Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Biogasproduktion erfolgt in den 32 Biogasanlagen der Region unabhängig voneinander. Die<br />
Rohstoffbereitstellung und Zulieferung zu der jeweiligen BGA erfolgt von heimischen Landwirten in<br />
bilateralen Absprachen und wird nach wie vor nicht zentral gesteuert. Derzeit wird ausschließlich das<br />
Biogas durch das BHKW an der Anlage verstromt. Das Wärmekataster aus der vergangenen<br />
Förderperiode hat gezeigt, dass trotz dezentraler Lage mittlerweile jede Anlage eine externe<br />
Wärmequelle hat. Neben dem Eigenbedarf können durchschnittlich 37% der produzierten Wärme<br />
extern genutzt werden. Das ungenutzte Wärmepotential der Biogasanlagen liegt bei 42%, was bei der<br />
äußerst geringen Möglichkeiten zur Sommerwärmenutzung ein vergleichsweise hoher Wert ist. Im<br />
Gegensatz zur Situation vor Beginn der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> haben heimische<br />
Biogasanlagenbetreiber die Chance der externen Wärmenutzung für sich erkannt und gute<br />
Vorzeigebeispiele bei der Versorgung von Gewerbebetrieben, kommunalen Liegenschaften oder<br />
Privathäusern erarbeitet. Die gezielte Arbeit zur Verbesserung der KWK – Nutzung über<br />
Machbarkeitsprüfungen im Rahmen des Wärmekatasters, Einzelberatungen mit Betreibern sowie<br />
Veranschaulichung an best-practice Anlagen haben dazu ebenfalls ihren Beitrag geleistet.<br />
Eine Gasaufbereitung besteht noch bei keiner Anlage.<br />
Mit der Novellierung des EEGs 2012 ergeben sich für Neuanlagen höhere Bedingungen, was die<br />
externe Nutzung der entstehenden Wärme angeht. Mindestens 60% der Wärme müssen EEGkonform<br />
genutzt werden, wobei 25% als Eigenwärmeanteil akzeptiert werden. Hier müssen neue<br />
Ideen und Chancen für den potentiellen Anlagenbetreiber kommuniziert werden (s. auch Kap. 5.2).<br />
Über die Gesamtheit des Biogasprozesses treten diverse Engpässe und Einzelproblematiken auf, die<br />
je nach Anlage differenziert betrachtet werden müssen. An dieser Stelle können aus Platzgründen<br />
allerdings nur die aus Sicht der Bioenergieregion schwerwiegendsten aufgenommen werden.<br />
Begleitprojekt zur „Optimierung und Qualifizierung des Anlagenbetriebs von Biogasanlagen“<br />
Das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponietechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe konnte im<br />
Rahmen der vergangenen Projektlaufzeit für die Durchführung des Begleitprojekts „Steigerung der<br />
Effizienz von Biogasanlagen“ gewonnen werden. Das Projekt umfasste drei Projektphasen:<br />
1. Exemplarische Optimierung einzelner Anlagen<br />
2. Optimierung der Substratnutzung<br />
3. Verbesserung der Nutzung von Gärresten<br />
In Phase 1 der exemplarischen Optimierung einzelner Anlagen haben sich vier<br />
Biogasanlagenbetreiber bereit gestellt, ihre Anlage als Pilotanlage für die Untersuchungen der<br />
Hochschule zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Untersuchungen konnten Betriebsdaten<br />
ausgewertet, Input- und Outpuntbilanzierungen vorgenommen, Schwachstellen analysiert und<br />
Vorschläge für Optimierungskonzepte vorgenommen werden.<br />
In der intensiven Diskussion mit den Betreibern konnten die zahlreichen aus den Betriebsdaten<br />
gewonnenen Erkenntnisse verifiziert und mit den Betreibererfahrungen untersetzt werden. Die<br />
angewendeten Methoden zur Bilanzierung der Input- und Outputströme und zur Berechnung der<br />
wahrscheinlichen Biogasausbeute und Stromgewinnung haben sich als zutreffend und für die<br />
Beurteilung der Anlagen als zielführend herausgestellt. Damit stehen ausgezeichnete Instrumente für<br />
die Beratung von Biogasanlagenbetreibern bereit.<br />
Generelle Erkenntnisse aus der Untersuchung werden für weitere Interessierte und<br />
Biogasanlagenbetreiber, die bisher nicht am Prozess beteiligt waren, in einem öffentlichen<br />
Fachgespräch aufbereitet. Dieses Gespräch ist für die Förderlaufzeit der Bioenergieregion 1.0<br />
anberaumt. Im Zuge dieses Gespräches sollen Optimierungsansätze zu möglichen<br />
Effizienzsteigerungen vorgestellt und weitergehende Informationen zugänglich gemacht werden. Mit<br />
dieser Wissensvermittlung erhoffen sich die Beteiligten das Bewusstsein für die gezielte Bewertung<br />
des jeweiligen Anlagenbetriebs zu schaffen.<br />
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