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Foliensatz 1 - KOFL

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Gleichgewicht:<br />

Angebot und Nachfrage<br />

1. Einleitung: Arbeitsteilung<br />

1.1. Wiederholung: Nachfrage<br />

1.2. Wiederholung: Angebot<br />

1.3. Marktmechanismus<br />

– Vollkommener Wettbewerbsmarkt<br />

– Gleichgewicht<br />

– Angebotsüberschuss<br />

– Nachfrageüberschuss<br />

Mikro II: Gleichgewicht 1


1. Einleitung<br />

• Arbeitsteilung bedeutet, dass wir Güter konsumieren,<br />

die andere für uns produziert haben.<br />

Die Arbeitsteilung geht über die Grenzen eines Staates<br />

hinaus (Globalisierung).<br />

• In arbeitsteiligen Volkswirtschaften müssen sehr viele<br />

Informationen verarbeitet werden:<br />

– Was und wie soll produziert werden? Wie sollen sich<br />

Unternehmen an die Veränderung von Bedürfnissen<br />

und Wünsche der Konsumenten anpassen?<br />

– Die produzierten Güter müssen dann auf die<br />

Konsumenten verteilt werden. Wie soll das<br />

geschehen?<br />

Mikro II: Gleichgewicht 2


Allokationsproblem<br />

• Allokationsdynamik: Zuordnung von Produktionsfaktoren<br />

zu Produktionsprozessen und von finalen<br />

Gütern zu den konsumierenden Wirtschaftssubjekten.<br />

• Steuerungsprinzipien<br />

– Hierarchie<br />

• Volkswirtschaftliche Ebene<br />

– Planwirtschaft<br />

– Zentrale Planungsbehörde<br />

– Anreiz- und Informationsproblem nicht effizient gelöst<br />

• Unternehmen<br />

– Roland Coase (1937): „The Nature of the Firm“<br />

– Markt und Preis<br />

Mikro II: Gleichgewicht 3


1.1. Wiederholung: Nachfrage<br />

• Für viele Zwecke ist es gar nicht notwendig das<br />

Optimierungsverhalten zu kennen, aus dem Angebotsund<br />

Nachfragekurven hervorgehen.<br />

• Nachgefragte Menge nach einem Gut ist die Menge des<br />

Gutes, die ein Käufer erwerben will und kann.<br />

• Es gibt viele Faktoren, die die Nachfragemenge nach<br />

einem Gut beeinflussen: Ein zentraler Faktor ist der Preis.<br />

• Gesetz der Nachfrage: Bei sonst gleichen Bedingungen<br />

fällt die nachgefragte Gütermenge, wenn der Preis des<br />

Gutes steigt.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 4


Nachfrage<br />

Die Nachfragekurve<br />

– Die Nachfragekurve gibt an, welche Menge eines<br />

Gutes die Konsumenten bei einem bestimmten<br />

Preises pro Einheit zu kaufen bereit sind, wobei<br />

anderen Faktoren konstant gehalten werden.<br />

– Diese Preis-Menge Beziehung kann durch die folgende<br />

Gleichung dargestellt werden:<br />

Q<br />

D =<br />

Q<br />

D<br />

(P)<br />

Mikro II: Gleichgewicht 5


Nachfrage ist negativ geneigt<br />

Preis<br />

(€ pro Einheit)<br />

..., wodurch dargestellt wird, dass<br />

die Konsumenten zu einem<br />

niedrigeren Preis bereit sind,<br />

mehr zu kaufen, wenn<br />

1 ) das Produkt vergleichsweise<br />

billiger wird<br />

2) und das reale Einkommen des<br />

Konsumenten steigt.<br />

P 2<br />

Q 1<br />

P 1<br />

Q 2<br />

D<br />

Menge<br />

Mikro II: Gleichgewicht 6


Giffen-Gut<br />

Gut<br />

• Nachfragekurve hat einen ansteigenden (anomalen)<br />

Verlauf<br />

– Steigt der Preis eines Gutes GG, so hat dies einen<br />

negativen Effekt auf das Realeinkommen.<br />

– Der Haushalt wird ärmer<br />

– Dieser Effekt führt dazu, dass der Haushalt mehr vom<br />

