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MITTEILUNGS - Kolpingwerk Südtirol

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SÜDTIROL<br />

Themen wie etwa Ausgleich im Zusammenleben<br />

und Respekt voreinander.<br />

Am meisten wird uns Bischof Karl<br />

mit dem im Gedächtnis bleiben, was<br />

ihm nun zugemutet wird: Er ist vom<br />

Professor zum Konfessor geworden.<br />

Wir glauben zutiefst, auch wenn wir es<br />

nicht verstehen, dass dies alles einen<br />

tieferen Sinn hat.<br />

H: Die Erfahrung des Leidens, die jeder<br />

Mensch durchmacht …<br />

B: Ich möchte kurz auch auf Johannes<br />

Paul II. verweisen, letztlich ging von<br />

ihm eine Botschaft aus, die zum Teil<br />

unserer Welt zuwiderläuft, der es um<br />

die Tüchtigen, um die Leistungsstarken<br />

geht. Ich darf sagen, dass ich Bischof<br />

Karl seit langem kenne. Er ist einer,<br />

der sich nicht geschont hat, leistungsstark<br />

und voller Schaffenskraft, sicher<br />

ein Mensch, der sich auch über das<br />

definiert hat, was er imstande war zu<br />

tun. Dies alles ist ihm genommen worden.<br />

Jetzt wird er zum Konfessor, zum<br />

Bekenner, zum Träger einer Botschaft,<br />

die zutiefst berührt, ja ans Mysterium<br />

menschlicher Existenz rührt. Da ist etwas,<br />

was mich seit meiner Ernennung<br />

persönlich sehr, sehr beschäftigt: Ich<br />

werde deswegen Bischof, weil Bischof<br />

Karl nicht mehr kann. Nur deswegen!<br />

Was bedeutet das für uns, für mich<br />

persönlich? Welche Botschaft geht<br />

von der Tatsache aus, dass unsere Diözese<br />

innerhalb weniger Jahre mehrere<br />

Bischöfe erlebt? Bischof Wilhelm, Bischof<br />

Karl, nun Bischof Ivo?<br />

4. Das <strong>Kolpingwerk</strong> Südtirol steht im<br />

Erbe und Auftrag seines Gründers, des<br />

Seligen Adolph Kolping. Wie stehen<br />

Sie dazu? Was bedeutet Ihnen Adolph<br />

Kolping? Was hat er unserer Zeit<br />

zu sagen?<br />

B: Ich hatte das Glück, während meiner<br />

Studienzeit in Rom die Seligsprechung<br />

Adolph Kolpings mit zu erleben.<br />

Es war eine gewaltige Demonstration<br />

des Glaubens, farbenfroh, mit so vielen<br />

Bannern! Das habe ich im Petersdom<br />

noch nie erlebt. Ich habe damals auch<br />

die Kommunion ausgeteilt. Eine schöne<br />

Erinnerung! Ich war auch mehrmals<br />

ganz bewusst am Grab von Adolph Kolping<br />

in Köln. Auch wenn die Welt eines<br />

Adolph Kolping und die sozialen Herausforderungen<br />

seiner Zeit nicht mehr<br />

die heutigen sind, so liegt seine Aktualität,<br />

würde ich sagen, im Blick auf die<br />

konkrete Situation: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

statt Entmündigung oder Almosen,<br />

junge und arbeitende Menschen unterstützen,<br />

damit sie ihre Situation in die<br />

Hand nehmen, in der Gesellschaft vom<br />

Evangelium her tätig sein. Darin liegt<br />

der große Wert der Kolpinggruppen, in<br />

unserem Lande, darüber hinaus, weltweit,<br />

typisch katholisch, würde ich<br />

sagen. Der Schatz einer solch großen<br />

Welt-Gemeinschaft liegt gerade darin,<br />

dass man über den eigenen Kirchturm<br />

hinaus schaut. Das tut gerade uns in<br />

Südtirol gut, fest hinaus schauen über<br />

Südtirol, ja keine Kirchturmpolitik betreiben.<br />

Das „Wir sind wir“ steckt schon<br />

tief in unseren Genen. Kolping ist, auch<br />

vom Evangelium her, genau das andere.<br />

5. Das <strong>Kolpingwerk</strong> ist Gründungsmitglied<br />

des Katholischen Forums.<br />

Was erwarten Sie sich von den darin<br />

zusammengeschlossenen Laien-<br />

Organisationen? Worin werden Sie sie<br />

bestärken?<br />

B: Ich würde sagen, ein ganz wichtiger<br />

Punkt ist der Blick auf unsere Gesellschaft,<br />

der Blick auf die Realität in<br />

unserem Land. Und wenn sich hierzu<br />

auf Laienebene bewusst verschiedene<br />

Blickrichtungen treffen, dann ergibt<br />

sich ein Gesamtbild. Zusammentragen<br />

und Stellung beziehen! Der Dialog ist<br />

etwas ganz entscheidendes. Mir ist natürlich<br />

ganz wichtig, dass das Gespräch<br />

nicht nur erhalten bleibt, sondern sich<br />

intensiviert, dass wir auch dann im<br />

Gespräch miteinander bleiben, wenn<br />

sich die Meinung unter Umständen<br />

voneinander abhebt, wir einander respektieren<br />

und von einander lernen. Zu<br />

all dem gibt es keine Alternative.<br />

H: Garten der Religionen in Bozen?<br />

B: Wesentlich ist, dass wir das Gespräch<br />

suchen mit Andersdenkenden<br />

und Andersgläubigen. Nur zu sagen, es<br />

bleibe uns eh nichts mehr anderes übrig,<br />

reicht nicht aus. Wir müssen schon<br />

davon überzeugt sein.<br />

6. Kolping Südtirol wird am 11. November<br />

2012 seinen Kolpingtag in<br />

Kurtatsch abhalten. Sie werden herzlich<br />

dazu eingeladen, mit uns Eucharistie<br />

zu feiern und zu uns zu sprechen.<br />

Können Sie heute schon zusagen?<br />

B: Grundsätzlich ja!<br />

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