Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter
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Regionalentwicklungskonzept 2.0<br />
für die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung………………………………………………………………………………………........ 1<br />
2. Analyse der Ausgangssituation…………………………………………………………………… 2<br />
2.1 Geografische Struktur, Landnutzung 2<br />
2.2 Bevölkerungsdichte, Arbeitsmarktentwicklung………………………………………………….. 3<br />
2.3 Wirtschaftsstruktur, relevante Unternehmen, Forschungseinrichtungen…………………….. 3<br />
2.4 Regionaler Energieverbrauch, regionale Energiebereitstellung……………………………..... 4<br />
2.5 Vorhandene Anlagen, Strukturen im Bereich der erneuerbaren Energien…………………... 4<br />
2.6 Bioenergiepotentiale und bestehende Wertschöpfungsketten – Veränderungen zum<br />
laufenden Projekt…………………………………………………………………………………… 6<br />
2.6.1 Aufbau eines Biomassereststoffkatasters……………………………………………………….. 6<br />
2.6.2 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>…………………………………………………………………………………………. 8<br />
2.6.3 Projektstudie: Biomassepotential auf landwirtschaftlichen Grenzstandorten………………... 9<br />
2.6.4 Ungenutzte Potentiale im Wärmemarkt – Wärmekataster im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>………………….. 10<br />
2.6.5 Wertschöpfungsketten……………………………………………………………………………... 12<br />
2.6.5.1 Wertschöpfung Biogas…………………………………………………………………………….. 12<br />
2.6.5.2 Wertschöpfung Hackschnitzel…………………………………………………………………….. 14<br />
3. Aktuelle SWOT-Analyse…………………………………………………………………………… 16<br />
4. Ziele der Region zum Ausbau und effizienten Nutzung der Bioenergie – Ziele und neue<br />
Inhalte für Folgeprojekte…………………………………………………………………………… 18<br />
4.1 Ziele für den technisch - investiven Ausbau der Bioenergie, Effizienz, Nachhaltigkeit,<br />
regionale Wertschöpfung………………………………………………………………………….. 18<br />
4.1.1 Leitlinie bis 2020……………………………………………………………………………………. 18<br />
4.1.2 Konkrete Ziele bis 2013……………………………………………………………………………. 19<br />
4.2 Ziele für den Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen im Rahmen der<br />
Wettbewerbsförderung…………………………………………………………………………….. 20<br />
5. Strategie zur Zielerreichung – neue Inhalte für Folgeprojekte……………………………….... 20<br />
5.1 Strategie zur Steigerung der Wertschöpfung……………………………………………………. 20<br />
5.1.1 Leitprojekt 1: Projektierung eines Biomasseheizkraftwerkes für die<br />
Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden……………………………………………….. 22<br />
5.1.2 Wertschöpfung KUP……………………………………………………………………………….. 23<br />
5.1.3 Wertschöpfung Grünabfälle holziger Art…………………………………………………………. 25<br />
5.2 Strategie zur Steigerung der Stoffstromeffizienz……………………………………………….. 26<br />
5.3 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs………………………………………… 27<br />
5.4 Maßnahmen zum Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen………………….. 28<br />
5.4.1 Überregionale Kooperationen…………………………………………………………………...... 28<br />
5.4.2 Netzwerkstrukturen ausbauen und verstetigen…………………………………………………. 29<br />
5.4.3 Initialberatung intensivieren……………………………………………………………………….. 30<br />
5.4.4 Konfliktfelder aufgreifen – Kommunikationsgrundlagen schaffen…………………………….. 31<br />
5.4.5 Kooperationen mit Klimaschutzbemühungen…………………………………………………… 32<br />
5.4.6 Umweltbildung……………………………………………………………………………………… 33<br />
5.4.7 Neue Risiken bei der Verwendung erneuerbarer Energien entschärfen…………………….. 33<br />
5.4.8 Analyse des Wärmemarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>…………………………………………………… 34<br />
5.4.9 Infokampagne: Feinstäube und sonstige Emissionen – Novellierung der 1. BImSchV…….. 34<br />
6. Zeit- und Arbeitsplan 34<br />
7. Partizipierung – Akteursbeteiligung………………………………………………………………. 34<br />
8. Evaluierung – Analyse und Bewertung des Projekterfolges…………………………………... 35<br />
9. Fortführung des Prozesses nach Beendigung des Wettbewerbs – Netzwerk und<br />
Projektmanagement………………………………………………………………………………... 36<br />
10. Ausgaben- und Finanzierungsplan……………………………………………………………….. 37<br />
II
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Flächennutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>………………………………………………………………… 2<br />
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in ausgewählten Berufsbereichen…………..... 3<br />
Tabelle 3: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2008……………………………………………………….... 4<br />
Tabelle 4: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010…………………………………………………………. 5<br />
Tabelle 5: Anlagenzahl im Bereich regenerativer Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2011……………. 5<br />
Tabelle 6: Zusammenstellung erschließbarer Festbrennstoffe im <strong>Kreis</strong> und entsprechendes<br />
Heizöläquivalent……………………………………………………………………………………………….. 7<br />
Tabelle 7: Zusammenstellung erschließbares Biomassepotential zur Gasgewinnung………………... 8<br />
Tabelle 8: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2008………………………………... 18<br />
Tabelle 9: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2010………………………………... 18<br />
Tabelle 10: Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung………………………… 21<br />
Tabelle 11: Hackschnitzelproduktion (vollmechanisiert) im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale<br />
Wertschöpfung………………………………………………………………………………………………… 21<br />
Tabelle 12: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2008……..…... 22<br />
Tabelle 13: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2011…………. 22<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Anteile der produzierten kWh in Prozent für 2010…………………………………………. 5<br />
Abbildung 2: Wärmeverwendung an Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet…………………………………..... 10<br />
Abbildung 3: Wertschöpfungskette Biogas…………………………………………………………………. 12<br />
Abbildung 4: Wertschöpfungskette Hackschnitzel……………………………………………………….... 14<br />
Abbildung 5: Wertschöpfungskette KUP……………………………………………………………………. 24<br />
Abbildung 6: Wertschöpfungksette Grünabfälle holziger Art……………………………………………... 25<br />
Abbildung 7: Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude <strong>Höxter</strong>……………………………………………….. 27<br />
Abbildung 8: Wissenstransfer zur Zwillingsregion BHD und MR Warendorf-Münster e.V……………. 28<br />
III
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
1. Einleitung<br />
„Wir locken unsere Bioenergie aus der Reserve!“ – Mit diesem Motto startete die Arbeit der<br />
Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> im Sommer 2009. Die <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> und der<br />
örtliche Maschinenring gehen seitdem ihren Weg, zusätzliche Ressourcen und Wertschöpfungspotentiale<br />
in der Bioenergieregion zu erschließen und die Energie mit hohem<br />
Wirkungsgrad zu verwerten. In den vergangenen drei Jahren der Projektlaufzeit standen mit<br />
regionalen Vertretern aus Land- und Forstwirtschaft sowie der Hochschule in <strong>Höxter</strong> wichtige Partner<br />
zur Seite. Gemeinsam ist es gelungen, der Bioenergieregion einen Namen und ein Gesicht zu<br />
verleihen. Bei allen Bemühungen standen engagierte Bürger im Vordergrund, die mit ihrer Arbeit die<br />
heimische Zukunft sichern und den Ausbau einer unabhängigen Energieproduktion unterstützen. Es<br />
konnten ungenutzte Biomasserohstoffe ausfindig und bewertet werden, neue Nutzungspfade und<br />
Effizienzsteigerungen aufgezeigt und vermittelt werden. Wurden zu Beginn des Projektes noch 31%<br />
der elektrischen Energie aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen so liegt die Bioenergieregion<br />
zum Ende ihrer dreijährigen Förderphase nun bei ca. 38% 1 : ein wichtiges Etappenziel zur langfristigen<br />
Energieautarkie im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>. Während dieser Zeit ergaben sich allerdings auch neue<br />
Entwicklungen in der Energiepolitik und beim Umgang mit erneuerbaren Energien. Der Ausbau und<br />
die stetige Pflege des Bioenergie-Netzwerkes sind wichtiger denn je geworden. Um sich diesen<br />
Herausforderungen zu stellen, bewirbt sich die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> um die<br />
Folgeförderung von Projekten im Rahmen der Bioenergie-Regionen 2.0.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> – Definition der Region<br />
Mitten in Deutschland, in einer der schönsten Mittelgebirgslandschaften, liegt der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mit<br />
seinen zehn Städten. Mit einer Fläche von<br />
1.199,98 Quadratkilometern gehört er zu den<br />
flächengrößten <strong>Kreis</strong>en des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen. Angrenzend an die Nachbarländer<br />
Niedersachsen und Hessen umfasst er das<br />
landschaftlich reizvolle Weserbergland als<br />
naturräumlich recht homogene, hügelige Feld-<br />
Wald-Wiesen-Kulturlandschaft zwischen der<br />
Weser und dem Naturpark Solling-Vogler im<br />
Osten, der Diemel im Süden, dem Naturpark<br />
Teutoburger Wald / Eggegebirge im Westen sowie dem<br />
Lipper Bergland im Norden. Dort befindet sich mit 496<br />
Metern die höchste Erhebung des <strong>Kreis</strong>es. „Wo die<br />
Seele ihre Sorgen verliert“ heißt es in einem der<br />
Touristenführer des <strong>Kreis</strong>es und beschreibt damit die<br />
