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Merkblatt<br />

<strong>AuSSentreppen</strong><br />

Treppen aus keramischen Fliesen<br />

und Naturwerkstein im Außenbereich<br />

Dezember 2012<br />

de


Herausgeber:<br />

FACHVERBAND FLIESEN UND NATURSTEIN<br />

IM ZENTRALVERBAND DEUTSCHES BAUGEWERBE E.V., BERLIN<br />

Bundesfachgruppe StraSSen- und Tiefbau<br />

im Zentralverband Deutsches Baugewerbe E.V., Berlin<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

Bundesverband Deutscher Steinmetze, Frankfurt/Main<br />

Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V., Würzburg<br />

EURO-FEN, Raesfeld<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des<br />

Fachverbandes Fliesen und Naturstein im<br />

Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Kronenstraße 55–58,<br />

10117 Berlin-Mitte, www.fachverband-fliesen.de<br />

Alleinverkauf durch die Servicestelle des Fachverbandes Deutsches Fliesengewerbe:<br />

Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Postfach 41 09 49, 50869 Köln,<br />

Telefon: 0221 5497-127, Telefax: 0221 5497-6141, www.rudolf-mueller.de<br />

ISBN 978-3-481-03024-7 (Print-Ausgabe)<br />

ISBN 978-3-481-03029-2 (E-Book-Ausgabe)


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einführung<br />

2 Regelungen für den Treppenbau<br />

2.1 Steigungsverhältnis<br />

2.1.1 Schrittmaßregel<br />

2.1.2 Bequemlichkeitsregel, Sicherheitsregel<br />

2.2 Treppenlauf<br />

2.3 Lauflinie<br />

2.4 Podeste, Zwischenpodeste<br />

2.5 Toleranzen<br />

3 Entwässerung<br />

3.1 Gefälle der Oberflächen<br />

3.2 Gefälle im Verlegeuntergrund<br />

3.3 Entwässerung/Abläufe<br />

4 Verlegemörtel<br />

4.1 Zementmörtel mit dichtem Gefüge<br />

4.2 Drainagefähiger Bettungsmörtel<br />

4.3 Hydraulisch erhärtende Dünnbettmörtel<br />

Ausführungsarten<br />

5 Massivstufen auf Schottertragschicht oder<br />

auf Betonunterkonstruktionen<br />

5.1 Anwendungsbeispiele<br />

5.2 Untergrund<br />

5.3 Abdichtung<br />

5.4 Verlegematerial<br />

5.5 Stufenausbildung<br />

5.6 Gefälle der Oberfläche<br />

5.7 Fugen<br />

5.8 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

7 Ausführung mit Grobkornmörtel<br />

7.1 Anwendungsbeispiele<br />

7.2 Tragender Untergrund<br />

7.3 Gefälle im Verlegeuntergrund<br />

7.4 Verbundabdichtung<br />

7.5 Drainschicht<br />

7.6 Mörtelschicht<br />

7.7 Kontaktschicht<br />

7.8 Fliesen und Platten<br />

7.9 Fugen<br />

7.9.1 Mörtelfugen<br />

7.10 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

7.11 Oberflächengefälle<br />

8 Ausführung im Verbund<br />

8.1 Anwendungsbeispiele<br />

8.2 Tragender Untergrund<br />

8.3 Mörtelschicht mit Gefälle<br />

8.4 Verbundabdichtung<br />

8.5 Verlegung der Fliesen und Platten im<br />

Dünnbett<br />

8.6 Fliesen und Platten<br />

8.7 Fugen<br />

8.8 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

8.9 Gefälle der Oberfläche<br />

9 Geländerbefestigung<br />

10 Sauberlaufzonen<br />

11 Fußpunkt-Ausbildung<br />

12 Pflege und Winterdienst<br />

6 Massivstufen auf Balkenbelägen<br />

6.1 Anwendungsbeispiele<br />

6.2 Untergrund<br />

6.3 Abdichtung<br />

6.4 Dicke der Stufen<br />

6.5 Gefälle der Oberfläche<br />

6.6 Verlegematerial/Befestigung<br />

6.7 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

3


1 Einführung<br />

Das Merkblatt ist eine wichtige Grundlage für die<br />

Planung und Ausführung schadensfreier bewitterter<br />

Außentreppen.<br />

Andere Bauweisen/Ausführungsarten werden damit<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