GG (z.B. Grundnahrungsmittel) konsumieren muss, da<br />

er sich nun hochwertigere Güter nicht mehr leisten<br />

kann.<br />

– Brotnachfrage der Armen im 19. Jahrhundert<br />

– Benannt nach Robert Giffen (1837-1910)<br />

Mikro II: Gleichgewicht 7


Veränderung der Nachfrage<br />

• Bewegung entlang der Nachfragekurve: Reaktion der<br />

nachgefragten Menge auf Preisänderungen.<br />

• Die Nachfrage wird auch durch andere Faktoren bestimmt.<br />

Ändern sich diese Faktoren so verschiebt sich<br />

die Nachfragekurve.<br />

– Einkommen<br />

– Preis für andere Güter<br />

– Geschmack, Vorlieben, Präferenzen<br />

– Anzahl der Käufer (Marktnachfrage)<br />

– Erwartungen: Erwartungen für die Zukunft beeinflussen das<br />

gegenwärtige Kaufinteresse an Waren und Dienstleistungen.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 8


Einflussfaktor: Einkommen<br />

• Normales Gut: Bei sonst unveränderten Rahmenbedingungen<br />

sinkt die Nachfrage bei verringertem<br />

Einkommen.<br />

• Inferiores Gut: Bei sonst unveränderten Rahmenbedingungen<br />

sinkt die Nachfrage bei steigendem<br />

Einkommen.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 9


Änderungen der Nachfrage<br />

• Erhöhungen des<br />

Einkommens<br />

– Zu P 1 wird Q 2 gekauft.<br />

– Zu P 2 wird Q 1 gekauft.<br />

– Die Nachfragekurve<br />

verschiebt sich nach rechts.<br />

P D D’<br />

P 1<br />

P 2<br />

Q 0<br />

– Zu jedem Preis wird auf D’<br />

mehr verkauft als auf D.<br />

Q 1 Q 2<br />

Mikro II: Gleichgewicht 10<br />

Q


Einflussfaktor:<br />

Preise verwandter Güter<br />

• Preise verwandter Güter<br />

– Substitutive Güter: Sind Güter, bei denen der<br />

Preisanstieg des einen Gutes einen Nachfrageanstieg<br />

des anderen Gutes auslöst.<br />

• Kupfer-Aluminium<br />

• Rindfleisch-Hühnerfleisch<br />

• Nudel-Kartoffeln<br />

• Fliegen-mit der Bahn fahren usw.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 11


Einflussfaktor:<br />

Preise verwandter Güter (Forts.)<br />

– Komplementäre Güter: Sind Güter, bei denen der<br />

Preisanstieg des einen Gutes einen Nachfragerückgang<br />

auch des anderen Gutes auslöst.<br />

• Kraftstoff-Autos<br />

• Computer-Softwarepakete<br />

Mikro II: Gleichgewicht 12


Die Marktnachfragekurve<br />

• …entspricht der Kurve, in der die Menge eines Gutes, die<br />

alle Konsumenten auf einem Markt kaufen mit dessen<br />

Preis in Beziehung gesetzt wird.<br />

• …ergibt sich durch horiziontale Addition der individuellen<br />

Nachfragekurven<br />

• …verschiebt sich nach rechts, wenn mehr Konsumenten in<br />

den Markt eintreten.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 13


Verschiebungen der Marktnachfragekurve<br />

Verschiebungen der Marktnachfragekurve<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 4-3, S. 73.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 14


Netzwerkexternalitäten<br />

• Eine solche Besteht, wenn die Nachfrage eines jeden<br />

Einzelnen von den Käufen anderer Personen abhängt.<br />

• Mitläufereffekt: positive Netzwerkexternalität,<br />

z.B. Spielzeug, Mode<br />

• Snobeffekt: negative Netwerkexternalitäten,<br />

z.B. Kunstwerke<br />

• Es ist auch möglich, dass sich der Wert eines Gutes<br />

erhöht, wenn viele andere dieses Gut auch nutzen,<br />

z.B. Computer, Windows PC Betriebsystem.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 15


