Positive externe Effekte - KOFL
Positive externe Effekte - KOFL
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Mikroökonomie WS 05/06<br />
Marktversagen I<br />
Externalitäten<br />
Prof. Dr. Carsten-Henning Schlag<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 1
Zusammenfassung der letzten VL<br />
• Wirkung der Besteuerung eines Gutes:<br />
– Verminderung der Wohlfahrt von Käufern und<br />
Verkäufern des Gutes;<br />
– Rückgang von Konsumenten- und Produzentenrente<br />
werden in der Regel nicht von den erzielten<br />
Steuereinahmen kompensiert.<br />
• Nettowohlfahrtsverlust:<br />
– Rückgang der Gesamtrente (Konsumentenrente,<br />
Produzentenrente und Steueraufkommen);<br />
– Größere Preiselastizitäten von Angebot und<br />
Nachfrage implizieren höhere steuerbedingte<br />
Nettowohlfahrtsverluste<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 2
Wie Nettowohlfahrtsverlust und Steueraufkommen<br />
mit steigendem Steuersatz variieren<br />
(a) Nettowohlfahrtsverlust<br />
Nettowohlfahrtsverlust<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 8-7a, S. 187.<br />
0 Steuersatz<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 3
Wie Nettowohlfahrtsverlust und Steueraufkommen<br />
mit steigendem Steuersatz variieren<br />
(b) Steuereinnahmen (Laffer-Kurve)<br />
Steuereinnahmen<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 8-7b, S. 187.<br />
0 Steuersatz<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 4
Zusammenfassung der letzten VL (Forts.)<br />
• Eine wachsende Besteuerung schwächt Leistungsanreize<br />
und führt zu einem Anwachsen der Nettowohlfahrtsverluste.<br />
• Anstieg des Steuersatzes führt zunächst zu einer<br />
Zunahme des Steueraufkommens.<br />
• Die Steigerung eines hohen Steuersatzes kann dazu<br />
führen, dass das Steueraufkommen sinkt, da die<br />
Marktgröße stark zurückgeht.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 5
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 6
Stichwörter<br />
• Externalität (<strong>externe</strong>r Effekt)<br />
• Internalisierung <strong>externe</strong>r <strong>Effekte</strong><br />
• Coase-Theorem<br />
• Transaktionskosten<br />
• Pigou-Steuer<br />
• Umweltzertifikate<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 7
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 8
Einleitung<br />
• Bislang: Adam Smiths „unsichtbare Hand“ führt<br />
dazu, dass ein von Eigeninteresse geleitetes<br />
Handeln von Käufern und Verkäufern das soziale<br />
Ziel der optimalen Ressourcenallokation erreichen<br />
kann.<br />
• Aber: Märkte machen vieles gut, aber eben nicht<br />
alles! (Marktversagen)<br />
• Warum gelingt es den Märkten zum Teil nicht, die<br />
Ressourcen effizient zu zuteilen?<br />
• Gibt es staatliche Massnahmen, die die Allokation<br />
des Marktes bei Vorliegen von Marktversagen<br />
verbessern?<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 9
Externalitäten<br />
• Ein <strong>externe</strong>r Effekt oder eine Externalität ist die<br />
Auswirkung ökonomischen Handelns auf die Wohlfahrt<br />
eines unbeteiligten Dritten, für die niemand<br />
bezahlt oder einen Ausgleich erhält.<br />
• Externalitäten können die Wohlfahrt Dritter positiv<br />
oder negativ beeinflussen.<br />
• Liegen <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> vor, so wird die Wohlfahrt<br />
der Gesellschaft durch die Marktgleichgewichte<br />
nicht maximiert.<br />
• Externalitäten sind ein Typus von Marktversagen.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 10
Varianten von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
• Produktion<br />
– <strong>Positive</strong>r <strong>externe</strong>r Effekt in der Produktion<br />
– Negativer <strong>externe</strong>r Effekt in der Produktion<br />
• Konsumption<br />
– <strong>Positive</strong>r <strong>externe</strong>r Effekt in der Konsumption<br />
