Ausgabe Juli 2013 - Druckservice Weiß
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… nur mal laut nachd‘acht!<br />
Euro, Griechenland, Zypern - wir haben selber Schulden genug!<br />
s‘ BÜRGERBLADL • 7/<strong>2013</strong><br />
Bis dato glaubte ich immer, unsere Regierung in Berlinwird das schon richten und es gibt bestimmt einen<br />
Grund (Export, sozialer Frieden etc.), warum wir Griechenland, Zypern, usw. nicht „absaufen“ lassen.<br />
Da ich mich bei diesem Thema nicht wirklich auskannte, kam mir eine Veranstaltung der Freien Wähler mit<br />
unserer Landtagsabgeordneten Tanja Schweiger gerade recht. Als Referent und Euroexperte sprach Rolf von<br />
Hohenhau, der Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern e.V., zu diesem brisanten Thema.<br />
Liebe Leute, ich kann nur sagen, ich war schockiert und kreidebleich nach diesem Vortrag, als ob mir jemand<br />
gerade 500,– Euro aus dem Geldbeutel gestohlen hätte.<br />
Bei diesem sehr interessanten Vortrag wurde „Tacheles“ geredet und mit Zahlen deutlich gemacht, wie die<br />
Staatsregierung „unser“ Geld verschwendet, das wir zu 99 % nie mehr zurückbekommen werden. Natürlich<br />
sind wir vorerst mal nur in der Bürgschaft, das heißt Deutschland verleiht Geld und muss erst dafür gerade stehen, falls z. B. Griechenland es nicht<br />
mehr zurückzahlen kann.<br />
Um diese Bürgschaft zu verstehen folgendes Beispiel: Würden Sie einem extrem Spielsüchtigen, der schon mal beim schwindeln erwischt wurde<br />
(frisierte griechische Bilanzen beim Euro-Eintritt)<br />
Geld leihen????<br />
ENTWICKLUNG DER STAATSVERSCHULDUNG<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
(IN MILLIARDEN EURO, JEWEILS ZUM 31.12.)<br />
QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT,<br />
STAND: 01.02.<strong>2013</strong><br />
10 21 29 45 64<br />
130<br />
239<br />
1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2012<br />
Aufgehellt<br />
388<br />
538<br />
1.019<br />
G L O S S E E U R O K R I S E<br />
Holla, die Waldfee! Da kocht den Steuerzahlern das Blut, wenn sie im Schneckentempo über<br />
eine schlecht ausgebaute, holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen tuckern müssen und<br />
an die Sangria-schlürfenden griechischen Gläubiger denken, die es sich auf ihrer Finca auf<br />
den Malediven im Liegestuhl bequem machen. Denn für die Reparatur der deutschen Straßen<br />
ist wieder mal kein Geld vorhanden. Für die Gläubiger schon.<br />
Ein Meter Teer kostet gerade, mit allem drum und dran, circa 50 Euro. Also könnte man mit<br />
den 130 Milliarden Euro nach Adam Riese 2,6 Millionen Kilometer Teer erneuern. Eine schöne<br />
Landstraße, die 62 mal um den Äquator reicht. Da könnte man von Berlin nach München<br />
fahren und während der Fahrt den Delfi nen im Indischen Ozean winken.<br />
Aber Nein! Wo kämen wir denn hin, wenn die deutschen Steuerzahler sich mal über die Entscheidungen<br />
der Politik freuen würden? Das Leben muss hart, aber unfair sein, sonst liefe ja<br />
was schief!<br />
Wo wir wieder bei den grantigen Steuerzahlern wären...<br />
Und da wir das ja schon sooo lange gewohnt sind, sollte sich doch auch nichts verändern!<br />
Frischer Wind? Paperlapapp. Griechischer Gläubiger müsste man sein!<br />
Naja, sollen sie sich doch ihre vier Billionen Flaschen Sangria schmecken lassen ...<br />
Prost! Oder wie der Grieche sagen würde: aspro pato!<br />
1.211<br />
1.490<br />
2.012<br />
2.065<br />
Lena Neudegger, St. Marien Gymnasium, 10. Klasse<br />
Jeder mit gesundem Menschenverstand würde NEIN<br />
sagen, aber Deutschland verteilt weiter großzügig<br />
Geld bzw. Bürgschaften!<br />
Ein paar Ungereimtheiten, die mir aufgefallen sind:<br />
Maastrichter Vertrag: Bei der Unterzeichnung wurde<br />
darauf geachtet, dass kein Land für ein anderes<br />
Land und dessen Schulden gerade stehen muss ...<br />
und jetzt???<br />
EU-Währungsunion: Man kann kein Land gegen<br />
seinen Willen von der Währungsunion ausschließen.<br />
Man kann dieses zwar abmahnen und Sanktionen<br />
einläuten, das ist aber so, als ob Sie Ihrem Opa, der<br />
ein lebenslanges Wohnrecht genießt, das Rauchen<br />
verbieten wollen. Der lacht Sie doch aus und raucht<br />
genüsslich weiter.<br />
Target2: Ein Beispiel: Ein Grieche kauft sich ein deutsches<br />
Auto und leiht sich Geld von seiner Hausbank.<br />
Diese Bank hat aber keins und holt sich das Geld von<br />
der Europäischen Zentralbank (dort hafte Deutschland<br />
mit 27 %) und lässt anschreiben. Griechenland<br />
hat dieses „Schlupfloch“ als Erster erkannt und läßt<br />
seitdem quasi alles anschreiben.<br />
Derzeitige Haftungssumme 700 Milliarden das entspricht<br />
für uns 27% gut 200 Mrd.<br />
Ich hoffe trotzdem für uns, dass sich alles zum<br />
Guten wendet (USA hat eine Staatsverschuldung<br />
von knappe 17 Billionen und die „Wurschteln“ sich<br />
auch durch).<br />
Mehr zu diesem Thema/Vortag auch unter www.<br />
tanja-schweiger.de oder www.steuerzahler.de.<br />
Ich kann Euch/Ihnen nur empfehlen, sich ruhig mal<br />
die Zeit zu nehmen und die Themenreise unserer<br />
MdL Tanja Schweiger zu besuchen. Es ist wirklich<br />
interessant.<br />
Die nächste Veranstaltung „Gesunde Landwirtschaft“<br />
findet am 5. August und die letzte Veranstaltung<br />
„Leben im Alter“ am 19. August <strong>2013</strong> statt.<br />
Schönen Urlaub und erholsame Tage!<br />
Euer Andy <strong>Weiß</strong><br />
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