DREWAG-Magazin
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12 transparent<br />
Einem gefährlichen Bakterium<br />
auf der Spur<br />
<strong>DREWAG</strong> NETZ untersucht Großanlagen zur Trinkwassererwärmung<br />
auf Legionellen<br />
Es war vor genau 37 Jahren, als sich 4.400 Veteranen der US<br />
Army zum 58. Kongress der American Legion in Philadelphia<br />
trafen. 180 von ihnen infizierten sich mit einer rätselhaften<br />
Krankheit, die schließlich 29 Todesopfer forderte. Erst Tage<br />
später, am 2. August 1976, bemerkte das dortige Gesundheitsamt,<br />
dass eine Epidemie das Geschehen ausgelöst<br />
hatte. Was war geschehen?<br />
Monate später, im Januar 1977, gelang es, den tödlichen<br />
Erreger aus dem Lungengewebe eines zu Tode gekommenen<br />
Veteranen zu isolieren: ein stäbchenförmiges Bakterium,<br />
dem man den Namen Legionella gab. Dessen bedeutsamste<br />
Art, Legionella pneumophila, ist verantwortlich für die Legionellose<br />
oder – volkstümlich gesprochen – Legionärskrankheit.<br />
Auch in Deutschland gab es in jüngerer Zeit Erkrankungsfälle;<br />
so etwa 2010 in Ulm, wo von 69 Infizierten<br />
5 starben. Mit Unterstützung der Technischen Universität<br />
Dresden konnte der Verursacher ermittelt werden:<br />
die Kühltürme eines Blockheizkraftwerkes, das sich<br />
damals im Probebetrieb befand.<br />
Jürgen Storm kennt diese tragischen<br />
Fälle und deren Ursache. Der Leiter<br />
Qualitätssicherung / Labor der<br />
<strong>DREWAG</strong> NETZ GmbH sitzt in seinem<br />
Büro im Wasserwerk Coschütz<br />
und erläutert, was Legionellen<br />
sind, wie sie sich verhalten<br />
und welche Auswirkungen sie<br />
auf den menschlichen Körper haben können. „Legionellen<br />
sind bewegliche, stäbchenförmige Bakterien, die Sauerstoff<br />
zum Leben benötigen. Sie sind überall im Süßwasser zu finden<br />
und können aufgrund ihrer weiten Verbreitung in sehr<br />
geringen Konzentrationen auch im Trinkwasser vorhanden<br />
sein und in die Trinkwasserinstallation eingetragen werden.<br />
Am wohlsten fühlen sie sich bei 25 bis 45° Celsius; steigt die<br />
Temperatur, vermehren sie sich aber kaum noch. Ab etwa<br />
60° Celsius sterben sie schließlich ab.“<br />
Ihren Weg zum Menschen finden Legionellen ausschließlich<br />
über die Atemwege. Also überall dort, wo wir mit feinsten<br />
zerstäubten Wassertropfen, so genannten Aerosolen, in<br />
Berührung kommen: beim Duschen, beim Umgang<br />
mit Handbrausen in Spülküchen und mit Luftbefeuchtern,<br />
in Whirlpools – um nur einige Beispiele<br />
zu nennen. Gelangen die Legionellen in tiefe Lungenabschnitte,<br />
kann dies zu einer lebensbedrohlichen<br />
Entzündung des Organs führen. Ausdrücklich<br />
verweist der Fachmann darauf, dass vor allem<br />
immungeschwächte Menschen gefährdet sind.<br />
Stellt sich die Frage, wie dieser Gefahr begegnet<br />
werden kann. Jürgen Storm