Wirtschaftskriminalität - KPMG
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16 | Wirtschaftskriminalität in den 30 größten Unternehmen in Deutschland<br />
Abbildung 21 12<br />
Gegenüberstellung von deliktspezifischer Risikowahrnehmung und deliktspezifischem Schaden<br />
(Gesamtschaden innerhalb von zwei Jahren in Euro, Basis: n = 32 – deliktspezifische Risikowahrnehmung; n = 18 – deliktspezifischer Schaden)<br />
Hohes Risiko<br />
Risikowahrnehmung<br />
Verletzung von Schutzund<br />
Urheberrechten<br />
Datendiebstahl/<br />
Datenmissbrauch<br />
Verletzung von Geschäftsoder<br />
Betriebsgeheimnissen<br />
Korruption<br />
Betrug/Untreue<br />
Diebstahl/<br />
Unterschlagung<br />
Kartellrechtsverstöße<br />
Geringes Risiko<br />
Manipulation von jahresabschlussrelevanten<br />
Informationen<br />
Geldwäsche<br />
0 35.000.000<br />
70.000.000<br />
Schadenshöhe<br />
Adäquate Risikowahrnehmung Risikowahrnehmung höher als tatsächlicher Schaden Tatsächlicher Schaden höher als Risikowahrnehmung<br />
Quelle: <strong>KPMG</strong>, 2012<br />
Es zeigt sich, dass die Risikowahrnehmung<br />
und die am Gesamtschaden ausgemachte<br />
konkrete Bedrohung bei den<br />
Top 100-Unternehmen in Deutschland<br />
grundsätzlich weniger auseinanderfallen<br />
als dies bei den mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen der Fall ist<br />
(vergleiche Abbildung 12 21 und Abbildung<br />
44 9 auf auf Seite 17). 39). Lediglich sichtlich der Deliktart der Kartellrechtshinverstöße<br />
ist das tatsächliche Risiko<br />
weitaus größer als die Risikowahrnehmung<br />
der Unternehmen.<br />
Insbesondere in den Deliktarten mit<br />
hoher Risikowahrnehmung übersteigt<br />
diese die tatsächliche Bedrohung.<br />
Dabei handelt es sich, ähnlich wie<br />
auch bei den mittelständisch geprägten<br />
Unternehmen, um Delikte wie die<br />
Verletzung von Schutz- und Urheberrechten,<br />
Datendiebstahl/Datenmissbrauch,<br />
die Verletzung von Geschäftsund<br />
Betriebsgeheimnissen sowie<br />
Korruption.<br />
Daraus ergibt sich auch im Bereich der<br />
Top 100-Unternehmen in Deutschland<br />
zumindest in Teilbereichen die<br />
Notwendigkeit einer Neujustierung<br />
der deliktspezifischen Risikowahrnehmung<br />
sowie einer entsprechenden<br />
Allokation von Mitteln zur Prävention<br />
von eben diesen Risiken.<br />
6.3 5.1.3 Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität<br />
Hinweise von<br />
Unternehmensinternen<br />
Als wichtigste Quellen der Entdeckung<br />
von wirtschaftskriminellen Handlungen<br />
wurden von den deutschen<br />
Top 100-Unternehmen Hinweise von<br />
Unternehmensinternen (78 Prozent)<br />
genannt. Die zufällige Entdeckung und<br />
Hinweise durch die Interne Revision<br />
beziehungsweise interne Ermittlungseinheiten<br />
waren ebenfalls wichtige<br />
Quellen für die betroffenen Unternehmen<br />
(jeweils 67 Prozent). Hinweise<br />
durch Externe wie Lieferanten, Kunden<br />
oder Geschäftspartner hatten eine<br />
eher unterdurchschnittliche Bedeutung<br />
bei der Entdeckung von wirtschaftskriminellen<br />
Taten (33 Prozent).