vielseitige Kulturlandschaft des <strong>Kreis</strong>es.<br />
Bei genauerer Betrachtung hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aber<br />
auch eine technologisch innovative Seite.<br />
1 Datengrundlage: eigenen Berechnung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> 2010 und Schätzung nach Anlagenzuwachs 2011<br />
(www.energymap.info)<br />
1
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Auf exponierten Lagen haben längst Windräder Einzug gehalten, auf vielen Dächern leisten<br />
Photovoltaikanlagen ihren Dienst, und die Landwirtschaft erarbeitet sich mit der Biogasproduktion ein<br />
weiteres Standbein.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> begleitet seit Jahren die Entwicklung erneuerbarer Energien und konnte sich mit<br />
seinem vorhergehenden Regionalentwicklungskonzept im Wettbewerb Bioenergieregionen<br />
behaupten.<br />
Als Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> begleiten die Verantwortlichen aus <strong>Kreis</strong>verwaltung,<br />
Land- und Forstwirtschaft sowie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (OWL) nun den Prozess.<br />
Hauptaugenmerk gilt dabei dem Ausbau und der Pflege eines Bioenergie-Netzwerks vor Ort. In dieser<br />
Zeit ist es gelungen den Begriff „Bioenergieregion“ in der Region zu festigen und mit Leben zu füllen.<br />
Dem <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> war die Möglichkeit gegeben, seine Vorreiterrolle in Bezug auf die Nutzung<br />
regenerativer Energien weiter auszubauen. Mit Ende dieser Förderphase lässt sich eine erste Bilanz<br />
ziehen. Es konnten ungenutzte Biomassereserven mobilisiert und somit eine Steigerung der<br />
regionalen Wertschöpfung erzielt werden. Über die Effizienzsteigerung beim Einsatz von Biomassen<br />
war es möglich den Wirkungsgrad der Bioenergienutzungen zu steigern. Somit war ein Ausbau sowohl<br />
zur regenerativen Erzeugung von elektrischer als auch thermischer Energie möglich.<br />
Mit dieser Entwicklung ergeben sich für die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> allerdings ganz<br />
neue Aufgabenfelder. Die Akzeptanz für zunehmenden Energiepflanzenanbau schwindet:<br />
landschaftsästhetische Gründe, Verkehrs- und Lärmbelastungen sowie der vermeintliche Rückgang<br />
der Artenvielfalt beherrschen die Diskussionen. Nutzungsüberschneidungen zwischen der stofflichen<br />
Nutzung und energetischen Nutzung insbesondere holzartiger Festbrennstoffe führen zu Engpässen<br />
und Preissteigerungen. Hier hat die Bioenergieregion ein wichtiges neues Aufgabengebiet erkannt,<br />
einen Dialog zwischen den Konfliktparteien zu ermöglichen und für gegenseitiges Verständnis zu<br />
werben. Ein sinnvoller Gebrauch von Bioenergien ist zukünftig nur mit effizienter Rohstoffnutzung und<br />
breiter Akzeptanz möglich. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> hat hier eine Neuausrichtung<br />
ihres Aufgabengebietes im Rahmen des Regionalentwicklungskonzepts 2.0 gefunden.<br />
2. Analyse der Ausgangssituation<br />
Der von ländlichen Strukturen geprägte <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> erkannte schon früh das Potential, mit der<br />
energetischen Nutzung von Biomasse die Energiewende in der Region voranzutreiben und<br />
gleichzeitig die Landwirtschaft in der Region zu stärken. Gemäß dem regionalen Potential, entstanden<br />
in den letzten Jahren zahlreiche Biogasanlagen und Beispielprojekte zur Biomassenutzung<br />
(Hackschnitzelheizwerke, Pelletheizungen, automatisch beschickte Holzheizanlagen).<br />
2.1 Geografische Struktur, Landnutzung<br />
Die geringe Einwohnerdichte und der hohe Anteil an land- und fortwirtschaftlicher Fläche machen die<br />
ländliche Prägung des Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aus.<br />
Tabelle 1: Flächennutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> (30.12.2009)<br />
Nutzung Fläche (ha) Anteil von Gesamtfläche<br />
Landwirtschaftlich genutzte Fläche 66.879 55,73 %<br />
- Ackerfläche 52.134 43,45 %<br />
- Grünland 14.508 12,10 %<br />
Waldfläche 35.319 29,40 %<br />
Gesamtfläche 119.998 100,0 %<br />
Rund 30% der <strong>Kreis</strong>fläche ist mit Wald bedeckt (überwiegend Laubwald), 55% sind landwirtschaftlich<br />
genutzte Fläche. Wegen der guten Böden der Bördelandschaft und günstiger naturräumlicher<br />
Rahmenbedingungen stehen 78% der Landwirtschaftsfläche als hochwertiges Ackerland zur<br />
Verfügung, die verbleibenden 14.508 Hektar sind Grünlandstandorte. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> weist im<br />
Gegensatz zu anderen <strong>Kreis</strong>en einen hohen Anteil an historisch gewachsenen Großbetrieben auf, die<br />
sich an günstigen Bördelandstandorten gelegen schon früh auf den Ackerbau spezialisiert haben.<br />
Betriebe in ungünstigeren Lagen haben sich im Bereich der Viehhaltung, insbesondere<br />
Schweineproduktion und Rindviehhaltung, spezialisiert. Von den insgesamt 1.795 Betrieben sind 456<br />
2
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Betriebe, das sind mehr als 25%, größer als 50 Hektar. 19% sind Kleinbetriebe mit Flächengrößen<br />
unter 5 ha, die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 40 Hektar. Die Betriebsstruktur ist damit sehr<br />
günstig für eine wirtschaftliche Biomasseproduktion in der Region.<br />
Die Grünlandflächen dienen fast ausschließlich als Futterflächen für die Tierhaltung. Die Viehdichte<br />
liegt im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mit 0,9 GVE deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 1,19 GVE /<br />
ha Landwirtschaftsfläche. Die Grünlandstandorte sind gleichmäßig zwischen Forst- und Ackerflächen<br />
im gesamten <strong>Kreis</strong> verteilt. Damit wird ein pflanzenbaulich sinnvoller Einsatz des anfallenden<br />
organischen Düngers ohne großen logistischen Aufwand im <strong>Kreis</strong>gebiet möglich.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> verfügt über eine Waldfläche von insgesamt 35.263 ha. Diese stehen in Besitz von<br />
650 Waldbesitzern, von denen 19.571 ha Privatwald, 10.560 ha Körperschaftswald und 5.028 ha<br />
Staatswald des Landes NRW sind. Die durchschnittliche Flächengröße pro Waldbesitzer beträgt 54<br />
ha. Die Flächenausstattung der vier Forstbetriebsgemeinschaften beträgt 6.068 ha und der sechs<br />
Waldgenossenschaften 770 ha. Bei der Baumartenverteilung im <strong>Kreis</strong> weist Buche mit 42% den<br />
größten Anteil auf, weitere bedeutende Baumarten sind Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie und Eiche.<br />
Der Laubholzanteil liegt insgesamt bei ca. 21.590 Hektar. Jährlich werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 210.000<br />
Festmeter Holz eingeschlagen und verarbeitet. Bereits jetzt wird aufgrund der günstigen<br />
energetischen Eigenschaften von Laubholz und des hohen Laubholzanteils im <strong>Kreis</strong> ein Viertel des<br />
jährlichen Holzzuwachses energetisch genutzt.<br />
2.2 Bevölkerungsdichte, Arbeitsmarktentwicklung<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist mit aktuell 146 626 Einwohnern 2 und einer Dichte von knapp 124 Einwohner/km²<br />
der gering besiedeltste <strong>Kreis</strong> in Nordrhein-Westfalen. Gegenüber der Ausgangssituation der<br />
Förderung der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> im Jahr 2008 ist die Bevölkerung von 151.277<br />
um 4.651 Einwohner zurückgegangen. Bevölkerungsprognosen gehen davon aus, dass die<br />
Einwohnerzahl bis 2030 auf 128.449 3 sinkt. Der <strong>Kreis</strong> ist somit als stark schrumpfende Region zu<br />
bezeichnen.<br />
2.3 Wirtschaftsstruktur, relevante Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
Das wirtschaftliche Umfeld des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> ist durch seit Jahren steigende Industrieumsätze<br />
gekennzeichnet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist relativ unverändert, nahm<br />
von 2008 bis 2011 sogar um 2,6% auf 39.752 zu. 4<br />
Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzung der Beschäftigten.<br />
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in ausgewählten Berufsbereichen<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Handel, Gastgewerbe,<br />
Handel<br />
sonst.<br />
Dienstleistungen<br />
352 15.114 8.524 15.573<br />
Die Arbeitslosenrate ging im Vergleich zum Jahr 2008 von 5,9 auf 5,2% 5 zurück.<br />
Die Wirtschaftsstruktur im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist von mittelständischen Unternehmen geprägt; es gibt keine<br />
Großindustrie. Durch die periphere Lage des <strong>Kreis</strong>gebietes sind die Aufwendungen der Unternehmen<br />
für Transport und Verflechtungsbeziehungen in angrenzende Räume verhältnismäßig hoch, was für<br />
kleine Betriebe eine Beschränkung der Einkommensmöglichkeiten und ein Hemmnis bei der<br />
Wertschöpfung darstellt.<br />
Neben den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben gibt es 145 Betriebe im Bauhauptgewerbe, 86 im<br />
verarbeitenden Gewerbe, 29 im Ausbaugewerbe und 155 im Handel und Gastgewerbe.<br />
Forschungs- & Bildungseinrichtungen<br />
• Relevante Forschungseinrichtungen:<br />
