Zusatzfolien zu Foliensatz 6 und 7 - KOFL
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<strong>Zusatzfolien</strong> <strong>zu</strong> <strong>Foliensatz</strong> 6:<br />
Folie 19: Der Graph der Nutzenfunktion ist dreidimensional.<br />
Die in der Vorlesung gezeigte Abbildung zeigt ein Nutzengebirge.<br />
Die Indifferenzkurven können als Höhenlinien dieses Nutzengebirges interpretiert werden.<br />
Beispiel:<br />
Cobb-Douglas<br />
U (F,C) =<br />
F<br />
1/ 2<br />
C<br />
1/ 2<br />
Welche Kombinationen von F <strong>und</strong> C liegen auf der Indifferenzkurve U.<br />
Die Funktion der Indifferenzkurve ergibt sich aus<br />
bestimmten Niveau festgesetzt wird.<br />
1/ 2 1/ 2<br />
U (F,C) = F C<br />
U (F,C) =<br />
F<br />
1/ 2<br />
C<br />
1/ 2<br />
, wobei U auf einem<br />
2<br />
U(F,C)<br />
C(F) = C wird in Abhängigkeit von F ausgedrückt.<br />
F<br />
Was können wir über diese Indifferenzkurve sagen?<br />
Sie hat den Nutzenindex U , z.B. U = 50 , wie die mittlere Indifferenzkurve in der Abbildung<br />
auf Folie 3 <strong>Foliensatz</strong> 6.2.<br />
1. Ableitung der Indifferenzkurve ist negativ.<br />
2 −1<br />
∂C(F)<br />
∂U(F,C)<br />
F ⎛ U(F,C) ⎞<br />
=<br />
= −⎜<br />
⎟ < 0<br />
∂F<br />
∂F<br />
⎝ F ⎠<br />
o Fallender Verlauf der Indifferenzkurve<br />
o Negative Steigung<br />
2. Ableitung der Indifferenzkurve ist positiv.<br />
2<br />
2<br />
∂C(F)<br />
⎛ U(F,C) ⎞<br />
∂⎜<br />
⎟<br />
2<br />
F F U(F,C)<br />
∂ ∂ = −<br />
⎝ ⎠<br />
= 2 > 0<br />
3<br />
∂F<br />
∂F<br />
F<br />
o Die negative Steigung der Indifferenzkurve wird mit <strong>zu</strong>nehmendem F weniger<br />
negativ.<br />
o Beispiel: <strong>Foliensatz</strong> 6.2 Folie 19. Die Steigung der Indifferenzkurve ist <strong>zu</strong>nächst -6<br />
<strong>und</strong> steigt langsam auf -1 an.<br />
o Die Indifferenzkurve ist strikt konvex. Es gilt das Kleinerzeichen.<br />
o Geometrische Charakterisierung der Konvexität: Verbinden Sie die Beiden Punkte A<br />
<strong>und</strong> G. Der sich ergebende Streckenabschnitt liegt oberhalb des Graphen C(F) . Er<br />
liegt also über der Indifferenzkurve.<br />
Wir können aus der Nutzenfunktion noch mehr ersehen:<br />
Grenznutzen:<br />
o Der Grenznutzen entspricht beispielsweise der grünen Linie im Nutzengebirge, wie es<br />
in der Vorlesung gezeigt wurde.<br />
o Wir nehmen an F werde auf einem bestimmten Niveau konstant gehalten F = F . Nur<br />
C wird ausgedehnt.<br />
1
Wie verändert sich U für ein gegebenes F = F , wenn C ansteigt? Wir ziehen wieder die<br />
Nutzenfunktion heran. Jetzt wird aber nicht mehr U auf einem bestimmten Niveau<br />
festgehalten, wie bei der Darstellung der Indifferenzkurve, sondern F wird fixiert.<br />
U (F,C) =<br />
F<br />
1/ 2<br />
C<br />
1/ 2<br />
1. Ableitung von<br />
1/ 2 1/ 2<br />
U (F,C) = F C entspricht dem Grenznutzen von C<br />
∂U(F,C)<br />
1 ⎛<br />
= ⎜<br />
∂C<br />
2 ⎝<br />
1/ 2<br />
F ⎞<br />
⎟ > 0 .<br />
C ⎠<br />
o Diese Ableitung ist für jedes C positiv.<br />
o Der Grenznutzen (GN) wird zwar für grosse C klein, bleibt aber positiv.<br />
o Hier gilt also die Nichtsättigungsannahme.<br />
2. Ableitung:<br />
∂U(F,C)<br />
1/ 2<br />
1/ 2<br />
∂C<br />
1 F 1 ⎛ F ⎞ 1<br />
