24.03.2014 Aufrufe

Oligopol - KOFL

Oligopol - KOFL

Oligopol - KOFL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mikroökonomie WS 05/06<br />

Unternehmensverhalten<br />

und Organisation<br />

<strong>Oligopol</strong><br />

Prof. Dr. C.-H. Schlag<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 1


Zusammenfassung der letzten VL<br />

• Ein Monopolist ist ein Alleinverkäufer auf seinem Markt.<br />

• Es gibt verschiedene Gründen für die Entstehung von<br />

Monopolen.<br />

• Der Monopolist sieht sich einer fallenden Marktnachfragekurve<br />

gegenüber. Der Grenzerlös des Monopolisten<br />

liegt stets unterhalb dem aktuellen Preis des Gutes.<br />

• Gewinnmaximierung des Monopolisten: Produktionsmenge,<br />

bei der Grenzerlös gleich Grenzkosten gilt, d.h.<br />

Preis gleich Grenzkosten.<br />

• Monopolpreis liegt oberhalb des Grenzerlöses und der<br />

Grenzkosten.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 2


Zusammenfassung der letzten VL (Forts.)<br />

• Monopol verursacht wie die Besteuerung einen Nettowohlfahrtsverlust.<br />

– Die gewinnmaximierende Produktmenge des<br />

Monopolisten liegt unter derjenigen, die die Summe<br />

vom Konsumenten- und Produzentenrente<br />

maximiert.<br />

• Auf die Ineffizienz des Monopolmarktes kann die<br />

Wirtschaftspolitik mit vier Massnahmen reagieren; (i)<br />

Steigerung des Wettbewerbs durch Fusionskontrolle;<br />

(ii) Regulierung; (iii) Umwandlung in Staatsunternehmen<br />

und (iv) Nichtstun.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 3


Zusammenfassung der letzten VL (Forts.)<br />

• Monopolisten können ihre Gewinne dadurch erhöhen,<br />

indem sie je nach Zahlungsbereitschaft unterschiedliche<br />

Preise für unterschiedliche Kunden setzen.<br />

• Preisdiskriminierung kann die Nettowohlfahrt erhöhen.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 4


Zusammenfassung der letzten VL (Forts.)<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 5


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 6


Stichwörter<br />

<strong>Oligopol</strong><br />

Monopolistische Konkurrenz<br />

Kollusion<br />

Kartell<br />

Nash-Gleichgewicht<br />

Spieltheorie<br />

Gefangenendilemma<br />

Dominante Strategie<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 7


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 8


Zwischen Monopol und vollständiger Konkurrenz<br />

• Märkte mit unvollständiger Konkurrenz haben<br />

eine Marktstruktur zwischen Monopol und<br />

vollständiger Konkurrenz.<br />

• Viele Märkte / Branchen fallen irgendwo zwischen<br />

die beiden Extremfälle, d.h. sie weisen Merkmale<br />

von beiden behandelten Modellen auf.<br />

• Unternehmen in Märkten mit unvollständiger<br />

Konkurrenz haben zwar Wettbewerber, sind aber<br />

keine reinen Preisnehmer oder Mengenanpasser.<br />

• Typische Unternehmung agiert bei unvollständiger<br />

Konkurrenz.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 9


Zwischen Monopol und vollständiger Konkurrenz<br />

• Typen von Märkten mit unvollständigem Wettbewerb:<br />

– <strong>Oligopol</strong><br />

• Wenige Unternehmen bieten ähnliche oder<br />

identische Produkte an.<br />

– Monopolistischer Wettbewerb<br />

• Viele Unternehmen verkaufen ähnliche –<br />

aber nicht identische – Produkte.<br />

• Jeder Anbieter hat ein Monopol für sein<br />

Produkt, doch besteht zwischen den<br />

Anbietern ein Wettbewerb um dieselben<br />

Nachfrager.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 10


Vier typische Marktstrukturen<br />

Zahl der Anbieter ?<br />

Viele Unternehmungen<br />

Art der Produkte?<br />

Eine<br />

Unternehmung<br />

Einige<br />

Unternehmungen<br />

Unterschiedliche<br />

Produkte<br />

Gleiche<br />

Produkte<br />

Monopol<br />

(Kapitel 15)<br />

<strong>Oligopol</strong><br />

(Kapitel 16)<br />

Monopolistische<br />

Konkurrenz<br />

(Kapitel 17)<br />

Vollständige<br />

Konkurrenz<br />

(Kapitel 14)<br />

• Wasser<br />

• Tennisbälle<br />

• Romane<br />

• Weizen<br />

• Kabel-TV<br />

• Rohöl<br />

• Spielfilme<br />

• Milch<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-1, S. 373.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 11


