21.03.2014 Aufrufe

gelebte kinderrechte innerhalb der kjf geniessen und gutes tun

gelebte kinderrechte innerhalb der kjf geniessen und gutes tun

gelebte kinderrechte innerhalb der kjf geniessen und gutes tun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titelthema<br />

Das meinen Mitarbeiter zum Thema Kin<strong>der</strong>rechte:<br />

„Gr<strong>und</strong>lage für jede pädagogische Arbeit“<br />

Diplom-Pädagogin Manuela Lembeck<br />

leitet eine HPT-Gruppe<br />

im För<strong>der</strong>zentrum St. Georg in Kempten<br />

Diplom-Psychologe Reiner Pohl arbeitet<br />

in <strong>der</strong> Psychologischen Bera<strong>tun</strong>gsstelle<br />

des EJV Augsburg<br />

Diplom-Pädagogin Maximiliane Degen<br />

ist als Gruppenleiterin in <strong>der</strong><br />

HPT St. Ulrich in Obergriesbach tätig<br />

Da ich mit Kin<strong>der</strong>n arbeite, begegnet<br />

mir das Thema Kin<strong>der</strong>rechte ständig.<br />

Interessant war das Ergebnis einer<br />

kleinen Umfrage unseres Fachdienstes<br />

unter den Kin<strong>der</strong>n: Zu Beginn ihrer<br />

Aufnahme wurden sie danach gefragt,<br />

was sie über ihre Kin<strong>der</strong>rechte wissen.<br />

Ziemlich einstimmig wurde darauf<br />

von vielen Kin<strong>der</strong>n geantwortet: Ich<br />

habe ein Recht auf ein Mittagessen.<br />

Während wir Mitarbeiter bei dem<br />

Stichwort Kin<strong>der</strong>rechte wohl eher<br />

an das Recht auf Unversehrtheit o<strong>der</strong><br />

das Recht auf Bildung denken, zeigt<br />

die Befragung doch, dass man sich<br />

manchmal mehr in die Kin<strong>der</strong> hineinversetzen<br />

sollte.<br />

Worauf die Kin<strong>der</strong> meiner Gruppe<br />

außerdem bestehen, ist ihr Mitspracherecht<br />

über die inhaltlichen Planungen<br />

<strong>der</strong> jeweils nächsten Woche.<br />

Im gemeinsamen Gespräch dürfen<br />

alle Kin<strong>der</strong> ihre Wünsche zu Freizeitaktivitäten<br />

äußern. Anschließend<br />

stimmen sie demokratisch über alle<br />

genannten Vorschläge ab. Das Ergebnis<br />

ist dann für alle nachvollziehbar <strong>und</strong><br />

wird akzeptiert.<br />

Bei meiner Arbeit geht es sowohl<br />

darum wie ich Kin<strong>der</strong>rechte achte,<br />

als auch wie ich mit dafür sorge,<br />

dass sie zum Beispiel durch Eltern<br />

geachtet werden. Das heißt konkret:<br />

Kin<strong>der</strong>n Respekt, Wertschätzung <strong>und</strong><br />

Verständnis entgegenbringen, sie <strong>und</strong><br />

ihre Interessen ernst nehmen. Im Umgang<br />

mit Kin<strong>der</strong>n – zum Beispiel in<br />

unseren therapeutischen Kin<strong>der</strong>gruppen<br />

– sieht das etwa so aus: Ich greife<br />

in Konfliktsituationen zwar ein, um<br />

Gewalt zu stoppen, aber unterstütze<br />

die Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Lösungssuche,<br />

damit ihre Interessen gewahrt bleiben.<br />

Das gilt auch in Bera<strong>tun</strong>gsgesprächen<br />

mit Eltern – zum Beispiel beim<br />

Schwerpunktthema unserer Einrich<strong>tun</strong>g<br />

„Trennung <strong>und</strong> Scheidung“:<br />

Streit <strong>und</strong> Machtkämpfe stoppen,<br />

damit sie ihre Kin<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in den<br />

Blick nehmen, was diese brauchen.<br />

Wir unterstützen – in diesem Fall<br />

mit Wertschätzung für die Eltern –<br />

dass konkrete Vorschläge aufgegriffen<br />

werden <strong>und</strong> so allmählich Vertrauen<br />

in die elterlichen Fähigkeiten des an<strong>der</strong>en<br />

wächst.<br />

Die Kin<strong>der</strong>rechte sind Bezugspunkt<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für jede pädagogische<br />

Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n. Darum bin ich<br />

täglich damit konfrontiert. Auch wenn<br />

die einzelnen Rechte im Gruppenalltag<br />

meiner Schulkin<strong>der</strong> noch nicht oft<br />

genug theoretisch thematisiert wurden,<br />

werden sie doch täglich praktisch angewendet.<br />

Am konkretesten arbeiten<br />

wir mit Sicherheit im Bereich Partizipation.<br />

Doch auch die För<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Versorgungsrechte werden abgedeckt,<br />

durch kognitive <strong>und</strong> soziale För<strong>der</strong>ung<br />

ebenso wie zum Beispiel ges<strong>und</strong>e Ernährung.<br />

Großen Wert lege ich persönlich darauf,<br />

den Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Mitsprache zu geben. So haben wir<br />

zusammen mit Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Eltern<br />

ein Rückmeldesystem für unseren<br />

täglichen Abschlusskreis erarbeitet.<br />

Dabei haben alle Kin<strong>der</strong> die Chance,<br />

sich zu reflektieren, aber auch Kritik<br />

anzubringen o<strong>der</strong> Vorschläge zu machen.<br />

Sie können hier über Dinge,<br />

die sie betreffen, mitentscheiden <strong>und</strong><br />

erleben dadurch: Auch meine Stimme<br />

zählt, ich werde ernst genommen.<br />

1/2012<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!