= − = − ⎜ ⎟ < 0<br />
∂C<br />
4 C 4 ⎝ C ⎠ C<br />
o Die zweite Ableitung ist negativ.<br />
o Der GN von C nimmt mit steigendem C ab.<br />
∂<br />
− 3 / 2<br />
Der Gesamtnutzen steigt mit C an (positive 1. Ableitung). Jedoch steigt der U mit jedem<br />
weiteren C um jeweils weniger an (negative 2. Ableitung).<br />
1/ 2 1/ 2<br />
Auch die Nutzenfunktion U (F,C) = F C lässt sich graphisch darstellen.<br />
1/ 2 1/ 2<br />
o Auf der Ordinate wird U (F,C) = F C abgetragen<br />
o Auf der Abszisse wird C abgetragen<br />
o Der sich ergebend Graph zeigt einen konkaven Verlauf.<br />
o Der Nutzenanstieg für jedes weitere C wird immer kleiner.<br />
2
Frage eines Studenten: Was hat der abnehmende GN mit der Konvexität der<br />
Indifferenzkurve <strong>zu</strong> tun?<br />
Beispiele für eine Indifferenzkurve <strong>und</strong> eine Darstellung des Nutzens für konstantem F <strong>und</strong><br />
ansteigendem C. Beide sind aus Pindyck/Rubinfeld. Sie gehören jedoch nicht unmittelbar<br />
<strong>zu</strong>sammen, d.h. es liegt ihnen nicht eine bestimmte Nutzenfunktion <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e. Dennoch<br />
können wir aus dem direkten Vergleich einiges ersehen.<br />
Was wissen wir bereits?<br />
o Die Indifferenzkurve zeigt C (Ordinate) in Anhängigkeit von F (Abszisse) für ein<br />
bestimmtes U = U . Sie ist konvex.<br />
o Die Nutzenkurve zeigt U in Anhängigkeit von C für F = F . Sie ist konkav. (Welchen<br />
Verlauf hätte jetzt eine Kurve, bei der der Grenznutzen auf der Ordinate abgetragen<br />
würde? Sie wissen der GN wird immer geringer mit steigendem C))<br />
o Die negative Steigung der Indifferenzkurve GRS:<br />
∂C o − = GRS<br />
∂F<br />
Punkt B in der Abbildung der Indifferenzkurve:<br />
o Gekennzeichnet durch eine reichliche Ausstattung mit C, da<strong>zu</strong> jedoch wenig F.<br />
o Also ist der GN von C gering<br />
o Der GN von F ist hoch.<br />
o Da der GN von C gering, der von F aber hoch ist, bin ich bereit viel C auf<strong>zu</strong>geben um<br />
1 Einheit von F <strong>zu</strong> erhalten. GRS ist hoch.<br />
Punkt A:<br />
o Ausstattung von C <strong>und</strong> F ist aus geglichener.<br />
o Damit sind auch die GN angeglichener.<br />
o Die Steigung der Indifferenzkurve ist flacher.<br />
o Die GRS ist geringer als in A.<br />
o Die Steigung ist in A weniger negativ als in B. Hier zeigt sich der konvexe Verlauf der<br />
Indifferenzkurve.<br />
Der Zusammenhang von GRS <strong>und</strong> GN lässt sich auch darstellen, wenn das totale Differenzial<br />
der Nutzenfunktion gebildet <strong>und</strong> gleich Null gesetzt wird:<br />
U (F,C) =<br />
F<br />
1/ 2<br />
C<br />
1/ 2<br />
3
∂U(F,C)<br />
∂U(F,C)<br />
dC + dF = 0<br />
∂C<br />
∂F<br />
∂U(F,C)<br />
∂U(F,C)<br />
dC = − dF<br />
∂C<br />
∂F<br />
−<br />
dC<br />
dF<br />
= GRS =<br />
∂U(F,C)<br />
∂U ∂<br />
(F,C)<br />
F<br />
∂C<br />
Zu jedem Punkt auf der Indifferenzkurve gehört ein bestimmtes C <strong>und</strong> F. Für jeden Punkt<br />
lässt sich auch ein Verhältnis der GN ausdrücken.<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
2. Beispiel: Die additiv-separable Nutzenfunktion<br />
U (F,C) = F + 2C<br />
Indifferenzkurve<br />
C(F) =<br />
