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Wirtschaftskriminalität - KPMG

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12 24 | Eckdaten Wirtschaftskriminalität der Studie in Deutschland 2012<br />

5 Wirtschaftskriminalität<br />

in Grossunternehmen<br />

Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen<br />

hat, desto höher ist erwartungsgemäss<br />

das Risiko wirtschaftskrimineller<br />

Handlungen. Daher haben wir 93 der<br />

nach Mitarbeitern und Umsatz grössten<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

Österreich und der Schweiz befragt.<br />

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

Fast die Hälfte der befragten Grossunternehmen<br />

(47 Prozent) wurden in den<br />

vergangenen beiden Jahren Opfer von<br />

Wirtschaftskriminalität – im Vergleich<br />

zu rund einem Fünftel bei den befragten<br />

mittelständisch geprägten Unternehmen.<br />

Die Grossunternehmen wurden am<br />

häufigsten von den Delikten Diebstahl/<br />

Unterschlagung, Betrug/Untreue<br />

sowie Datendiebstahl betroffen. Auffällig<br />

gross ist der Anteil von Datendiebstahl<br />

bei Schweizer Grossunternehmen;<br />

eine Tatsache, die sich mit<br />

der Bedeutung des Bankensektors<br />

erklärt werden kann. Die durchschnittlichen<br />

Schäden pro Fall betragen in der<br />

Regel ein Vielfaches der Schadenssummen<br />

bei mittelständischen Unternehmen.<br />

Die befragten Grossunternehmen<br />

sehen vorrangig den eigenen Vertrieb<br />

sowie den Bereich Lager/Logistik als<br />

von Wirtschaftskriminalität betroffene<br />

Bereiche. Interessanterweise ist<br />

jedoch das Personalwesen ein<br />

Bereich, der sehr häufig von wirtschaftskriminellen<br />

Handlungen betroffen<br />

ist. Die Grossunternehmen sehen<br />

kollusives Handeln zwischen internen<br />

und externen Akteuren als verbreitetes<br />

Täterprofil. In Deutschland werden die<br />

Täter in über der Hälfte der Fälle im<br />

Management und Top-Management<br />

identifiziert. In der Schweiz ist auffällig,<br />

dass Mitarbeiter ohne Kaderfunktion<br />

in Grossunternehmen viel häufiger<br />

als in KMU zu den Tätern gehören.<br />

Bei den Aufklärungsmethoden setzen<br />

die Grossunternehmen im Vergleich zu<br />

den mittelständischen Unternehmen<br />

deutlich stärker auf elektronisch unterstützte<br />

Methoden wie elektronische<br />

Datenanalysen, Analysen von E-Mail-<br />

Konten von Mitarbeitern sowie den<br />

Einsatz von Prüfungssoftware.<br />

Bei der Aufbereitung der Sachverhalte<br />

setzen Grossunternehmen stärker auf<br />

externe Unterstützung durch Rechtsanwälte,<br />

Berater oder Detekteien als<br />

dies bei den mittelständisch geprägten<br />

Unternehmen der Fall ist.

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