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Wirtschaftskriminalität - KPMG

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40 | Wirtschaftskriminalität im Mittelstand in Deutschland<br />

5.3 6.1.3 Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität<br />

Taten werden zeitnah<br />

aufgedeckt<br />

In nur rund einem Fünftel der Fälle<br />

wurden Taten entdeckt, die schon älter<br />

als zwei Jahre waren. Das bedeutet<br />

im Umkehrschluss, dass vier von fünf<br />

Delikten erst in den vergangenen zwei<br />

Jahren begangen und entdeckt wurden.<br />

Die Täter wurden also relativ zeitnah<br />

nach ihrer Tat identifiziert. Offenbar<br />

sind Unternehmen in der Lage,<br />

Fehlverhalten frühzeitig zu erkennen.<br />

Gerade wenn die Taten noch nicht so<br />

weit zurückliegen, erhöht dies die Aufklärungsquote<br />

und senkt die durchschnittliche<br />

Schadenshöhe. Erfahrungsgemäß<br />

gibt es nicht nur mehr<br />

verwertbares Beweismaterial, sondern<br />

Zeugenbefragungen haben<br />

wegen der zeitlichen Nähe zur Tat auch<br />

eine höhere Aussagekraft.<br />

Zufall und Hinweise decken<br />

am besten auf<br />

Grundsätzlich kann Wirtschaftskriminalität<br />

auf vielfältige Art entdeckt<br />

werden. Gemessen an den in<br />

der Untersuchung erhobenen insgesamt<br />

neun Möglichkeiten (vergleiche<br />

Abbildung 10) 45) zeichnet sich unter<br />

den befragten Unternehmen ein klares<br />

Bild ab: Als wichtigste Quellen der<br />

Tatentdeckung werden Hinweise aus<br />

dem Unternehmen und zufällige Entdeckung<br />

genannt. Nennenswert sind<br />

darüber hinaus Erkenntnisse der Internen<br />

Revision beziehungsweise internen<br />

Ermittlungseinheit, aber auch Hinweise<br />

von Unternehmensexternen<br />

(Lieferanten, Kunden, Geschäftspartnern).<br />

Eine nachgelagerte Bedeutung<br />

haben anonyme Hinweise über eine<br />

Telefonhotline, durch interne Ombudsleute<br />

oder durch webbasierte elektronische<br />

Hinweisgebersysteme.<br />

Die offenen Hinweise durch Unternehmensinterne<br />

sind mit 50 Prozent<br />

zwar am höchsten, aber im Vergleich<br />

zu den Ergebnissen der Vorstudien<br />

zurückgegangen (2010: 62 Prozent,<br />

2006: 60 Prozent). Ebenso sind zufällige<br />

Hinweise rückläufig. Sie sanken<br />

von 59 Prozent 2006 und 55 Prozent<br />

2010 auf einen Wert von 49 Prozent in<br />

der aktuellen Studie. Die offenen Hinweise<br />

durch Unternehmensexterne<br />

sowie die anonymen Hinweise beziehungsweise<br />

die Hinweise an einen<br />

Ombudsmann sind im Vergleich zum<br />

Vorjahr jeweils gestiegen. Erstmals<br />

abfragt wurden 2012 die Hinweisquellen<br />

Medienberichterstattung<br />

sowie Öffentlichkeit beziehungsweise<br />

Internetforen, auf die 5 Prozent<br />

der Hinweise entfielen (vergleiche<br />

Abbildung 10). Aufgrund der voranschreitenden<br />

Digitalisierung und damit<br />

Vernetzung der Informationswege<br />

sind diese Hinweise von wachsender<br />

Bedeutung.<br />

Abbildung 10 45<br />

Hinweisquellen für wirtschaftskriminelle Handlungen nach Angaben der betroffenen Unternehmen<br />

(Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

60 62 50<br />

Offene<br />

Hinweise<br />

durch Unternehmensinterne<br />

59<br />

55<br />

49<br />

Zufall<br />

2006 2010 2012<br />

58<br />

65<br />

40<br />

Hinweise<br />

durch Interne<br />

Revision<br />

beziehungsweise<br />

interne<br />

Ermittlungseinheit*<br />

42<br />

40<br />

36<br />

Offene<br />

Hinweise<br />

durch Unternehmensexterne<br />

28<br />

16<br />

22<br />

Anonyme<br />

Hinweise/<br />

Ombudsmann<br />

24<br />

35<br />

13<br />

Hinweise durch<br />

Strafverfolgungsbeziehungsweise<br />

Aufsichtsbehörden<br />

11 11<br />

Hinweise aus<br />

der Jahresabschlussprüfung<br />

* Internes Kontrollsystem sowie interne Routineprüfung waren 2006 und 2010 separate Antworten<br />

und wurden 2012 in eine Antwort zusammengefasst. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wurde<br />

hier der Mittelwert aus der Summe von 2006 und 2010 ermittelt.<br />

** Erstmals 2012 erhoben<br />

5<br />

5<br />

Hinweise durch<br />

Medienberichterstattung/<br />

Öffentlichkeit/<br />

Internetforen**<br />

2 1 4<br />

Sonstiges<br />

Quelle: <strong>KPMG</strong>, 2012

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