4<br />

Außentreppen überbrücken unterschiedliche Geländehöhen<br />

und sollen eine einfache und sichere<br />

Begehung von Steigungen ermöglichen. Neben der<br />

funktionalen Bedeutung stellen besonders Treppen<br />

im Außenbereich ein wichtiges Element der Gestaltung<br />

dar.<br />

Neben der massiven Ausführung mit Blockstufen<br />

sind auch Konstruktionen mit Belägen aus Naturwerkstein-<br />

oder Keramikplatten für Treppen<br />

möglich. Hier muss bereits der Untergrund alle<br />

konstruktiven Anforderungen (Tragfähigkeit, Steigungsverhältnis,<br />

Gefälle, Wasserführung usw.)<br />

erfüllen.<br />

Bei der Planung von Treppen sind neben den einschlägigen<br />

Normen in einigen Fällen auch noch<br />

weitergehende Vorschriften (Unfallschutz, Brandschutz,<br />

Fluchtwege, barrierefreies Bauen usw.) zu<br />

beachten.<br />

2 Regelungen für den Treppenbau<br />

Im Anwendungsbereich der DIN 18065 (Ausgabe<br />

2011-06) werden Treppen im Bauwesen erfasst.<br />

Ausgenommen sind Freitreppen im Gelände.<br />

In DIN 18065 sind die nachfolgenden technischen<br />

Begriffe und Hauptabmessungen für Treppen in<br />

Gebäuden festgelegt. Ein Treppenlauf ist hier als<br />

ununterbrochene Folge von mindestens drei Stufen<br />

(drei Steigungen) definiert. Während die Begriffe<br />

und Messregeln allgemein für das Bauwesen gelten,<br />

beziehen sich die Festlegungen für Hauptmaße<br />

und Toleranzen nur auf Treppen in und an Gebäuden,<br />

sofern nicht Sondervorschriften bestehen, die<br />

für Treppen von dieser Norm abweichende Festlegungen<br />

und Anforderungen enthalten.<br />

Im Garten- und Landschaftsbau werden oftmals<br />

geringere Steigungshöhen als in Wohnbauten verwendet.<br />

Solche Treppen sind nicht in DIN 18065 geregelt.<br />

Deshalb ist hier bei der Planung besonders<br />

die sichere Begehung dieser Treppen zu berücksichtigen.<br />

2.1 Steigungsverhältnis<br />

Um eine Treppe sicher begehen zu können, soll sie<br />

ein immer gleiches Steigungsverhältnis aufweisen.<br />

Das Steigungsverhältnis wird bestimmt durch den<br />

Auftritt a (Auftrittsbreite) und die Steigung s (Stufenhöhe).<br />

Bei geringen Auftrittsmaßen kann eine<br />

zusätzliche Unterschneidung u erforderlich sein.<br />

Bild 1<br />

2.1.1 Schrittmaßregel<br />

Das normale Schrittlängenmaß eines erwachsenen<br />

Menschen beträgt beim langsamen Gehen in der<br />

Ebene im Freien ca. 70–75 cm. Dieses Maß verringert<br />

sich beim Begehen geneigter Flächen auf ca.<br />

60–66 cm.<br />

Nach DIN 18065 wird das Steigungsverhältnis für<br />

Wohnhaustreppen entsprechend der Schrittlänge<br />

des Menschen mit der Schrittmaßregel nach folgender<br />

Formel berechnet:<br />

2 Steigungen + 1 Auftritt = 62 cm (± 3 cm)<br />

Mit dieser Schrittmaßregel können die üblichen<br />

Steigungsverhältnisse hinreichend genau ermittelt<br />

werden.<br />

2.1.2 Bequemlichkeitsregel, Sicherheitsregel<br />

Im Außenbereich werden häufig Treppen mit<br />

geringen Steigungshöhen bevorzugt. Aus Sicherheitsgründen<br />

sollten jedoch Steigungshöhen unter<br />

14 cm vermieden werden.<br />

Bei sehr steilen oder sehr flachen Steigungen ergeben<br />

sich nach der Schrittmaßregel extrem schmale<br />

oder extrem breite Auftritte. In solchen Fällen kann<br />

das Steigungsverhältnis mit nachstehenden Regeln<br />

überprüft werden:<br />

a) Bequemlichkeitsregel: Sie geht davon aus,<br />

dass der Kraftaufwand beim Begehen einer<br />

Treppe dann am geringsten ist, wenn die Auftrittsbreite<br />

12 cm größer als die Steigungshöhe<br />

ist.<br />

b) Sicherheitsregel: Sie eignet sich für die Bemessung<br />

von Steigungsverhältnissen bei<br />

extrem hohen oder extrem niedrigen Steigungen.<br />

Sie berücksichtigt hier bei, dass eine richtig<br />

bemessene Auftrittsfläche für das sichere<br />

Begehen einer Treppe maßgebend ist. Die<br />

Stei gungsverhältnisse werden bei der Sicherheitsregel<br />

nach folgender Formel bestimmt:<br />

Steigung + Auftrittsbreite = 46 cm


Vorzugsweise werden bei Außentreppen die Steigungsverhältnisse<br />

nach der vorgenannten Sicherheitsregel<br />

unter Berücksichtigung der Schrittmaßregel<br />

bestimmt.<br />

2.2 Treppenlauf<br />

Ein Treppenlauf hat min. 3 Steigungen in Folge.<br />

Die nutzbare Treppenlaufbreite und die nutzbare<br />

Podest breite, darunter versteht man den Abstand<br />

zwischen den Handlauf-Innenkanten, müssen der<br />

