Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Wertschöpfungskette Hackschnitzel konnte innerhalb der vergangenen Projektlaufzeit um weitere<br />
wichtige Bausteine ausgebaut werden. Insbesondere die Konfektionierung der Produkte zu einem<br />
veredelten Hackschnitzel mit gleichbleibenden Eigenschaften, was die Korngröße,<br />
Fremdstoffbelastung und Wassergehalt angeht, hat sich bewährt. Insbesondere Jahre mit ungünstiger<br />
nasser Witterung während der Ernteperiode erhöhen den Druck qualitativ hochwertige Hackschnitzel<br />
während des gesamten Winters vorhalten zu können. Engpässe zu Beginn der Bioenergieregion, wie<br />
die geringe Nutzung von Landschaftspflegematerial, konnten entspannt werden. Dabei half die<br />
Erarbeitung eines Biomassereststoffkatasters, ein erstes Mengengerüst über ungenutzte Potentiale in<br />
der Landschaftspflege zu erfassen. Entwicklungen bei der Hackertechnik, wie der Einsatz von<br />
Fällgreifern, konnten zudem aufwändige händische Arbeit reduzieren und führten zu einem höheren<br />
Mechanisierungsgrad. Bei der Konfektionierung der Produkte über Siebtechnik am Biomassehof<br />
Borlinghausen konnten Normen für Hackschnitzel festgelegt und eingehalten werden. Diese wurden<br />
insbesondere im Begleitprojekt „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von holzartigen<br />
Biomasserohstoffen“ im Alltagsgeschäft des Biomassehofs eingebracht.<br />
Ziel dieses Projektes war die Umsetzung der Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />
holzartigen Biomasserohstoffen, insbesondere zu diversen Holzhackschnitzelprodukten.<br />
Die auf dem Markt verfügbaren holzartigen Biomasserohstoffe werden in folgende Kategorien<br />
unterteilt. Wald- und Plantagenholz, Industrierestholz, Gebrauchtholz und Holzmischung. Der<br />
Energieträger Holz kann in Form von Scheitholz, Briketts, Pellets oder Holzhackgut genutzt werden.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> werden hauptsächlich Scheitholz und Holzhackschnitzel hergestellt, Briketts und<br />
Pellets werden dagegen lediglich als fertige produzierte Ware zugekauft und in die Produktpalette für<br />
den Endverbraucher aufgenommen.<br />
Die Holzhackschnitzel werden nach der europäischen (Vor)-Norm für feste Biobrennstoffe „CEN/TS<br />
14961-1“ produziert. Nach dieser Norm sind folgende Parameter zu berücksichtigen: Größenklassen,<br />
Wassergehalt, Aschegehalt, Schüttdichte, Stickstoff- und Chlorgehalt und zu erzielender Heizwert.<br />
Generell gilt, dass lagerbeständige Holzhackschnitzel einen Wassergehalt unter 30% besitzen<br />
müssen. Zudem sollte eine homogene Körnergröße mit über 75% Anteil der Hauptfraktion, unter 12%<br />
Feinanteil und weniger als 6% Grobanteil vorliegen. Der Ascheanteil sollte kleiner als 2% sein da ein<br />
großer Ascheanteil zu Betriebsstörungen innerhalb der Heizungsanlage führen kann.<br />
Das Verfahren der Ernte des Rohstoffes variiert im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> je nach Ausgangsmaterial.<br />
Landschaftspflegehölzer werden motormanuell per Motorsäge, oder teilmechanisiert mit einer<br />
Seilwinde und Motorsäge, geerntet. Das Material aus dem Wald wird durch manuelle,<br />
teilmechanisierte oder vollmechanisierte Verfahren (Forstspezialmaschinen wie Harvester) geerntet.<br />
Die Wahl des Verfahrens richtet sich dabei nach der Anbindung des Geländes an Straßen, der<br />
Hangneigung und der Dichte des Biomassebestandes. Das Industrierestholz wird dagegen fertig<br />
zerkleinert und vorgetrocknet zu den Sammelplätzen geliefert. Zerkleinert wird das Material wiederum<br />
mit Hilfe eines Trommelhackers (gröberes Material aus dem Wald) oder mit einem Schredder<br />
(strauchiges Material wie Landschaftspflegeholz). Abschließend kann das Hackgut gesiebt werden.<br />
Nach Erfahrungen des Biomassehofs Borlinghausen eignet sich dafür besonders gut ein Sternsieb.<br />
Dieses Sieb hat den Vorteil, dass das Hackgut in drei verschiedene Fraktionen geteilt wird (Feinkorn,<br />
Mittelkorn und Grob-/Überkorn) und somit eine einheitlichere Korngröße der Chargen erzielt werden<br />
kann.<br />
Neben den bestehenden regionalen Praxiserfahrungen der Konfektionierung von Holzhackschnitzeln<br />
der letzten Jahre, wurde von November 2011 bis Januar 2012 ein Feldversuch zur Untersuchung von<br />
Grüngut holziger Art nach energetischer Verwertung und Konfektionierung durchgeführt. Die<br />
Ergebnisse aus diesen Untersuchungen und die Handlungsempfehlungen für eine kommende<br />
Förderperiode 2012 – 2015 sind in Kapitel 5.1 weiter beschrieben.<br />
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