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 12


<strong>Oligopol</strong>markt<br />

• Ständige Spannungslage zwischen Kooperation mit<br />

anderen Unternehmen und dem Verfolgen von<br />

Eigeninteresse ist charakteristisch.<br />

• Eigenschaft des Marktes: Interdependenz der<br />

Unternehmen<br />

– Die beste Lösung für den <strong>Oligopol</strong>isten ist, mit<br />

den anderen Unternehmen zu kooperieren und<br />

sich zusammen wie ein Monopolist zu verhalten<br />

(Output der Industrie begrenzen und Preise<br />

über den Grenzkosten zu halten)<br />

• Aber: <strong>Oligopol</strong>ist hat seinen eigenen Gewinn im<br />

Auge, d.h. es gibt starke Anreize gegen eine<br />

Aufrechterhaltung des Monopolergebnisses.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 13


Die Nachfrage nach Trinkwasser<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Tabelle 16-1, S. 374.<br />

Menge<br />

(Liter)<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

110<br />

120<br />

Preis<br />

(€ je Liter)<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erlös (= Profit)<br />

(in €)<br />

0<br />

1.100<br />

2.000<br />

2.700<br />

3.200<br />

3.500<br />

3.600<br />

3.500<br />

3.200<br />

2.700<br />

2.000<br />

1.100<br />

0<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 14


Beispiel des Duopols<br />

• Preise und angebotene Menge<br />

– In einem Markt mit vollständiger Konkurrenz<br />

würde der Preis für Wasser bei null liegen – wo<br />

die Grenzkosten gleich Grenzerlös sind:<br />

• Preis = Grenzkosten = € 0<br />

• Menge = 120 Liter<br />

– Bei Profitmaximierung in einem Monopolmarkt:<br />

• Preis = € 60<br />

• Menge = 60 Liter<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 15


Beispiel des Duopols (Forts.)<br />

• Preise und angebotene Menge<br />

– Die volkswirtschaftlich effiziente Outputmenge<br />

von Wasser wäre 120 Liter; ein Monopolist<br />

würde jedoch nur 60 Liter Wasser verkaufen.<br />

– Welche Outputmenge würde ein Duopolist<br />

produzieren?<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 16


Wettbewerb, Monopole und Kartelle<br />

• Die Duopolisten können sich verständigen und<br />

dadurch das gleiche Resultat wie ein Monopolist<br />

erreichen.<br />

– Kollusion<br />

• Absprache von Unternehmen über Produktionsmengen<br />

und Preise.<br />

– Kartell<br />

• Die beteiligte Gruppe von Unternehmen<br />

nennt man ein Kartell.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 17


Wettbewerb, Monopole und Kartelle (Forts.)<br />

• Sobald sich ein Kartell gebildet hat, wird der Markt<br />

von einem Monopolisten beliefert und wir können<br />

die uns bereits bekannte Monopolanalyse<br />

verwenden.<br />

• Ein Kartell muss sich nicht nur über die<br />

Gesamtproduktionsmenge einigen, sondern auch<br />

über die Produktionsmengen der einzelnen<br />

Kartellmitglieder.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 18


Gleichgewicht auf dem <strong>Oligopol</strong>markt<br />

• Kollusion und Kartellbildung ist jedoch meist<br />

untersagt.<br />

• Kartellgesetze stehen der Ausschaltung des<br />

Wettbewerbs per Absprachen im gesamtwirtschaftlichen<br />

Interesse entgegen.<br />

• Streit unter den Kartellmitgliedern über die Gewinnverteilung<br />

trägt ein Übriges bei, dass der<br />

Bestand der Kartelle stets gefährdet ist.<br />

• Ohne bindende Absprache ist das Monopolergebnis<br />

unwahrscheinlich, weil Preise über den Grenzkosten<br />

liegen und jeder Teilnehmer ein Interesse<br />

daran hat, die Ausbringungsmenge zu erhöhen.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 19