– Negativer <strong>externe</strong>r Effekt in der Konsumption<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 11
Externalitäten und Marktversagen<br />
• Negative Externalitäten (Konsum)<br />
– Automobil-Auspuffgase<br />
– Zigarettenrauch<br />
– Bellende Hunde (laute Haustiere)<br />
– laute Stereomusik in einem Wohnblock.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 12
Externalitäten und Marktversagen (Forts.)<br />
• <strong>Positive</strong> Externalitäten<br />
– Impfungen<br />
– Erfindungen<br />
– Restaurierung historischer Gebäude<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 13
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 14
Der Markt für Aluminium<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 10-1, S. 223.<br />
Aluminiummenge<br />
Aluminiumpreis<br />
Angebot<br />
(private Kosten)<br />
Gleichgewicht<br />
Nachfrage<br />
(privater Wert)<br />
0<br />
Q MARKt<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 15
Wiederholung „Wohlfahrtsökonomie“<br />
• Die Gleichgewichtsmenge Q Markt ist in dem Sinn<br />
effizient, als das die Summe aus Produzenten- und<br />
Konsumentenrente maximiert wird.<br />
• Ohne Staatseingriff pendelt sich der Aluminiumpreis<br />
so ein, dass Angebot und Nachfrage<br />
übereinstimmen.<br />
• Der Marktmechanismus teilt die Ressourcen in der<br />
Weise zu, dass er dabei den Gesamtnutzen für die<br />
Käufer von Aluminium abzüglich der Gesamtkosten<br />
für die Verkäufer möglichst groß werden lässt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 16
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 17
Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Beispiel: Aluminiumproduktion<br />
– Aluminiumwerke verschmutzen die Luft.<br />
– Für jede produzierte Mengeneinheit an Aluminium<br />
tritt eine bestimmte Menge an Abgas in<br />
die Atmosphäre aus.<br />
– Abgase führen zu Gesundheitsrisiken für alle<br />
Menschen, die die Luft einatmen.<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Wie verändern diese negativen <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong><br />
die Effizienz der Marktergebnisse?<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 18
Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> (Forts.)<br />
• Wegen der <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong> sind die gesellschaftlichen<br />
oder volkswirtschaftlichen Kosten<br />
höher als die privaten oder betriebswirtschaftlichen<br />
Kosten für die Produktion.<br />
• Volkswirtschaftlichen Kosten: Private Kosten<br />
der Unternehmungen zuzüglich der Kosten der<br />
negativ betroffenen unbeteiligten Dritten.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 19
Luftverschmutzung und soziales Optimum<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 10-2, S. 224.<br />
Kosten der<br />
Luftverschmutzung<br />
menge<br />
Aluminiumpreis<br />
Volkswirtschaftliche<br />
Kosten<br />
Angebot<br />
(private Kosten)<br />
Optimum<br />
Marktgleichgewicht<br />
0<br />
Nachfrage<br />
(privater Wert)<br />
Q OPTIMUM<br />
Q MARKT<br />
Aluminium-<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 20
Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> (Forts.)<br />
• Der Schnittpunkt zwischen der Nachfrage- und der<br />
gesellschaftlichen Kostenkurve bestimmt die<br />
optimale Ausbringungsmenge.<br />
• Das gesellschaftlich optimale Outputniveau liegt<br />
unter dem Marktgleichgewicht.<br />
• Grund für die Ineffizienz: Markt berücksichtigt nur<br />
die privaten Kosten der Produktion.<br />
• Im Marktgleichgewicht bewertet der Grenznachfrager<br />
das Aluminium niedriger als mit den<br />
volkswirtschaftlichen Kosten.<br />
• Bei Q Markt liegt die Nachfragekurve unter der<br />
volkswirtschaftlichen Kostenkurve.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 21
Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> (Forts.)<br />