Hochschule Ostwestfalen-Lippe, University of Applied Sciences<br />
2 IT NRW<br />
3 IT NRW<br />
4 IT NRW<br />
5 Bundesagentur für Arbeit, 30.6.2011<br />
3
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
• Bildungseinrichtungen:<br />
Johann-Conrad-Schlaun-Berufskolleg in Warburg, <strong>Kreis</strong>berufskolleg Brakel, Kaufmännisches<br />
Berufskolleg des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> in <strong>Höxter</strong>, VHS <strong>Höxter</strong>-Marienmünster, VHS Bad Driburg, Brakel,<br />
Steinheim, VHS Diemel-Egge-Weser<br />
Die Berufsschulen leisten mit entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen, wie beispielsweise in den<br />
Bereichen Landwirtschaftstechnik, Heizungstechnik oder Elektrotechnik, einen wichtigen Beitrag für<br />
den intraregionalen Wissenstransfer.<br />
Das Projekt Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wurde in der vergangenen Projektlaufzeit von<br />
der Hochschule Ostwestfalen-Lippe wissenschaftlich begleitet. Mit den Fachbereichen<br />
„Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik“ (Fachbereich 8) und „Landschaftsarchitektur und<br />
Umweltplanung“ (Fachbereich 9) hat die Hochschule Ostwestfalen-Lippe bereits Module für<br />
Forschungsaktivitäten zur energetischen Nutzung von Biomasse sowie zur Einbeziehung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses durch Praxisaustausch im Projekt geschaffen. Die Begleitprojekte<br />
zur Optimierung des Anlagenbetriebs von Biogasanlagen und die Untersuchung der Veränderungen<br />
von Landschafts- und Biodiversität im Biomasseanbau haben vielerlei Bezugspunkte zu Wirtschaft<br />
und Bevölkerung geschaffen. Das Bild der Hochschule OWL konnte in der Region somit schärfer<br />
gezeichnet und gemeinsame Ebenen gefunden werden. Im Laufe dieses Konzeptes werden die<br />
Ergebnisse der Begleitforschungen exemplarisch aufgegriffen. Im Rahmen der Bioenergieregion 2.0<br />
stehen beide Fachbereiche unterstützend zur Seite.<br />
2.4 Regionaler Energieverbrauch, regionale Energiebereitstellung<br />
Der regionale Energieverbrauch lässt sich unterscheiden zwischen Strom- und Wärmebedarf. Der<br />
Strombedarf, der sich aus dem Bedarf von Privathaushalten und dem von Industrie und Gewerbe<br />
ergibt, liegt 2010 bei 880.558 MWh 6 .<br />
Die regionale Energiebereitstellung erfolgt im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ausschließlich mit erneuerbaren<br />
Energieträgern.<br />
Im Ausgangsjahr 2008 lag eine Stromerzeugung von 279.942 MWh vor. Somit konnte ein Anteil der<br />
erneuerbaren Stromerzeugung von 31,23% an dem gesamten Energieverbrauch (inkl. Industrie und<br />
Gewerbe) erzielt werden. Der Anteil der regionalen Stromerzeugung ist von 2008 bis 2010 stetig<br />
gestiegen und liegt im Jahr 2010 bei 34,30% mit 302.425,5 MWh.<br />
Angaben zum Wärmebedarf und Wärmebereitstellung aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet können detailliert in Kap.<br />
4.1.1. nachgelesen werden.<br />
2.5 Vorhandene Anlagen, Strukturen im Bereich der erneuerbaren Energien 7<br />
Im Ausgangsjahr 2008 waren im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 1.867 Energieerzeugungsanlagen im Betrieb. Davon<br />
waren 1.629 Photovoltaikanlagen, 172 Windkraftanlagen, 29 Biomasseanlagen (bestehend aus<br />
Biogas- und sonstigen Biomasseanlagen), 34 Wasserkraftanlagen und zwei Klärgasanlagen.<br />
Folgende Tabelle zeigt die installierte elektrische Leistung und die Höhe der eingespeisten<br />
elektrischen Arbeit der jeweiligen Anlagen:<br />
Tabelle 3: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2008<br />
regenerative<br />
inst.<br />
eingespeist<br />
Stromproduktion<br />
Anzahl Leistung kW kWh p.a.<br />
Photovoltaik 1.629 21.167 18.970.064<br />
Windkraft 172 158.065 197.707.005<br />
Biomasse 29 9.818 56.240.740<br />
Wasserkraft 35 2.360 6.476.799<br />
Klärgas 2 205 547.398<br />
Gesamt 1.867 191.615 279.942.006<br />
6 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
7 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> und Energymap (www.energymap.info)<br />
4
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Zwischen den Jahren 2008 bis 2010 konnte die Zahl der Anlagen deutlich erhöht werden. Die Anzahl<br />
der Photovoltaikanlagen liegt 2010 bei 4.319, während die Anzahl der Windkraftanlagen bei 172<br />
Anlagen stagniert. 46 Biomasseanlagen und 38 Wasserkraftanlagen sind vorhanden. Auch die Anzahl<br />
der Klärgasanlagen ist gleich geblieben.<br />
Tabelle 4: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010<br />
regenerative<br />
Stromproduktion<br />
Anzahl<br />
inst.<br />
Leistung kW<br />
eingespeist<br />
kWh p.a.<br />
Photovoltaik 4.319 72.103 46.423.480<br />
Windkraft 172 159.590 176.257.741<br />
Biomasse 46 14.459 73.223.552<br />
Wasserkraft 38 2.444 5.988.369<br />
Klärgas 2 205 532.386<br />
Gesamt 4.577 248.801 302.425.528<br />
Die Menge der regenerativ produzierten Strommenge konnte von 2008 bis 2010 um 8% auf 302 Mio.<br />
kWh gesteigert werden. Die Windkraft macht mit 58% immer noch den größten Anteil der produzierten<br />
kWh aus. Der Anteil der Biomasse am regenerativen Strommarkt konnte von 20% im Jahr 2008 auf<br />
24% 2010 gesteigert werden. Insbesondere der Anteil von Photovoltaikanlagen legte von 6,8 auf 16%<br />
zu.<br />
Abbildung 1: Anteile der produzierten kWh in Prozent für 2010<br />
Im Jahr 2011 wurden weitere Energieanlagen auf erneuerbarer Basis errichtet.<br />
Tabelle 5: Anlagenzahl im Bereich regenerativer Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2011 8<br />
regenerative<br />
Stromproduktion<br />
Anzahl<br />
Photovoltaik 4.652<br />
Windkraft 178<br />
Biomasse 44<br />
Wasserkraft 38<br />
Klärgas 2<br />
Gesamt 4.914<br />
<strong>Zum</strong> Zeitpunkt der Erstellung des <strong>REK</strong>s sind noch keine Daten zu den eingespeisten Strommengen<br />
vorhanden. Regionale Schätzungen gehen anhand dieser Zahlen davon aus, im Jahr 2011 ca. 38%<br />
der Stromproduktion über erneuerbare Energieträger abgedeckt werden konnten.<br />
8 Energymap (www.energymap.info)<br />
5
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
2.6 Bioenergiepotentiale und bestehende Wertschöpfungsketten – Veränderungen zum<br />
laufenden Projekt<br />
2.6.1 Aufbau eines Biomassereststoffkatasters<br />
Im Rahmen der Arbeiten der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> hat die Landwirtschaftskammer<br />
NRW ein Biomassereststoffkataster erarbeitet und somit den aktuellen Stand ungenutzter Biomassen<br />
erhoben. Mit der Zielsetzung, den Konflikt „Tank oder Teller“ zu entschärfen, wurden in dieser Studie<br />
vorrangig die Biomasserohstoffe beschrieben und identifiziert, die als Reststoffe zur<br />
Energieerzeugung mobilisiert werden können. Hier galt das Augenmerk Reststoffen, die bisher einer<br />
Entsorgung oder keiner weiteren Nutzung unterliegen und Möglichkeiten zur Energiegewinnung<br />
erkennen lassen.<br />
Die einzelnen Stoffgruppen werden je nach Herkunft und energetischer Verwertungsmöglichkeit<br />
unterschieden.<br />
Vordergründig bestehen die größten Biomassepotentiale in den Bereichen<br />
- Landwirtschaft,<br />
- Forstwirtschaft und<br />
- Kommunalflächen.<br />
Bezogen auf die energetische Verwertung lassen sich Festbrennstoffe (siehe Tabelle 6) und<br />
Biomasse zur Gewinnung von Gas (siehe Tabelle 7 unterscheiden.<br />
Es gibt umfangreiche Biomassepotenziale in den Bereichen Landwirtschaft, Forst und Kommune, die<br />
allerdings nicht zu 100% erschließbar sind.<br />
Das tatsächlich erschließbare Potenzial wird vor allen Dingen durch externe<br />
Verwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. In der Land- und Forstwirtschaft konkurriert die<br />
energetische Verwertung der Biomasse mit der Notwendigkeit, ausreichend organische Substanz zur<br />
Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf den Flächen zu belassen. In anderen Fällen sind die<br />
Erfassungs- und Logistikkosten so hoch, dass eine energetische Nutzung unwirtschaftlich ist.<br />
Die Erschließung bislang ungenutzter Biomasse kann in der Landwirtschaft am ehesten erwartet<br />
werden, da in diesem Sektor ausreichende Erfassungs- und Transportkapazitäten vorhanden sind.<br />
Auch gibt es ausreichend Erfahrung beim Anbau und der Vermarktung nachwachsender Rohstoffe.<br />
Im Forstbereich ist die energetische Verwertungsquote in den letzten Jahren bereits stark<br />
angestiegen. Über neuartige Nutzungskonzepte – wie über die beschriebene Waldrandnutzung –<br />
lassen sich aber zusätzliche Biomassepotentiale erschließen.<br />
Die Erschließung kommunaler Biomassereserven ist schwieriger. <strong>Zum</strong> einen gibt es wenig Erfahrung<br />
mit diesem neuartigen Verwertungsweg, zum anderen muss berücksichtigt werden, dass das<br />
anfallende Material qualitativ sehr heterogen ist und auch in unterschiedlichsten Mengen anfällt. Hinzu<br />
kommen relativ hohe Prozesskosten.<br />
6
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Tabelle 6: Zusammenstellung erschließbarer Festbrennstoffe im <strong>Kreis</strong> und entsprechendes<br />
Heizöläquivalent 9<br />
Produkt<br />
Erschließbar<br />
es Potential<br />
