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gelebte kinderrechte innerhalb der kjf geniessen und gutes tun

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Titelthema<br />

Sich wehren gegen Gewalt <strong>und</strong> sexuellen Missbrauch<br />

Mit speziellen Präventionsveranstal<strong>tun</strong>gen<br />

richtet sich Diplom-Sozialpädagogin<br />

Margit Inwald von <strong>der</strong><br />

Bera<strong>tun</strong>gsstelle gegen häusliche Gewalt<br />

<strong>und</strong> sexuellen Missbrauch des EJV<br />

Dillingen direkt an Kin<strong>der</strong>: In Klassen<br />

aller Altersstufen <strong>und</strong> Schulen je<strong>der</strong><br />

Art bietet sie Präventionsprojekte an<br />

<strong>und</strong> vermittelt darin den Kin<strong>der</strong>n<br />

ganz konkret <strong>und</strong> anschaulich, dass<br />

sie ein Recht darauf haben, gewaltfrei<br />

aufzuwachsen <strong>und</strong> gewaltfrei<br />

erzogen zu werden. Auch dass die<br />

Kin<strong>der</strong> das Recht auf Schutz <strong>und</strong><br />

Hilfe haben, ist wichtiger Kern dieser<br />

Veranstal<strong>tun</strong>gen, in denen zwischen<br />

altersgerechter Wissensvermittlung<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmungsübungen abgewechselt<br />

wird. Zum Beispiel wird<br />

in Rollenspielen eingeübt, wie man<br />

verbal <strong>und</strong> nonverbal signalisieren <strong>und</strong><br />

wahrnehmen kann, wenn man selbst<br />

o<strong>der</strong> das Gegenüber seine Grenzen<br />

wahren möchte. „Über verschiedene<br />

Übungen versuche ich außerdem, das<br />

Vertrauen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in ihre eigene<br />

Wahrnehmung zu för<strong>der</strong>n“, berichtet<br />

Inwald. „Zum Beispiel for<strong>der</strong>e ich die<br />

Kin<strong>der</strong> dazu auf, zu beschreiben, was<br />

sie fühlen, wenn sie an positive <strong>und</strong><br />

schlechte Geheimnisse denken.“<br />

Jedes Kind hat das Recht,<br />

Nein zu sagen<br />

Damit kann die Diplom-Sozialpädagogin<br />

den Kin<strong>der</strong>n einen weiteren<br />

wichtigen Punkt vermitteln: „Dass<br />

kein Mensch das Recht hat, ihnen<br />

Angst zu machen. Und dass sie das<br />

Recht haben, Nein zu sagen.“<br />

Entscheidend ist auch, den Kin<strong>der</strong>n<br />

die Erlaubnis zu geben, über alles zu<br />

reden <strong>und</strong> auch ein eventuell von<br />

einem Täter verhängtes Schweigeverbot<br />

zu entkräften. Darum erarbeitet<br />

Inwald mit je<strong>der</strong> Gruppe konkret,<br />

welche Menschen für das jeweilige<br />

Kind in belastenden Situationen Vertrauenspersonen<br />

sein könnten. Nach<br />

solchen Veranstal<strong>tun</strong>gen kommt es<br />

mi<strong>tun</strong>ter auch vor, dass Kin<strong>der</strong> einzeln<br />

auf die Beraterin zukommen <strong>und</strong> ihr<br />

von Erlebtem berichten.<br />

„Nur wenn Kin<strong>der</strong> über ihre Rechte<br />

informiert sind, kann ihnen <strong>der</strong> Schritt<br />

gelingen, sich nötigenfalls Hilfe zu holen“,<br />

so Inwald zur Wichtigkeit solcher<br />

Angebote für Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Auch die Nachfrage danach beweist<br />

dies: Die Schulen, an denen Inwald<br />

bereits diese Präventionsangebote<br />

durchgeführt hat, greifen in <strong>der</strong> Regel<br />

immer wie<strong>der</strong> auf diese Veranstal<strong>tun</strong>g<br />

zurück <strong>und</strong> haben sie in ihr jeweiliges<br />

Jahresprogamm fest aufgenommen.<br />

Das Kin<strong>der</strong>parlament trifft eigene Entscheidungen<br />

Seit vier Jahren gibt es die Kize-Crew<br />

im Augsburger Frère-Roger-Kin<strong>der</strong>zentrum.<br />

Das Kin<strong>der</strong>parlament wird von<br />

den Kin<strong>der</strong>n, die in <strong>der</strong> Einrich<strong>tun</strong>g<br />

leben <strong>und</strong> betreut werden, demokratisch<br />

für ein Jahr gewählt. Bereits zum<br />

dritten Mal dabei ist <strong>der</strong> 15-jährige<br />

Hugo: „Ich finde es toll, dass es das<br />

Kin<strong>der</strong>parlament gibt. Und es macht<br />

Spaß für die an<strong>der</strong>en Dinge in die Hand<br />

zu nehmen.“ Zum Beispiel gibt es dank<br />

<strong>der</strong> Kize-Crew jetzt Flutlicht auf dem<br />

Fußballfeld <strong>und</strong> eine wöchentliche<br />

Fußballgruppe, die Hugo zusammen<br />

mit einem an<strong>der</strong>en Jugendlichen anleitet.<br />

Erreichbar ist die Kize-Crew über<br />

einen eigenen Briefkasten.<br />

Einmal im Monat trifft sich die Kize-Crew, die sich aus vier Vertrauenssprechern <strong>und</strong> drei<br />

Vertrauenserziehern – von allen Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen demokratisch gewählt – zusammensetzt.<br />

Der 15-jährige Hugo (zweiter v. l.) schätzt daran, dass er sich so direkt einbringen kann.<br />

21 1/2012

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