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Weg mit der Mauer in Palästina - Verein zur Förderung des Friedens ...

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Mit Sanktionen gegen die Besatzung<br />

23<br />

Mit Sanktionen gegen die Besatzung<br />

Internationale und deutsche Organisationen rufen zu Sanktionen auf<br />

Wie kann man die israelische Regierung dazu<br />

bewegen, die Besatzung und <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Besatzung<br />

verbundenen Völkerrechts- und Menschenrechtsverstöße<br />

e<strong>in</strong>zustellen? Wie kann Freiheit<br />

für die Paläst<strong>in</strong>enser erreicht werden?<br />

Der UN-Sicherheitsrat kann Sanktionen<br />

erlassen, wenn er formell feststellt, dass „e<strong>in</strong>e<br />

Bedrohung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Bruch <strong>des</strong> <strong>Friedens</strong> o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Angriffshandlung vorliegt.“ Dies tat er<br />

beispielsweise im Falle Südafrikas im Jahr 1977<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Resolution 418. Solange er das nicht feststellt,<br />

haben se<strong>in</strong>e Resolutionen empfehlenden<br />

Charakter. Resolutionen <strong>mit</strong> Sanktionscharakter<br />

gegen die israelische Regierung scheitern aber<br />

an den USA.<br />

Bleiben die Zivilgesellschaft und <strong>der</strong> Druck<br />

von unten. Sie muss darauf bestehen, dass Israel,<br />

wie je<strong>des</strong> an<strong>der</strong>e Land auch, das humanitären<br />

Völkerrecht e<strong>in</strong>hält. Als Besatzungsmacht darf<br />

es beispielsweise <strong>der</strong> besetzten Bevölkerung<br />

ke<strong>in</strong> Leid zufügen. Es ist ethisch geboten, dieses<br />

unrechtmäßige Leid an Zivilisten zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Der Weltkirchenrat <strong>in</strong> Genf hat im Februar<br />

2005 se<strong>in</strong>e Mitgliedskirchen daran er<strong>in</strong>nert,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e friedliche Lösung <strong>des</strong> Nahostkonflikts<br />

zu <strong>in</strong>vestieren. „Wirtschaftlicher Druck, angemessen<br />

und offen angewandt, ist dafür e<strong>in</strong><br />

Aktions<strong>mit</strong>tel“, heißt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erklärung <strong>des</strong><br />

Weltkirchenrats. E<strong>in</strong>ige US-amerikanische und<br />

britische Kirchen haben bereits Beschlüsse <strong>in</strong><br />

diese Richtung gefasst.<br />

Dazu gehört, nicht <strong>in</strong> Firmen zu <strong>in</strong>vestieren,<br />

die von den Menschenrechts- und Völkerrechtsverstößen<br />

<strong>der</strong> israelischen Besatzung<br />

profitieren, die z. B. Baumaterial für <strong>Mauer</strong> und<br />

Siedlungen o<strong>der</strong> Ausrüstung an die israelische<br />

Armee für die besetzten Gebiete liefern o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> völkerrechtswidrigen Siedlungen billig produzieren<br />

lassen. Weiter kann man auf Aktionärsversammlungen<br />

die Verwicklung <strong>des</strong> Unternehmens<br />

<strong>in</strong> die israelische Besatzungspolitik <strong>zur</strong><br />

Sprache br<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> eigene Investmentfonds<br />

aufbauen, die Gerechtigkeit<br />

und Frieden<br />

voran br<strong>in</strong>gen sollen.<br />

Nachdem zahlreiche<br />

diplomatische und politische<br />

Initiativen für e<strong>in</strong><br />

Ende <strong>der</strong> Besatzung im<br />

Sande verliefen und<br />

immer weitere Verstöße<br />

wie <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong>bau die<br />

Besatzung zu zementieren<br />

drohen, drängen<br />

immer mehr Organisation<br />

auf Sanktionen. So<br />

for<strong>der</strong>t die paläst<strong>in</strong>ensische<br />

Kampagne gegen<br />

die Apartheidmauer<br />

Boykott, Divestment<br />

und Sanktionen gegen<br />

Israel bis e<strong>in</strong> Ende<br />

<strong>der</strong> Besatzung und e<strong>in</strong><br />

Abriss <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong> erreicht s<strong>in</strong>d. Das israelische<br />

Ko<strong>mit</strong>ee gegen Hauszerstörung ICAHD sprach<br />

sich für selektive Sanktionen aus. Dazu gehört<br />

für ICAHD auch die For<strong>der</strong>ung, Politiker und<br />

Militärs, die für Menschenrechtsvergehen verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d, vor <strong>in</strong>ternationale Gerichte<br />

zu br<strong>in</strong>gen und ihnen E<strong>in</strong>reiseverbot <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Län<strong>der</strong> zu erteilen. Die israelische <strong>Friedens</strong>organisation<br />

Gush Shalom, die sich schon lange<br />

gegen den Siedlungsbau im besetzten Gebiet<br />

wendet, ruft die israelische Gesellschaft zu<br />

e<strong>in</strong>em Boykott von Waren aus Siedlungen auf.<br />

Siedeln soll sich nicht mehr lohnen. Die Warenliste<br />

wird regelmäßig aktualisiert und ist unter<br />

www.gush-shalom.org abrufbar.<br />

In Deutschland befürworten e<strong>in</strong>ige Organisationen<br />

wie die Ärzte gegen den Atomkrieg<br />

o<strong>der</strong> Pax Christi die E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> militärischen<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Israel, solange die<br />

israelische Armee Besatzungsarmee ist. Weitere<br />

For<strong>der</strong>ungen richten sich an die EU, endlich<br />

deutlich zu machen, welche Waren <strong>mit</strong> dem<br />

Zeichnung: Mehrdad<br />

Am 31. Dezember 2004 wurde <strong>in</strong> Jayyous auf beiden Seiten <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong><br />

demonstriert, um die Bauern <strong>des</strong> Dorfes <strong>in</strong> ihrem Wi<strong>der</strong>stand gegen<br />

die Expansion <strong>der</strong> israelischen Siedlung Zufim zu unterstützen. Die<br />

Demonstration hatte israelische, paläst<strong>in</strong>ensische und <strong>in</strong>ternationale<br />

Beteiligung. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Friedens</strong>organisationen Ta’ayush, dem israelischen<br />

Ko<strong>mit</strong>ee gegen Häuserzerstörung (ICAHD), Gush Shalom, Machsom<br />

Watch and <strong>der</strong> Anarchisten gegen die <strong>Mauer</strong> nahmen daran teil, erneut<br />

Bäume auf den zerstörten Fel<strong>der</strong>n westlich <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong> zu pflanzen.

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