FM (in t) im<br />
<strong>Kreis</strong> Hx<br />
Energiege<br />
halt je t FM<br />
(in MWh)<br />
Energiegehalt<br />
bezogen auf das<br />
erschließbare<br />
Potential (in<br />
MWh)<br />
Heizöläqui<br />
valent (in<br />
l)<br />
Gerstenstroh 13.040 4 52.161 3.597.288<br />
Weizenstroh 20.545 4 82.181 5.667.659<br />
Roggenstroh 470 4 1.879 129.606<br />
Triticalestroh 3.143 4 12.574 867.145<br />
sonst. Getreide 2.980 4 11.918 821.959<br />
Abfallgetreide und Ausputz 1.528 3,5 5.348 368.822<br />
Landschaftselemente<br />
holzartig 540 2,56 1.382 95.338<br />
Waldrestholz (t atro) 4.253 5,2 22.113 1.525.034<br />
Schwachholz 0 5,2 0 0<br />
Waldrandnutzung 2.025 5,2 10.530 726.207<br />
holzige Biomasse von Straßenrändern<br />
Autobahn 0 2,56 0 0<br />
Bundesstraße 0 2,56 0 0<br />
Landstraße 49 2,56 126 8.686<br />
<strong>Kreis</strong>straße 368 2,56 943 65.037<br />
Gemeindestrße 52 2,56 132 9.110<br />
Wirtschaftswege 805 2,56 2.061 142.124<br />
Wasserstraße 28 2,56 72 4.943<br />
Summe 49.826 203.420 14.028.958<br />
Um weitere Biomassen zu mobilisieren, muss die Verwertung vor Ort sichergestellt werden, so dass<br />
übermäßige Transportwege nicht anfallen. Die Biomassepotenziale, die sich zur Gasgewinnung<br />
eignen, können nur in seltenen Fällen in vorhandenen Biogasanlagen eingesetzt werden. Die<br />
produktionstechnischen Nachteile sowie das Prozessrisiko stehen einer umfangreicheren Verwertung<br />
im Wege. Daher muss im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> über eine spezielle Biogasanlage nachgedacht werden, die für<br />
diesen Zweck erstellt wird, bzw. eine vorhandene Biogasanlage muss sich auf diese Inputstoffe<br />
spezialisieren. Allein der Grasaufwuchs von Extensivflächen, Kleegrasflächen und<br />
Landschaftsschutzgebieten bietet bei Vergärung einen Stromertrag von ca. 2,3 Mio. kWh, genug um<br />
563 Haushalte im <strong>Kreis</strong>gebiet mit Strom zu versorgen 10 .<br />
Das größte Einzelpotenzial zur thermischen Verwertung liegt beim Stroh. Auch für diesen Stoff gilt:<br />
eine größere Verwertungsquote kann wirtschaftlich nur dann gelingen, wenn ein größerer<br />
Wärmebedarf vor Ort bzw. unter Nutzung eines lokalen Wärmenetzes erforderlich ist. Die<br />
Verbrennung in kleineren Anlagen (< 50 kw) ist abgastechnisch schwierig und technologisch<br />
unwirtschaftlich.<br />
Für eine kommende Förderperiode im Rahmen der Bioenergieregionen 2.0 ist geplant, die Ergebnisse<br />
des Biomassereststoffkatasters stärker zu kommunizieren, um eine Umsetzung der Empfehlungen<br />
angehen zu können. Über einen Work-Shop mit Vertretern der Kommunen, der Straßenbaulastträger<br />
und des Biomassehofes sollten die aus deren Sicht spezifischen Hinderungsgründe, aber auch die<br />
9 Biomassereststoffkataster<br />
10 Energiebilanz <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010<br />
7
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Chancen und Möglichkeiten einer zusätzlichen Mobilisierung von holzartiger Biomasse, erörtert<br />
werden.<br />
Inwieweit das aufgezeigte Biomassepotenzial tatsächlich mobilisiert werden kann, hängt von der<br />
weiteren Energiepreisentwicklung ab. Die Bereitschaft über neuartige Energiequellen nachzudenken<br />
nimmt bei einem Heizölpreis von über 80 ct. je l rapide zu und überschreitet bei weiterem Anstieg die<br />
Schwelle für einen wirtschaftlich sinnvollen Einsatz.<br />
Tabelle 7: Zusammenstellung erschließbares Biomassepotential zur Gasgewinnung<br />
Produkt<br />
Mastschweine<br />
Erschließba<br />
res<br />
Potential<br />
FM (in t) im<br />
<strong>Kreis</strong><br />
TM<br />
Ertrag<br />
(in t)<br />
oTS-<br />
Ertrag<br />
brutto<br />
(in t)<br />
oTS-<br />
Ertrag<br />
netto<br />
(in t)<br />
Biogasvo<br />
lumen (in<br />
m³)<br />
Methaner<br />
trag (in<br />
m³)<br />
Energieert<br />
rag (in<br />
kWh)<br />
Stromertra<br />
g (in kWh)<br />
Gülle <strong>Höxter</strong> 39.036 1.952 1.561 1.561 655.805 393.483 4.364.591 1.702.190<br />
Festmist 8.759 1.927 1.542 1.542 693.713 381.542 4.232.141 1.650.535<br />
Sauen incl. Ferkel<br />
Rinder > 2 Jahre<br />
Gülle 10.328 207 165 165 66.099 39.660 439.911 171.565<br />
Festmist 1.452 319 256 256 114.998 63.249 701.572 273.613<br />
Gülle 67.439 5.058 4.046 4.046 1.537.609 845.685 9.380.508 3.658.398<br />
Festmist 7.882 1.813 1.450 1.450 652.630 358.946 3.981.504 1.552.787<br />
sonst. Rinder<br />
Gülle 20.939 1.570 1.256 1.256 477.409 262.575 2.912.535 1.135.889<br />
Festmist 4.260 980 784 784 352.728 194.000 2.151.891 839.238<br />
Schafe Festmist 100 30 24 24 10.800 5.940 65.888 25.696<br />
Pferde Festmist 169 47 35 35 10.647 5.856 64.954 25.332<br />
Geflügel (in 100 E.) Festmist 350 193 144 144 60.638 33.351 369.932 144.273<br />
Zwischenfruchtanbau, z.B. Grünroggen 12.000 3.360 3.024 2.782 1.669.248 884.701 9.813.285 3.827.181<br />
Gras von Extensivflächen (40% TS) 6.480 2.592 2.203 1.983 793.152 428.302 4.750.812 1.852.817<br />
Kleegras von Ökoflächen<br />
300 78 70 65 40.042 21.222 235.402 91.807<br />
Zuckerrübenblatt<br />
840 134 112 75 47.896 25.720 285.294 111.264<br />
Landschaftsschutzgebiete - grasartig 1500 525 944.440 368.332<br />
Summe<br />
181.834 20.785 7.183.414 3.944.232 44.694.660 17.430.917<br />
2.6.2 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Eine landwirtschaftliche nennenswerte Biomassequelle sind Grünlandflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>.<br />
Die Grünlandbewirtschaftung gestaltet sich immer schwieriger: auf der einen Seite ist der<br />
Grünlandumfang festgeschrieben, ein Umbruch zu Ackerland nicht mehr möglich. Auf der anderen<br />
Seite ist die klassische Nutzung über die Raufutterfresser rückläufig, da sich die Tierbestände im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Höxter</strong> verringern. In Rahmen einer Studie der Landwirtschaftskammer NRW wurde daher das<br />
(zunehmend) ungenutzte Biomassepotenzial von Grünlandflächen quantifiziert und die energetischen<br />
Verwertungspfade für Biomasse von Grünlandflächen untersucht und bewertet.<br />
Die Begleituntersuchung kam zu folgendem Ergebnissen 11 :<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> kann ein Biomasseüberhang von rd. 100.000 t GM 12 festgestellt werden. Einem<br />
nutzbaren Biomassepotenzial von 631.774 t steht ein jährlicher Bedarf für Raufutterfresser von<br />
532.146 t gegenüber.<br />
11 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
12 GM: Grünmasse<br />
8
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Dieser Überhang wird sich in den nächsten Jahren vergrößern: stärker maisbetonte Futterrationen und<br />
weiter rückläufige Tierbestände sind die Ursache. Der Überschuss beläuft sich 2015 auf ca. 214.034 t<br />
GM. Dies entspricht einer Grünlandfläche von 4.915 ha.<br />
Die Verwertung von Grünlandbiomasse in Biogasanlagen ist grundsätzlich möglich. Allerdings<br />
verhindern vergleichsweise hohe Herstellungskosten (im Vergleich zum Einsatz von Silomais) eine<br />
stärkere Verwendung. Die Herstellungskosten für Grassilage sind 7 – 8 ct. je kwh teurer als<br />
Maissilage. Neben den wirtschaftlichen Nachteilen müssen auch verfahrenstechnische<br />
Schwierigkeiten berücksichtigt werden: die Pump- und Rühranlagen sind oft nicht auf den Einsatz<br />
grasartiger Fermentstoffe ausgerichtet. Ebenso neigt dieser Stoff zur Schwimmdeckenbildung.<br />
Eine Nutzung des Grasaufwuchses zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe scheidet mittelfristig aus.<br />
Eine thermische Verwertung des Grünlandaufwuchses ist möglich. Problematisch sind die korrosiv<br />
wirkenden Verbrennungsrückstände. Ebenso sind die Emissionen und Ascheverschlackungen<br />
nachteilig.<br />
Eine weitere Möglichkeit der thermischen Nutzung besteht in der Herstellung von Mischpellets. Hierbei<br />
werden genormte Pellets auf der Grundlage von holzartigen Bestandteilen (Späne, Sägemehl), Stroh<br />
und Heu hergestellt. Der Heuanteil liegt bei ca. 25 %.<br />
Die Mischpellets kosten in der Herstellung ca. 170 € pro t. Je t können 400 l Heizöl substituiert<br />
werden, die derzeit rd. 320 € kosten. Eine Wirtschaftlichkeit kann somit nicht ausgeschlossen werden,<br />
wobei die höheren Investitionskosten in eine Pelletheizung in die Gesamtbetrachtung einbezogen<br />
werden müssen.<br />
Der thermische Einsatz von Grasaufwüchsen oder Mischpellets kann am ehesten in<br />
Großfeuerungsanlagen erwartet werden, da sich die technisch aufwändigen Filtereinrichtungen zur<br />
Verminderung der Emissionen in solchen Anlagen wirtschaftlich einfacher darstellen lassen.<br />
2.6.3 Projektstudie: Biomassepotential auf landwirtschaftlichen Grenzstandorten<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist eine klassische Mittelgebirgsregion mit heterogenen Standorten. Neben<br />
fruchtbaren Bördelandschaften sind landwirtschaftliche Grenzstandorte kennzeichnend.<br />
Grenzstandorte weisen häufig eine geringe Bodenfruchtbarkeit auf, es sind oftmals Höhenstandorte<br />
bzw. Standorte mit starker Hangneigung. Hinzu kommen Flächen in Waldrandlagen, die auf Grund der<br />
Schattenwirkung unterdurchschnittliche Erträge erwarten lassen. Die ackerbauliche Nutzung dieser<br />
