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SOFTWARE<br />
VIDEOSCHNITT<br />
DUELL: COREL VS. MAGIX<br />
Schöner<br />
schneiden<br />
Sie kosten nur r<strong>und</strong> 100 Euro <strong>und</strong> können viel mehr als weit<br />
teurere Videoschnitt-Programme vor wenigen Jahren: Corel<br />
fordert nach der Übernahme der Pinnacle-Produktreihe von<br />
Avid erstmals Platzhirsch Magix heraus.<br />
VON PETER KNOLL<br />
Z<br />
wei Kontrahenten kämpfen seit Jahren<br />
um den Titel „meistverkaufte Videoschnitt-Software“:<br />
Laut Hersteller wurde<br />
Pinnacle Studio r<strong>und</strong> 13 Millionen Mal verkauft,<br />
in Deutschland liegt dagegen Magix<br />
vorn. Wie das Pinnacle Studio gibt es Video<br />
deluxe in unterschiedlichen Varianten, <strong>mit</strong><br />
<strong>und</strong> ohne Hardware im Paket. Getestet haben<br />
wir jeweils die „großen“ Software-Versionen,<br />
die viele Zusatz-Filter bieten.<br />
Beide Kontrahenten richten sich <strong>mit</strong> einem<br />
empfohlenen Preis von r<strong>und</strong> 130 Euro in erster<br />
Linie an besonders anspruchsvolle Heimanwender;<br />
der Funktionsumfang macht sie zudem<br />
<strong>für</strong> Hochzeitsvideo- oder Industriefilmer<br />
attraktiv. Da beide Programme professionelle<br />
Fernseh- <strong>und</strong> Kinokameras nicht unterstützen,<br />
kommen sie <strong>für</strong> diesen Einsatzbereich nicht in<br />
Betracht. Auffällig ist bei beiden Kontrahenten<br />
ist die umfangreiche 3D-Unterstützung.<br />
Pinnacle Studio Ultimate 16<br />
Das Pinnacle Studio von Corel ist nur dem<br />
Namen nach der Nachfolger des bekannten<br />
Schnittprogramms. Die erstmals von Corel<br />
vertriebene Version ist praktisch das Avid Studio<br />
2.0. Der Entwicklungsschwerpunkt dieser<br />
Version war die Performance; die selbstentwickelten<br />
Codecs etwa <strong>für</strong> MPEG-4 wurden<br />
komplett überarbeitet <strong>und</strong> <strong>für</strong> 64-Bit-Betriebssysteme<br />
angepasst. Auf unseren Test-<strong>PC</strong>s ließen<br />
sich so auch größere, hochauflösende<br />
Projekte flüssig bearbeiten. Zu den Stärken<br />
des Programms zählt die präzise Anpassung<br />
von Farben <strong>und</strong> Helligkeit.<br />
Neu sind stark erweiterte 3D-Funktionen,<br />
die jedoch im Test regelmäßig zu Abstürzen<br />
führten. Dank der modernen, aber nicht immer<br />
glücklich bezeichneten, aufgabenorientierten<br />
Oberfläche lässt sich das Programm<br />
ohne lange Einarbeitung bedienen. Wir vermissten<br />
jedoch viele Funktionen, auf die anspruchsvolle<br />
Anwender besonders großen<br />
Wert legen. Dazu zählen etwa eine einstellbare<br />
Szenenerkennung, die sich nach dem Inhalt<br />
der Clips richtet, eine Bildstabilisierung,<br />
bei der sich die Region, die stabilisiert werden<br />
soll, bestimmen lässt usw.<br />
Fein geregelt: Das<br />
neue Pinnacle Studio<br />
bietet eine Reihe<br />
präziser Tools, um die<br />
Helligkeit, die Sättigung<br />
etc. in einem<br />
Fenster einzustellen.<br />
Das Programm überzeugt<br />
<strong>mit</strong> Stabilität<br />
<strong>und</strong> Performance, im<br />
Vergleich zu Video<br />
deluxe vermissten wir<br />
jedoch viele Werkzeuge<br />
<strong>für</strong> Schnitt <strong>und</strong><br />
Nachbearbeitung.<br />
Corel Pinnacle Studio 16 Ultimate<br />
Unkomprimiert, 8Bit. 25p, 1920x1080<br />
MPEG4-Export, beste Qualität (AVCHD-Ausg.)<br />
DV AVI (Microsoft-Codec, 720 x 576)<br />
Gesamtdauer<br />
68<br />
Angaben in Minuten<br />
Als Testdatei erstellten wir eine 30-minütige hoch auflö-<br />
Video deluxe 2013 Premium<br />
Das Schnittprogramm des deutschen Herstellers<br />
Magix wirkt im direkten Vergleich<br />
unübersichtlicher <strong>und</strong> verwirrt <strong>mit</strong> einigen Ungereimtheiten<br />
bei der Bedienung. So liegt bei<br />
Magix die oberste Spur ganz unten. Die Wellenform<br />
<strong>für</strong> So<strong>und</strong> ist weniger klar erkennbar<br />
als im Corel-Programm; vor der Anzeige sind<br />
die jeweiligen Clips erst einzeln zu markieren<br />
<strong>und</strong> die Option Wellenformdarstellung erzeugen<br />
zu wählen. Diese Darstellung kann wahlweise<br />
in einer Spur <strong>mit</strong> dem dazugehörigen<br />
Video oder auf seperaten Spuren erfolgen.<br />
Video deluxe integriert unter anderem die<br />
Codecs von MainConcept, die im Vergleich<br />
deutlich langsamer arbeiten. Das Magix-<br />
Schnittprogramm bietet da<strong>für</strong> aber einen<br />
Funktonsumfang <strong>für</strong> den Schnitt <strong>und</strong> die<br />
Nachbearbeitung, der in dieser Preisklasse<br />
seinesgleichen sucht: einstellbare Szenenerkennung<br />
nach Inhalt, präzise Bildstabilisierung,<br />
dazu zahllose Effekte, etwa <strong>für</strong> die<br />
Klangbearbeitung. Einige der integrierten<br />
Funktionen wären aber auch noch ausbaufähig.<br />
Wenig Sinn macht insbesondere ein<br />
Multicam-Modus, der lediglich zwei Kameras<br />
unterstützt. Die inzwischen weit über 100 Vorlagen<br />
<strong>für</strong> <strong>DVD</strong>- <strong>und</strong> BD-Menüs könnten zudem<br />
optisch anspruchsvoller sein. Nicht möglich<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 11/2012 www.pc-magazin.de