Preisgerichtsprotokoll "Wettbewerb Froschau" - Stadt Freyung
Preisgerichtsprotokoll "Wettbewerb Froschau" - Stadt Freyung
Preisgerichtsprotokoll "Wettbewerb Froschau" - Stadt Freyung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Tarnzahl 1009<br />
Die Arbeit überzeugt insbesondere durch ihre entschiedene, aber maßstäblich differenzierte<br />
städtebauliche Rückgratbildung an der Kolpingstraße und der aufgelockerten Einzelhausstruktur<br />
am Grünraum. Nicht vollständig überzeugen kann die Tiefgaragenerschließung<br />
mit der Zufahrt von der Kolpingstraße und wohl einer Ausfahrt zur<br />
Wohnstraße im Osten. Dadurch dass die Tiefgarage nicht nachgewiesen ist, lässt sich<br />
letztlich die Frage einer abschnittsweisen Realisierung des Geschoßwohnungsbaus nicht<br />
beantworten.<br />
Die lockere Struktur der Familienhäuser führt auf der Ebene der Erschließungsräume z.T.<br />
zu erheblichen Wegelängen, die der Preis für die Garage im Haus sind. Insgesamt<br />
weisen die Grundrisse der Familienhäuser eine hohe Wohnqualität auf und zeichnen sich<br />
durch eine gute Freiraumzuordnung aus.<br />
Die Gestaltung der Freiflächen ist geprägt durch die starke Räumlichkeit im öffentlichen<br />
und privaten Raum. Die Vernetzung von Park und Wohnquartier ist gelungen. Das Freistellen<br />
des Ortingerhauses entspannt die Verkehrssituation. Leider sind der Straßenraum<br />
und die Grünanlagen nur konzeptartig geplant. Der Pfarrhof wurde freigestellt. Die<br />
Fugen zum Edeka-Parkplatz und zur Wohnbebauung sind jedoch eng.<br />
Im Geschoßwohnungsbau erreichen die zwischen dem Erdgeschoß und den Obergeschoßen<br />
differenzierten Grundrisse ebenfalls eine hohe Raumqualität. Die Umsetzung<br />
der Familienhäuser kann im Prinzip einzeln erfolgen, während die Realisierung des<br />
Geschoßwohnungsbaus wahrscheinlich nur auf einmal möglich ist.<br />
Die Gruppe von Ersatzbauten für den Supermarkt kommt bei weitem nicht an die städtebauliche<br />
Qualität des westlichen Wohnquartiers heran.<br />
Die Gesamtzahl der Wohneinheiten liegt etwas unter dem Durchschnitt. Der Nettobaulandbedarf<br />
liegt etwas darüber, sodass insgesamt eine eher geringe Gesamtdichte<br />
erreicht wird.<br />
Tarnzahl 1011<br />
Der Entwurf überzeugt durch den Erhalt des Ortinger-Hauses und dessen Einbeziehung<br />
als Ausgangs- und Angelpunkt für die neue Wohnbebauung, die sich in ihrer<br />
zeilenartigen Anordnung daran orientiert. Die neue Bebauung gliedert sich in zwei<br />
dreigeschossige Dreispänner südlich des Ortinger-Hauses und in drei, ebenfalls<br />
dreigeschossige Zeilen, bestehend aus Familienhäusern, die als Reihenhäuser<br />
ausgebildet sind. Die durch das Versetzen der West- und Ostzeilen gegeneinander<br />
entstehenden gefassten Hofräume werden positiv gewertet, ebenso die<br />
Blickbeziehungen zum Grünraum.<br />
Öffentliches und privates Wohnumfeld sind konsequent zugeordnet. Leider ist die<br />
Gestaltungdes Straßenraums nur auf die Fahrerschließung reduziert. Eine<br />
Aufenthaltsqualität ist nicht erkennbar. Auch die Gestaltung des Parks ist nur als<br />
Konzept dargestellt.<br />
Mit dem Zurücksetzen der nördlichen Familienhauszeile erweist der Entwurf seine Referenz<br />
sowohl dem erhaltenen Ortinger-Haus, als auch dem Pfarrhof, der nun eine noch<br />
wichtigere Funktion im Straßenraum einnimmt. Der Erhalt des Plateaus im Süden des<br />
Pfarrhofs und dessen Umgestaltung als Obstgarten mit Spielplätzen wird als eigenständiger<br />
Beitrag positiv gesehen.<br />
Die neue innere Erschließungsstraße führt zu einer Doppelerschließung der westlichen<br />
Baukörper, was die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt, ebenso wie die sog. Spielwege, die<br />
durch das Erfordernis der Zufahrt zu den Stellplätzen vor den Familienhäusern sehr groß<br />
8