jeweiligen Ver kehrsdichte angemessen sein und<br />

dürfen die in Tabelle 1, DIN 18065, angegebenen<br />

Werte nicht unterschreiten. Empfohlene Treppenbreiten<br />

sind im Anhang unter Abschnitt 6,<br />

DIN 18065 – Anleitung zum statischen Nachweis –<br />

aufge führt.<br />

2.4 Podeste, Zwischenpodeste<br />

Nach max. 18 Stufen soll ein (Zwischen-)Podest<br />

ange ordnet sein, um ein ermüdungsfreies Begehen<br />

der Trep pe zu ermöglichen. Ein gerades (Zwischen-)<br />

Podest soll mindestens so lang sein, dass es dem<br />

Schrittmaß der vorherigen Treppensteigung entspricht.<br />

Das bedeutet für die Länge eines „einschrittigen“<br />

Podestes: Länge = Auftritt + (2 Steigungen +<br />

Auftritt); z. B. für das Steigungsverhältnis 17/29:<br />

Länge = Auftritt 29 + (2 x Steigung 17 + Auftritt 29)<br />

= 92 cm<br />

Der Treppenlauf soll nach Möglichkeit gleichförmig<br />

sein, d. h. Treppen, die sich aus geraden und gerundeten<br />

Laufteilen zusammensetzen, sollten vermieden<br />

werden.<br />

Als Treppenlauflänge bezeichnet man das Maß von<br />

Vor derkante Antrittstufe bis Vorderkante Austrittstufe,<br />

gemessen im Grundriss an der Lauflinie.<br />

Hat also eine Treppe n Steigungen, so beträgt die<br />

Länge ihrer Lauflinie (n–1) Auftrittbreite.<br />

2.3 Lauflinie<br />

Die Lauflinie einer Treppe ist eine gedachte Linie,<br />

die den üblichen Weg der Benutzer dieser Treppe<br />

angeben soll. Dieser Weg der Benutzer ist jedoch<br />

nicht ganz ein deutig zu definieren. Er ist abhängig<br />

von der Breite der Treppe, der Lage des Handlaufs,<br />

der Aufwärts- oder Abwärtsbewegung, dem Alter,<br />

der Größe und dem kör perlichen Zustand der Benutzer.<br />

Bei geraden Treppen kann die Lauflinie, unabhängig<br />

vom tatsächlichen Weg der Benutzer, in der<br />

Mitte ange nommen werden, da bei solchen Treppen<br />

das Stei gungsverhältnis an jeder Stelle gleich<br />

ist.<br />

Bild 2<br />

Bei „mehrschrittigen“ Podesten, die im Außenbereich<br />

zu bevorzugen sind, ist stets zu der Summe<br />

der Schrittmaßlängen noch eine Auftrittbreite<br />

hinzuzu zählen.<br />

Die Trittfläche der Austrittstufe ist bereits Teil der<br />

(Zwi schen-)Podestebene. Optisch gehört sie jedoch<br />

noch zum Treppenlauf und sollte daher so breit wie<br />

die jewei ligen Auftritte sein.<br />

Zur Überwindung flacher Geländesteigungen<br />

können mehrere ein- oder mehrschrittige Podeste<br />

eingeplant werden. Bei der Gesamttreppenhöhe ist<br />

das notwendi ge Gefälle der Podeste (s. Abs. 3.2) zu<br />

berücksichtigen.<br />

Bild 3<br />

5


2.5 Toleranzen<br />

Die in DIN 18065 für fertige Treppenläufe in Gebäuden<br />

festgelegten zulässigen Tole ranzen sollten<br />

auch im Außenbereich nicht überschritten werden.<br />

Die Abweichung vom Nennmaß sowie die Differenz<br />

der Steigungshöhe zwischen zwei Stufen darf<br />

danach nicht mehr als 5 mm betragen.<br />

Bei Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohnungen<br />

darf das Istmaß der Steigung der Antrittstufe<br />

höchs tens 15 mm vom Nennmaß (Sollmaß) abweichen,<br />

ansonsten nur 5 mm.<br />

Um ein sicheres Begehen einer Treppe zu gewährlei<br />

sten, lassen die in dieser Norm festgelegten<br />

Regelun gen einen Höhenausgleich beim Versetzen<br />

praktisch nur in der Antrittstufe zu. Es ist daher<br />

unbedingt erfor derlich, das Steigungsverhältnis vor<br />

Versetzbeginn ge nau ermittelt zu haben, um eine<br />

der Norm entsprechen de Stufeneinteilung vornehmen<br />

zu können. Hierbei ist auch das erforderliche<br />

Oberflächengefälle der Stufen und Podeste zu berücksichtigen.<br />

Ein genaues Aufmaß der Treppenanlage ist zur<br />

definiti ven Bestimmung des Steigungsverhältnisses<br />

daher unerlässlich.<br />

In DIN 18202 „Toleranzen im Bauwesen, Begriffe,<br />

Grundsätze, Anwendung“ sind die auftretenden<br />

Maße begrifflich bestimmt.<br />

3 Entwässerung<br />

Bei der Planung von Treppen ist auf eine kontrollierte<br />

Entwässerung zu achten.<br />

Die Neigung der Oberflächen, der Bettung und des<br />

Untergrundes sind für eine funktionsfähige Entwässerung<br />

aller Wasser führenden Ebenen in der<br />

Planung der Außentreppe konkret vorzugeben, um<br />

unliebsame Korrekturen am Rohbau während der<br />

Versetzarbeiten zu vermeiden.<br />

3.1 Gefälle der Oberflächen<br />

Stufen und Podeste von Außentreppen müssen<br />