• Internalisierung von Externalitäten beinhaltet<br />
die Schaffung von Anreizen, damit Menschen die<br />
<strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong> bei ihren Handlungen<br />
berücksichtigen.<br />
– Beispielsweise kann eine Regierung <strong>externe</strong><br />
<strong>Effekte</strong> internalisieren, indem sie den Produzenten<br />
besteuert.<br />
– Oder es kann versucht werden, die Produktionskosten<br />
so zu erhöhen, dass sie den sozialen<br />
Kosten entsprechen und Marktprozesse<br />
wieder zu einem sozial optimalen Resultat<br />
führen.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 22
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 23
<strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Beispiel: Bildung<br />
– Bildung kann positive <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> auslosen.<br />
– Der zusätzliche Nutzen einer höheren Bildung<br />
zeigt sich für den Beschäftigten zunächst in<br />
Form eines höheren Lohnes.<br />
– Wenn die Gewinne durch Bildung auf andere<br />
übergreifen und diese davon profitieren, dann<br />
ist Bildung als positiver <strong>externe</strong>r Effekt anzusehen.<br />
• Wie verändern diese positiven <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong> die<br />
Effizienz der Marktergebnisse?<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 24
Bildung und soziales Optimum<br />
Bildungspreis<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 10-3, S. 226.<br />
Angebot<br />
(private Kosten)<br />
Volkswirtschaftlicher<br />
Wert<br />
Nachfrage<br />
(privater Wert)<br />
0<br />
Q MARKT<br />
Q OPTIMUM<br />
Bildungsmenge<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 25
<strong>Positive</strong> Externalitäten<br />
• Die Schnittstelle zwischen der Angebots- und der<br />
Nachfragekurve, die den sozialen (volkswirtschaftlichen)<br />
Wert darstellt, bestimmt das<br />
optimale Outputniveau.<br />
• Das optimale Outputniveau Q Optimum liegt über der<br />
Marktgleichgewichtsmenge Q Markt .<br />
• Der Markt produziert eine Menge, die unter dem<br />
sozialen Optimum liegt, und bei der der soziale<br />
Wert eines Gutes den privaten Wert übersteigt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 26
<strong>Positive</strong> Externalitäten (Forts.)<br />
• Internalisierung von positiven Externalitäten:<br />
– Die Internalisierung erfolgt oft durch<br />
Subventionen.<br />
• Technologiepolitik<br />
– Regierungen versuchen, Industrien mit hohem<br />
technologischen Potenzial zu fördern.<br />
– Patentrechte sind Formen der Technologieförderung.<br />
Sie geben dem Erfinder über eine<br />
gewisse Zeit ein Eigentumsrecht an einer<br />
Innovation. Patente können Externalitäten<br />
internalisieren.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 27
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 28
Zwischenfazit: Externe <strong>Effekte</strong><br />
• Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> führen dazu, dass der<br />
Markt eine Menge bereitstellt, die über dem<br />
gesellschaftlich wünschenswerten Niveau liegt.<br />
• Bei positiven Externalitäten realisiert der Markt<br />
eine Menge, die sich unter dem gesellschaftlich<br />
wünschenswerten Niveau liegt.<br />
• Ziel: Eine Internalisierung der <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong><br />
damit das Marktergebnis eine effiziente, gesellschaftlich<br />
wünschenswerten Menge bereitstellt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 29
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 30
Typen privater Lösungen bei Externalitäten<br />
• Intervention der Regierung ist nicht immer<br />
erforderlich, um das Problem der <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong><br />
zu lösen.<br />
• Möglich sind auch private Lösungen:<br />
– Verhaltensregeln (Moralische Normen) und<br />
gesellschaftliche Sanktionen,<br />
