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in die Sonne, in den Frühling. Der Gemischte Chor Penig eV und

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<strong>Penig</strong>er Amtsblatt 19. April 2013<br />

Ausgabe 4<br />

Zum Ge<strong>den</strong>ken an <strong>die</strong> Ereignisse <strong>die</strong>ser Tage,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> unserer unmittelbaren Umgebung m<strong>in</strong>destens<br />

1000 Menschen das Leben gekostet<br />

haben, gestaltet der Heimat- <strong>und</strong> Geschichtsvere<strong>in</strong><br />

<strong>Penig</strong> <strong>und</strong> Umgebung e.V. e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />

im Huthaus der Kellerberge, zu der wir herzlich<br />

e<strong>in</strong>la<strong>den</strong>.<br />

Das Herzstück bildet e<strong>in</strong> Diorama, das von Horst<br />

Hofmann <strong>in</strong> 2-jähriger liebevoller Arbeit gefertigt<br />

wurde.<br />

Dass neben Dokumenten auch orig<strong>in</strong>ale<br />

Munition ausgestellt wer<strong>den</strong> kann, verdanken<br />

wir Roland Albrecht, der über e<strong>in</strong>en langen<br />

Zeitraum <strong>die</strong>se F<strong>und</strong>e zusammengetragen hat.<br />

Wer sich über <strong>die</strong> Ereignisse der damaligen Zeit<br />

detailliert <strong>in</strong>formieren möchte, dem sei das Heftchen<br />

„Die Kämpfe um <strong>Penig</strong> am 6., 7., 8. <strong>und</strong><br />

9. Oktober 1813“ ans Herz gelegt. Es wurde von<br />

Roland Albrecht verfasst <strong>und</strong> mit Bildern sowie<br />

Karten zu <strong>den</strong> Kämpfen <strong>in</strong> <strong>Penig</strong> versehen <strong>und</strong><br />

kann im Huthaus käuflich erworben wer<strong>den</strong>.<br />

-28-<br />

Die Eröffnung der Ausstellung f<strong>in</strong>det am Samstag,<br />

dem 27. April 2013 um 14.00 Uhr statt.<br />

Immer zu <strong>den</strong> Öffnungszeiten der Kellerberge<br />

(jedes 2. <strong>und</strong> 4. Wochenende im Monat <strong>und</strong><br />

an allen Feiertagen) gibt es Gelegenheit, <strong>die</strong>ses<br />

spannende Stück Heimatgeschichte im Zusammenhang<br />

mit dem weltgeschichtlichen Ereignis<br />

der Völkerschlacht bei Leipzig zu entdecken.<br />

Dem Thema „Geschichten aus napoleonischer<br />

Zeit“ ist auch e<strong>in</strong> Stadtr<strong>und</strong>gang gewidmet (ca.<br />

1½ Std.), der ebenfalls am 27.04. um 12.30 Uhr<br />

an der Mozart-Apotheke startet <strong>und</strong> am Huthaus<br />

endet. Um 16.00 Uhr beg<strong>in</strong>nt dann dort der<br />

R<strong>und</strong>gang <strong>in</strong> umgekehrter Richtung <strong>und</strong> endet<br />

an der Mozart-Apotheke. Weitere Term<strong>in</strong>e im<br />

Jahresverlauf wer<strong>den</strong> noch bekannt gegeben.<br />

Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste.<br />

Im Namen des Heimat- <strong>und</strong> Geschichtsvere<strong>in</strong>s<br />

<strong>Penig</strong> <strong>und</strong> Umgebung e.V.<br />

Elke Fritzsche<br />

Neu im Huthaus<br />

Als bei Bauarbeiten am Mühlgraben <strong>in</strong> <strong>Penig</strong><br />

e<strong>in</strong>e nicht ger<strong>in</strong>ge Zahl an alter Keramik zum Vorsche<strong>in</strong><br />

kam, bestätigten sich <strong>die</strong> Vermutungen,<br />

dass der Mühlgraben schon sehr alt se<strong>in</strong> muss.<br />

<strong>Der</strong> Mühlgraben, als e<strong>in</strong> alter Seitenarm der Mulde,<br />

wird bereits um 1345 erwähnt.<br />

Zu dem Zeitpunkt, oder sogar noch etwas eher,<br />

hat es das Alte Schloß <strong>in</strong> <strong>Penig</strong> als sogenanntes<br />