ein aus reichendes Gefälle aufweisen, um Niederschlagswasser<br />

schnell und sicher abzuleiten. Das<br />

den Oberflächenun ebenheiten zufließende Wasser<br />

sollte nicht zum Stillstand kommen. Eisbildung auf<br />

den Trep pen kann hierdurch jedoch nicht verhindert<br />

werden, da bereits anfallendes Tauwasser auf<br />

den Steinoberflächen bei bestimmten klimatischen<br />

Bedingungen zur Eisbildung führt.<br />

Die Freitreppenstufen im Gelände sollen bei geschliffener<br />

Ober flächenbearbeitung ein Gefälle von<br />

≥ 1,5 % aufweisen, bei rauer Oberflächenbearbeitung<br />

ein Gefälle von ≥ 2–3 %.<br />

Nach DIN 18065 dürfen Treppen und Podeste am<br />

Gebäude kein Gefälle aufweisen. Es ist maximal<br />

eine Abweichung von 1 % von der waagerechten<br />

Ebene als Toleranzmaß möglich. Dies führt jedoch<br />

zu konstruktiven Problemen, da die gezielte Wasserableitung<br />

kaum noch möglich ist.<br />

Es ist mit dem Bauherren abzuklären, ob eine Abweichung<br />

von der DIN 18065 bezüglich des Gefälles<br />

im Einzelfall vereinbart werden kann.<br />

3.2 Gefälle im Verlegeuntergrund<br />

Außentreppen sind in der Regel nicht wasserdicht.<br />

Vor allem im Bereich der Fugen dringt Feuchtigkeit<br />

in den Verlegeuntergrund ein. Ist das Mörtelbett<br />

stark durchfeuchtet, und kann diese Feuchtigkeit<br />

nicht abgeleitet werden, können Feuchteflecken,<br />

Kalkausblühungen und Frostschäden entstehen.<br />

Bild 4<br />

Wasserundurchlässige Untergründe (z. B. Beton)<br />

müssen ein ausreichendes Gefälle von ≥ 1 % aufweisen.<br />

Auch abgetreppte Untergründe müssen<br />

bauseits bereits mit Gefälle vorgesehen werden.<br />

Ist im Untergrund kein ausreichendes Gefälle vorhanden,<br />

muss vor der Verlegung ein Gefälleestrich/<br />

eine Gefällespachtelung mit einer Verbundabdichtung<br />

eingebaut werden.<br />

Das im Verlegeuntergrund eingedrungene Wasser<br />

muss gezielt abgeführt werden (z. B. Drainagematte<br />

in Abhängigkeit vom Belagsmaterial).<br />

6<br />

Bei sichtbaren Treppenwangen sollte der seitliche<br />

Austritt von Sickerwasser an den Stufen durch den


Einbau, z. B. einer Aufkantung oder andere Maßnahmen,<br />

vermieden werden.<br />

Günstig ist die Verlegung in einem drainfähigen<br />

Verlegemörtel auf einem wasserdurchlässigen Untergrund<br />

(nach MB Drainbeton über Erdreich). Bei<br />

massiven Stufen kann eine Verlegung auf Mörtelstreifen<br />

erfolgen.<br />

3.3 Entwässerung/Abläufe<br />

Die gezielte Entwässerung von Flächen im Außenbereich,<br />

auch Treppenanlagen, ist gemäß DIN<br />

1986-100 zu planen.<br />

Ist keine Versickerung des Regenwassers gewährleistet,<br />

ist mindestens ein Bodenablauf DN 100<br />

oder eine Ablaufrinne je 250 m 2 Bodenfläche vorzusehen,<br />

die an einen Vorfluter (z. B. Kanal oder<br />

Sickerschacht) angeschlossen sind.<br />

Ablaufrinnen, Bodenabläufe und Wasserspeier sind<br />

so zu dimensionieren, dass diese das anfallende<br />

Oberflächenwasser sicher ableiten können. Sie<br />

müssen kontrollierbar und wartungsfähig sein und<br />

dürfen sich nicht zusetzten.<br />

Wasserabläufe (Gully, Rinnen) müssen neben dem<br />

Oberflächenwasser auch das in den Untergrund<br />

eindringende Sickerwasser aufnehmen, wenn diese<br />

untere Entwässerungsebene nicht wasserundurchlässig<br />

ist.<br />

Oberflächenwasser von an Treppen angrenzenden<br />

Flächen darf nicht über die Treppen geleitet werden.<br />

Bei größeren Podestbelägen und großflächigen<br />

Treppenanlagen sind Zwischenentwässerungen<br />

zu empfehlen.<br />

4 Verlegemörtel<br />

Als Bindemittel für den Verlegemörtel hat sich<br />

Trasszement (Portlandpuzzolanzement) bewährt.<br />

Der Trassanteil im Zement sollte über 40 % liegen.<br />

Bei Bedarf kann Trassmehl zugesetzt werden,<br />

Kalkzusätze sind zu vermeiden. Der Verlegemörtel<br />

muss wasserdurchlässig (drainfähiger Grobkornmörtel)<br />

sein und große Poren aufweisen. Dadurch<br />

wird die kapillare Wasseraufnahme reduziert, der<br />

Wasserabfluss erleichtert und die Frost- und Tausalzbeständigkeit<br />

erhöht.<br />

4.1 Zementmörtel mit dichtem Gefüge<br />

In Abhängigkeit von der Materialauswahl und den<br />

Baustellenbedingungen ist die Verlegung von Natursteinen<br />

mit Zementmörtel nach DIN 18332 mit<br />

dichtem Gefüge möglich.<br />

Die Mörtelbettdicke für Bodenbeläge im Außenbereich<br />

beträgt bei einer Dickbettverlegung mit dichtem<br />

