Rundbrief bvvp BW 03-13

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Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten Baden-Württemberg -BW Themen unseres Rundbriefes sind: - Anmerkungen zum Widerspruch gegen den Honorarbescheid - Erfolg bei der Klage gegen die Konvergenz - Mindestquote der extrabudgetären Leistungen bei 80 Prozent - Umgang mit Widerspruchsbescheidungen - Praxisbörse – Hinweise für Praxisabgeber bzw. Praxisübernehmer - Hinweis zur Bedarfsplanung - Hinweis auf die Wahlen zur vierten Vertreterversammlung der Landespsychotherapeutenkammer - Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes Anmerkung zum Widerspruch I/13 Von den in der Anlage befindlichen zwei Widerspruchsformularen nehmen Sie bitte nur das für Sie zutreffende Formular: Entweder den Widerspruchstext: - für Ärztliche Psychotherapeut(inn)en, KJP, Psychologische Psychotherapeut(inn)en, Fachärzt(inn)e(n) für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder: - für Fachärzt(inn)e(n) für Psychiatrie und Psychotherapie, Ki.-Ju.- Psychiater(innen) und Nervenärzt(inn)e(n), soweit sie mit RLV und QZV abrechnen, den Widerspruchstext Psychiatrie 2
Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten Baden-Württemberg -BW 1. Zum Widerspruchstext für Psychotherapeuten: Nun ist es soweit: Mit dem Honorarbescheid I/2013 ist honorarpolitisch ein neues Zeitalter angebrochen: Sowohl die genehmigungspflichtigen Leistungen als auch die probatorischen Sitzungen werden ab jetzt extrabudgetär, d.h. außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung zu 100% zur Euro-Gebührenordnung vergütet. Worum uns alle anderen Ärzte beneiden, hat leider bei uns wenig Auswirkung auf das, was jeder von uns mit der Honorarabrechnung auf das Konto überwiesen bekommt. Es ist für die anderen Arztgruppen unvorstellbar, dass die anspruchsvolle therapeutische Arbeit mit ihrem intensiven Patientenkontakt unter Qualitätsgesichtspunkten nur eine begrenzte Auslastung erlaubt und diese weder durch geringe noch durch bessere Bezahlung wesentlich gesteigert werden kann. Ein Fortschritt ist die Bezahlung der Probatorik ohne Quotierung. Jedoch wirft die direkte Bezahlung eines Großteils unserer Leistungen durch die Krankenkassen bereits seit längerem ihre Schatten voraus: Die Krankenkassen sind in den letzten Monaten äußerst aktiv geworden in Sachen Psychotherapie. Dabei geht es knapp zusammengefasst darum, den Psychotherapeuten – trotz anders lautender Ergebnisse der Versorgungsforschung – anzuhängen, dass sie unnötige Therapieindikationen stellten und ihre Patienten zu lange behandelten. Es ist immer wieder erstaunlich wie sich psychotherapeutische Laien dezidierte Urteile über unser Fach erlauben. Die Absichten dahinter liegen auf der Hand: Mit einer Eindämmung von psychotherapeutischen Leistungen soll Geld gespart werden, das für die angemessene Bezahlung unserer Leistungen und für den moderaten Ausbau der Versorgung benötigt würde. Die Restleistungen im Budget (Grundpauschalen, Gesprächsleistungen der Fachkapitel, die Leistungen vom Kapitel 35, die nicht genehmigungspflichtig sind und nicht zur Probatorik gehören, Testverfahren) haben – dank Einsicht des KV-Vorstandes – nun doch nicht eine Abstaffelung ins Bodenlose erfahren, auch wenn die jetzige Auszahlungsquote von 80 % noch zu Einbußen um 1% vom Gesamthonorar führt. Gravierender als diese Einbußen ist der Effekt, dass man nun weiterhin angehalten ist, möglichst diese Leistungen zu meiden, weil man sonst ein unwirtschaftliches Praxisergebnis ansteuert, und stattdessen möglichst genehmigungspflichtige Leistungen zu erbringen. Damit wird ein flexibles Versorgungsangebot für akut und chronisch erkrankte (auch noch nach der Richtlinientherapie in geringerem Zeitumfang behandlungsbedürftige) Patienten nahezu verhindert. Dieses ist umso kurioser, als die Krankenkassen – aber auch die KBV - lautstark fordern, dass Psychotherapeuten mehr Akutversorgung unterhalb der Richtlinientherapie-Schwelle anbieten sollten. Die Voraussetzung dafür wäre eine nennenswerte Honorierung dieser Leistungen - was dabei bisher geflissentlich übersehen wird. Und stattdessen wird alles andere verantwortlich gemacht: z.B. die Psychotherapierichtlinien, die Psychotherapeuten, angebliche Fehlversorgung etc.. (Unbegründete) Ängste vor Leistungsausweitungen in diesem Bereich behindern bisher in diesen Honorarfragen einen vernunftgeleiteten Blick auf die Sache. Wir werden auch unser bundespolitisches Gewicht in die Waagschale werfen, um die Krankenkassen davon zu überzeugen, dass es Sinn macht, die Gesprächsleistungen der 3
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