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Weg mit der Mauer in Palästina - Verein zur Förderung des Friedens ...

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Paläst<strong>in</strong>a ist unverkäuflich (von Jamal Juma)<br />

9<br />

Paläst<strong>in</strong>a ist unverkäuflich<br />

von Jamal Juma (Paläst<strong>in</strong>ensische Kampagne gegen die Apartheidmauer)<br />

Wer die Berichte über den paläst<strong>in</strong>ensischen<br />

Wi<strong>der</strong>stand im Februar und März 2005 aufmerksam<br />

verfolgt hat, sieht zwei Entwicklungen:<br />

Erstens gab es e<strong>in</strong>e enorme Eskalation <strong>des</strong><br />

Volkswi<strong>der</strong>stands gegen die sich weiter <strong>in</strong>tensivierende<br />

israelische Besatzung und Apartheid.<br />

Der Wi<strong>der</strong>stand erstreckt sich <strong>in</strong>zwischen auf<br />

alle Gebiete <strong>der</strong> Westbank. Brennpunkte waren<br />

die Orte Hebron, Beit Surik, Safa, Ni’il<strong>in</strong> und<br />

beson<strong>der</strong>s Budrus. Auch die Demonstration<br />

vom 14. März <strong>in</strong> Ramallah gegen den Besuch<br />

<strong>des</strong> UN-Generalsekretärs Kofi Annan stellte<br />

e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Höhepunkte <strong>der</strong> augenblicklich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> ganzen Westbank laufenden Mobilisierung<br />

gegen die Apartheidmauer dar.<br />

Zweitens <strong>in</strong>tensiviert sich <strong>der</strong> paläst<strong>in</strong>ensische<br />

Wi<strong>der</strong>stand trotz politisch nachteiliger<br />

Entwicklungen, die darauf abzielen, die Paläst<strong>in</strong>enserInnen<br />

zu passiven Subjekten zu degradieren,<br />

während gleichzeitig die rassistische Kolonisierung<br />

durch das Apartheidmauerprojekt auf<br />

paläst<strong>in</strong>ensischem Boden unverm<strong>in</strong><strong>der</strong>t voranschreitet.<br />

Wir können diese Entwicklungen kurz<br />

zusammenfassen:<br />

Die Sharm-El-Sheikh-Konferenz; die<br />

Ankündigung <strong>der</strong> Besatzungsmacht, Abän<strong>der</strong>ungen<br />

am Verlauf <strong>der</strong> Apartheidmauer<br />

vorzunehmen; die Konferenz <strong>in</strong> London am<br />

1. März 2005 und die immer offensichtlichere<br />

Positionierung <strong>der</strong> UNO, die Fragen <strong>der</strong> Apartheidmauer<br />

nur noch unter „humanitärem“<br />

Blickw<strong>in</strong>kel zu diskutieren.<br />

Das Thema <strong>Mauer</strong> wurde beim Gipfel von<br />

Sharm el-Sheikh gar nicht erst angesprochen<br />

und wird nur oberflächlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nichts<br />

sagenden geme<strong>in</strong>samen Statement als e<strong>in</strong> „kontroverses<br />

Thema“ erwähnt. Als e<strong>in</strong> Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Konferenz wurde außerdem betont, dass<br />

<strong>der</strong> paläst<strong>in</strong>ensische Wi<strong>der</strong>stand momentan<br />

e<strong>in</strong>e Phase <strong>der</strong> „Beruhigung“ nötig hätte. Dies<br />

wird selbstverständlich erwartet, während <strong>der</strong><br />

Bau <strong>der</strong> Apartheidmauer und die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Siedlungen unverm<strong>in</strong><strong>der</strong>t weitergehen.<br />

Paläst<strong>in</strong>ensische Kampagne im Internet<br />

www.stopthewall.org<br />

www.stopthewall.de<br />

Die paläst<strong>in</strong>ensische Kampagne gegen die<br />

Apartheidmauer (The Grassroots Palest<strong>in</strong>ian<br />

Anti-Apartheid Wall Campaign) entstand<br />

im Oktober 2002, drei Monate nachdem<br />

Israel begonnen hatte, <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a die<br />

<strong>Mauer</strong> zu bauen. Die Kampagne ist fest <strong>in</strong><br />

den besetzten Gebieten verwurzelt. Zahlreiche<br />

Organisationen und 50 Ko<strong>mit</strong>ees,<br />

die <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den entlang <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong><br />

gegen die Apartheidmauer kämpfen, s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> ihr zusammen geschlossen.<br />

Die Webseite enthält aktuelle Berichte,<br />

Analysen, Zahlen, Karten, unzählige Fotos<br />

und Videos. Sie richtet sich an die AktivistInnen<br />

<strong>in</strong> aller Welt. Sie dokumentiert Aufrufe,<br />

Flugblätter, Poster und berichtet von<br />

den zahlreichen Aktionen rund um den<br />

Globus gegen die <strong>Mauer</strong> <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a.<br />

Die Besatzungsmacht hat die ausweglose Situation<br />

sogar dazu benutzt, die dritte Phase <strong>des</strong><br />

<strong>Mauer</strong>baus, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> sie im November im Süden<br />

begann, zu beschleunigen. Mit beson<strong>der</strong>s großem<br />

Eifer schreitet <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Apartheidmauer<br />

rund um Jerusalem und Bethlehem voran.<br />

Die Besatzungsmacht hat e<strong>in</strong>en „reformierten“<br />

Bauplan vorgelegt. Da<strong>mit</strong> soll e<strong>in</strong>erseits das<br />

IGH-Gutachten untergraben und an<strong>der</strong>erseits<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Reform <strong>des</strong> <strong>Mauer</strong>verlaufs den Wünschen<br />

<strong>der</strong> USA und <strong>der</strong> Europäer entsprochen werden.<br />

Auch wenn im <strong>Mauer</strong>verlauf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Dörfern<br />

Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen wurden,<br />

annektiert die <strong>Mauer</strong> zusammen <strong>mit</strong> dem nur für<br />

Israelis frei zugänglichen Siedlungs- und Straßennetz<br />

und den militärischen Sperrzonen weiterh<strong>in</strong><br />

(und genau wie zuvor) 47 % <strong>der</strong> Westbank. Die<br />

Paläst<strong>in</strong>enserInnen <strong>in</strong> ihren Reservaten bleiben,<br />

auch wenn diese <strong>mit</strong> Tunneln und Brücken<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d, weiterh<strong>in</strong> unter<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Aktionswoche gegen die <strong>Mauer</strong> im November 2003 demonstrierten<br />

1000 Menschen aus Tul Karem zum isolierten Dorf Baqa ash Sharqiyya, von wo<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e Demonstration <strong>zur</strong> <strong>Mauer</strong> startete. Das Foto zeigt, wie israelische<br />

Soldaten die Demonstration aus Tul Karem daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>n, den entgegen<br />

kommenden Demonstrationszug aus Baqa ash Sharqiyya an <strong>der</strong> <strong>Mauer</strong> zu treffen.

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