Mörtelgefüge zwischen 10 mm und 30 mm.<br />

Der übliche Verlegemörtel entsprechend DIN 18332<br />

ist nicht als Lastverteilungsschicht geeignet und<br />

benötigt immer einen tragfähigen Untergrund.<br />

Bei dichten, glatten Natursteinunterseiten sollte<br />

der Haftverbund durch eine Kontaktschicht verbessert<br />

werden.<br />

Zementäre Mörtel mit dichtem Gefüge neigen bei<br />

Nässe zu Ausblühungen und erhöhen die Gefahr<br />

von Verfärbungen im Naturstein. Aufgrund der<br />

kapillaren Wasseraufnahme solcher Verlegemörtel<br />

sind beständige Feuchteflecken und Kalkablagerungen<br />

auf den Belagsoberflächen unvermeidbar.<br />

Bei hoher Wassersättigung können Frostschäden<br />

im Verlegemörtel auftreten.<br />

Die Verlegung von Naturwerksteinbelägen in Zementmörtel<br />

mit dichtem Gefüge ist deshalb nur<br />

eingeschränkt empfehlenswert.<br />

4.2 Drainagefähiger Bettungsmörtel<br />

Beläge im Außenbereich sind üblicherweise nicht<br />

wasserdicht. Um in den Untergrund eindringendes<br />

Wasser schnell abzuleiten, ist die Verwendung<br />

eines drainagefähigen Mörtels (Grobkornmörtel)<br />

empfehlenswert. Die horizontale Wasserableitung<br />

in der Bettung kann durch die Anordnung einer kapillarbrechenden<br />

Drainmatte erheblich verbessert<br />

werden.<br />

Entgegen den Anforderungen der DIN 18332<br />

Abs. 3.2.3 ist für wasserdurchlässige Mörtel ein<br />

Mischungsverhältnis Zement zu Zuschlagstoff von<br />

etwa 1 : 4 bis 1 : 6 Raumteilen zu empfehlen. Als Zuschlag<br />

ist beispielsweise Kies der Körnung 2/4 bis<br />

4/8 oder Splitt 2/5 bis 4/11 ohne Feinanteile unter<br />

2 mm zu verwenden. Der Zementleim darf die Poren<br />

nicht verschließen. Vor der Verlegung ist eine<br />

Eignungsprüfung des Mörtels empfehlenswert.<br />

Entgegen der in der DIN 18332 Abs. 3.2.4 angegebenen<br />

Mörtelbettdicke für Bodenbeläge im Außenbereich<br />

von 10 mm bis 30 mm, kann bei der Verwendung<br />

eines wasserdurchlässigen Grobkornmörtels<br />

die Mörtelbettdicke erhöht werden. Aufgrund des<br />

geringen Wasseranspruchs und der geringeren<br />

Schwindverformung ist dies bei Grobkornmörtel<br />

ohne Probleme möglich. Zur Sicherstellung des<br />

Haftverbundes ist eine Kontaktschicht zwischen<br />

Naturwerkstein und Verlegemörtel vorzusehen.<br />

Bei der Verbundverlegung auf Betonuntergründen<br />

ist eine Haftschlämme auf den Untergrund aufzubringen.<br />

Bei Werkmörteln, sind deren Eignung zur Verlegung<br />

von Naturstein im Außenbereich und die<br />

Wasserdurchlässigkeit vom Hersteller nachzuweisen.<br />

Der Durchlässigkeitsbeiwert nach DIN 18035-6<br />

sollte mindestens 10 –4 m/s betragen.<br />

Eine direkte Verlegung auf Beton oder Estrich ohne<br />

Abdichtung ist nicht zu empfehlen. Sofern direkt<br />

7


auf einer Lastverteilungsschicht ohne Verbundabdichtung<br />

verlegt werden soll, ist unterhalb der<br />

drainfähigen Lastverteilungsschicht eine geeignete<br />

Drainagematte anzuordnen.<br />

4.3 Hydraulisch erhärtende Dünnbettmörtel<br />

Verlegung mit hydraulisch erhärtendem Dünnbettmörtel<br />

mit CE-Kennzeichnung gemäß DIN EN<br />

12004. Der Dünnbettmörtel muss im System auf<br />

die Verbundabdichtung abgestimmt und geprüft<br />

sein. Eine weitgehend vollflächige Bettung ist anzustreben.<br />

Bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />

kann die Verwendung eines C 2 F-Dünnbettmörtels<br />

zweckmäßig sein. Für die Ausführung ist<br />

DIN 18157-1/-3 zu beachten.<br />

Stufenbeläge sollen auch im kombinierten<br />

Floating-Buttering-Verfahren nach DIN 18157 mit<br />

Dünnbettmörtel nach DIN EN 12004 auf der Betonunterlage<br />

bzw. einer Lastverteilungsschicht verlegt<br />

werden. Hierbei sind die Verarbeitungshinweise<br />

des Herstellers zu beachten. Schnell abbindende<br />

Verlegesysteme sind zu bevorzugen, da diese eine<br />

frühere Belastung der Flächen sicherstellen. Kunststoff<br />

vergütete Mörtelsysteme haben den Vorteil,<br />

dass diese bei entsprechender Vergütung einen<br />

dauerhaften Haftverbund auch zu sehr dichten<br />

Naturwerksteinmaterialien, wie Quarzite, Schiefer,<br />

Feinsteinzeug usw., sicherstellen.<br />

Bei dünnen Mörtelbettschichten sind erhöhte<br />

Anforderungen an die Ebenheit der Verlegeuntergründe<br />

und die Maßtoleranzen der Natursteindicke<br />

(Kalibrierung) oder Fliesen zu stellen. Eine ebene<br />