1.2. Wiederholung: Angebot<br />

• Die angebotene Menge eines Gutes ist die Menge des<br />

Gutes, die ein Verkäufer veräussern will und kann.<br />

• Es gibt viele Faktoren, die die Angebotsmenge eines<br />

Gutes beeinflussen. Ein zentraler Faktor ist der Preis.<br />

• Gesetz des Angebots: Bei sonst gleichen Bedingungen<br />

steigt die angebotene Gütermenge, wenn der Preis des<br />

Gutes steigt.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 16


Angebot<br />

Preis<br />

(€ pro Einheit)<br />

S<br />

Die Die graphische<br />

Darstellung der der<br />

Angebotskurve<br />

P 2<br />

P 1<br />

Q 1 Q 2<br />

Die Angebotskurve ist positiv geneigt,<br />

wodurch angegeben wird,<br />

dass die Unternehmen bei höheren<br />

Preisen ihre Produktion erhöhen.<br />

Menge<br />

Mikro II: Gleichgewicht 17


Wichtige Einflussfaktoren<br />

des Angebots<br />

• Inputpreise: Negativer Zusammenhang zwischen der<br />

angebotenen Menge und den Einkaufs- oder Inputpreisen<br />

(Preise für Arbeit, Kapital, Rohstoffe).<br />

• Technologie: Technologischer Fortschritt senkt die<br />

Produktionskosten und erhöht die angebotene<br />

Gütermenge.<br />

• Erwartungen: Erwartungen für die Zukunft beeinflussen<br />

das gegenwärtige Verkaufsinteresse an Waren und<br />

Dienstleistungen.<br />

• Anzahl der Verkäufer<br />

Mikro II: Gleichgewicht 18


1.3. Marktmechanismus<br />

• Der Markt ist der gedankliche Ort des Zusammentreffens<br />

von Angebot und Nachfrage (Güter, Dienstleistungen,<br />

Produktionsfaktoren)<br />

• In der Marktwirtschaften übernehmen Märkte die<br />

Koordinationsfunktion.<br />

• Der Markt stimmt die Entscheidungen der Unternehmer<br />

auf die Wünsche der Konsumenten ab.<br />

• „Unsichtbare Hand“:<br />

– Preise sind das Instrument, mit dem die unsichtbare<br />

Hand die wirtschaftlichen Akteure lenkt.<br />

– Adam Smith (1776) „The Wealth of Nations“<br />

Mikro II: Gleichgewicht 19


1.3. Marktmechanismus (Forts.)<br />

• Der Markt stellt ein Prozess der Information dar.<br />

• Léon Walras (1834- 1910) verglich den Markt mit einem<br />

Auktionator.<br />

• Tâtonnement-Prozess<br />

• Die Nachfrager werden entsprechend ihrer Zahlungsbereitschaft<br />

aussortiert, bis der Nachfrager mit der<br />

höchsten Zahlungsbereitschaft gefunden wurde.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 20


