PDF-Version - Evangelische Kirche in Deutschland
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D. Risikobericht<br />
E<strong>in</strong>nahmerisiken<br />
Die Geme<strong>in</strong>deglieder ermöglichen durch ihre Gaben die F<strong>in</strong>anzierung kirchlicher Arbeit. Die<br />
<strong>Kirche</strong>nsteuer als Mitgliedsbeitrag ist die bedeutendste E<strong>in</strong>nahmequelle der Gliedkirchen. So<br />
bilden auch die <strong>Kirche</strong>nsteuern die Grundlage dafür, dass die Geme<strong>in</strong>schaft der Gliedkirchen<br />
ihrerseits durch e<strong>in</strong>e Umlage nach Artikel 33 der Grundordnung als wichtigste Ertragsgröße die<br />
Arbeit der EKD ermöglicht. Zur Ermittlung der Höhe der Umlagen für den Gesamthaushalt der<br />
EKD wird der Durchschnitt des tatsächlichen <strong>Kirche</strong>nsteueraufkommens der letzten drei Jahre<br />
herangezogen. Für den EKD-Haushalt bedeutet dies, dass die jeweiligen Entwicklungen zeitversetzt<br />
nachvollzogen werden: verändern sich die <strong>Kirche</strong>nsteuere<strong>in</strong>nahmen der Gliedkirchen,<br />
verändern sich <strong>in</strong> der Folge auch die Umlagen der EKD. Diese hat daher Teil an den f<strong>in</strong>anziellen<br />
Entwicklungen ihrer Gliedkirchen, ihren Chancen und Risiken.<br />
Angesichts der längerfristigen demographischen, kirchlichen, ökonomischen und steuerpolitischen<br />
Entwicklungstendenzen ist davon auszugehen, dass die <strong>Kirche</strong>nsteuere<strong>in</strong>nahmen langfristig<br />
zurückgehen werden. Der Anteil der evangelischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung<br />
geht bereits seit Jahren zurück. Die Langfristprojektionen kommen – trotz aller Unsicherheit<br />
– zu dem plausiblen Ergebnis, dass sich aufgrund der bekannten demographischen<br />
Entwicklung die Anzahl der <strong>Kirche</strong>nmitglieder verr<strong>in</strong>gert und dabei der Anteil der über 65-<br />
jährigen <strong>Kirche</strong>nmitglieder kont<strong>in</strong>uierlich zunimmt. Die <strong>Kirche</strong>nsteuerbasis wird daher langfristig<br />
geschwächt; <strong>in</strong> der Folge s<strong>in</strong>d langfristig auch ger<strong>in</strong>gere Umlagen zu erwarten. Die aktuelle<br />
Entwicklung folgt dem positiven wirtschaftlichen Trend zunächst, doch rechnen wir bereits<br />
mittelfristig mit ger<strong>in</strong>ger werdenden f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten. Die <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong>nkonferenz<br />
für die Gliedkirchen bereits 2006 vere<strong>in</strong>barten „Fachliche M<strong>in</strong>deststandards e<strong>in</strong>er verantwortlichen<br />
F<strong>in</strong>anzplanung“ orientieren darauf, solche langfristigen Entwicklungen zu berücksichtigen<br />
und für etwaige kurzfristige unvorhergesehene E<strong>in</strong>nahmeausfälle Vorsorge zu treffen.<br />
Dem wird durch angemessene Rücklagenbildung entsprochen.<br />
Kapitalmarktrisiken<br />
Der überwiegende Teil des EKD-Vermögens ist <strong>in</strong> Kapitalanlagen angelegt (z.B. zur F<strong>in</strong>anzdeckung<br />
von Rücklagen). Die Kasse der EKD verwaltet die Kapitalanlagen der Kassengeme<strong>in</strong>schaft<br />
der EKD. Darunter fällt neben dem eigenen Kapitalvermögen der EKD auch das Vermögen der<br />
<strong>in</strong> die Kassengeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong>tegrierten juristischen Personen (<strong>in</strong>sbesondere kirchliche Zusammenschlüsse<br />
und Stiftungen), soweit diese die Verwaltung ihres Vermögens auf die Kasse der<br />
EKD übertragen haben. Den beteiligten E<strong>in</strong>richtungen ist die EKD zur Sicherung des nom<strong>in</strong>ellen<br />
Kapitalerhaltes verpflichtet.<br />
Daher kommt der angemessenen Beurteilung der Kapitalmarktrisiken e<strong>in</strong> hoher Stellenwert zu.<br />
Aufgrund der konservativen Anlagestrategie beschränken sich diese bei der EKD auf Ausfallrisiken<br />
der Emittenten. Im Zusammenwirken mit der ethisch nachhaltigen Grundausrichtung der<br />
Investments werden diese Risiken als tragbar angesehen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs wird die derzeitige Situation an den Kapitalmärkten zu e<strong>in</strong>er Reduktion der F<strong>in</strong>anzerträge<br />
aus den Kapitalanlagen führen.<br />
Risiken aus Beteiligungen<br />
In Erfüllung ihrer Aufgaben ist die EKD zum Stichtag 31.12.2011 an 19 wirtschaftlich tätigen<br />
Gesellschaften <strong>in</strong> unterschiedlicher Rechtsform und mit unterschiedlichen Anteilen (z.T. auch<br />
nur ger<strong>in</strong>ge Genossenschaftsanteile) beteiligt. Die Risiken beschränken sich auf die jeweiligen<br />
E<strong>in</strong>lagen. Durch e<strong>in</strong> Beteiligungsmanagement s<strong>in</strong>d Strukturen entwickelt, diese Risiken <strong>in</strong> ihrer<br />
f<strong>in</strong>anziellen, aber auch ihrer politischen Dimension zu begrenzen.<br />
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