsenzen<br />
abgenommen», sagt Urs Neuenschwander. Wenn die Mitarbeitenden<br />
mit belastenden Pflegesituationen anders umgehen,<br />
führe dies zu einer ruhigen Atmosphäre. Dadurch verändert<br />
sich die Haltung auf beiden Seiten und wirkt sich auf mehreren<br />
Ebenen positiv aus:<br />
– Die Bewohner erfahren eine zielorientierte und effektive<br />
Form der Hilfe.<br />
– Erfolgserlebnisse werden konkret sichtbar und ermutigen für<br />
weitere Schritte.<br />
– Das Erkennen von eigenen Ressourcen schafft Motivation für<br />
Entwicklungen.<br />
«Mich überzeugt diese Methode, weil sie ressourcen- und lösungsorientiert<br />
schafft. Die Erfahrungen sind eindrücklich und<br />
motivierend zugleich. Marte Meo ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
unserer täglichen Arbeit geworden», bekräftigt Urs Neuenschwander.<br />
Marte-Meo-Basiselemente<br />
Im dahlia werden vorwiegend folgende Elemente angewendet:<br />
1. Finden einer guten Anfangs- und Endsituation in der Kommunikation<br />
und Interaktion<br />
2. Die Initiativen (Emotional-/Handlungsebene) des Bewohners<br />
werden wahrgenommen. Was oder wem spendet er Aufmerksamkeit?<br />
Wie zeigt sich die Initiative?<br />
3. Bestätigung und Benennung dessen, was für den Bewohner<br />
momentan relevant ist. Dies hilft bezüglich Kontaktaufnahme.<br />
Der Bewohner fühlt sich ernst genommen und spürt<br />
das entgegengebrachte Interesse.<br />
4. Abwechselnde Kommunikation bedeutet, dass man sich<br />
gegenseitig austauscht und auf verbale und nicht verbale<br />
Kommunikation des anderen reagiert und agiert.<br />
5. Die vorhandenen Kompetenzen der Bewohner werden beachtet<br />
und aktiv mit einbezogen. Durch partnerschaftliches<br />
Lenken und Leiten gelingt es beispielsweise, den Pflegeprozess<br />
zu optimieren.