Partialanalyse<br />

• Ein Modell, dass nur einen einzelnen Markt beschreibt,<br />

wird im Allgemeinen als Partialmodell bezeichnet.<br />

• Als Totalmodell werden Modelle bezeichnet, die alle<br />

relevanten Märkte und Wirtschaftssubjekte beschreiben<br />

(Modell des allgemeinen Gleichgewichts, Leon Walras<br />

1834-1910)<br />

Mikro II: Gleichgewicht 21


Der Begriff des Marktes<br />

• Auf einem Markt wird immer nur ein Gut gehandelt.<br />

• Interdependenzen zwischen Märkten können von der<br />

Nachfrageseite oder von der Produktionsseite her<br />

bestehen.<br />

– Komplementärgüter im Konsum und in der<br />

Produktion<br />

– Substitutionsgüter im Konsum und in der Produktion.<br />

• Wettbewerbs- oder Konkurrenzmarkt:<br />

Markt mit sehr vielen Anbietern und Nachfragern, so<br />

dass ein einzelner Marktteilnehmer nur einen sehr<br />

kleinen (und ihm selbst unbekannten) Einfluss auf den<br />

Marktpreis hat.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 22


Grundlegende Prinzipien der<br />

Mikroökonomie<br />

• Optimierungsprinzip:<br />

– Nutzenmaximierungsverhalten der Haushalte<br />

– Gewinnmaximierungsverhalten der Unternehmen<br />

• Gleichgewichtsprinzip:<br />

– Auf MärktenwirddasVerhaltenderKonsumentenund<br />

Unternehmen koordiniert.<br />

– Die Preise passen sich an bis Angebot und Nachfrage<br />

kompatibel sind.<br />

– Ein ökonomisches Gleichgewicht ist eine Situation,<br />

in der alle Akteuere die bestmögliche Handlung für sich<br />

wählen und in der das Verhalten jeder Person mit dem<br />

der anderen übereinstimmt.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 23


Vollkommene Wettbewerbsmärkte<br />

• Produkthomogenität: Die Produkte aller Unternehmer<br />

sind vollständig substituierbar.<br />

• Polypol: Anbieter und Nachfrager sind zahlreich und sind<br />

deshalb als Einzelne strategieunfähig. Sie müssen den<br />

gegebenen Marktpreis akzeptiere und werden deshalb als<br />

Mengenanpasser oder Preisnehmer bezeichnet. Auf<br />

Konkurrenzmärkten wird der Marktpreis von allen Akteuren<br />

als gegeben angenommen. Der Marktpreis ist von den<br />

Handlungen des Einzelnen unabhängig. Kein Einzelner hat<br />

die Fähigkeit den Marktpreis einer Ware zu beeinflussen<br />

(keine Marktmacht). Die Handlungen aller Akteure<br />

gemeinsam bestimmen jedoch den Marktpreis.<br />

• Freier Markteintritt oder -austritt: Es bestehen keine<br />

besonderen Kosten, die einem Unternehmen den Eintritt in<br />

den Markt oder das Verlasssen des Marktes erschweren.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 24


Unvollkommene Konkurrenz<br />

• Unvollkommene Märkte gibt es in zweierlei Hinsicht:<br />

– Es gibt oftmals keine gleichartigen Güter<br />

(Existenz von persönlichen, räumlichen und zeitlichen<br />

Unterschiede bei Angebot und Nachfrage)<br />

– Variation der quantitativen Besetzung der Marktseiten:<br />

Monopol, Oligopol, monopolistische Konkurrenz<br />

(Marktmacht)<br />

Mikro II: Gleichgewicht 25


Implizite Märkte: Beispiel Status<br />

• Wo es ein Bedürfnis nach Status gibt, existiert auch<br />

eine Zahlungsbereitschaft zum Erwerb von Status.<br />

• Status wird nicht explizit gehandelt.<br />

• Wenn ein Arbeitnehmer sich zur Arbeit in einem<br />

bestimmten Unternehmen entscheidet, entscheidet er<br />

auch über die Statusposition.<br />

• Bei gleicher Produktivität bedeutet höherer Status<br />

geringerer Lohn (Zahlungsbereitschaft für Status).<br />

• Die höheren Positionen verdienen zwar mehr als die<br />

niedrigen Positionen, aber durch den impliziten Markt<br />

für Status werden die Einkommensunterschiede relativ<br />

zu den Produktivitätsunterschieden abgeschwächt.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 26


Marktmechanismus<br />

• Gesetz von Angebot und Nachfrage: Der Preis eines<br />

beliebigen Gutes passt sich in der Weise an, dass dadurch<br />

Angebots- und Nachfragemengen zur Übereinstimmung<br />

gelangen.<br />

• Ein Gleichgewicht beschreibt einen Zustand, bei dem<br />

Angebot und Nachfrage gleich sind.<br />

• Gleichgewichtspreis<br />

– Der Preis, der Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung<br />

bringt.<br />

• Gleichgewichtsmenge<br />

– Angebotene und nachgefragte Menge beim Gleichgewichtspreis.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 27


