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Sicherheit bei Veranstaltungen und Produktionen - VBG

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<strong>Sicherheit</strong> <strong>bei</strong> <strong>Veranstaltungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Produktionen</strong><br />

Fachinformationen<br />

Veranstaltungs- <strong>und</strong><br />

Produktionsstätten<br />

Technik <strong>und</strong> betriebliche<br />

Prozesse<br />

<strong>Veranstaltungen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Produktionen</strong><br />

Persönliche<br />

Schutzausrüstung<br />

3.3.6 Bühnentanz<br />

Als Bühnentanz gilt jegliche Art von Tanzkunst auf der<br />

Bühne – zum Beispiel Ballett, Musicals, Tanzeinlagen in<br />

Opern <strong>und</strong> Operetten – sowie jegliche Art von Bühnenchoreografie.<br />

Tanzaufführungen <strong>bei</strong>nhalten häufig risikobehaftete<br />

Bewegungsvorgänge. Diese Vorgänge erfordern<br />

besondere Sorgfalt <strong>bei</strong> der Durchführung, Schutzmaßnahmen<br />

sowie ausreichendes Proben <strong>und</strong> geeignetes Training.<br />

Langwierige Erkrankungen <strong>und</strong> dauerhafte Schäden<br />

des Muskel-Skelett-Apparates können durch gezielte Präventionsmaßnahmen<br />

vermieden werden.<br />

In Anbetracht des breiten Spektrums der Tanzstile <strong>und</strong><br />

des künstlerischen Freiraums der Choreografen können<br />

hier nicht alle notwendigen, sondern nur gr<strong>und</strong>legende<br />

Maßnahmen zur <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit von Tänzern<br />

aufgeführt werden.<br />

Auswahl der Tänzer<br />

Bei der Auswahl der Tänzer sind neben den künstlerischen<br />

Voraussetzungen auch die physische <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

die psychische Eignung zu betrachten. Je nach<br />

Tanzaufgabe sollten Auswahlkriterien aufgestellt werden,<br />

die die spezifischen Anforderungen für die Vorstellung definieren.<br />

Merkmale für die physische Eignung sind zum Beispiel<br />

die körperliche Konstitution, die Ausdauer- <strong>und</strong> Kraftfähigkeit<br />

<strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitszustand. Bei der Auswahl der<br />

Tänzer können als Auswahlkriterien <strong>bei</strong>spielsweise Fitness-,<br />

Kraft- <strong>und</strong> Ausdauertests durchgeführt werden.<br />

Betreuung der Tänzer<br />

Vor allem nach langen Belastungsphasen, <strong>bei</strong> häufigen Proben<br />

<strong>und</strong> Vorstellungen, aber auch am Ende eines Probenoder<br />

Vorstellungstages steigt die Verletzungswahrscheinlichkeit.<br />

Um verletzungsbedingte Ausfälle zu vermeiden,<br />

können verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden:<br />

• Betreuung durch den Betriebsarzt<br />

• Jährliche Ges<strong>und</strong>heitsuntersuchung durch einen Arzt<br />

mit tanzmedizinischen Kenntnissen<br />

• Trainingsbetreuung durch Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler<br />

oder Ähnliche (Aufgaben können zum Beispiel<br />

die Erstellung von Trainingsplänen <strong>und</strong> Durchführung<br />

von individuellem <strong>und</strong> Gruppentraining sein)<br />

• Unterstützung <strong>und</strong> Beratungsangebot <strong>bei</strong> psychischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Belastungen – wie zum Beispiel Lampenfieber,<br />

Konkurrenzdruck, kurze Berufslebensar<strong>bei</strong>tszeit,<br />

mangelnde soziale Absicherung<br />

• Erweiterte Trainingsangebote – zum Beispiel Gyrotonic,<br />

propriozeptives oder spiraldynamisches Training – <strong>und</strong><br />

Entspannungsangebote, <strong>bei</strong>spielsweise Massagen, Yoga<br />

• „Warm-up“ vor <strong>und</strong> „Cool-down“ nach jeder Probe <strong>und</strong><br />

Vorstellung; Integration in den Dienstplan<br />

• Anleitung zum Ausdauertraining als notwendiger Bestandteil<br />

des individuellen Trainings<br />

• Keine Durchlaufproben an Vorstellungstagen<br />

• Freie Tage für die Tänzer einplanen; an freien Tagen keine<br />

Proben beziehungsweise spezifisches Training<br />

• Unterweisung der Tänzer zu Verletzungsprävention,<br />

Trainingsmethoden, Ernährung, Umgang mit Sucht- <strong>und</strong><br />

Schmerzmitteln<br />

• Mehrfache Besetzung möglichst aller Positionen, sodass<br />

ein Wechsel <strong>bei</strong> Verletzung oder Erkrankung problemlos<br />

möglich ist <strong>und</strong> einer Überbeanspruchung der<br />

Tänzer durch zu häufige Vorstellungen vorgebeugt wird<br />

Treten Verletzungen auf, kommen individuelle Maßnahmen<br />

zum Zuge:<br />

• Sofortige Unterbrechung der Probe/Vorstellung, Erstversorgung<br />

sicherstellen; <strong>bei</strong> Weichteilverletzungen Erstversorgung<br />

nach dem PECH-Schema (Pause, Eis, Compression,<br />

Hochlagern)<br />

• Abklärung der Verletzung <strong>und</strong> ausreichende Belastungspause<br />

• Bei körperlich belastenden Vorstellungen schrittweise<br />

Wiedereingliederung beziehungsweise Belastungserhöhung,<br />

um Überbeanspruchung <strong>und</strong> erneute Verletzung<br />

zu vermeiden<br />

Fachinformationen<br />

= auf der Internet-Branchenseite www.vbg.de/veranstaltungen-<strong>und</strong>-produktionen<br />

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