– Hilfsbereitschaft der Menschen, Freiwilligenorganisationen<br />
(Stiftungen und Vereine),<br />
– Konzentration auf das Eigeninteresse der<br />
Betroffenen,<br />
– Abschluss von Verträgen zwischen den<br />
Betroffenen (Coase-Theorem).<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 31
Coase-Theorem<br />
• Private Akteure können das Externalitätenproblem<br />
untereinander lösen.<br />
• Voraussetzung:<br />
– Marktteilnehmer verhandeln über die<br />
Ressourcenallokation und<br />
– die Transaktionskosten sind gering.<br />
• Transaktionskosten sind die Kosten, welche den<br />
Vertragsparteien durch den Vertragsabschluss und<br />
die Vertragserfüllung entstehen.<br />
• Wie immer die Anfangsverteilung der Rechte sein<br />
mag, die Interessierten können stets eine<br />
Übereinkunft erzielen, die jeden besser stellt und<br />
ein effizientes Resultat bildet.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 32
Coase-Theorem (Forts.)<br />
• Funktioniert nur dann, wenn beide Parteien keine<br />
Schwierigkeiten haben, eine Übereinkunft zu<br />
erzielen und umzusetzen.<br />
• Das ist der Praxis häufig nicht der Fall:<br />
–Transaktionskosten<br />
– Verhandlungsmentalität<br />
– Hohe Anzahl an Beteiligte<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 33
Agenda<br />
• Einleitung<br />
• Externe <strong>Effekte</strong> und Ineffizienz der Märkte<br />
– Negative <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
– <strong>Positive</strong> <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong><br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
– Private Lösungen<br />
– Politische Maßnahmen<br />
• Zusammenfassung<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 34
Politische Massnahmen bei <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n<br />
• Wenn die Externalitäten signifikant sind und<br />
private Lösungen nicht gefunden wurden, dann<br />
kann der Staat versuchen, <strong>externe</strong> <strong>Effekte</strong> durch<br />
–eine Regulierung des Verhaltens<br />
(Verhaltensvorschriften),<br />
–oder mit Hilfe marktbasierter Massnahmen<br />
zu internalisieren.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 35
Politische Maßnahmen bei <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n (Forts.)<br />
Regulierung<br />
• Gebote und Verbote des Staates, die das<br />
Verhalten von Marktteilnehmern beeinflussen<br />
• Beispiele:<br />
–Impfzwang<br />
– Festlegung von Emissionsniveaus<br />
– Erlass von Vorschriften für die Anwendung von<br />
Technologien<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 36
Politische Maßnahmen bei <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n (Forts.)<br />
Marktbasierte Maßnahmen<br />
• Steuern und Subventionen sollen private und<br />
soziale Kosten und Nutzen in Übereinstimmung<br />
bringen:<br />
– Pigou-Steuern und Subventionen sind Steuern<br />
zur Korrektur (Internalisierung) negativer<br />
<strong>externe</strong>r <strong>Effekte</strong>.<br />
• Handelbare Umweltzertifikate<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 37
Pigou-Steuern<br />
• Pigou-Steuern sind anders als die bislang<br />
behandelten Steuern.<br />
• Sie korrigieren die bestehenden Externalitäten in<br />
der erwünschten Richtung, so dass die Allokation<br />
näher beim sozialen Optimum liegt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 38
Regulierung versus Pigou-Steuern<br />
• Beispiel: Fabrik produziert 500 Tonnen<br />
Giftschlamm und leitet diesen in einen Fluss<br />
• Zwei mögliche Vorgehensweisen:<br />
– Eine Behörde schreibt den einzelnen Unternehmen<br />
vor, wie viel Giftschlamm sie<br />
emittieren dürfen (Regulierung).<br />
– Eine Steuer von € 50.000 pro Tonne<br />
Giftschlamm wird erhoben (Pigou-Steuer).<br />
• Eine Pigou-Steuer hat den Vorteil, dass die Verringerung<br />
der Verschmutzung dort vorgenommen<br />
