Pressedokumentation kontrast 2002
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Pilotprojekt eines Pilotprojekts<br />
Es gilt der aktuellen Kunst:<br />
AK.KU., Initiative zur Begegnung mit zeitgenössischer Kunst<br />
Es soll ein Pilotprojekt eines Pilotprojekts werden: AK.KU., die völlig neue Initiative zur Begegnung mit<br />
zeitgenössischer Kunst, wird im Rahmenprogramm des Bayreuther Filmfestes <strong>kontrast</strong> mit einer Installation<br />
den Besuchern des Filmfestes die Möglichkeit zur zwanglosen Begegnung mit zeitgenössischer<br />
Kunst geben. Die Gruppierung AK.KU., die sich gerade in der Gründungsphase befindet, will damit<br />
gleichzeitig einen Versuchsballon für die Akzeptanz einer solchen Initiative beim Bayreuther Publikum<br />
starten, wie Barbara Lucas-Leugering im Gespräch mit dem KURIER gestern sagte.<br />
„Durch eigene Erfahrung hat sich bei manchen ein Gefühl des Mangels in Bayreuth eingeschlichen“,<br />
sagt Barbara Lucas-Leugering. Nein, es seien nicht zu wenig Museen oder Galerien in Bayreuth.<br />
Allerdings sei die aktuelle, die zeitgenössische Kunst unterrepräsentiert. Und da wolle AK.KU. Abhilfe<br />
schaffen: Mit einer „vollkommen unbürokratischen Plattform, um anderen Menschen die Gelegenheit zu<br />
geben, mit zeitgenössischer Kunst in Kontakt zu kommen. Mit einer Qualität der Kunst, die so hoch sein<br />
soll, dass sich die Menschen auch dafür interessieren. Es soll ein Interessentenkreis werden, der sich<br />
langsam und ohne Gewalt etablieren soll.“<br />
In vielen Gesprächen mit ebenfalls an zeitgenössischer Kunst interessierten Bayreuthern, unter anderen<br />
mit dem Musiker Volker Hahm, hätte der Wunsch zur Gründung einer solchen Initiative Gestalt<br />
angenommen, sei die Idee zum Start eines Pilotprojekts beim vom KURIER präsentierten Filmfest<br />
<strong>kontrast</strong> im Zentrum geboren worden.<br />
Cymatic Circuit<br />
„Cymatic Circuit“ heißt die Installation des in Bad Steben geborenen Berliner Künstlers Matthias Fitz,<br />
die vom 18. bis 20. Januar in einem Raum des Zentrums zu sehen sein wird. Die Installation, die<br />
bislang erst in Berlin, Osnabrück und beim internationalen Filmfestival in Kroatien zu sehen war, wird in<br />
finanzieller Eigeninitiative von Barbara Lucas-Leugering und ihrem Mann Professor Günther Leugering<br />
nach Bayreuth geholt.<br />
„Wir hoffen sehr, dass damit der Ball ins Rollen kommt. Der Kreis hat sich in den vergangenen<br />
Monaten beständig vergrößert“, sagt sie. Die Initiative bezeichnet sie als einen Versuch, aus dem<br />
„vorinstallierten Raum des Museums auszubrechen und außergewöhnliche Objekte, die auf Grund<br />
ihrer Außergewöhnlichkeit einer breiteren Öffentlichkeit sonst verborgen bleiben würden, zugänglich zu<br />
machen“. Gerade mit Installationen sei das ein Problem. Dennoch soll die Initiative nicht als Konkurrenz<br />
zu den tradierten Museen und Kunsteinrichtungen gesehen werden, im Gegenteil: „Ein Angebot mehr ist<br />
besser als ein Angebot weniger. Wir sind frei von Festlegungen, Vorgaben, Vorträgen oder Vernissagen.<br />
Ebenso stehen keine gesellschaftlichen Gruppierungen im Vordergrund.“<br />
Und: Die Initiative aus Privatleuten und Künstlern oder Privatleuten mit künstlerischen Ambitionen<br />
versteht sich selbst - wie auch der Name sagt - als „Energiestifter für Prozesse in Bewegung“. Durch<br />
die Begegnung mit aktueller Kunst sollen die Betrachter ihre Akkus wieder aufladen können, Energie<br />
schöpfen für neue Vorhaben. Nicht zuletzt die Geschehnisse des 11. September 2001 hätten sie darin<br />
bestärkt, die Initiative voranzutreiben, denn: „Viele Menschen leben in ihrer eigenen Welt mit eigenen,<br />
sehr engen Grenzen. Wenn jeder in seinen eigenen engen Grenzen verharrt, kommt kein Dialog zu<br />
Stande. Und der Dialog ist für ein Miteinander unverzichtbar. Kunst ist ein Weg zum Dialog und zur<br />
Erweiterung des Horizonts.“<br />
NORDBAYERISCHER KURIER 14.01.02