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K A B D I Ö Z E S A N V E R B A N D (7)<br />
Seite 19<br />
„Das ist doch nicht normal!“. Stimmt. Aber die Jungendlichen brauchten keine<br />
Fäuste, denn sie hatten die Macht der Freundlichkeit entdeckt. Ein Lächeln<br />
öffnet Tore, ein gutes Wort macht Wege frei und über hohe Mauern hilft ein<br />
fröhlich gesungenes Halleluja. Davon konnte man sich allerorts überzeugen.<br />
Vorsicht, Ansteckungsgefahr!<br />
Horrem ist ein kleines Dorf in der Nähe des Marienfeldes, auf dem die große<br />
Begegnung mit dem Papst gewesen ist. Tausende, nein, viele Zehntausende<br />
sind durch die Straßen gezogen. Als ich zu diesem Dorf kam, sah ich zertretenen<br />
Rasen und viel Zeitungspapier, das Jugendliche auf den Wegen haben<br />
fallen lassen. Zu meinem Erstaunen fand ich keine entnervten Bewohner<br />
an. Sie saßen auf Stühlen vor der Tür, und wurden vom Lachen und Singen<br />
der durchziehenden Horden angesteckt. Auf beiden Straßenseiten sah man<br />
Bewohner fröhlich winken. Kinder machten sich einen Spaß daraus, in Schälchen<br />
den Passanten Gummibärchen, Chips und ähnliches entgegenzustrecken,<br />
und freuten sich, wenn jemand sich etwas herausgenommen hatte. Ich<br />
dachte an den Spruch: Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb – und ich meine,<br />
einen fröhlichen Nehmer auch.<br />
Benedetto, Amigo!<br />
Über 110.000 Italiener waren zum Weltjugendtag gekommen, aber als die<br />
lautesten Pilger empfand ich die Spanier. Auch wenn kein Papst zu sehen<br />
war skandierten sie immer wieder: „Benedetto, amigo, España está contigo“<br />
– Benedikt, Freund, Spanien hält zu dir. Ich glaube, das muss anders übersetzt<br />
werden: Benedikt, halte zu uns, wir brauchen einen Freund, der es gut<br />
mit uns meint und der uns in unübersichtlichen Zeiten die Richtung zeigt. Wir<br />
haben genug von den Leuten, die uns nach dem Mund reden und uns in<br />
Wirklichkeit etwas unterjubeln wollen. Wir wollen jemanden, an dem wir uns<br />
reiben und orientieren können, und der uns annimmt, so wie wir sind. Die<br />
Jugendlichen brauchen den Papst, sie brauchen aber auch konsequente<br />
Eltern, geradlinige Pfarrer und Lehrer und wohlwollende Menschen, denen<br />
sie – hoffentlich – in der Kirche begegnen können.<br />
Was kommt da auf uns zu?<br />
Die jungen Menschen sind besser als ihr Ruf. Sie wollen Kraft und Fantasie<br />
einsetzen, um der Welt immer mehr ein menschliches Gesicht zu geben.<br />
Viele kennen die Quellen des Glaubens, aus denen sie schöpfen können.<br />
Voller Zuversicht können wir deshalb die Gestaltung der Zukunft in ihre<br />
Hände legen. Gott ist mit uns!