Gleichgewicht auf dem <strong>Oligopol</strong>markt (Forts.)<br />

• Eigeninteresses steigert den Duopol-Output über<br />

die Monopolmenge heraus.<br />

• Jeder einzelne <strong>Oligopol</strong>ist ist stark versucht, seine<br />

Produktion zu erhöhen und einen grösseren Nachfrageteil<br />

zu bedienen.<br />

• Da alle so denken und handeln, werden produzierte<br />

und angebotene Gesamtmenge steigen<br />

und der Preis sinken.<br />

• Wenn <strong>Oligopol</strong>isten ihren individuellen Nutzen<br />

maximieren, werden sie zusammen eine grössere<br />

Menge als ein Monopolist und eine kleinere Menge<br />

als der Polypolist auf den Markt bringen.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 20


Gleichgewicht auf dem <strong>Oligopol</strong>markt (Forts.)<br />

• Die Preise auf einem <strong>Oligopol</strong>markt sind niedriger<br />

als bei einem Monopol, aber höher als bei vollständiger<br />

Konkurrenz – liegen also über den<br />

Grenzkosten.<br />

• Die effiziente Allokation wie bei vollständiger<br />

Konkurrenz wird aber nicht erreicht.<br />

• Das Nash-Gleichgewicht ist eine Situation, in<br />

der interagierende Akteure ihre bestmögliche<br />

Strategie mit Blick auf die Strategie der anderen<br />

Akteure gewählt haben.<br />

• Ein Gleichgewicht besteht, wenn keiner der Akteure<br />

einen Vorteil davon hat, seine Strategie zu<br />

ändern.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 21


Zahl der <strong>Oligopol</strong>isten und das Marktergebnis<br />

• Zunahme der Zahl der <strong>Oligopol</strong>isten schlägt sich<br />

auf Preise und Mengen nieder:<br />

– Mengeneffekt: Da der Preis über den Grenzkosten<br />

liegt, erhöht der Verkauf zusätzlicher<br />

Einheiten die Profite.<br />

– Preiseffekt: Zunehmende Verkäufe verringern<br />

den Preis aller verkauften Produkte und senken<br />

damit die Gewinne.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 22


Zahl der <strong>Oligopol</strong>isten und das Marktergebnis (Forts.)<br />

• Mit zunehmender Zahl der <strong>Oligopol</strong>isten wird aus<br />

Sicht des Unternehmens der Preiseffekt geringer<br />

und der Mengeneffekt grösser.<br />

– Je grösser die Anzahl der Anbieter ist, umso<br />

weniger wird jeder Anbieter eine Eigenwirkung<br />

auf den Marktpreis veranschlagen.<br />

• Je grösser das <strong>Oligopol</strong> ist, desto geringer der<br />

Preiseffekt.<br />

– Die Preise nähern sich den Grenzkosten. Im<br />

Extremfall der vollständigen Konkurrenz (viele<br />

Anbieter) ist der Preiseffekt null.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 23


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 24


Spieltheorie<br />

• Befasst sich mit der Analyse menschlichen<br />

Verhaltens in strategischen Situationen.<br />

• Als strategisch wird eine Lage bezeichnet, in der<br />

jeder bei der Entscheidung über eigene Aktivitäten<br />

berücksichtigen muss, wie andere wohl darauf<br />

reagieren.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 25


Spieltheorie und die Ökonomik der Kooperation<br />

• Da die Anzahl der Unternehmen in einem oligopolistischen<br />

Markt klein ist, muss sich jedes<br />

Unternehmen strategisch verhalten.<br />

• Jedes Unternehmen weiss, dass seine Gewinne<br />

nicht nur vom eigenen Output, sondern auch von<br />

der Produktionsmenge anderer Unternehmen<br />

abhängt.<br />

• Die Entscheidungen über die eigene Produktionsmenge<br />

wird die Produktionsmenge anderer<br />

Produzenten beeinflussen.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 26


Gefangenendilemma<br />

• Das „Spiel“ Gefangenendilemma gibt einen<br />

Einblick in die Schwierigkeiten kontinuierlicher<br />

Kooperation.<br />

• Kooperation von Personen (Unternehmen) findet<br />

oft nicht statt, obwohl alle Beteiligten davon<br />

profitieren würden.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 27


Das Gefangenendilemma<br />

Entscheidung<br />

Bonnie<br />

Gestehen<br />

Bonnie 8 Jahre<br />

Schweigen<br />

Bonnie 20 Jahre<br />

Gestehen<br />

Entscheidung<br />

Clyde<br />

Schweigen<br />

Clyde 8 Jahre<br />

Freiheit für Bonnie<br />

Freiheit für Clyde<br />

Bonnie 1 Jahr<br />

Clyde 20 Jahre<br />

Clyde 1 Jahr<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-2, S. 381.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 28


