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Know How<br />
3. DU SOLLST DAS VERPACKUNGS-<br />
DESIGN SO APPETITLICH UND<br />
ANSPRECHEND WIE MÖGLICH<br />
GESTALTEN<br />
Um ein Packungsde<strong>sig</strong>n so appetitlich<br />
und ansprechend wie möglich zu gestalten,<br />
ist Teamarbeit unerlässlich. Teamleiter ist<br />
dabei der Marken- bzw. Produktmanager,<br />
dessen Aufgabe es ist, sich nur mit dem<br />
allerbesten zufrieden zu geben. Allerdings ist<br />
der Markenmanager oftmals nicht darin<br />
geschult, zu beurteilen, zu beraten oder gar<br />
zu motivieren. Und wenn das Ergebnis nicht<br />
optimal ist, ist es stets der Fehler der anderen:<br />
Der De<strong>sig</strong>ner hat das Briefing nicht<br />
•<br />
verstanden.<br />
• Der Foodstylist war nicht perfekt.<br />
•<br />
verwendet.<br />
• Der Lithograph war schlecht.<br />
• Der Druck übereilt ausgeführt.<br />
•<br />
eingekauft, etc.<br />
Der Fotograf hat das falsche Licht<br />
Der Einkäufer hat keinen guten Karton<br />
Was können wir also tun, um die Appe-<br />
titlichkeit eines Packungsde<strong>sig</strong>ns, einer<br />
Anzeige oder in einem Fernsehspot zu<br />
verbessern. Nachfolgend einige Ratschläge,<br />
wobei die Reihenfolge nicht die Wichtigkeit<br />
kennzeichnet:<br />
• „Think BIG“:<br />
Es gibt fünf gute Gründe für „thinking<br />
BIG“: Erstens lässt eine vergrößerte Abbil-<br />
dung die Packung selbst größer erscheinen.<br />
Zweitens nimmt man an, dass „thinking BIG“<br />
bedeutet, dass man sich auf das Produkt<br />
konzentriert und auf sekundäre De<strong>sig</strong>nele-<br />
mente verzichtet, die die Abbildung unruhig<br />
machen und die Kernbotschaft verwischen.<br />
Drittens schaffen große Abbildungen in<br />
einem Display einen Bullaugeneffekt, der<br />
die Aufmerksamkeit im Sinne größerer Wir-<br />
kung polarisiert. Viertens wird eine domi-<br />
<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 03/10<br />
nante Abbildung besser erinnert und macht<br />
es einfacher für den Verbraucher, die Verpa-<br />
ckung im Regal wieder zu finden. Fünftens<br />
tritt bei gelungener Umsetzung das Produkt<br />
in den Vordergrund. Das ist wichtig, da<br />
der Verbraucher hauptsächlich am Produkt<br />
interessiert ist, während Markenname, Pro-<br />
duktbezeichnung, Größe usw. erst an zweiter<br />
Stelle kommen.<br />
• Dramatisches, interessantes Licht: Kont-<br />
raste sind wichtig, ebenso Hervorhebungen<br />
und Helligkeit.<br />
• Foodstyling: Die Kunst, etwas besser aus-<br />
sehen zu lassen als es in Wirklichkeit ist,<br />
besteht darin, die richtigen „Requisiten“<br />
einzusetzen, die Zitrone so zu schneiden,<br />
dass sie nicht blass wird, und das Foto<br />
natürlich (und nicht gestellt) aussieht etc.<br />
•<br />
Bewegung: Lebensmittel sehen auf dynamischen<br />
Bildern leckerer aus als auf<br />
statischen.<br />
•<br />
Farben: Manche Farben sind für Lebens-<br />
mittel geeignet, andere .nicht. Verwenden<br />
Sie nur Farben, die Frische, Geschmack,<br />
eine gewisse Saftigkeit etc. vermitteln.<br />
• Schauen Sie sich die Meister an: Sie sitzen<br />
in Japan, Deutschland, Frankreich, Groß-<br />
britannien etc. Das beste Food-Magazin ist<br />
ELLE à Table (Frankreich), ELLE Bistro<br />
(Deutschland) sowie einige Händlerma-<br />
gazine.<br />
•<br />
Lebensmittel und Menschen: Bedenken Sie,<br />
was das Gesicht eines zufriedenen Konsu-<br />
menten bewirken kann. Die MAGNUM-<br />
Anzeigen sind ausgezeichnete Beispiele.<br />
•<br />
Nicht alle Untergründe liefern dasselbe<br />
•<br />
Appetitlich und<br />
ansprechend gestalten!<br />
Ergebnis. Eine Abbildung auf Kunststoff<br />
könnte etwas leuchtender sein als auf<br />
Papier, Karton oder Metall.<br />
„Borgen“ Sie Appetitlichkeit: Viele Produkte<br />
sehen nicht gut aus (schmecken aber aus-<br />
gezeichnet). Umgeben Sie sie daher mit<br />
anderen Produkten, um sie appetitlicher<br />
wirken zu lassen.<br />
•<br />
Beachten Sie stets die tatsächliche Größe<br />
der Frucht, des Gemüses o. ä. „Think BIG“,<br />
aber übertreiben Sie die Größe des Pro-<br />
duktes nicht.<br />
•<br />
Lassen Sie es warm (oder kalt) aussehen:<br />
Alle Lebensmittel sollen „warm“ wahr-<br />
genommen werden, sogar ein Eis! Wenn<br />
allerdings Erfrischung die Botschaft ist,<br />
sind Tröpfchen ein Muss.<br />
•<br />
Machen Sie einen Unterschied zwischen<br />
einem redaktionellen Foto und einem<br />
Packshot: Ein redaktionelles Foto kann<br />
eine Menge enthalten, um eine bestimmte<br />
Stimmung zu schaffen. Eine Verpackungs-<br />
abbildung muss dagegen einfach sein.<br />
•<br />
Foto oder Illustration? Denken Sie immer<br />
an ein Foto, auch wenn sie sich letztendlich<br />
für eine hyperrealistische Zeichnung entscheiden.<br />
•<br />
Vergessen Sie nie ein Fenster, sofern tech-<br />
nisch machbar. Die meisten Verbraucher,<br />
wollen das Produkt sehen.<br />
•<br />
Heben Sie den „Verbrauchernutzen“ her-<br />
vor: Wenn es die Struktur des Lebens-<br />
mittels ist, machen Sie sie deutlich; wenn<br />
es der Geschmack des Getränkes ist, über-<br />
treiben Sie die Farbe ein wenig.<br />
•<br />
Verwenden Sie nur appetitliche Wörter,<br />
die wirklich den Geschmack zum Ausdruck<br />
bringen.<br />
•<br />
Seien Sie großzügig! Versuchen Sie stets,<br />
mehr als die Wirklichkeit anzubieten.<br />
Wenn wir mit einer Abbildung AUSGE-<br />
ZEICHNETEN GESCHMACK kommuni-<br />
zieren, erwartet der Verbraucher auch<br />
AUSGEZEICHNETEN GESCHMACK zu<br />
erleben.