und weitestgehend vollflächige Bettung ist nur bei<br />

kleinen Plattenformaten, nicht jedoch bei einteiligen<br />

Stufenbelägen möglich.<br />

Dünnbettmörtel werden üblicherweise in Kombination<br />

mit einer Verbundabdichtung (AIV)<br />

entsprechend dem Merkblatt „Hinweise für die<br />

Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen<br />

und Belägen aus Fliesen und Platten für<br />

den Innen- und Außenbereich“ verwendet.<br />

AUSFÜHRUNGSARTEN<br />

5 Massivstufen auf Schottertragschicht<br />

und Betonunterkonstruk<br />

tionen<br />

5.1 Anwendungsbeispiele<br />

Die Art der Ausführung findet dort Anwendung, wo<br />

die Treppenkonstruktion nicht mit dem Bauwerk<br />

verbunden ist, z. B. im Landschaftsbau:<br />

l Anschlusstreppen an Terrassen<br />

l Hauseingänge<br />

l Treppen im Gelände<br />

5.2 Untergrund<br />

Der Untergund ist so vorzubereiten, dass er für die<br />

vorgesehene Nutzung der Treppe tragfähig ist. Die<br />

Schottertragschicht ist frostfest und sickerfähig zu<br />

erstellen. Das anfallende Sickerwasser ist abzuleiten.<br />

Ideal sind Unterkonstruktionen aus Drainbeton.<br />

Drainbeton hat eine isolierende Wirkung. Dadurch<br />

kann die Frosttiefe reduziert werden. 10 cm Drainbeton<br />

entsprechen hinsichtlich der Frosttiefe 20 cm<br />

Schottertragschicht. Über der Unterkonstruktion<br />

aus Drainbeton können die Blockstufen in Grobkornmörtel<br />

versetzt werden. Es besteht auch die<br />

Möglichkeit, die Blockstufen direkt in den Drainbeton<br />

zu versetzen.<br />

5.3 Abdichtung<br />

Auf einer Betonunterkonstruktion dürfen keine<br />

Wasserlachen entstehen. Dies ist im Voraus durch<br />

Abspritzen der Unterkonstruktion mit Wasser zu<br />

kontrollieren. Wenn bei wasserundurchlässigen<br />

Untergründen die Möglichkeit besteht, Bohrlöcher<br />

zu erstellen und somit das Wasser abfließt, sind<br />

keine speziellen Abdichtungsmaßnahmen erforderlich.<br />

Wenn ein Gefälle mit Estrich erstellt werden muss,<br />

damit der Wasserabfluss gewährleistet ist, muss<br />

eine Dichtschlämme auf Zementbasis (ein- oder<br />

zweikomponentig) oder aus Reaktionsharz aufgebracht<br />

werden.<br />

Anschluss- und Übergangsbereiche sind mit geeigneten<br />

Werkstoffen einzudichten.<br />

5.4 Verlegematerial<br />

Als Verlegematerial eignet sich großkörniger Grobkornmörtel<br />

ohne Feinanteil (siehe 4.2).<br />

5.5 Stufenausbildung<br />

8<br />

Die Antrittstufe ist lagestabil zu sichern, ggf. durch<br />

Einlassen von einem oder mehreren Dornen oder


anderen Maßnahmen. Die Lagestabilität der weiteren<br />

Stufen kann auch mit einer Falzausbildung<br />

erfolgen.<br />

5.6 Gefälle der Oberfläche<br />

Breite<br />

Durch die Anordnung von Rand- und<br />

Anschlussfugen ist eine Einspannung<br />

der Belagsfläche auszuschließen.<br />

ca. 8–12 mm, je nach Beanspruchung<br />

wie in 3.1<br />

Außentreppen sind so zu planen, dass das Oberflächenwasser<br />

sicher abgeleitet wird und nicht auf<br />

den Stufenoberflächen stehen bleibt.<br />

Treppen, die von mehreren Seiten begangen werden<br />

können, sollten nur nach einer Seite Gefälle<br />

aufweisen.<br />

5.7 Fugen<br />

Bei Blockstufen müssen schmale Fugen nicht zwingend<br />

verfugt werden, wenn die untere Entwässerungsebene<br />

einwandfrei ausgebildet wurde.<br />

Beim Verfugen mit Mörtel entstehen mit der Zeit<br />

unvermeidliche Risse zwischen den Blockstufen<br />

und dem Fugenmörtel. Aus diesem Grund ist eine<br />

funktionierende untere Entwässerungsebene erforderlich.<br />

Je länger die Blockstufen und je schmaler die Fugen,<br />

desto schneller entstehen unvermeidliche Risse<br />

zwischen Blockstufen und Fugenmörtel infolge<br />

thermischer Bewegungen. Aus diesem Grund sollte<br />

die Fugenbreite ≥ 8 mm sein.<br />

Als hydraulisch erhärtender Fugenmörtel kann ein<br />

Mörtel nach DIN EN 13888 oder eine Baustellenmischung<br />

mit genormten Zementen zur Anwendung<br />

kommen.<br />

Die Ausführung kann auch mit elastischem Fugenmaterial<br />

erfolgen. Dies ist jedoch keine Abdichtung.<br />

Sowohl elastische wie auch hydraulisch gebundene<br />

Fugen sind Wartungsfugen.<br />

5.8 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

Anschlussfugen/Dehnfugen<br />

Anordnung abhängig von Größe und Grundrissgliederung<br />

der Belagsfläche<br />

Tiefe<br />

bis zur Trennschicht bzw. bis zur Drainschicht<br />

Verfüllung mit elastischen Fugenfüllstoffen, ggf.<br />

