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K A B D I Ö Z E S A N V E R B A N D (12)<br />
Seite 13<br />
Horizont von Solidarität und Gerechtigkeit<br />
universal und global zu bestimmen,<br />
seien diese Ziele selbstverständlicher<br />
Ausdruck ihres Glaubensethos. Aber auch<br />
aus der Perspektive eines wohlverstandenen<br />
Eigeninteresses der reichen Nationen<br />
werde immer deutlicher, wie notwendig<br />
es sei, internationale Verantwortung<br />
verstärkt wahrzunehmen, um<br />
so den wachsenden weltweiten Interdependenzen<br />
gerecht zu werden.<br />
"Zukunft wird immer mehr zu einer gemeinsamen<br />
Zukunft der Weltgemeinschaft",<br />
unterstrich Kardinal Lehmann. Die Entwicklungen<br />
in vielen Bereichen zeugten<br />
von einer inzwischen viele Lebensbereiche<br />
erfassenden globalen wechselseitigen<br />
Abhängigkeit. Es sei unbestritten,<br />
dass gerade faire Bedingungen im Welthandel<br />
eine der wesentlichen Voraussetzungen<br />
für eine nachhaltige Armutsbekämpfung<br />
seien. Nach dem vor wenigen<br />
Tagen zu Ende gegangenen Weltgipfel<br />
2005 der Vereinten Nationen sei<br />
es jedoch fragwürdiger denn je, ob die<br />
im Jahr 2000 verabschiedeten so genannten<br />
Millenniumsziele der Vereinten Nationen<br />
verwirklicht werden können. "So ist<br />
die Sorge berechtigt, dass auch die Verhandlungen<br />
der Ministerkonferenz der<br />
Welthandelsorganisation (WTO) im Dezember<br />
an nationalstaatlichen Eigeninteressen<br />
scheitern könnten", kritisierte<br />
Lehmann.<br />
Der Vorsitzende der bischöflichen Weltkommission,<br />
Bischof Kamphaus sagte,<br />
letztlich seien es nicht mangelnde Ressourcen<br />
oder Ideen, die wirkliche Fortschritte<br />
verhinderten. Meist fehle es am<br />
politischen Willen, über den Tag hinaus<br />
zu schauen und den Blick auf das Ganze<br />
unserer Welt zu richten. Auch Deutschland<br />
bleibe gefordert, diesen politischen<br />
Willen aufzubringen und sich an der Errichtung<br />
einer zukunftsfähigen internationalen<br />
Gemeinschaft und der Überwindung<br />
des Massenelends engagiert<br />
zu beteiligen.<br />
Die vergangenen Jahrzehnte - so der Limburger<br />
Bischof - hätten gelehrt: In der Entwicklungspolitik<br />
bewege sich nur dann<br />
etwas, wenn aus der Gesellschaft heraus<br />
mit Nachdruck ein entsprechendes<br />
Regierungshandeln eingefordert werde.<br />
Die Katholische Kirche werde sich deshalb<br />
auch in Zukunft für einen wirksamen<br />
Beitrag Deutschlands zur Armutsbekämpfung<br />
einsetzen. Die Kirche wolle die Politik<br />
in der neuen Legislaturperiode des<br />
Bundestages immer auch daran messen,<br />
ob sie das in ihrer Macht Stehende tue,<br />
um den Hunderten von Millionen Machtund<br />
Mittellosen in der heutigen Welt ein<br />
Leben in Würde zu ermöglichen. Als hilf-