Das Gefangenendilemma<br />

• Als dominante Strategie bezeichnet man die<br />

beste Strategie eines Spielers, unabhängig davon,<br />

welche Strategien andere Spieler wählen.<br />

• Bonnie: Gestehen ist die dominante Strategie<br />

– Sie verbringt weniger Zeit im Gefängnis –<br />

unabhängig davon, ob Clyde gesteht oder<br />

schweigt.<br />

• Clyde: Gestehen ist die dominante Strategie<br />

– Er verbringt weniger Zeit im Gefängnis –<br />

unabhängig davon, ob Bonnie gesteht oder<br />

schweigt.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 29


Fazit Gefangenendilemma<br />

• So werden am Ende beide gestehen und für 8<br />

Jahre in den Knast kommen.<br />

• Wären beide schweigsam geblieben, wären sie mit<br />

nur einem Jahr Gefängnis besser weggekommen.<br />

• Folgt jeder seinem Eigeninteresse, komme beide<br />

Gefangenen zu einem schlechteren Ergebnis für<br />

den einzelnen.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 30


<strong>Oligopol</strong>spiel: Verkauf von Rohöl<br />

Iraks<br />

Entscheidung<br />

Hohe Produktion<br />

Irak 40 Mrd. $<br />

Niedrige Produktion<br />

Irak 30 Mrd. $<br />

Hohe<br />

Produktion<br />

Irans<br />

Entscheidung<br />

Iran 40 Mrd. $<br />

Irak 60 Mrd. $<br />

Iran 60 Mrd. $<br />

Irak 50 Mrd. $<br />

Niedrige<br />

Produktion<br />

Iran 30 Mrd. $<br />

Iran 50 Mrd. $<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-3, S. 383.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 31


<strong>Oligopol</strong>e im Gefangenendilemma<br />

• Das Selbstinteresse behindert eine Kooperation<br />

und somit niedrige Ausbringungsmengen, hohe<br />

Preise und Monopolprofite.<br />

• <strong>Oligopol</strong>isten haben erhebliche Schwierigkeiten,<br />

Monopolgewinne vom Markt abzukassieren.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 32


Ein Spiel des Rüstungswettlaufs<br />

Entscheidung der USA<br />

Aufrüstung<br />

Risiko für USA<br />

Abrüstung<br />

USA gefährdet<br />

Aufrüstung<br />

Entscheidung<br />

der UdSSR<br />

Risiko für UdSSR<br />

USA sicher<br />

UdSSR sicher<br />

USA eher sicher<br />

Abrüstung<br />

UdSSR gefährdet<br />

UdSSR eher sicher<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-4, S. 384.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 33


Ein Reklamespiel<br />

Entscheidung Marlboro<br />

Werbung<br />

Marlboro 3 Mrd. $<br />

Keine Werbung<br />

Marlboro 2 Mrd. $<br />

Werbung<br />

Entscheidung<br />

Camel<br />

Camel 3 Mrd. $ Camel 5 Mrd. $<br />

Marlboro 5 Mrd. $<br />

Marlboro 4 Mrd. $<br />

Keine<br />

Werbung<br />

Camel 2 Mrd. $<br />

Camel 4 Mrd. $<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-5, S. 385.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 34


Ein Spiel um gesellschaftliche Ressourcen<br />

Entscheidung Exxon<br />

Zwei<br />

Bohrungen<br />

Entscheidung<br />

Texaco<br />

Eine<br />

Bohrung<br />

Zwei Bohrungen<br />

Exxon 4 Mio.$<br />

Texaco 4 Mio.$<br />

Exxon 6 Mio.$<br />

Texaco 3 Mio.$<br />

Eine Bohrung<br />

Exxon 3 Mio.$<br />

Texaco 6 Mio.$<br />

Exxon 5 Mio.$<br />

Texaco 5 Mio.$<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 15-6, S. 386.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 35


