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11 | 2013 - Spital Region Oberaargau

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Ärztlicher Tipp Im Winter haben<br />

Erkältungsviren Hochsaison<br />

Erkältungen sind der häufigste Grund für einen Arztbesuch und die Hauptursache<br />

für ein Fehlen am Arbeitsplatz.<br />

Dr. Michael Waber,<br />

Hausarzt in der Hasli-<br />

Praxis Langenthal<br />

Die Erkältung ist ein Sammelbegriff für Infektionserkrankungen<br />

der Nasen-, Kiefer-, Stirnhöhlen und der Atemwege. Ausgelöst<br />

wird sie zu 90 % durch Viren. Die Beschwerden sind vielfältig;<br />

das kann zu Beginn Niesreiz, Schnupfen oder eine verstopfte<br />

Nase sein. In der Folge können sich Fieber, schmerzhafte Entzündungen<br />

der Kiefer- oder Stirnhöhlen, Kopf- / Halsschmerzen<br />

oder Husten dazugesellen. Bei starker Erkältung, wenn Schwellungen<br />

die Gänge zwischen den Höhlen verstopfen, oder das<br />

Immunsystem die Erreger nicht wirkungsvoll bekämpfen kann,<br />

können sich aus der Erkältung bakterielle Infekte entwickeln<br />

(Sinusitis, Bronchitis, Lungenentzündung, Angina, Mittelohrentzündung).<br />

Die durch Viren verursachte Grippe, unterscheidet sich von<br />

der Erkältung dadurch, dass sofort zu Beginn Fieber über 38°C,<br />

verbunden mit Gliederschmerzen auftritt. Starke Kopfschmerzen,<br />

ausgeprägte Müdigkeits- und Erschöpfungsgefühle sowie<br />

Husten sind häufige Begleiterscheinungen. Eher selten sind hingegen<br />

Schnupfen, verstopfte Nase und Niesen. Eine Erkältung<br />

sollte man, nicht nur um die Beschwerden zu lindern, sondern<br />

auch um Komplikationen vorzubeugen, möglichst früh massvoll<br />

behandeln. Da über 100 verschiedene Viren als Auslöser in Frage<br />

kommen, gibt es keine ursächliche Therapie, also kein spezifisches<br />

Medikament und auch keine Impfung. Eine Behandlung<br />

ist somit nur symptomorientiert möglich:<br />

Bei Schnupfen und verstopfter Nase gilt es, die Gänge freizumachen,<br />

um die Atmung und den Sekretabfluss zu erleichtern:<br />

Befeuchten der Nasenschleimhäute mit Meersalzspülungen<br />

oder Inhalieren mit ätherischen Ölen oder mit Tee. Diese Massnahmen<br />

können auch vorbeugend angewendet werden. Bei fehlendem<br />

Effekt zusätzlich abschwellend wirkende Medikamente<br />

einsetzen (bis maximal eine Woche).<br />

Lindernd bei Halsschmerzen ist warmer Tee, Honigmilch und<br />

Halswickel sowie Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee. Hilft dies<br />

nicht, kann mit Lutschtabletten, Rachenspray oder Paracetamol<br />

behandelt werden.<br />

Mit Fieber aktiviert der Körper das eigene Immunsystem und<br />

versucht, den «kälteliebenden» Viren den Garaus zu machen.<br />

Liegt die Temperatur nicht über 38,5°Celsius, muss das Fieber<br />

nicht unterdrückt werden. Andernfalls bieten sich kalte Wadenwickel,<br />

viel Flüssigkeitszunahme und fiebersenkende Mittel wie<br />

Paracetamol an.<br />

Kiefer- oder Stirnhöhlenschmerzen lassen sich wiederum<br />

mit abschwellend wirkenden Medikamenten sowie mit entzündungshemmenden<br />

Tabletten behandeln.<br />

Husten ist primär ein Abwehrmechanismus des Körpers und<br />

sollte nur unterdrückt werden, wenn er trocken ist und den<br />

Schlaf behindert. Geeignete Hustentropfen dämpfen den Hustenreiz.<br />

Bei Auswurf können schleimfördernde Medikamente<br />

versucht werden. Das Inhalieren von speziellen Substanzen<br />

durch den Mund oder Teelösungen sind auch hier empfehlenswert.<br />

Generell als Prophylaxe wie in der Erkrankungsphase, sollten<br />

reichlich Gemüse und Obst (Vitamin C) konsumiert werden.<br />

Nicht nachgewiesen ist indessen der Nutzen von Multivitaminpräparaten.<br />

Dauert eine Erkältung länger als eine Woche, ohne<br />

sich abzuschwächen, ist ärztlicher Rat angebracht.<br />

Dr. Michael Waber, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH<br />

HasliPraxis, Langenthal

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