Artikel im Amtsblatt 29/2013 - Herrenberg
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Donnerstag, 18. Juli <strong>2013</strong><br />
<strong>Amtsblatt</strong> <strong>Herrenberg</strong> / Ausgabe <strong>29</strong><br />
AKTUELLES 5<br />
43 Jahre Städtepartnerschaft Gültstein - Amplepuis<br />
Besuch in Amplepuis vom 12. bis 14. Juli - 50 Jahre Elysée Vertrag - 14. Etappe der Tour de France gefeiert<br />
Amplepuis rief und lud ein und rund<br />
50 Gültsteinen kamen, um zu feiern.<br />
In diesem Jahr hatten sich die<br />
Freunde in Amplepuis eine besondere<br />
Überraschung ausgedacht. Erstmals<br />
seit 50 Jahren führte wieder eine<br />
Etappe der Tour de France durch<br />
Amplepuis. Speziell um dieses Großereignis<br />
– mit Sperrung aller Straßen<br />
und Festen entlang der Route<br />
– wurde das Programm gestaltet. Es<br />
wurde auch der 50 Jahre deutschfranzösische<br />
Freundschaft gedacht.<br />
Das Jahr <strong>2013</strong> ist das Jubiläumsjahr<br />
des deutsch – französischen Freundschaftsvertrages.<br />
Vor 50 Jahren, am<br />
22. Januar 1963 haben die beiden großen<br />
Europäer Charles de Gaulle und<br />
Konrad Adenauer <strong>im</strong> Elysée Palast in<br />
Paris den Vertrag unterschrieben, der<br />
zum Grundstein für die Beendigung<br />
der Erbfeindschaft zwischen beiden<br />
Ländern werden sollte. In der Folge<br />
entstanden über 2.200 Städtepartnerschaften<br />
zwischen deutschen und<br />
französischen Städten. Hierzu zählt<br />
auch die Städtepartnerschaft von<br />
Gültstein mit Amplepuis. Diese begann<br />
1970 und ist auch nach der Eingemeindung<br />
von Gültstein nach <strong>Herrenberg</strong><br />
erhalten geblieben.<br />
Alle zwei Jahre gibt es „volksfestähnliche“<br />
Großereignisse entweder in Amplepuis<br />
oder in Gültstein. Auch „Amor“<br />
hat hier ein bisschen die Hand <strong>im</strong> Spiel<br />
gehabt, denn seit 1984 ist ein „Ur-Gültsteiner“<br />
mit einer charmanten Mademoiselle<br />
aus Amplepuis verheiratet.<br />
Tour de France durch Amplepuis<br />
In diesem Jahr hatten sich die Freunde<br />
in Amplepuis eine besondere Überraschung<br />
ausgedacht. Erstmals seit<br />
50 Jahren führte wieder eine Etappe<br />
der Tour de France durch Amplepuis.<br />
Speziell um dieses Großereignis – mit<br />
Sperrung aller Straßen und Festen<br />
entlang der Route – wurde das Programm<br />
gestaltet. Vor dem Bade- und<br />
Freizeitzentrum Stade Balmont wurde<br />
eine Tribüne aufgebaut und auf einer<br />
Großleinwand wurden alle Höhepunkte<br />
der Tour de France übertragen.<br />
Der größte Teil der Gültsteiner Delegation<br />
reiste Freitagnacht mit dem Bus<br />
an. Mit an Bord war eine starke Crew<br />
des Musikvereins Gültstein sowie Mitglieder<br />
anderer Gültsteiner Vereine<br />
und des Partnerschaftsausschusses<br />
mit einigen Ortschaftsräten. Der andere<br />
Teil der Gültsteiner Gäste reiste<br />
bereits am Vortag mit Zug und PKW<br />
an. In der Bourbon Halle von Amplepuis<br />
erhielt jeder Gast aus Deutschland<br />
ein Geschenk und wurde der jeweiligen<br />
Gastfamilie vorgestellt.<br />
Nach Begrüßung und einem Aperitif<br />
ging es zu den Gastfamilien, bis das<br />
Großspektakel der Tour de France ab<br />
11.00 Uhr beginnen sollte. Die Begeisterung<br />
der Franzosen für den Radsport<br />
und die Tour de France ist kaum zu toppen.<br />
Sämtliche Zugangsstraßen waren<br />
gesperrt, aus allen Ecken ertönte Musik<br />
und die Besucher waren mit Symbolen<br />
der Tour de France ausstaffiert.<br />
Es wurde gegrillt, getrunken, getanzt,<br />
musiziert, bis endlich vier Stunden<br />
später der Tross der Radrennfahrer<br />
mit ihren Begleitfahrzeugen unter den<br />
Anfeuerrufen der Besucher vorbeizogen.<br />
Die St<strong>im</strong>mung, der Jubel und die<br />
Beifallrufe waren unbeschreiblich.<br />
Nach kurzer Ruhepause wurde weiter<br />
gefeiert <strong>im</strong> Festsaal der Bourbon Halle<br />
