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Physik der Elektroenzephalographie - Fakultät für Physik und ...

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5.1 Amplitudenverhalten<br />

Die Amplituden einer EEG-Welle spielt in <strong>der</strong> medizinischen Praxis eine eher untergeordnete<br />

Rolle, da sie, wie bereits in Abschnitt I.3.4 erläutert, stark von <strong>der</strong><br />

verwendeten Ableitmethode abhängen [9, S.72]. Unter diesem Aspekt ist zudem eine<br />

sinnvolle Messung <strong>der</strong> Amplitude nur mittels Referenzableitung möglich [9, S.72].<br />

An dieser Stelle sei erneut darauf hingewiesen, dass <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Elektroenzephalographie</strong><br />

verwendete Amplitudenbegriff, nicht mit dem aus <strong>der</strong> klassischen <strong>Physik</strong> zu<br />

verwechseln ist. Insbeson<strong>der</strong>e werden EEG-Amplitudenimmer vom Wellenminimum<br />

zum -maximum, also als peak to peak“-Wert angegeben <strong>und</strong> nicht von einer (gedachten)<br />

Nulllinie ab gemessen [9, S.73]. Typischerweise ergeben sich hierbei Werte<br />

”<br />

von bis zu 100 µV [9, S.72]. Manche Autoren bevorzugen zudem, um Missverständnissen<br />

vorzubeugen, den Begriff Spannungshöhe anstatt Amplitude [15, S.73].<br />

In medizinischen Bef<strong>und</strong>en werden die EEG-Amplituden oftmals einem bestimmten<br />

Frequenzband zugeordnet, ihre geometrische Form bzw. Morphologie beschrieben,<br />

sowie <strong>der</strong>en Größenordnungen mit niedrig, mittel o<strong>der</strong> hoch angegeben, da eine <strong>der</strong>art<br />

qualitative Angabe <strong>für</strong> die diagnostische Praxis meist ausreichend ist [9, S.73].<br />

Weitere Details hierzu sind in Abschnitt I.5.2 in den Erläuterungen zu den einzelnen<br />

Frequenzbän<strong>der</strong>n zu finden.<br />

5.2 Frequenz <strong>und</strong> Frequenzbän<strong>der</strong> von EEG-Wellen<br />

Die Frequenz, o<strong>der</strong> besser die Frequenzen, eines aufgezeichneten EEG-Signals, spielt<br />

<strong>für</strong>dessen AnalysediezentraleRolle[9,S.70].SieisthierzuverstehenalsdieAnzahl<br />

<strong>der</strong> aufgezeichneten Potenzialschwankungen pro Sek<strong>und</strong>e [9, S.71], in <strong>der</strong> Literatur<br />

wird sie sowohl in 1/s als auch in Hertz angegeben <strong>und</strong> entsprechend ihrer Größe<br />

einem bestimmten EEG-Band (siehe unten) zugeordnet [36]. Bei <strong>der</strong>en Bestimmung<br />

sind generell zwei Fälle zu unterscheiden. Sind die gemessenen Potenzialschwankungenmehro<strong>der</strong>wenigerperiodisch,wieinAbbildung28a,sowirddieFrequenzdurch<br />

Abzählen <strong>der</strong> Kurvenmaxima pro Sek<strong>und</strong>e, in mehreren Teilabschnitten <strong>der</strong> EEG-<br />

Kurve, bestimmt [9, S.71]. Weichen die so bestimmten Frequenzen voneinan<strong>der</strong> nur<br />

geringfügig ab (z. B. um ± 0,5/s), so ist die bloße Angabe <strong>der</strong> mittleren Frequenz<br />

gerechtfertigt [9, S.71]. Bei labiler Frequenzverteilung sollten zum Mittelwert die<br />

oberen <strong>und</strong> unteren Grenzen <strong>der</strong> Messung mit angegeben werden [9, S.71].<br />

Schwankungen im EEG können aber auch diskontinuierlich o<strong>der</strong> vereinzelt auftreten.<br />

Deren Frequenz wird aus ihrer Periodendauer T bestimmt, welche anhand einer<br />

gedachten Nulllinie <strong>der</strong> Kurve <strong>und</strong> des zeitlichen Abstands gleichartiger Nulldurchgänge<br />

ermittelt wird [9, S.71-72] (vgl. Abbildung 28 b). Gerade bei <strong>der</strong> Fre-<br />

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