Gefangenendilemma und gesellschaftliche Wohlfahrt<br />

• Im Fall des Rüstungswettlaufs wäre die Gesellschaft<br />

mit der Kooperation der Gegenspieler<br />

natürlich besser dran.<br />

• Wenn die <strong>Oligopol</strong>isten gemeinsam per Kartell die<br />

Monopolgewinne erlangen wollen, ist aus gesellschaftlicher<br />

Sicht ein Scheitern der Kooperation<br />

natürlich vorteilhaft.<br />

• Das Monopolergebnis ist zwar gut für die beiden<br />

Unternehmungen, aber schlecht für die Konsumenten<br />

ihrer Produkte.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 36


Warum Menschen manchmal kooperieren<br />

• Unternehmen kooperieren eher bei wiederholten<br />

Spielen („repeated games“).<br />

• Eine Kooperation rentiert sich, wenn der damit<br />

verbundene Gewinn mindestens so hoch ist wie die<br />

Summe aus Gewinn bei Verrat und dem Gegenwartswert<br />

der nachfolgenden Gewinne ohne<br />

Kooperation.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 37


<strong>Oligopol</strong>spiel von Vera und Marco<br />

Entscheidung Marco<br />

Verkauf<br />

40 Liter<br />

Verkauf 40 Liter<br />

€ 1.600 für Marco<br />

Verkauf 30 Liter<br />

€ 1.500 für Marco<br />

Entscheidung<br />

Vera<br />

€ 1.600 für Vera € 2.000 für Vera<br />

€ 2.000 für Marco<br />

€ 1.800 für Marco<br />

Verkauf<br />

30 Liter<br />

€ 1.500 für Vera<br />

€ 1.800 für Vera<br />

Quelle: Vgl. Mankiv (2004), Schaubild 16-7, S. 387.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 38


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen<br />

<strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 39


Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wäre die Kooperation<br />

von <strong>Oligopol</strong>isten nicht wünschenswert,<br />

da sie auf ein zu niedriges Produktionsniveau und<br />

auf einen zu hohen Preis hinführte.<br />

• In vielen Ländern sind wettbewerbsbeschränkende<br />

Absprachen per Gesetz verboten.<br />

• Behördliche Massnahmen zum Schutz des Wettbewerbs<br />

auf nationaler und auf europäischer<br />

Ebene.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 40


Kontroversen zur Wettbewerbspolitik<br />

• Manche Massnahmen gegen Praktiken sind kontrovers,<br />

z.B. Massnahmen gegen:<br />

– Preisbindung (Buchhandel),<br />

– Preiskämpfe mit dem Ziel, einen Wettbewerber<br />

vom Markt zu treiben oder Markteintritt zu<br />

verhindern („predatory pricing“),<br />

– Bündelung (Microsoft).<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 41


Agenda<br />

• Einleitung<br />

• Märkte mit nur wenigen Anbietern<br />

• Spieltheorie und Ökonomik der Kooperation<br />

• Wirtschaftspolitische Massnahmen gegen <strong>Oligopol</strong>e<br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 42


Zusammenfassung<br />

• Theoretisch können <strong>Oligopol</strong>isten ihren Gewinn maximieren,<br />

indem sie ein Kartell bilden und gemeinsam wie<br />

ein Monopolist agieren.<br />

• Treffen die <strong>Oligopol</strong>isten ihre Produktionsentscheidungen<br />

individuell, dann kommen grössere<br />

Mengen und tiefere Preise als beim Monopol heraus.<br />

• Je grösser die Anzahl der in einem <strong>Oligopol</strong>markt<br />

tätigen Unternehmen, desto mehr nähern sich die<br />

Marktergebnisse denen des Konkurrenzmarktes an.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 43


Zusammenfassung (Forts.)<br />

• Nach dem Gefangenendilemma werden eigeninteressiert<br />

handelnde Personen oder Firmen selbst<br />

dann von einer Kooperation abgehalten, wenn die<br />

Kooperation im besten beiderseitigen Interesse läge.<br />

• Die Logik des Gefangenendilemmas spiegelt sich auch<br />

in <strong>Oligopol</strong>märkten wider.<br />

• Wirtschaftspolitiker verwenden Wettbewerbspolitik, um<br />

Wettbewerbsverhinderung durch <strong>Oligopol</strong>e zu<br />

beschränken.<br />

• Das Wettbewerbsrecht hindert <strong>Oligopol</strong>isten an<br />

Verhaltensweisen, die den Wettbewerb einschränken<br />

oder unterbinden.<br />

<strong>Oligopol</strong> WS 05/06 44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!