beschriebenen Flächen ist oft unwirtschaftlich.<br />
Im Rahmen der Förderphase der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> werden aktuell<br />
landwirtschaftliche Grenzstandorte als mögliche Biomasseanbauflächen untersucht.<br />
Vor diesem Hintergrund sollen<br />
• die Flächenumfänge identifiziert und quantifiziert werden.<br />
• die aktuelle wirtschaftliche Ausgangslage beschrieben werden,<br />
• untersucht werden, wie viel ha für die Nutzung von Biomasseanbau mobilisiert werden können,<br />
• welche Biomasseanbaualternativen sich speziell für Grenzstandorte eignen.<br />
Die Untersuchungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung diesen <strong>REK</strong>s noch nicht abgeschlossen, daher<br />
stehen bisher nur Zwischenergebnisse zur Verfügung:<br />
Rund 23,5 % der Ackerflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> können als benachteiligt eingestuft werden. Dies sind<br />
in der Summe 12.243 ha.<br />
Der Umfang der Mobilisierung dieser Flächen für den Biomasseanbau hängt von folgenden Faktoren<br />
ab: 1. Wettbewerbsfähigkeit der Biomasseanbaualternativen gegenüber klassischen Feldfrüchten,<br />
2. spezielle Standortbedingungen, wie Ertragsleistung, Erosionsgefährdung oder<br />
Wildschadengefährdung und 3. von der inneren und äußeren Verkehrslage.<br />
Es kann erwartet werden, dass je nach Standort 20 % bis 60 % der benachteiligten Flächen für den<br />
Biomasseanbau in Frage kommen.<br />
Weitere Ergebnisse können nach Abschluss der Arbeit erwartet werden.<br />
Ausgehend von dieser Projektstudie müssen die Ergebnisse für eine anschließende Förderphase im<br />
Rahmen der Bioenergieregionen 2.0 intensiver kommuniziert und diskutiert werden. Ein weiterhin<br />
zunehmendes Preisniveau für fossile Energieträger wird zudem zu einem stärkeren Interesse und zu<br />
einer intensiveren Diskussion führen.<br />
9
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
2.6.3 Ungenutzte Potentiale im Wärmemarkt – Wärmekataster im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Während der vergangenen Projektlaufphase der Bioenergieregion arbeitete die Biomasse Energie<br />
Maschinenring GmbH an einem Wärmekataster zur Steigerung des Bioenergieanteils im regionalen<br />
Wärmemarkt (Wärmekataster). In diesem Kataster wurden alle im <strong>Kreis</strong> in Betrieb stehenden<br />
Biomasseanlagen für das Jahr 2011 erfasst. Im Besonderen wurden die Biogasanlagen untersucht<br />
und ihre potentiell zur Verfügung stehende Wärmeenergie ermittelt. Des Weiteren wurden<br />
Befragungen in Städten und Gemeinden der Bioenergieregion durchgeführt um geeignete<br />
Wärmesenken zu ermitteln. Anhand von Beispielen wurden schließlich bestehende Kooperationen<br />
zwischen Wärmeanbietern und Wärmeabnehmern und potentielle Wärmesenken aufgezeigt. Dazu<br />
wurden zehn Machbarkeitsstudien von dem Planungsbüro EMK Rationelle Energie erstellt.<br />
Folgende Ergebnisse konnten aus der Erstellung des Wärmekatasters ermittelt werden:<br />
Die Anzahl der Biogasanlagen ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> seit 2008 von 13 auf 32 gestiegen, 2 weitere<br />
Anlagen sind im Bau. Die thermische Gesamtleistung dieser 32 Anlagen beträgt etwa 93.956.000<br />
kWh/a (entspricht ca. 9 Mio. l HÖÄ) und variiert je nach Biogasanlage zwischen 400.000 und<br />
6.560.000 kWh/a. Der prozentuale Anteil der durchschnittlichen Wärmeverwendung gestaltet sich wie<br />
folgt:<br />
21% Eigenbedarf 37% externe Nutzung 42% ungenutztes Potential<br />
Abbildung 2: Wärmeverwendung an Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet (Durchschnitt).<br />
Im Schnitt werden 37% der gesamten produzierten Wärme aller Biogasanlagen extern verwendet. Die<br />
Schwankung liegt zwischen 10 und 80%. Somit hat jede Biogasanlage zumindest eine externe<br />
Wärmequelle und damit ein Wärmekonzept. Daneben ist ein Anteil von 21% zur Deckung des<br />
Prozesswärmebedarfs der Biogasanlage zu verzeichnen.<br />
Der potentiell noch zu nutzende Anteil der Abwärme beträgt 42%, die Schwankungsbreite liegt<br />
zwischen 10 und 72%.<br />
12 weitere Biomasseanlagen sind im <strong>Kreis</strong> vorhanden. Davon werden 9 mit Pflanzenöl (Raps/Palmöl)<br />
betrieben und 3 mit Holz.<br />
Die Anzahl der mit Pflanzenöl betriebenen Anlagen wird in Zukunft sehr wahrscheinlich nicht steigen.<br />
Dies liegt unter anderem an der Erhöhung der Besteuerung von Biodiesel, der den Betrieb dieser<br />
Anlagen unrentabel macht.<br />
Anhand von Beispielen zur Wärmenutzung wurden bestehende Projekte vorgestellt, die eine effiziente<br />
Kooperation zwischen Wärmeanbietern und Wärmeabnehmern aufzeigen. Dazu gehören die<br />
Kooperationen zwischen den Wärmeanbietern der Biogasanlage Peckelsheim und dem Schulzentrum<br />
Peckelsheim mit Hallenbad und Dreifach-Sporthalle sowie dem Rathaus und rd. 20 Privathaushalte.<br />
Diese Biogasanlage besitzt eine thermische Leistung von etwa 520 kW. Durch den Anschluss der<br />
genannten Einrichtungen über ein 1,5 km langes Fernwärmenetz, kann die Abwärme effizient genutzt<br />
werden. Die Abwärme wird zu etwa 80% genutzt (inkl. Eigenbedarf) und weitere Gebäude werden<br />
wahrscheinlich in den nächsten Jahren an das Netz angeschlossen.<br />
Eine weitere vorbildliche Kooperation ist in Nieheim anzufinden. Während zunächst die Abwärme der<br />
Nieheimer Biogasanlage (ca. 520 kW thermische Leistung) nur zu einem kleinen Teil zur Heizung<br />
eines nahelegenden Hofes genutzt wurde, konnte 2010 mit dem Altenheim St. Nikolaus Hospital ein<br />
weiterer Wärmeabnehmer gefunden werden. Über 100 Senioren werden über ein 1,5 km langes<br />
Fernwärmenetz mit Abwärme versorgt. Somit konnte eine Wärmenutzung von 90% (inkl. Eigenbedarf)<br />
verzeichnet werden.<br />
Aus Befragungen der einzelnen Gemeinden stellte sich heraus, dass bisher das Interesse der<br />
Bevölkerung an der Nutzung von Abwärme aus den Energieträgern Holz und anderer Biomasse sehr<br />
verhalten ist. Bestehende Wissensdefizite beim Umgang und Einsatz der zur Verfügung stehenden<br />
Techniken lassen potentielle Anwender vor der Nutzung von biogener Abwärme zurückschrecken. Der<br />
Endverbraucher ist unsicher und verwendet letztendlich weiterhin fossile Energieträger.<br />
Schlussfolgernd wird festgehalten, dass der Bedarf nach Beratung und Know-how noch sehr hoch ist.<br />
10
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird daher in den nächsten Jahren weiterhin eine<br />
Vielzahl an Informationsveranstaltungen für interessierte Bürger anbieten, mit unabhängigen Beratern<br />
und Spezialisten vernetzen und in Einzelberatungen Wissen vermitteln.<br />
Nach Akquise potentieller Wärmesenken konnten zehn Standorte ermittelt und Machbarkeitsstudien<br />
erstellt werden.<br />
Zu diesen Standorten zählt das Gymnasium Neuenheerse (Bad Driburg). Dort müssen die<br />
Heizzentralen des Gymnasiums mit Sporthalle und des Internats inklusive Wohnungen saniert werden.<br />
Untersucht wurde die Verwendung von Holzbrennstoffen, um somit den jährlichen Gasbezug von etwa<br />
1.035.500 kWh zu großen Teilen durch den regenerativen Energieträger ersetzen zu können. Im<br />
Winter 2011/2012 entschieden sich die Verantwortlichen für eine Holzpelletsanlage mit einer Leistung<br />
von 300 kW.<br />
Das Schloss Gehrden (Brakel) hat einen Wärmebedarf von etwa 700.000 kWh. Bisher standen drei<br />
Heizkessel mit 144,5 kW (Baujahr 1981), 78 kW (Baujahr 1981) und 90 kW (Baujahr 1986) zur<br />
Verfügung. Zunächst wurde darüber nachgedacht einen Teil der Wärme über eine Holzheizung<br />
abzudecken. Nach Bau einer benachbarten Biogasanlage konnte die Liegenschaft mit Koppelwärme<br />
versorgt werden.<br />
Das Energieversorgungskonzept „Energieversorgungskonzept für das Berufskolleg und Schulzentrum<br />
in <strong>Höxter</strong>“ wurde unmittelbar nach der Erstellung teilweise in die Tat umgesetzt. Die Liegenschaften<br />
des Schulzentrums hatten 2010 einen Wärmebedarf von 676.000 kWh (Berufskolleg), 2.331.500kWh<br />
(Schulzentrum). Die Heizungsanlagen des Berufskollegs und des Schulzentrums wurden modernisiert<br />
und mittlerweile beziehen diese Liegenschaften über Holzhackschnitzelanlagen ihre Wärme. 70% des<br />
Wärmebedarfs dieser Gebäude wird über diese Anlagen gedeckt, der restliche Anteil von 30% wird<br />
weiterhin aus fossiler Energie bezogen.<br />
Eine Umstellung von fossilen hin zu regenerativen Energieträgern kann daher nur erreicht werden,<br />
wenn eine ausreichende Beratung vorhanden ist. Die positive Ausstrahlung umgesetzter vorbildlicher<br />
Wärmeprojekte fördert zunehmend die Einsicht, die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu prüfen.<br />
Dies gilt sowohl für Institutionen als auch für Privathaushalte. Die Kommunikation und das Anschieben<br />
solcher Projekte soll für eine kommende Förderphase weiterhin Aufgabengebiet der Bioenergieregion<br />
sein.<br />
11
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
2.6.4 Wertschöpfungsketten<br />
2.6.4.1 Wertschöpfung Biogas<br />
Rohstoffbereitstellung<br />
Ernte /<br />
Logistik<br />
Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />
heimische Landwirtschaft,<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer,<br />