mit Vorfüllung oder Fugenprofilen<br />

Fugenfüllstoffe müssen für die Belagsstoffe<br />

(z. B. bei Naturwerkstein)<br />

geeignet sein und dürfen keine Verfärbungen<br />

verursachen.<br />

Die Ausführung einer elastischen Fuge stellt keine<br />

Abdichtungsmaßnahme dar. Mit Fugenprofilen<br />

oder elastischen Fugenfüllstoffen geschlossene<br />

Fugen sind nicht wasserdicht. Mit elastischen<br />

Füllstoffen geschlossene Fugen unterliegen chemischen<br />

und/oder physikalischen Einflüssen nach<br />

DIN 52460 Abschnitt 2 und können reißen. Die<br />

unvermeidbaren Verformungen bei schwimmenden<br />

Konstruktionen überschreiten in der Regel die<br />

Elastizität der Fugenfüllstoffe. Eine Erneuerung der<br />

Fugenfüllstoffe ist ggf. vorzunehmen, um Folgeschäden<br />

zu vermeiden.<br />

Gebäudetrennfugen<br />

Gebäudetrennfugen gehen durch alle tragenden<br />

und nicht tragenden Teile des Gebäudes oder Bauhandwerks<br />

hindurch und müssen im Belag oder<br />

in der Bekleidung an der gleichen Stelle und in der<br />

von der Bauplanung vorgesehenen Breite übernommen<br />

werden.<br />

6 Massivstufen auf Balkenbelägen<br />

6.1 Anwendungsbeispiele<br />

Diese Form der Ausführung findet oft Anwendung<br />

zur Überbrückung der aufgefüllten Baugrube oder<br />

wenn unterhalb der Treppe Lüftungen oder Fenster<br />

vorhanden sind. Diese Ausführung ist in der Regel<br />

unkompliziert, da die Planung der Entwässerung<br />

weitgehend entfällt.<br />

6.2 Untergrund<br />

Verlauf<br />

Abstand<br />

durchlaufend geradlinig<br />

Der Abstand richtet sich nach der zu<br />

erwartenden Längenänderung aus<br />

Temperaturänderungen (z. B. aus Sonnenbestrahlung)<br />

und der Farbe des<br />

Belages. Dementsprechend sind Bewegungsfugen<br />

im Abstand von ca. 2 bis<br />

ca. 5 m anzuordnen.<br />

Betonbalken oder Metallkonstruktionen.<br />

Die Abstände der Balkenlage ist abhängig von der<br />

Materialart und der Nutzung.<br />

6.3 Abdichtung (nur am Hausanschluss erforderlich)<br />

9


6.4 Dicke der Stufen<br />

Die erforderliche Dicke von freitragenden Treppen<br />

muss auf der Grundlage einer statischen Bemessung<br />

oder einer bauaufsichtlichen Zulassung bestimmt<br />

werden und richtet sich nach dem Abstand<br />

der Auflager, der Materialart und der Nutzung.<br />

Baulich notwendige Treppen sowie Außentreppen<br />

mit größeren Absturzhöhen aus freitragenden<br />

Naturwerksteinen bedürfen einer konstruktiven<br />

Absturzsicherung, die bei einem plötzlichen Bruch<br />

der Natursteinstufe noch eine Resttragfähigkeit ermöglicht.<br />

Dies kann z. B. durch nicht rostende Stähle<br />

in Bohrungen oder in Nuten an den Unterseiten<br />

der Stufen gewährleistet werden. Die Resttragfähigkeit<br />

der Trittstufen ist nachzuweisen.<br />

Hinweise zum statischen Nachweis enthält BTI 1.3<br />

„Massivstufen und Treppenbeläge, außen“ des<br />

DNV.<br />

6.5 Gefälle der Oberfläche<br />

wie in 3.1<br />

6.6 Verlegematerial/Befestigung<br />

Mörtel, Kleber C1, C2 und/oder Reaktionsharz mit<br />

ausreichender Festigkeit.<br />

Metallische Befestigungen müssen eine ausreichende<br />

Korrosionsbeständigkeit aufweisen.<br />

6.7 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

wie in 5.8<br />

7 Ausführung mit Grobkornmörtel<br />

7.1 Anwendungsbeispiele<br />

l Kelleraußentreppe<br />

l Hauseingänge<br />

l Treppenstufen aller Art<br />

7.2 Tragender Untergrund<br />

Art<br />

Stahlbeton oder andere tragfähige<br />

Untergründe<br />

7.3 Gefälle im Verlegeuntergrund<br />

siehe 3.2<br />

ACHTUNG<br />

Bei Terrassen und größeren Podesten<br />

darf die Abführung des Sickerwassers<br />

nicht über die Stufen erfolgen. Hier ist<br />

eine andere Art der Ableitung zu planen.<br />

7.4 Verbundabdichtung<br />

Art<br />

7.5 Drainschicht<br />

Kunststoffmörtelkombination oder<br />

Reaktionsharz einschließlich der seitlichen<br />

Bauteile mindestens bis OKF<br />

Sollte eine Abdichtung nach DIN 18195<br />

erforderlich sein, ist diese bis 15 cm<br />

OKF erforderlich.<br />

Bei freibewitterten Treppen ist eine Drainschicht zu<br />

empfehlen.<br />

ACHTUNG<br />

Drainschichten beeinträchtigen den<br />

Lastabtrag in den Untergrund. Das<br />

Belagsmaterial und die Mörtelschicht<br />

müssen unter Berücksichtigung der<br />

zu erwartenden Lasten in der Dicke<br />

und Größe auf die Drainschicht abgestimmt<br />

