Oktober 2013 - EU-Koordination
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Aktuell<br />
LANDWIRTSCHAFT & GENTECHNIK | Naturschutz & Biodiversität<br />
dafür geeignet, Trockenheitstoleranzen zu<br />
entwickeln, als die Gentechnik.<br />
Der Verein Testbiotech kritisierte, dass<br />
die <strong>EU</strong>-Lebensmittelbehörde EFSA den<br />
Mais als „sicher“ eingestuft hat, obwohl<br />
Monsanto gegen international anerkannte<br />
wissenschaftliche Standards verstoßen<br />
habe. Der nächste Abstimmungstermin<br />
ist noch nicht bekannt.<br />
[mbu]<br />
XX<br />
www.keine-gentechnik.de<br />
X<br />
X EFSA-Gutachten: www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2936.htm<br />
XX<br />
Testbiotech zum EFSA-Gutachten:<br />
www.kurzlink.de/testbiotech-mon87460f<br />
Naturschutz & Biodiversität<br />
Gebietsfremde Arten<br />
<strong>EU</strong> will invasive Arten<br />
eindämmen<br />
<br />
Anfang September hat die <strong>EU</strong>-Kommission<br />
einen Gesetzesvorschlag veröffentlicht,<br />
der Gefahren durch gebietsfremde<br />
invasive Tiere und Pflanzen einschränken<br />
soll. Darin ist vorgesehen, eine Liste<br />
gebietsfremder invasiver Arten in der <strong>EU</strong><br />
zu erstellen. Anschließend sollen die Einfuhr<br />
und der Erwerb der 50 gefährlichsten<br />
Arten verboten werden. Die Mitgliedstaaten<br />
sind aaufgefordert, Kontrollen<br />
durchführen, um die Einfuhr gefährlicher<br />
Arten zu verhindern. Viele Arten gelangen<br />
jedoch unbeabsichtigt als „blinde Passagiere“<br />
auf Schiffen und in Containern, durch<br />
Ballastwasser oder an der Außenwand von<br />
Schiffen in die <strong>EU</strong>. Die Kommission fordert<br />
die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen<br />
einzuleiten, um diese Pfade zu erkennen.<br />
Derzeit sind 15 Prozent der Arten in<br />
Europa gebietsfremd. Sie können Ökosysteme<br />
schädigen, heimische Arten aus<br />
ihrem Lebensraum verdrängen und wirtschaftliche<br />
und gesundheitliche Schäden<br />
verursachen. Die Folgekosten invasiver<br />
Arten betragen im Jahr <strong>EU</strong>-weit etwa zwölf<br />
Milliarden Euro.<br />
Umweltverbände begrüßen den Vorschlag.<br />
Der Naturschutzbund Deutschland<br />
(NABU) fordert aber noch Nachbesserungen,<br />
da das Verursacherprinzip nicht genügend<br />
berücksichtigt sei und die Maßnahmen<br />
zu kurz griffen. Es sei nicht nachvollziehbar,<br />
weshalb die <strong>EU</strong>-Kommission<br />
sich in ihrem Vorschlag nur auf 50 Arten<br />
beschränken wolle, sagte Claus Mayr vom<br />
NABU. Informationen über invasive Arten<br />
in Gewässern bietet und sammelt der Verband<br />
der Deutschen Sporttaucher auf dem<br />
Internetportal Neobiota.<br />
Die vorgeschlagene Verordnung wird<br />
nun vom Rat und vom Parlament geprüft.<br />
Laut Kommission soll der Vorschlag 2016<br />
in Kraft treten.<br />
[ej]<br />
XX<br />
www.kurzlink.de/kompmgba<br />
XX<br />
www.kurzlink.de/NABUgbakr<br />
XX<br />
www.neobiota.info<br />
X<br />
X www.vdst.de<br />
Bodenschutz<br />
Bedrohte Biodiversität<br />
<br />
In mehr als der Hälfte der europäischen<br />
Böden ist die Vielfalt der Arten bedroht.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der<br />
Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen<br />
Kommission (GFS).<br />
Während der Verlust der Artenvielfalt<br />
auf der Erdoberfläche als Problem bekannt<br />
ist, existieren bisher kaum Messungen für<br />
Tiere und Pflanzen, die unter der Erdoberfläche<br />
leben. In der Studie wurden nun erstmals<br />
Böden mit besonders bedrohter Biodiversität<br />
identifiziert. Insgesamt schätzen<br />
die AutorInnen der Studie die Artenvielfalt<br />
in 56 Prozent der europäischen Böden als<br />
bedroht ein. Die größten Gefahren für die<br />
Bodenbiodiversität gehen laut der Studie<br />
von intensiver Landwirtschaft aus, gefolgt<br />
von Kohlenstofffreisetzung, invasiven gebietsfremden<br />
Arten, Bodenverdichtung<br />
und Erosion. Vor allem Böden in Großbritannien<br />
und Mitteleuropa sind laut Studie<br />
gefährdet. Die <strong>EU</strong>-Kommission warnte,<br />
dass es noch immer keine ausreichenden<br />
Maßnahmen zur Überwachung und zum<br />
Schutz der Bodenqualität in Europa gäbe,<br />
obwohl bereits vor fünf Jahren eine thematische<br />
<strong>EU</strong>-Strategie zum Bodenschutz<br />
verabschiedet worden ist.<br />
[ej]<br />
XX<br />
www.kurzlink.de/gfsbbb<br />
X<br />
X www.kurzlink.de/komboden<br />
Nationale Biodiversitätsstrategie<br />
Arnika und Sumpfenzian<br />
schützen<br />
<br />
Das im August gestartete Projekt „Wildpflanzen-Schutz<br />
Deutschland“ soll die genetische<br />
Vielfalt von 15 gefährdeten Wildpflanzenarten<br />
schützen. Unter den Pflanzen ist die<br />
Arnika, der Sumpfenzian und das Breitblättrige<br />
Knabenkraut, eine heimische Orchideenart.<br />
Zu dem Projektnetzwerk gehören Botanische<br />
Gärten in ganz Deutschland.<br />
Um die genetische Vielfalt der jeweiligen<br />
Pflanze zu erhalten, soll zuerst das Saatgut<br />
der 15 Pflanzenarten gesammelt und<br />
in Saatgutdatenbanken gelagert werden.<br />
Anschließend sollen in beteiligten Botanischen<br />
Gärten Kulturen angelegt werden,<br />
um mit diesen schließlich gefährdete Populationen<br />
in ihren Ökosystemen zu stärken.<br />
Somit soll eine große genetische Bandbreite<br />
innerhalb der Arten erzeugt werden,<br />
um deren Chance zur Anpassung an die<br />
Bedingungen des Klimawandels zu erhöhen.<br />
Das Projekt ist Teil des Bundesprogrammes<br />
Biologische Vielfalt und soll im<br />
Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen<br />
Vielfalt die genetische Vielfalt<br />
heimischer Arten erhalten.<br />
[ej]<br />
XX<br />
Mitteilung des BMU: www.kurzlink.de/bmuwsd<br />
Biodiversität<br />
Unternehmen für Vielfalt<br />
Das neue Projekt „Unternehmen und<br />
biologische Vielfalt – Naturnahe Gestaltung<br />
von Firmengeländen“ des Bundesumweltministeriums<br />
(BMU) und des<br />
Bundesamtes für Naturschutz (BfN) soll<br />
Unternehmen zum Schutz der biologi-<br />
18 <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> umwelt aktuell