heimische<br />
Landwirtschaft<br />
Bevorratung /<br />
Silieren<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer<br />
heimische<br />
Landwirtschaft<br />
Anlagenbetrieb<br />
Rezeptur,<br />
Dosierung,<br />
Fütterung<br />
begrenzte<br />
Siloflächen:<br />
Sickersaftproblematik<br />
Vergärungsprozess<br />
Anlagenbetreiber, Untersuchungslabore,<br />
Arbeitskreise Landwirtschaftskammer<br />
Gasaufbereitung<br />
Biomethan<br />
Verbrennung<br />
im BHKW<br />
Anlagenbetreiber, BHKW -<br />
Hersteller<br />
bisher nicht praktiziert<br />
Wärme<br />
Gärrest<br />
el. Strom<br />
Anlagenbetreiber, reg. Sanitärhandwerk,<br />
Kommunen, <strong>Kreis</strong>, Industrie, Gewerbe,<br />
Anlagenbetreiber, heimische<br />
Landwirtschaft, regionale<br />
Anlagenbetreiber, Energieversorger<br />
26 % Wertschöpfung im Rohstoff 13 % WS in der Vergärung<br />
Schwachstellen / Engpässe<br />
schwankende<br />
Erntemengen und -<br />
qualitäten,<br />
kaum Gebrauch von<br />
minderwertigen<br />
Rohstoffen (Gras)<br />
saisonale hohes<br />
Verkehrsaufkomm<br />
en<br />
Einschätzung des Wirkungsgrades der<br />
Anlage bzw. des eingesetzten Substrates<br />
schwierig, Begleitung zu<br />
Optimierungsansätzen fehlt in der Praxis<br />
61% Wertschöpfung in der Energieproduktion<br />
mangelnde Gasqualitäten<br />
führen zu verringertem<br />
Wirkungsgrad oder auch<br />
zu Beschädigungen des<br />
Motors<br />
mancherorts kein externer Wärmeabnehmer<br />
vorhanden, Wärmekonzept für Sommermonate<br />
besonders schwierig<br />
unausgeschöpftes Restgaspotential<br />
Vergütung EEG abhängig,<br />
Eigenstromvermarktung für<br />
Verbesserungen<br />
Informationszugang<br />
zu<br />
Alternativsubstraten<br />
insb. Grasnutzung,<br />
best-practice Anlagen<br />
Kompromisse:<br />
Kommunikation<br />
zw.<br />
Anlagenbetreiber,<br />
Lohnunternehmer<br />
und Bevölkerung<br />
konsequente<br />
Sickersaftauffangung<br />
und<br />
-nutzung für den<br />
Vergärungsprozess<br />
externe Qualitätsprüfungen und<br />
Optimierungsansätze zur<br />
Bewirtschaftung der Anlage, Klärung des<br />
Einsatzes von Enzymen<br />
Anreize zur gezielten<br />
Gasaufbereitung<br />
(Wasserabscheidung,<br />
Filterung) schaffen<br />
Anreize für Gasaufbereitung und -<br />
einspeisung schaffen<br />
Feldversuche mit Thermodruckhydrolyse<br />
Aufklärungarbeit Eigenstromvermarktung,<br />
Einbindung Energieversorger<br />
Abbildung 3: Wertschöpfungskette Biogas<br />
12
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Biogasproduktion erfolgt in den 32 Biogasanlagen der Region unabhängig voneinander. Die<br />
Rohstoffbereitstellung und Zulieferung zu der jeweiligen BGA erfolgt von heimischen Landwirten in<br />
bilateralen Absprachen und wird nach wie vor nicht zentral gesteuert. Derzeit wird ausschließlich das<br />
Biogas durch das BHKW an der Anlage verstromt. Das Wärmekataster aus der vergangenen<br />
Förderperiode hat gezeigt, dass trotz dezentraler Lage mittlerweile jede Anlage eine externe<br />
Wärmequelle hat. Neben dem Eigenbedarf können durchschnittlich 37% der produzierten Wärme<br />
extern genutzt werden. Das ungenutzte Wärmepotential der Biogasanlagen liegt bei 42%, was bei der<br />
äußerst geringen Möglichkeiten zur Sommerwärmenutzung ein vergleichsweise hoher Wert ist. Im<br />
Gegensatz zur Situation vor Beginn der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> haben heimische<br />
Biogasanlagenbetreiber die Chance der externen Wärmenutzung für sich erkannt und gute<br />
Vorzeigebeispiele bei der Versorgung von Gewerbebetrieben, kommunalen Liegenschaften oder<br />
Privathäusern erarbeitet. Die gezielte Arbeit zur Verbesserung der KWK – Nutzung über<br />
Machbarkeitsprüfungen im Rahmen des Wärmekatasters, Einzelberatungen mit Betreibern sowie<br />
Veranschaulichung an best-practice Anlagen haben dazu ebenfalls ihren Beitrag geleistet.<br />
Eine Gasaufbereitung besteht noch bei keiner Anlage.<br />
Mit der Novellierung des EEGs 2012 ergeben sich für Neuanlagen höhere Bedingungen, was die<br />
externe Nutzung der entstehenden Wärme angeht. Mindestens 60% der Wärme müssen EEGkonform<br />
genutzt werden, wobei 25% als Eigenwärmeanteil akzeptiert werden. Hier müssen neue<br />
Ideen und Chancen für den potentiellen Anlagenbetreiber kommuniziert werden (s. auch Kap. 5.2).<br />
Über die Gesamtheit des Biogasprozesses treten diverse Engpässe und Einzelproblematiken auf, die<br />
je nach Anlage differenziert betrachtet werden müssen. An dieser Stelle können aus Platzgründen<br />
allerdings nur die aus Sicht der Bioenergieregion schwerwiegendsten aufgenommen werden.<br />
Begleitprojekt zur „Optimierung und Qualifizierung des Anlagenbetriebs von Biogasanlagen“<br />
Das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponietechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe konnte im<br />
Rahmen der vergangenen Projektlaufzeit für die Durchführung des Begleitprojekts „Steigerung der<br />
Effizienz von Biogasanlagen“ gewonnen werden. Das Projekt umfasste drei Projektphasen:<br />
1. Exemplarische Optimierung einzelner Anlagen<br />
2. Optimierung der Substratnutzung<br />
3. Verbesserung der Nutzung von Gärresten<br />
In Phase 1 der exemplarischen Optimierung einzelner Anlagen haben sich vier<br />
Biogasanlagenbetreiber bereit gestellt, ihre Anlage als Pilotanlage für die Untersuchungen der<br />
Hochschule zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Untersuchungen konnten Betriebsdaten<br />
ausgewertet, Input- und Outpuntbilanzierungen vorgenommen, Schwachstellen analysiert und<br />
Vorschläge für Optimierungskonzepte vorgenommen werden.<br />
In der intensiven Diskussion mit den Betreibern konnten die zahlreichen aus den Betriebsdaten<br />
gewonnenen Erkenntnisse verifiziert und mit den Betreibererfahrungen untersetzt werden. Die<br />
angewendeten Methoden zur Bilanzierung der Input- und Outputströme und zur Berechnung der<br />
wahrscheinlichen Biogasausbeute und Stromgewinnung haben sich als zutreffend und für die<br />
Beurteilung der Anlagen als zielführend herausgestellt. Damit stehen ausgezeichnete Instrumente für<br />
die Beratung von Biogasanlagenbetreibern bereit.<br />
Generelle Erkenntnisse aus der Untersuchung werden für weitere Interessierte und<br />
Biogasanlagenbetreiber, die bisher nicht am Prozess beteiligt waren, in einem öffentlichen<br />
Fachgespräch aufbereitet. Dieses Gespräch ist für die Förderlaufzeit der Bioenergieregion 1.0<br />
anberaumt. Im Zuge dieses Gespräches sollen Optimierungsansätze zu möglichen<br />
Effizienzsteigerungen vorgestellt und weitergehende Informationen zugänglich gemacht werden. Mit<br />
dieser Wissensvermittlung erhoffen sich die Beteiligten das Bewusstsein für die gezielte Bewertung<br />
des jeweiligen Anlagenbetriebs zu schaffen.<br />
13
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
2.6.4.2 Wertschöpfung Hackschnitzel (Industrie, Wald, Landschaftspflege)<br />
Material<br />
und Ernte<br />
Zerkleinern<br />
Logistik zum<br />
Sammelplatz<br />
inkl. Bündelung<br />
Siebung<br />
Trocknung +<br />
Einlagerung<br />
Transport<br />
z. Kunden<br />
Wärmeproduktion<br />
Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />
heimische Landwirtschaft,<br />
heimische<br />
Forstwirtschaft,<br />
Kommunen, <strong>Kreis</strong><br />
regionale<br />
Lohnunternehmer<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer,<br />
regionale<br />
Transportunternehmen<br />
Biomassehof<br />
Borlinghausen<br />
Biomassehof<br />
Borlinghausen,<br />
regionale<br />
Biogasanlagenbetreiber<br />
heimische<br />
Landwirtschaft,<br />
regionale Lohnunternehmer<br />
Privathaushalte,<br />
industrielle und<br />
gewerbliche Kunden,<br />
heimisches<br />
Sanitärhandwerk<br />
46% Wertschöpfung im Rohstoff 36% Wertschöpfung in der Veredelung<br />
Schwachstellen / Engpässe<br />
Schnittzeitpunkte<br />
witterungsabhängig,<br />
eingeschränkte<br />
Verfügbarkeit<br />
angepasster Techniken,<br />
Wissensdefizite um<br />
Materialeigenschaften<br />
Schnittzeitpunkte<br />
witterungsabhängig,<br />
eingeschränkte<br />
Verfügbarkeit<br />
angepasster<br />
Techniken,<br />
Wissensdefizite um<br />
Materialeigenschaften<br />
regionale<br />
Transportunternehmen<br />
mit<br />
Straßentechnik<br />
oftmals unbrauchbar<br />
zusätzlicher<br />
Aufwand, der über<br />
das veredelte<br />
Produkt bezahlt<br />
werden muss<br />
passive Trocknung<br />
witterungsabhängig,<br />
Biogaswärme lohnt nur<br />
falls EEG-vergütet,<br />
begrenzter Lagerplatz<br />
unter Dach<br />
18% Wertschöpfung im Handel<br />
Rangiermöglichkeiten<br />
für LKWs beim<br />
Kunden,<br />
klassische<br />
Logistik oftmals<br />
nicht einsetzbar<br />
Wissensdefizite bei<br />
der technischen<br />
Betriebsführung<br />
Verbesserungen<br />
Koordinationsplattform<br />
für<br />
Zusammenspiel der<br />
beteiligten Akteure<br />
Koordinationsplattform<br />
für<br />
Zusammenspiel<br />
der beteiligten<br />
Akteure<br />
Ausweichen auf<br />
landwirtschaftliche<br />
Transportunternehmen<br />
Qualitätsprodukt<br />
mit<br />
gleichbleibenden<br />
Eigenschaften<br />
geteerte Lagerplätze,<br />
Durchlüftung beim<br />