sein.<br />

7.6 Mörtelschicht<br />

Drainschichten verhindern ebenfalls<br />

den Verbund zwischen Verlegemörtel<br />

und Untergrund. Es sind besondere<br />

Maßnahmen zur Sicherung der Lagestabilität<br />

der Stufenbeläge erorderlich,<br />

beispielsweise Bewehrungsgitter aus<br />

nicht rostendem Stahl im Verlegemörtel<br />

und/oder Verdübelung der Trittund<br />

Setzstufen.<br />

Art Grobkornmörtel nach 4.2<br />

10


7.7 Kontaktschicht<br />

8.4 Verbundabdichtung<br />

Art<br />

Dünnbettmörtel nach DIN 12004, geeignete<br />

Haftbrücken oder Schichten<br />

aus plastifiziertem Mörtel. Ein möglichst<br />

vollflächiger Auftrag der Kontaktschicht<br />

ist anzustreben.<br />

7.8 Fliesen und Platten<br />

Art<br />

Kunststoffmörtelkombination oder<br />

Reaktionsharz einschließlich der seitlichen<br />

Bauteile mindestens bis OKF.<br />

Sollte eine Abdichtung nach DIN 18195<br />

erforderlich sein, ist diese bis 15 cm<br />

OKF erforderlich.<br />

Art<br />

stranggeperesste oder trockengepresste<br />

keramische Fliesen und Platten<br />

nach DIN EN 14411, Gruppe I (frostbeständig<br />

nach DIN EN ISO 10545-12)<br />

Bodenklinkerplatten nach DIN 18158<br />

8.5 Verlegung der Fliesen und Platten im Dünnbett<br />

wie in 4.3<br />

8.6 Fliesen und Platten<br />

7.9 Fugen<br />

Naturstein nach DIN EN 12057 (Fliesen)<br />

oder DIN EN 12058 (Platten) (frostwiderstandsfähig<br />

nach DIN EN 12372 oder<br />

DIN 52008, Verfahren D)<br />

Art<br />

stranggepresste oder trockengepresste<br />

keramische Fliesen und Platten nach<br />

DIN EN 14411, Gruppe I (frostbeständig<br />

nach DIN EN ISO 10545-12)<br />

Bodenklinkerplatten nach DIN 18158<br />

7.9.1 Mörtelfugen<br />

Ausbildung verfugen nach<br />

DIN 18352 „Fliesen- und Plattenarbeiten“,<br />

DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“<br />

8.7 Fugen<br />

Naturstein nach DIN EN 12057 (Fliesen)<br />

oder DIN EN 12058 (Platten) (frostwiderstandsfähig<br />

nach DIN EN 12372 oder<br />

DIN 52008, Verfahren D)<br />

Art<br />

z. B. mit hydraulisch erhärtendem<br />

Fugenmörtel nach DIN EN 13888 oder<br />

Baustellenmischungen mit genormten<br />

Zementen<br />

Ausbildung verfugen nach<br />

DIN 18352 „Fliesen- und Plattenarbeiten“,<br />

DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“<br />

7.10 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

siehe 5.8<br />

Art<br />

z. B. mit hydraulisch erhärtendem<br />

Fugenmörtel nach DIN EN 13888 oder<br />

Baustellenmischungen mit genormten<br />

Zementen<br />

7.11 Oberflächengefälle<br />

wie in 3.1<br />

8 Ausführung im Verbund<br />

8.1 Anwendungsbeispiele<br />

l Kelleraußentreppe<br />

l Hauseingänge<br />

l Treppenstufen aller Art<br />

8.2 Tragender Untergrund<br />

Art<br />

Stahlbeton oder andere tragfähige<br />

Untergründe<br />

8.8 Anschlussfugen/Bewegungsfugen/Gebäudetrennfugen<br />

wie in 5.8<br />

8.9 Gefälle der Oberfläche<br />

wie in 3.1<br />

9 Geländerbefestigung<br />

Geländerpfosten sind so zu planen, dass diese seitlich<br />

angebracht werden. Ist in Ausnahmefällen die<br />

Befestigung durch den Belag in der Unterkonstruktion<br />

erforderlich, so ist dieser aus rostfreien Materialien<br />

zwängungsfrei einzubauen und abzudichten.<br />

8.3 Mörtelschicht mit Gefälle<br />

Art<br />

Mörtelschicht im Verbund bis OKF<br />

Oberboden mit Gefälle entsprechend<br />

dem Oberflächengefälle<br />

11


10 Sauberlaufzonen<br />

Die Entwässerung der Sauberlaufzone ist zu planen.<br />

Eine Entwässerung über die Drainageschichten<br />

ist nicht zulässig und schadensträchtig.<br />

11 Fußpunkt-Ausbildung<br />

l Zwischen Stoßtritt und Flächenbelag muss mindestens<br />

1 cm offen sein.<br />

l Die Belagsfläche darf nicht gegen den Stoßtritt<br />

verlegt werden.<br />

l Eine Entwässerungsrinne kann erforderlich sein<br />

für das Oberflächenwasser wie auch für das<br />

Sicker wasser.<br />

12 Pflege und Winterdienst<br />

Die Pflege und Reinigung beeinflussen die Haltbarkeit<br />

der Beläge. Die Stufen sind mechanisch zu<br />

reinigen. Taumittel zerstören den Belag, die Fugenfüllung<br />

und Bettung.<br />

Literaturhinweise<br />

Merkblatt für Drainbetontragschichten (FGSV<br />

Nr. 827, 1996)<br />

DIN 18065 Gebäudetreppen<br />

BTI 1.3 „Massivstufen und Treppenbeläge, außen“<br />

DNV<br />

ISBN 978-3-481-03024-7

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