wird, wo die Kosten dafür relativ gering sind.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 39
Handelbare Umweltzertifikate<br />
• Handelbare Umweltzertifikate spezifizieren Rechte<br />
auf Umweltbelastungen.<br />
– Sie erlauben den Transfer von Umweltverschmutzungsrechten<br />
von einem Unternehmen<br />
zum anderen.<br />
– Ein Unternehmen, das die Verschmutzung zu<br />
niedrigen Kosten verringern kann, verkauft die<br />
Rechte an Unternehmen, für die die Kosten der<br />
Verringerung der Verschmutzung höher sind.<br />
• Der Staat schafft durch Zulassung solcher<br />
Handelsaktionen einen neuen Markt für die knappe<br />
Ressource „Umweltzertifikate“.<br />
• Die unsichtbare Hand des Marktes sorgt dafür,<br />
dass es auf diesem Markt zu einer effizienten<br />
Allokation der Verschmutzungsrechte kommt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 40
Äquivalenz von Pigou-Steuern und Umweltzertifikaten<br />
(a) Pigou-Steuer<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 10-4a, S. 236.<br />
Preis der<br />
Verunreinigung<br />
P<br />
Pigou-Steuer<br />
1. Durch eine<br />
Pigou-Steuer<br />
wird ein Preis<br />
für Verschmutzungen<br />
erhoben…<br />
0<br />
Verschmutzungsnachfrage<br />
Q<br />
Menge der<br />
2. … der, zusammen Verschmutzung<br />
mit der Nachfragekurve,<br />
die Verschmutzungsmenge<br />
bestimmt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 41
Äquivalenz von Pigou-Steuern und Umweltzertifikaten<br />
(b) Umweltzertifikate<br />
Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 10-4b, S. 236.<br />
Preis der<br />
Verschmutzung<br />
Angebot an<br />
Verschmutzungszertifikaten<br />
P<br />
2.… die, zusammen mit der<br />
Nachfragekurve, den<br />
Verschmutzungspreis bestimmt.<br />
0<br />
Q<br />
Verschmutzungsmenge<br />
Verschmutzungsnachfrage<br />
1.Verschmutzungszertifikate bestimmen die<br />
Verschmutzungsmenge,…<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 42
Äquivalenz von Pigou-Steuern und Umweltzertifikaten<br />
• Der Staat kann jeden Punkt auf der gegebenen<br />
Nachfragekurve nach Umweltverschmutzung durch<br />
Maßnahmen ansteuern und erreichen.<br />
• Wirkung von Pigou-Steuern oder Mengensetzung<br />
mit Umweltzertifikaten ist äquivalent.<br />
– In beiden Fällen stimmen Preis und Menge der<br />
Verschmutzung überein.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 43
Einwände gegen die ökonomische Analyse der<br />
Umweltverschmutzung<br />
• Wie kann man nur einen Preis für saubere Luft und<br />
für sauberes Wasser festsetzen?<br />
• Die Umwelt ist so kostbar und wir müssen sie so<br />
weit es irgendwie geht schützen, ohne Rücksicht<br />
auf die Kosten.<br />
Was halten Sie von dieser Aussage?<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 44
Zusammenfassung<br />
• Externer Effekt: Transaktion zwischen Käufer und<br />
Verkäufer betrifft auch einen Dritten.<br />
• Negativer <strong>externe</strong>r Effekt (Umweltverschmutzung):<br />
Sozial optimale Menge ist niedriger als die Gleichgewichtsmenge<br />
des Marktes.<br />
• <strong>Positive</strong>r <strong>externe</strong>r Effekt (Wissensübertragung):<br />
Gleichgewichtsmenge des Marktes ist zu niedrig im<br />
Vergleich zur volkswirtschaftlich optimalen Menge<br />
• Ziel: Eine Internalisierung der <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong> damit<br />
das Marktergebnis eine effiziente, gesellschaftlich<br />
wünschenswerte Menge bereitstellt.<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 45
Zusammenfassung (Forts.)<br />
• Internalisierung von <strong>externe</strong>n <strong>Effekte</strong>n:<br />
– Private Lösungen:<br />
• Fusion von Firmen<br />
• Vertragsabschluss (Coase-Theorem)<br />
– Staatliches Engagement:<br />
• Gebote und Verbote<br />
• Pigou-Steuern und Subventionen<br />
• Handelbare Umweltzertifikate<br />
Marktversagen I - Externalitäten WS 05/06 46