Marktgleichgewicht<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 4-8, S. 82.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 28


Marktmechanismus: Angebotsüberschuss<br />

Preis<br />

(€ pro Einheit)<br />

Überschuss<br />

- der Preis liegt oberhalb<br />

P 1<br />

P 0<br />

Q 0<br />

S<br />

des markträumenden<br />

• Preises P 1<br />

-Q s > Q d<br />

- der Preis sinkt auf den<br />

markträumenden Preis.<br />

- das Gleichgewicht ist<br />

wieder hergestellt.<br />

D<br />

Q D Q S<br />

Menge<br />

Mikro II: Gleichgewicht 29


Marktmechanismus - Angebotsüberschuss<br />

• Der Marktpreis liegt über dem Gleichgewicht:<br />

– Es besteht ein Überschussangebot.<br />

– Die Produzenten senken die Preise.<br />

– Die nachgefragte Menge steigt, die angebotene<br />

Menge sinkt.<br />

– Der Markt ändert sich weiter, bis der Gleichgewichtspreis<br />

erreicht wird.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 30


Nachfrageüberschuss: Knappheit<br />

Preis<br />

(€ pro Einheit)<br />

S<br />

P 3<br />

P 2<br />

Knappheit<br />

Nehmen wir an, der Preis ist<br />

gleich P 2 , so gilt:<br />

1) Q d : Q 2 > Q s : Q 1<br />

2) Die Knappheit ist gleich Q 2 –<br />

Q 1 .<br />

3) Die Produzenten erhöhen den<br />

Preis .<br />

4) Die angebotene Menge steigt,<br />

und die nachgefragte Menge<br />

sinkt.<br />

5) Das Gleichgewicht tritt bei P<br />

D<br />

3 ,<br />

Q 3 ein.<br />

Q 1 Q 2<br />

Q 3<br />

Menge<br />

Mikro II: Gleichgewicht 31


Der Marktmechanismus - Knappheit<br />

• Der Marktpreis liegt unterhalb des Gleichgewichts:<br />

– Es besteht eine Knappheit.<br />

– Das beabsichtigte Verhalten einiger Akteuere ist<br />

nicht durchführbar. Das führt zu Verhaltensänderungen.<br />

– Die Produzenten erhöhen die Preise.<br />

– Die nachgefragte Menge sinkt, und die angebotene<br />

Menge steigt.<br />

– Der Markt ändert sich weiter bis der neue Gleichgewichtspreis<br />

erreicht wird.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 32


Komperativ-statische Analyse<br />

• Vergleich eines alten und eines neuen GG<br />

• Vorgehensweise: 3 Schritte<br />

– Führt das Ereignis zur Verschiebung der Angebotskurve,<br />

der Nachfragekurve oder beider Kurven?<br />

– Kommt es zu einer Rechts- oder Linksverschiebung?<br />

– Wie verändern sich Gleichgewichtspreis und<br />

Gleichgewichtsmenge?<br />

Mikro II: Gleichgewicht 33


Nachfragesteigerung<br />

• Beispiel: Es herrscht ein heisser Sommer. Wie wird<br />

dadurch der Markt für Eiscreme beeinflusst?<br />

– Führt das Ereignis zur Verschiebung der<br />

Angebotskurve, der Nachfragekurve oder beider<br />

Kurven?<br />

• Hitze verstärkt das Verlangen der Menschen nach<br />

Eiscreme, zu jedem Preis wird mehr an Eiscreme<br />

nachgefragt. Es kommt zu einer Verschiebung der<br />

Nachfragekurve, die Angebotskurve bleibt<br />

unverändert.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 34


Nachfragesteigerung (Forts.)<br />

– Kommt es zu einer Rechts- oder Links-verschiebung?<br />

• Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts.<br />

– Wie verändern sich Gleichgewichtspreis und<br />

Gleichgewichtsmenge?<br />

• Preis und Menge steigen an.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 35