Wasserschloss schon gegeben. Es soll demnach<br />

allseits von Wasser (oder Wasserläufen) umgeben<br />

gewesen se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Wehr wird erstmals 1470 genannt, doch <strong>die</strong><br />

Wasserkraft könnte durchaus schon vorher genutzt<br />

wor<strong>den</strong> se<strong>in</strong>. 1488 wird <strong>die</strong> „Obermühle“<br />

genannt, welche <strong>in</strong> der Höhe der Badergasse auf<br />

der Mul<strong>den</strong><strong>in</strong>sel stand. Sie brannte 1517 ab <strong>und</strong><br />

wurde danach nicht sofort wieder aufgebaut.<br />

Bei <strong>den</strong> Bauarbeiten am Mühlgraben wurde e<strong>in</strong>e<br />

alte Uferbefestigung, aus Holzbalken bestehend,<br />

freigelegt. Im <strong>in</strong>zwischen vorliegen<strong>den</strong> Bericht<br />

der hier tätigen Archäolog<strong>in</strong> wird lediglich das<br />

Alter der zuletzt noch vorhan<strong>den</strong>en Bruchste<strong>in</strong>mauer<br />

(1858) genannt.<br />

Das Hochwasser hat immer wieder aufs Neue<br />

Schä<strong>den</strong> am Mühlgraben verursacht. Bald war<br />

der Graben mit Flussgeröll <strong>und</strong> Sand versetzt<br />

<strong>und</strong> der zwischen Mühlgraben <strong>und</strong> Mulde bef<strong>in</strong>dliche<br />

Teil (Insel genannt) durch tiefe Ausspülungen<br />

geschädigt.<br />

In mühevoller Handarbeit schaufelte man <strong>den</strong><br />

Mühlgraben wieder frei <strong>und</strong> verfüllte <strong>die</strong> ausgespülten<br />

Inselteile. Bei <strong>die</strong>ser Gelegenheit hat<br />

man offensichtlich auch diversen Haushaltsmüll<br />

mit verkippt. Beim Aushub des Mühlgrabens kamen<br />

nun all <strong>die</strong>se „Raritäten“ aus längst vergangener<br />

Zeit wieder ans Tageslicht.<br />

Die Gründung von <strong>Penig</strong> (Neupenig) wird um<br />

<strong>die</strong> Mitte des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts (1150) datiert.<br />

Zum damaligen Hausrat gehörten u. a. r<strong>und</strong>liche<br />

Gefäße mit dicken wurstartigen <strong>und</strong> mit Kerben<br />

verzierten Henkeln. Die noch nicht sonderlich<br />

harte Keramik war dick <strong>und</strong> von heller bzw. gelblicher<br />

Farbe.<br />

Die Gefäße (s. S. 29) waren außen <strong>und</strong> <strong>in</strong>nen<br />

unglasiert (l<strong>in</strong>kes Teil). Später (etwa ab 14. Jhd.)<br />

kam <strong>in</strong>nenglasierte Keramik mit Füßen (sogenannte<br />

Grapenfüße) <strong>in</strong> Gebrauch. Pfannenteile<br />

mit Füßen <strong>und</strong> Stielteil (Tülle genannt) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

gelblichen oder grünlichen Glasur waren im<br />

Mühlgraben schon reichlicher zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> (Teil<br />

Mitte).<br />

Ebenfalls um <strong>die</strong>se Zeit war auch hartgebrannte<br />

blaugraue Keramik sehr im Gebrauch. Zahlreiche<br />

solcher Bruchstücke, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>st zu Töpfen,<br />

Kannen mit Deckeln, Krügen, Tellern oder Tassen<br />

gehörten, konnten geborgen wer<strong>den</strong> (Teil<br />

rechts).<br />

E<strong>in</strong> Mitglied vom hiesigen Töpferzirkel war begeistert<br />

<strong>und</strong> erklärte sich bereit, nach Vorlagen<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> gefun<strong>den</strong>en Scherben, entsprechende<br />

Gefäße nachzugestalten. E<strong>in</strong>e ganz so e<strong>in</strong>fache<br />

Angelegenheit, wie es anfangs erschien, war es<br />

je<strong>den</strong>falls nicht.

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