Absieben nutzen,<br />
Sommerpreis anbieten,<br />
um Produkte<br />
außerhalb der<br />
Heizsaison zu<br />
verkaufen<br />
ergänzende<br />
Logistikkonzepte<br />
erarbeiten<br />
Schulungen,<br />
Seminare,<br />
Weiterbildungsangebot<br />
für Anwender<br />
Abbildung 4: Wertschöpfungskette Hackschnitzel<br />
14
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Wertschöpfungskette Hackschnitzel konnte innerhalb der vergangenen Projektlaufzeit um weitere<br />
wichtige Bausteine ausgebaut werden. Insbesondere die Konfektionierung der Produkte zu einem<br />
veredelten Hackschnitzel mit gleichbleibenden Eigenschaften, was die Korngröße,<br />
Fremdstoffbelastung und Wassergehalt angeht, hat sich bewährt. Insbesondere Jahre mit ungünstiger<br />
nasser Witterung während der Ernteperiode erhöhen den Druck qualitativ hochwertige Hackschnitzel<br />
während des gesamten Winters vorhalten zu können. Engpässe zu Beginn der Bioenergieregion, wie<br />
die geringe Nutzung von Landschaftspflegematerial, konnten entspannt werden. Dabei half die<br />
Erarbeitung eines Biomassereststoffkatasters, ein erstes Mengengerüst über ungenutzte Potentiale in<br />
der Landschaftspflege zu erfassen. Entwicklungen bei der Hackertechnik, wie der Einsatz von<br />
Fällgreifern, konnten zudem aufwändige händische Arbeit reduzieren und führten zu einem höheren<br />
Mechanisierungsgrad. Bei der Konfektionierung der Produkte über Siebtechnik am Biomassehof<br />
Borlinghausen konnten Normen für Hackschnitzel festgelegt und eingehalten werden. Diese wurden<br />
insbesondere im Begleitprojekt „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von holzartigen<br />
Biomasserohstoffen“ im Alltagsgeschäft des Biomassehofs eingebracht.<br />
Ziel dieses Projektes war die Umsetzung der Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />
holzartigen Biomasserohstoffen, insbesondere zu diversen Holzhackschnitzelprodukten.<br />
Die auf dem Markt verfügbaren holzartigen Biomasserohstoffe werden in folgende Kategorien<br />
unterteilt. Wald- und Plantagenholz, Industrierestholz, Gebrauchtholz und Holzmischung. Der<br />
Energieträger Holz kann in Form von Scheitholz, Briketts, Pellets oder Holzhackgut genutzt werden.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> werden hauptsächlich Scheitholz und Holzhackschnitzel hergestellt, Briketts und<br />
Pellets werden dagegen lediglich als fertige produzierte Ware zugekauft und in die Produktpalette für<br />
den Endverbraucher aufgenommen.<br />
Die Holzhackschnitzel werden nach der europäischen (Vor)-Norm für feste Biobrennstoffe „CEN/TS<br />
14961-1“ produziert. Nach dieser Norm sind folgende Parameter zu berücksichtigen: Größenklassen,<br />
Wassergehalt, Aschegehalt, Schüttdichte, Stickstoff- und Chlorgehalt und zu erzielender Heizwert.<br />
Generell gilt, dass lagerbeständige Holzhackschnitzel einen Wassergehalt unter 30% besitzen<br />
müssen. Zudem sollte eine homogene Körnergröße mit über 75% Anteil der Hauptfraktion, unter 12%<br />
Feinanteil und weniger als 6% Grobanteil vorliegen. Der Ascheanteil sollte kleiner als 2% sein da ein<br />
großer Ascheanteil zu Betriebsstörungen innerhalb der Heizungsanlage führen kann.<br />
Das Verfahren der Ernte des Rohstoffes variiert im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> je nach Ausgangsmaterial.<br />
Landschaftspflegehölzer werden motormanuell per Motorsäge, oder teilmechanisiert mit einer<br />
Seilwinde und Motorsäge, geerntet. Das Material aus dem Wald wird durch manuelle,<br />
teilmechanisierte oder vollmechanisierte Verfahren (Forstspezialmaschinen wie Harvester) geerntet.<br />
Die Wahl des Verfahrens richtet sich dabei nach der Anbindung des Geländes an Straßen, der<br />
Hangneigung und der Dichte des Biomassebestandes. Das Industrierestholz wird dagegen fertig<br />
zerkleinert und vorgetrocknet zu den Sammelplätzen geliefert. Zerkleinert wird das Material wiederum<br />
mit Hilfe eines Trommelhackers (gröberes Material aus dem Wald) oder mit einem Schredder<br />
(strauchiges Material wie Landschaftspflegeholz). Abschließend kann das Hackgut gesiebt werden.<br />
Nach Erfahrungen des Biomassehofs Borlinghausen eignet sich dafür besonders gut ein Sternsieb.<br />
Dieses Sieb hat den Vorteil, dass das Hackgut in drei verschiedene Fraktionen geteilt wird (Feinkorn,<br />
Mittelkorn und Grob-/Überkorn) und somit eine einheitlichere Korngröße der Chargen erzielt werden<br />
kann.<br />
Neben den bestehenden regionalen Praxiserfahrungen der Konfektionierung von Holzhackschnitzeln<br />
der letzten Jahre, wurde von November 2011 bis Januar 2012 ein Feldversuch zur Untersuchung von<br />
Grüngut holziger Art nach energetischer Verwertung und Konfektionierung durchgeführt. Die<br />
Ergebnisse aus diesen Untersuchungen und die Handlungsempfehlungen für eine kommende<br />
Förderperiode 2012 – 2015 sind in Kapitel 5.1 weiter beschrieben.<br />
15
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
3 Aktuelle SWOT – Analyse<br />
Die zentrale Stärke im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist ein reichhaltiger praktischer Erfahrungsschatz beim Einsatz<br />
von regenerativen Energieträgern, auf den die Bioenergieregion zurückgreifen kann. Der Biomassehof<br />
Borlinghausen wurde und wird als Drehscheibe und Kommunikationsplattform der Bioenergieregion<br />
anerkannt und genutzt.<br />
Der Schulterschluss mit dem örtlichen Maschinenring, der Landwirtschaftskammer NRW, dem<br />
Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Hochschule OWL trägt enorm zu dem verfügbaren<br />
Wissensschatz bei. Durch dieses Netzwerk und der zentralen Koordination über den Biomassehof<br />
Borlinghausen konnte sich die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> bundesweit ein<br />
Alleinstellungsmerkmal erarbeiten.<br />
Die überwiegende Wärmeenergieversorgung von <strong>Kreis</strong>liegenschaften (73%) durch Biomasse übt eine<br />
Vorbildfunktion aus. Innerhalb der <strong>Kreis</strong>verwaltung sind viele Mitarbeiter in ihren Sachbereichen<br />
ebenfalls stark engagiert. Der <strong>Kreis</strong> bekommt regelmäßig Auszeichnungen für seine Projekte, was<br />
zusätzlich nach innen und außen bestätigend wirkt. Diese Überzeugung strahlt auch auf die<br />
Gemeinden aus, die sich nun zunehmend diesem Thema öffnen und eigene Projekte zur Versorgung<br />
einzelner Dörfer oder Liegenschaften verfolgen oder Privatanwender aktiv dabei unterstützen.<br />
Weitere Stärke ist die Bereitschaft der <strong>Kreis</strong>bürger, sich mit dem Einsatz nicht-fossiler Energien<br />
auseinanderzusetzen. Dabei macht der Gedanke, sich eigenständig mit heimischen Energieträgern<br />
versorgen zu können, einen gewissen Reiz aus. Eine Umsetzung von Investitionen ist allerdings in<br />
erster Linie von der Wirtschaftlichkeit des Projektes abhängig. Eine große Hilfe und Stärke ist hierbei<br />
das vorhandene Wissen zu transferieren, um das Engagement für die Nutzung regenerativer Energien<br />
weiterhin zu fördern und zu unterstützen.<br />
Für den Biomassehof haben diese Projekte dazu beigetragen, sich als Brennstoffbereitsteller und<br />
sogar als Energiedienstleister fortzuentwickeln (Chance).<br />
Die technisch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind überdurchschnittlich gut (Stärke): Es<br />
bestehen nach wie vor Biomassereserven in Forst, Landschaft und Landwirtschaft (Chance). Größtes<br />
ungenutztes Biomassepotential ist nach wie vor das Stroh, Grünlandaufwuchs (s. Kap. 2.6), das<br />
Waldenergieholz und Holz aus der Waldrandnutzung. Die Lieferketten sind hinreichend mit<br />
heimischen Unternehmen besetzt (außer Pellets bis dato). In der stellenweise unzureichenden<br />
Qualifikation heimischer Betriebe hinsichtlich Installation, Betrieb und Wartung der Bioenergieanlagen<br />
besteht das Risiko, dass schlecht laufende Pilotanlagen zu allgemeinen Vorbehalten gegenüber der<br />
gesamten Technik entstehen oder heimische Betriebe nicht im gewünschten Maße bei der Investition<br />
oder Auftragsvergabe berücksichtigt werden.<br />
Die zentrale Schwäche hinsichtlich der regionalen Partnerschaft besteht darin, dass die einzelnen<br />
durchaus interessierten und engagierten Akteure (vom Banker bis zum Landwirt, vom Handwerker bis<br />
zum Förster) ungeübt sind in der intersektoralen Zusammenarbeit auf konzeptioneller Grundlage. Hier<br />
bietet eine systematische Koordination im Netzwerk noch Chancen auf vielerlei Synergien. Besonders<br />
die Hochschule OWL wird als Stärke für den notwendigen Wissenstransfer bewertet, um<br />
anspruchsvolle technische, ökonomische und ökologische Herausforderungen innovativ zu meistern.<br />
16
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Stärken<br />
• Biomassehof Borlinghausen als Zentrum für Wissen und<br />
Erfahrungen im Bereich regenerativer Energien<br />
• Biomassehof Borlinghausen als<br />
Kommunikationsplattform und Sitz der Bioenergieregion<br />
Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> akzeptiert und nachgefragt:<br />
Alleinstellungsmerkmal<br />
• Langjährige Erfahrung bei <strong>Kreis</strong>verwaltung mit Einsatz<br />
von EE, insbes. Holzwärme<br />
• Ländliche Struktur bietet gute Ausgangslage und<br />