Nachfragesteigerung (Forts.)<br />

Nachfragesteigerung (Forts.)<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 4-10, S. 86.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 36


Angebotsrückgang<br />

• Beispiel: Ein Erdbeben habe im Sommer einige Fabriken<br />

für Eiscreme zerstört. Wie wird dadurch der Markt für<br />

Eiscreme beeinflusst?<br />

– Führt das Ereignis zur Verschiebung der<br />

Angebotskurve, der Nachfragekurve oder beider<br />

Kurven?<br />

• Erdbeben verändert die Angebotskurve. Die<br />

Verringerung der Anbieterzahl senkt die zu jedem<br />

Preis angebotene Menge an Eiscreme. Es kommt<br />

zu einer Verschiebung der Angebotskurve, die<br />

Nachfragekurve bleibt unverändert.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 37


Angebotsrückgang (Forts.)<br />

– Kommt es zu einer Rechts- oder Linksverschiebung?<br />

• Angebotskurve verschiebt sich nach links.<br />

– Wie verändern sich Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge?<br />

• Preis steigt an, Menge nimmt ab.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 38


Angebotsrückgang (Forts.)<br />

Angebotsrückgang (Forts.)<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 4-11, S. 87.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 39


Veränderungen von Angebot<br />

und Nachfrage<br />

• Beispiel: Die Ereignisse Hitze und Erdbeben im Sommer<br />

treten zusammen auf. Wie wird dadurch der Markt für<br />

Eiscreme beeinflusst?<br />

– Führt das Ereignis zur Verschiebung der<br />

Angebotskurve, der Nachfragekurve oder beider<br />

Kurven?<br />

• Beide Kurven verschieben sich.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 40


Veränderungen von Angebot<br />

und Nachfrage (Forts.)<br />

– Kommt es zu einer Rechts- oder Linksverschiebung?<br />

• Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts, die<br />

Angebotskurve nach links.<br />

– Wie verändern sich Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge?<br />

• Hängt ab von der relativen Grösse der Verschiebungen.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 41


Preisanstieg und Mengenanstieg<br />

Preisanstieg und Mengenanstieg<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 4-12a, S. 88.<br />

Mikro II: Gleichgewicht 42


Lineare Marktangebots- und<br />

Marktnachfragekurve<br />

Markt für Kaminholz<br />

– Die optimale Marktnachfragemenge als Funktion des<br />

verlangten Preises: D (p ) = a − bp<br />

– Diese Formel gibt die zum Preis p nachgefragte Menge<br />

an: D = f(p) ist eine Funktion von p.<br />

– Die optimale Marktangebotsmenge als Funktion des<br />

erzielten Preises:<br />

S (p) = c +<br />

dp<br />

Mikro II: Gleichgewicht 43


Die inverse Angebots- und Nachfragekurven<br />

– Inverse Marktnachfragekurve: Menge als Funktion des<br />

a 1<br />

Preises: (q) = − q<br />

P D<br />

b<br />

b<br />

– Die inverse (umgekehrte) Nachfragefunktion, gibt den<br />

Preis in Abhängigkeit der Menge an. Diese Funktion<br />

erhält man, indem D(p)<br />

= q = a − bp nach p auflöst<br />

wird. Die Konsumenten sind bereit die Menge q zum<br />

Preis p abzunehmen.<br />

– Inverse Marktangebotsmenge als Funktion des Preises:<br />

⎛ c ⎞<br />

P S<br />

(q) = ⎜ − ⎟ +<br />

⎝ d ⎠<br />

1<br />

d<br />

q<br />

Mikro II: Gleichgewicht 44


Literatur<br />

• Varian, H. L. (2004)<br />

Grundzüge der Mikroökonomik, 6. Auflage, Oldenbourg<br />

Verlag, München, Wien.<br />

– 16. Kapitel: Gleichgewicht<br />

• Pindyck, R. S. und D. L. Rubinfeld (2005)<br />

Mikroökonomie, 6. Auflage, Pearson Studium, München,<br />

Boston.<br />

– Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage<br />

Mikro II: Gleichgewicht 45

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