Pressedokumentation kontrast 2002
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Hervorragend sind auch die Leistungen der Schauspieler (Theaterprofis, Schauspielschüler und<br />
Laien) sowie die technische Umsetzung: Steffens Amoklauf als 3-D-Grafik beziehungsweise<br />
Computerspiel ist sehenswert. Auch die Musik zum Film, an der mit Jörg Wilhelm übrigens<br />
ein weiterer Bayreuther mitwirkte, ist passend gewählt. Zu erwähnen bleibt noch, dass dieses<br />
gelungene Werk nicht von Filmstudenten gedreht wurde, sondern von Autodidakten: Matthias<br />
Vogel studiert Jura und Philosophie in Heidelberg, Till Fischer Medienmanagement und<br />
Psychologie in Hannover, wo „Single Show“ gedreht wurde.<br />
Während sich die Filmfestbesucher am Samstag im Foyer des Zentrums schon fast gegenseitig<br />
auf den Füßen standen, war am Freitag noch genügend Freiraum für das Zugehen auf die<br />
Regisseure und den Austausch von Urteilen, die bei „Single Show“ vom stürmischen Umarmen<br />
der Regisseure durch begeisterte Zuschauerinnen über verschiedene Interpretationsansätze des<br />
Films („Finden Sie nicht auch, dass . . .“) bis zu Äußerungen wie „Schon cool“ oder „Eine statt<br />
drei Geschichten hätte es auch getan“ reichten.<br />
Spinat oder Sahne<br />
Am Samstag lief die zweite Produktion des Bayreuthers Matthias Vogel, der in Heidelberg<br />
zusammen mit Pierre M. Krause den Film „Atemräuber“ gedreht hatte. In Heidelberg geht<br />
ein Serienmörder um, der junge hübsche Frauen erstickt, und zwar wahlweise in stillem<br />
Mineralwasser, mit Spinat oder Sahne. Das vierte Opfer lässt er seltsamerweise leben, schickt<br />
aber dafür eines ihrer Körperteile dem ermittelnden Kommissar. Der begibt sich mit seinem<br />
herrlich dämlichen Assistenten auf die Spur des Mörders. Des Rätsels Lösung rückt zwar<br />
von Leiche zu Leiche näher, die Überraschung ist am Ende aber trotzdem perfekt. An<br />
der Kriminalparodie ist vor allem die technische Machart bemerkenswert, die Schauspieler<br />
(allesamt Laien) schlagen sich gut.<br />
NORDBAYERISCHER KURIER 21.02.02<br />
Wenn Buchstaben den Aufstand proben<br />
Über 1000 Filmfreunde strömten zum Filmfest <strong>kontrast</strong><br />
Thomas Oberlies bekam für<br />
„Flatsch“ spontan einen Extra-<br />
Preis.<br />
BAYREUTH<br />
Nette Filme mit netten Leuten gucken, in freundlicher und<br />
familiärer Atmosphäre wie an einem Filmwochenende zu<br />
Hause - das war die Grundidee des Bayreuther Filmfestes<br />
<strong>kontrast</strong>. Dass das Festival sich inzwischen zu einer festen<br />
Institution im Kulturleben der Stadt mit rund 1200 Besuchern<br />
gemausert hat, freut auch Heiko Popp, einen der 30 Organisatoren.<br />
Ein Kinowochenende für Filmbegeisterte und Filmschaffende<br />
ging gestern zu Ende, bei dem weniger der Wettbewerb als<br />
vielmehr der Spaß an der Sache im Vordergrund stand. 75<br />
deutsche und internationale Produktionen liefen an drei Tagen<br />
im stets gut gefüllten Zentrum. Auch 18 Regisseure waren<br />
gekommen, um ihre eingereichten Arbeiten zu diskutieren.<br />
Den mit 250 Euro dotierten Publikumspreis gewann „Single<br />
Show“, ein Beitrag der Bayreuther Matthias Vogel und Till<br />
Fischer (siehe vorangegangenen Artikel).