U − F<br />
2<br />
∂C(F)<br />
1<br />
1. Ableitung: = − < 0<br />
∂F<br />
2<br />
fallender Verlauf<br />
2<br />
∂ C(F)<br />
2. Ableitung: = 0<br />
2<br />
∂F<br />
nicht strikt konvex.<br />
Unabhängig von der Ausstattung wird für 1 F immer ½ C getauscht.<br />
Die Indifferenzkurvenschar <strong>zu</strong> U (F,C) = F + 2C<br />
ist ähnlich der, die im <strong>Foliensatz</strong> 6.1 auf<br />
Folie 25 dargestellt ist.<br />
Grenznutzen:<br />
∂U(F,C)<br />
= 2 > 0<br />
∂C<br />
2<br />
∂ U(F,C)<br />
= 0<br />
2<br />
∂C<br />
positiver GN<br />
konstanter GN<br />
Der GN von C hängt nicht von der konsumierten Menge von F ab. (Im Vergleich: Bei der CD<br />
Nutzenfunktion steigt der GN von C, wenn ein höheres F angenommen wird. Übrigens:<br />
Edgeworth (1881) zeigte als erster, dass der Grenznutzen eines Gutes in der Regel auch von<br />
der konsumierten Menge anderer Güter abhängt)<br />
Das totale Differenzial von<br />
U (F,C) = F +<br />
2C<br />
4
∂U(F,C)<br />
∂U(F,C)<br />
dC + dF = 2dC + dF = 0<br />
∂C<br />
∂F<br />
dC 1<br />
− = GRS =<br />
konstant, F <strong>und</strong> C sind vollständige Substitute<br />
dF 2<br />
Egal auf welchem Punkt der Indifferenzkurve wir uns befinden, das Austauschverhältnis<br />
(GRS) ist immer ½. Der konstante GN zeigt sich auch in der konstanten GRS.<br />
<strong>Foliensatz</strong> 6.3, Abbildung 16<br />
Haushaltsoptimum:<br />
Optimierung unter Nebenbedingung: Das Problem, das in Abbildung 16 graphisch dargestellt<br />
wird, lässt sich auch algebraisch Lösen. Wir bilden da<strong>zu</strong> eine Lagrangefunktion.<br />
o Die Lagrangefunktion wird in Sydsater K. <strong>und</strong> P. Hammond (2006), Mathematik für<br />
Wirtschaftswissenschaftler, 2. Auflage, Pearson Studium, München, Boston 14.<br />
Kapitel besprochen.<br />
Die Lagrangefunktion besteht aus einer<br />
o Zielfunktion Nutzenfunktion<br />
o Lagrangeparameter<br />
o Nebenbedingung Budgetrestriktion des Haushalts, sie grenzt die Menge möglicher<br />
Lösungen ab. Der Haushalt kann sich nur Güterbündel leisten, die unterhalb oder auf<br />
der Budgetgeraden liegen.<br />
Φ F,C) = U(F,C) + λ(I<br />
− PFF<br />
− P C)<br />
2<br />
Φ F,C) = FC − λ(P<br />
F + P C − I)<br />
(<br />
C<br />
(<br />
F C<br />
Notwendigen Bedingungen 1. Ordnung für ein Maximum von Φ<br />
(1)<br />
∂Φ(F,C)<br />
∂U(F,C)<br />
2<br />
= − λPF = C − λPF<br />
= 0<br />
∂F<br />
∂F<br />
(2)<br />
∂Φ(F,C)<br />
∂U(F,C)<br />
= − λPC = 2FC − λPC<br />
= 0<br />
∂C<br />
∂C<br />
(3)<br />
∂Φ(F,C)<br />
= (I − PF F − PCC)<br />
= 0<br />
∂λ<br />
2<br />
C<br />
= λ<br />
PF<br />
2FC<br />
= λ<br />
P C<br />
Rufen Sie sich Folie 13 (6.3) in Erinnerung.<br />
Der maximierende Warenkorb muss zwei Bedingungen erfüllen:<br />
– Er muss sich auf der Budgetgeraden befinden. Ergibt sich aus (3). (3) besagt also,<br />
das der Haushalt sein gesamtes Einkommen für die Güterkäufe aufwendet.<br />
– Er muss dem Konsumenten die am stärksten präferierte Kombination von Gütern<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen bieten. Ergibt sich aus (1) <strong>und</strong> (2)<br />
5
– Rationales Verhalten<br />
Aus (1) <strong>und</strong> (2) ergibt sich<br />
∂U(F,C)<br />
∂F<br />
P<br />