gemeinsam mit den Gastfamilien und<br />
vielen Teilnehmern aus Amplepuis.<br />
Der Gültsteiner Musikverein spielte<br />
<strong>im</strong> Wechsel mit dem Union Musicale<br />
aus Amplepuis und auch gemeinsam<br />
auf und man steigerte sich gegenseitig<br />
in der musikalischen Leistung. Mit<br />
dem böhmischen Traum wurde der<br />
musikalische Teil des Festes beendet.<br />
Christian Bragard, der langjährige<br />
Partnerschaftspräsident führte durch<br />
den Abend auf seine gekonnt temperamentvolle<br />
Art und sorgte für einige<br />
Überraschungen. Grußworte sprachen<br />
der Bürgermeister von Amplepuis, Didier<br />
Fournel und der Gültsteiner Ortsvorsteher<br />
Gerhardt Kauffeldt.<br />
Aufstellung zum gemeinsamen Gruppenbild vor dem Rathaus.<br />
Gigantisches Feuerwerk<br />
Kurz vor Mitternacht leitete ein gigantisches<br />
Feuerwerk den französischen<br />
Nationalfeiertag ein. Der 14. Juli erinnert<br />
an den Sturm auf die Bastille<br />
in Paris <strong>im</strong> 18. Jahrhundert mit dem<br />
Beginn der französischen Demokratie<br />
zur ersten Republik. Dieser Tag wird<br />
jedes Jahr in ganz Frankreich gefeiert,<br />
so auch in Amplepuis. Dieses Mal unter<br />
Beteiligung der Gäste aus Gültstein<br />
und der Musikvereine.<br />
Tradition ist auch die Niederlegung<br />
eines Gebindes am Grabmal des unbekannten<br />
Soldaten und ein Festakt<br />
rund um das Rathaus. In ihren Reden<br />
erinnerten die Abgeordnete Danielle<br />
Chuzeville, Bürgermeister Didier<br />
Fournel und Ortsvorsteher Gerhardt<br />
Kauffeldt an die Deutsch-Französische<br />
Geschichte, die Beendigung der Kriege<br />
zwischen beiden Staaten und den gesicherten<br />
Frieden in Europa. Sie unterstrichen<br />
die Bedeutung des Elysée<br />
Vertrages und erinnerten an die beiden<br />
großen Staatsmänner Charles de<br />
Gaulle und Konrad Adenauer als Väter<br />
der Aussöhnung und Gründer der europäischen<br />
Gemeinschaft.<br />
Skulptur von Lutz Ackermann<br />
Ortsvorsteher Gerhardt Kauffeldt<br />
stellte die Gültsteiner Delegation vor<br />
mit Teilnehmern zwischen 13 und 75<br />
Jahren. Er hoffte, dass der Funke der<br />
Freundschaft und Partnerschaft überspringen<br />
möge auf die jetzt junge Generation.<br />
Als Symbol der Partnerschaft<br />
zwischen Amplepuis und Gültstein<br />
wurde ein Ginkobaum aus Hirosh<strong>im</strong>a<br />
am neuen Ärztezentrum gepflanzt und<br />
eingeweiht. Die Gültsteiner Delegation<br />
übergab ihr Gastgeschenk. Eine Skulptur<br />
von Lutz Ackermann mit der symbolischen<br />
Darstellung eines Baumes<br />
mit vielen goldfarbenen Blättern, auf<br />
die die wichtigen Daten der 43 jährigen<br />
Partnerschaft eingraviert sind. Die<br />
über zwei Meter hohe Eisenskulptur,<br />
die vom Gültsteiner Handwerksbetrieb<br />
Ludwig Epple fertig gestellt und standfest<br />
gemacht wurde, wird künftig am<br />
Rathausplatz <strong>im</strong> Zentrum von Amplepuis<br />
stehen.<br />
Bürgermeister Didier Fournel übergab<br />
als Gastgeschenk an Gültstein<br />
ein Landschaftsbild der Region von<br />
dem dortigen regional sehr bekannten<br />
Künstler Georges Roget. Dieses Bild<br />
soll seinen Platz finden <strong>im</strong> Rathaus<br />
von Gültstein.<br />
Wie schon am Morgen zum gemeinsamen<br />
Frühstück, Gastgeber der Handels-<br />
und Gewerbeverein von Amplepuis,<br />
fand auch das Mittagessen <strong>im</strong><br />
Freien statt. Eingeladen haben hier<br />
alle Gastfamilien gemeinsam und sie<br />
brachten viele Köstlichkeiten mit, die<br />
die französische Küche zu bieten hat.<br />
„Viel zu kurz war die Zeit mit Freunden<br />
in Amplepuis und wir versprachen uns<br />
gegenseitig, die Kontakte aufrecht zu<br />
erhalten und die Begegnungen fort<br />
zu setzen“, so Ortsvorsteher Gerhardt<br />
Kauffeldt.<br />
Das Gastgeschenk der Gültsteiner war eine Skulptur von Lutz Ackermann.<br />
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