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2. DU SOLLST KOMMUNIZIEREN<br />
UND ÜBERZEUGEN, NICHT NUR<br />
INFORMIEREN<br />
Ein Briefing zur Entwicklung einer<br />
Verpackung beinhaltet eine Menge Informa-<br />
tionen: von der Marke auf der Vorderseite<br />
bis hin zum Recyclingsymbol in einer Ecke<br />
der Rückseite; von der Art des Kartons bis<br />
zur Drucktechnik; vom Reingewicht bis hin<br />
zur Website usw.<br />
Schauen wir uns zuerst die Vorderseite<br />
der Verpackung an – egal ob Karton, Flasche<br />
oder Dose. Kommuniziert wird hier unter<br />
anderem der Inhalt z. B. 300g oder 33cl. Diese<br />
Information ist für den Verbraucher relativ<br />
unwichtig und wird daher nicht beachtet.<br />
Verändert man die Information „300g“ z. B.<br />
in „zwei großzügige Portionen“, so wird sie<br />
aussagekräftiger und kann zum Kauf veran-<br />
lassen. Dasselbe gilt für die Marke, die vom<br />
Verbraucher selten wahrgenommen und über<br />
die noch weniger nachgedacht wird. Die Marke,<br />
die in den meisten Fällen ein Synonym für<br />
das Unternehmen hinter den Marken ist, ist<br />
eine wichtige Information zur Kommuni-<br />
kation von Qualität und Vertrauen, was am<br />
besten auf der Rückseite (Service Panel) der<br />
Verpackung geschieht.<br />
Verkaufsfördernde Botschaften auf der<br />
Vorderseite, d. h. überzeugende Kommuni-<br />
kation, kann z. B. folgendes sein:<br />
• eine sehr appetitliche Abbildung<br />
•<br />
ob Sonderangebot oder Normalpreis<br />
• ein Sonderangebot<br />
•<br />
„Value for Money“: der richtige Preis, egal<br />
eine Sonderauflage, die z. B. für Ostern,<br />
Weihnachten, Halloween, Ramadan usw.<br />
immer beliebter werden<br />
•<br />
stärkt die Knochen“.<br />
ein Ernährungshinweis wie z. B. „Kalzium<br />
Beachten Sie bitte, dass wir hier von<br />
„überzeugender Kommunikation“ und nicht<br />
einfach nur von „Information“ sprechen. Es<br />
besteht ein Unterschied zwischen Informa-<br />
tion, welche nicht handlungsorientiert ist,<br />
und Kommunikation, die handlungsorien-<br />
tiert ist.<br />
Kommunizieren<br />
und überzeugen!<br />
Wenn wir uns nun das Service Panel<br />
anschauen – ob auf der Rückseite oder auf<br />
den Seiten der Packung – so müssen wir die<br />
richtige Hierarchie für den Verbraucher und<br />
nicht für das Produkt berücksichtigen. Hier<br />
sind bei den meisten heutigen Verpackungen<br />
beträchtliche Schwächen festzustellen.<br />
Know How 16/17<br />
Zwar werden Verpackungen in techni-<br />
scher Hinsicht ständig besser (weniger Roh-<br />
stoffverbrauch, verbesserter Produktschutz,<br />
besser für die Umwelt, z. B. Recycling, etc.),<br />
in punkto Kommunikation entwickeln sie<br />
sich allerdings in die andere Richtung. Das<br />
liegt an unserer Annahme, dass wir den Kun-<br />
den umso besser informieren und daher beim<br />
Kauf unterstützen, je mehr wir auf die Ver-<br />
packung drucken. Das ist allerdings falsch.<br />
Zunächst einmal sind die Informationen<br />
auf einem 50-g-Schokoladenriegel oder auch<br />
einem Joghurtbecher sehr unterschiedlich.<br />
Auch das, was wir dem Verbraucher auf einer<br />
Verpackung, in einer Anzeige, auf einer<br />
Internetseite oder einem Plakat mitteilen,<br />
unterscheidet sich stark. Gesunder Menschen-<br />
verstand sollte überwiegen, aber dies ist heut-<br />
zutage leider nicht der Fall, da gesunder<br />
Menschenverstand nicht sehr weit verbreitet<br />
i s t .<br />
<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 03/10