∂U(F,C)<br />
= λ = ∂C<br />
F<br />
P C<br />
∂U(F,C)<br />
∂F<br />
P<br />
∂U(F,C)<br />
= ∂C<br />
F<br />
P C<br />
vgl. Folie 20 (6.3)<br />
P<br />
P<br />
F<br />
C<br />
∂U(F,C)<br />
=<br />
∂U ∂<br />
(F,C)<br />
F vgl. Folie 19 (6.3)<br />
∂C<br />
Vgl. Breyer (2007), Mikroökonomik, Kapitel 4<br />
6
Weitere Berechnungen <strong>zu</strong>m <strong>Foliensatz</strong> 7.1:<br />
Da wir die Nutzenfunktion spezifiziert haben, können wir<br />
o die Konsum-Konsumkurve<br />
o die Marschall’schen Nachfragen C* <strong>und</strong> F*<br />
o <strong>und</strong> die Engelkurve<br />
berechnen<br />
Einkommen-Konsumkurve:<br />
2<br />
2FC C<br />
=<br />
PC<br />
PF<br />
P<br />
2F F<br />
P<br />
= C C = 2F<br />
P<br />
P<br />
C<br />
F<br />
C<br />
o Die Gleichung sagt etwas über die Einkommens-Konsumkurve bei den hier<br />
angenommenen Präferenzen aus:<br />
o Sie stellt (ebenso wie die in ABB 10, <strong>Foliensatz</strong> 7.1) bei gegebenem Preisverhältnis<br />
eine Gerade durch den Ursprung dar. Das optimale Verhältnis von C <strong>und</strong> F bleibt<br />
immer gleich, unabhängig von der Höhe des Einkommens. Beide Güter sind „normale<br />
Güter“.<br />
7
Marschall’schen Nachfragen C* <strong>und</strong> F*<br />
Einsetzen von<br />
P<br />
P<br />
F<br />
C = 2F in (3)<br />
C<br />
PF<br />
(3) I = PFF<br />
+ PCC<br />
= PFF<br />
+ PC<br />
2F = PFF<br />
+ 2FPF<br />
= 3FPF<br />
P<br />
C<br />
*<br />
F =<br />
I<br />
3P<br />
F<br />
*<br />
F (I,PF<br />
,PC<br />
) =<br />
I<br />
3P<br />
F<br />
Einsetzen in<br />
2<br />
2CF C<br />
=<br />
P P<br />
C<br />
F<br />
I<br />
3P<br />
*<br />
F<br />
C = =<br />
F<br />
P<br />
P<br />
C<br />
I<br />
3P<br />
C<br />
*<br />
C (I,PC<br />
,PF<br />
) =<br />
I<br />
3P<br />
C<br />
Die Marshall’sche Güternachfrage: Sie gibt die nachgefragte Gütermenge in Anhängigkeit der<br />
Preise <strong>und</strong> des Einkommens an.<br />
Engelkurven<br />
für F <strong>und</strong> C sind in diesem Beispiel:<br />
I = 3P F<br />
Gerade durch den Ursprung, Ordinate I <strong>und</strong> Abszisse F abtragen<br />
F<br />
I = 3P C<br />
Gerade durch den Ursprung, Ordinate I <strong>und</strong> Abszisse C abtragen<br />
C<br />
Frage: Sind die notwendigen Bedingungen 1. Ordnung für ein Maximum von Φ auch<br />
hinreichend?<br />
Damit die FOC auch hinreichend für ein absolutes Maximum sind, muss:<br />
o die Zielfunktion quasikonkav sein. In unserem Fall ist die Zielfunktion die<br />
Nutzenfunktion. Da wir bereits wissen, dass die Indifferenzkurven der Cobb-Douglas<br />
Nutzenfunktion konvex sind, ist unsere Zielfunktion quasikonkav.<br />
o <strong>und</strong> die Menge <strong>zu</strong>lässiger Lösungen konvex sein. In unserem Fall wissen wir, dass<br />
das Güterbündel in der Budgetmenge liegen muss, d.h. unterhalb oder auf der<br />
Budgetgeraden. Andere Güterbündel kann sich der Haushalt nicht leisten.<br />
o Beispielsweise zeigt die Abbildung auf Folie 14 (6.3), dass die Budgetmenge(der<br />
Güterraum unterhalb der Budgetgeraden) konvex ist.<br />
o Eine Menge heisst konvex, wenn die Punkte auf der Verbindungslinie zweier Punkte,<br />
die innerhalb der Menge liegen, auch <strong>zu</strong>r Menge hören.<br />
8