ungenutzte Potentiale<br />
• NaWaRo als Grundlage, Anbau in Fruchtfolgen<br />
• Lagermöglichkeiten sind vorhanden<br />
• Große Altgebäudeeinheiten und hohe Eigenheimrate<br />
bieten vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz<br />
regenerativer Heizenergien<br />
• Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für Wärmenutzung<br />
• Bereitschaft und Interesse der Bürger selbst in EE zu<br />
investieren und zu profitieren<br />
• Funktionierende Gewässerkooperation<br />
• Alternative Verwertung der Grünlandbiomasse möglich,<br />
energetische Ansätze ausgearbeitet<br />
• Gutes Know-How und Beratung im Genehmigungsmanagement<br />
der Behörden<br />
• Hochschule vor Ort für Forschung: mittlerweile starker<br />
Projektpartner in der Bioenergieregion<br />
• Strohlogistikkette aufgebaut?<br />
• Biogassubstrat findet gute Akzeptanz bei den Landwirten<br />
• Zahlreiche Initiativen und Projekte, mit dem Ziel der<br />
Nutzung nachwachsender Rohstoffe<br />
• Für Bioabfälle existiert seit 1996 ein geschlossener<br />
Wertstoffkreislauf<br />
• Scheitholzmarkt funktioniert<br />
• Landschaftspflegeholz als Potenzial bekannt<br />
• Konkurrenzfähige Energieholzpreise<br />
• Privatwald gut in Forstbetriebsgemeinschaften<br />
organisiert<br />
• Markt für Scheitholz u. Hackschnitzel steht<br />
• reg. Lohnunternehmer erkennen die Chance zur<br />
Produktion von regnerativen Energieträgern und bieten<br />
entsprechende Techniken<br />
• Bioenergieregion wird als unabhängige Plattform,<br />
insbesondere im Konfliktmanagement, wahrgenommen<br />
Schwächen<br />
• Probleme bei der Finanzierung von Wärmenetzen<br />
• Dezentrale Lage der Anlagen -> Wärmenutzung noch<br />
ausbaufähig<br />
• Dünnes Gasnetz -> Einspeisung nicht immer möglich und<br />
rentabel<br />
• Keine regionale Pelletproduktion<br />
• Wissensdefizite bzgl. der Möglichkeiten und Eignung<br />
erneuerbarer Energien<br />
• Wissensdefizite über den Mehrwert EE persönlich und für<br />
die Region (reg. Wertschöpfung)<br />
• mangelndes Vertrauen und Ängste beim Umgang mit<br />
nicht fossilen Energieträgern<br />
• Wenig Investoren für Großprojekte<br />
• Nahwärme – Problem: schwankender Jahresbedarf an<br />
Wärme, Sommerwärmenutzung fehlt (be-nötigt werden<br />
große Abnehmer wie Kühlhäuser, Gebäude zur<br />
Klimatisierung, Krankenhäuser, Altenheime…)<br />
• Überlastung der Wirtschaftswege im BM Bereich<br />
• Wildschadenproblematik beim Anbau von<br />
Energiepflanzen<br />
• insgesamt schlechtes Image von Energiepflanzen, was<br />
ihre Auswirkungen auf Landschaftsästhetik und<br />
Artenvielfalt angeht<br />
• mangelndes Qualifizierungs- und Spezialisierungsangebot<br />
für Handwerker<br />
• mangelnde Bereitschaft sich auf wartungsintensivere<br />
Heizanlagen einzulassen<br />
• schrumpfende Region, Abwanderung, rückläufige<br />
Geburtenraten<br />
• Biogaseinspeisung für Kleinanlagen unwirtschaftlich: EEG<br />
2012 schafft für Bestandsanlagen noch keine Klarheit<br />
• Mischpelletzulassung nicht möglich<br />
• Engagement Stroh- und Grünlandnutzung energetisch zu<br />
nutzen ist kaum vorhanden<br />
Risiken<br />
• Konkurrenz zwischen landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen und gewerblichen Großanlagen<br />
• Abhängigkeit des Anbaus regenerativer Energieträger<br />
von schwankenden Preisen<br />
• Mögliche Interessenskonflikte mit den Zielen des Naturund<br />
Landschaftsschutzes<br />
• Rohstoffkonkurrenz durch kreisangrenzende Regionen<br />
• Wärmenetze möglicherweise zu lang (zu<br />
teuer/ineffektiv)<br />
• neue Konfliktfelder bei weiterem Ausbau regenerativer<br />
Energien, insb. beim Anbau<br />
•<br />
Chancen<br />
• Konzentrierte Aktionen um gemeinsame Wärmenetze zu<br />
planen<br />
• Ausbau von Einkommensalternativen für Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
• Erschließung von hohem, bisher nicht genutztem BM-<br />
Potenzial<br />
• Aufbau eines Qualitäts- und Anlagenmanagements für BM-<br />
Anlagen<br />
• Erhöhung der Versorgung mit regenerativen<br />
Energieträgern und damit Verbesserung des<br />
Klimaschutzes<br />
• Symbiose mit Klimaschutzbemühungen des <strong>Kreis</strong>es und<br />
Städte<br />
• Große Nachfrage nach Hackschnitzeln<br />
• Zusätzliche Holzpotentiale in den Waldrändern<br />
• Landesweite Reserven<br />
• Stromproduktion trägt dazu bei, dass sich Nahwärme<br />
rentiert<br />
• Ungenutzte Privatwälder – Chance für eigene<br />
Hackschnitzelheizungen der Besitzer<br />
• Heizen mit Holz wird komfortabler, sauberer und<br />
automatisierter<br />
• Holzenergie ist unabhängig von Witterung<br />
• Verbraucher wollen unabhängig vom Öl sein und sich<br />
teilweise selbst mit Energien versorgen<br />
• rechtzeitige Lösung von Konfliktpotentialen beim Umgang<br />
mit EE<br />
• zusätzliche Einnahmequellen für Handwerk, Banken und<br />
weitere regionale Akteure generierbar<br />
17
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
4 Ziele der Region zum Ausbau und effizienten Nutzung der Bioenergie – Ziele und neue<br />
Inhalte für Folgeprojekte<br />
„Wir locken unsere Bioenergie aus der Reserve!“ - Auch für eine neue Förderperiode wird weiterhin<br />
am Langzeitziel einer regionalen Energieautarkie gearbeitet. Dies gelingt nur unter Nutzung aller<br />
erneuerbaren Energien und besonders unter Ausschöpfung von Energieeinsparmaßnahmen vor Ort.<br />
Denn „Reserven“ schlummern nicht nur unter Biomasserohstoffen, sondern insbesondere in der<br />
ungebrauchten Energie. Der Handlungsbedarf, Energie effizient und bewusst einzusetzen, sollte nicht<br />
nur in Zeiten hoher Rohstoffkosten gegeben sein, sondern stetiges Engagement aller beteiligten<br />
Akteure sein. Dabei baut die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ihre Vorbildfunktion weiter aus,<br />
um flächendeckend ungenutzte Biomassepotentiale zu akquirieren und unter Einbeziehung des<br />
Bioenergienetzwerks zusätzlich regionale Wertschöpfung zu generieren.<br />
4.1 Ziele für den technisch - investiven Ausbau der Bioenergie, Effizienz, Nachhaltigkeit,<br />
regionale Wertschöpfung<br />
4.1.1 Leitlinie bis 2020<br />
„Aus der Region für die Region“- Steigerung des Bioenergie-Anteils im regionalen Wärmemarkt von<br />
derzeit 20% auf 40%, gleichzeitig Substitution importierter Energie.<br />
Diese Leitlinie begleitete bereits das vorangegangene <strong>REK</strong>. Die Strategie zur Erreichung dieses<br />
Langzeitziels setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:<br />
Biomassereserven mobilisieren<br />
Effizienzsteigerung aller Bioenergienutzungen<br />
Wärmemarktanteile steigern<br />
Entlang dieser Strategie war es möglich den Bioenergie-Anteil im regionalen Wärmemarkt stetig<br />
auszubauen. Folgende Tabellen zeigen den Zuwachs an Biomasseheizanlagen 2008 – 2011.<br />
Tabelle 8: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2008 13<br />
Leistung (kW)<br />
offene Kamine,<br />
Stückholz-<br />
Pelletfeuer-<br />
Spänefeuer-<br />
Hackschnitzel-<br />
Anzahl Kamin-, Kachelöfen feuerstätten stätten stätten feuerstätten<br />
< 15 242 89 2<br />
15 - 50 16060 1146 42 2 18<br />
51 - 150 22 2 10 9<br />
151 - 500 19 7 4<br />
501 - 1000 1 3 3 7<br />
Gesamt 16060 1410 134 34 39 116 4 11<br />
Wärmeleistung (kW)<br />
160.600<br />
41.392 3.029 9.506 6.036<br />
HaFö-<br />
Anlagen<br />
Biomasseanlagen<br />
8.260 11.100<br />
KWK Nutzung<br />
Biogas<br />
Jahresstunden (h) 300 2000 2000 2000 2000 2500 2500 8200<br />
Wärmemenge p.a. (kWh) 48.180.000 82.784.000 6.057.000 19.012.000 12.071.000 20.650.000 27.750.000 46.043.000 262.547.000<br />
5.615<br />
Gesamt<br />
245.537<br />
Bereits 2008 konnte eine Gesamtwärmeleistung für Privathaushalte, Industrie und Gewerbe von<br />
262.547 MWh generiert werden, was einem Marktanteil von ca. 20% entsprach.<br />
Tabelle 9: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2010 14<br />
Leistung (kW)<br />
Stückholz-<br />
Pelletfeuer-<br />
Spänefeuer-<br />
HaFö-<br />
Anlagen<br />
Biomasseanlagen<br />
Anzahl Kamin-, Kachelöfen feuerstätten stätten stätten feuerstätten<br />
< 15 700 280 0<br />
15 - 50 19000 1450 180 2 25<br />
51 - 150 12 20 15 20<br />
151 - 500 5 20 8 16<br />
501 - 1000 0 3 3 16<br />
Gesamt 19000 2162 485 40 56 116 4 32<br />
Wärmeleistung (kW)<br />
offene Kamine,<br />
190.000<br />
Hackschnitzel-<br />
53.931 11.728 10.334 7.678 8.260<br />
Jahresstunden (h) 300 2000 2000 2000 2000 2500 2500 8200<br />
Wärmemenge p.a. (kWh) 57.000.000 107.862.000 23.455.000 20.668.000 15.356.000 20.650.000 27.750.000 117.637.200 390.378.200<br />
11.100<br />
KWK Nutzung<br />
Biogas<br />
Gesamt<br />
14.346 307.377<br />
Tabelle 10 und 11 machen den Zubau des Bioenergie-Anteils im Wärmemarkt von 2008 – 2011<br />
deutlich. Dieser konnte auf 390.378 MWh gesteigert werden. Geht man von einer nur marginalen<br />
13 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger <strong>Höxter</strong> Warburg 2008<br />
14 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger <strong>Höxter</strong> Warburg 2011<br />
18
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Änderung des Wärmebedarfs im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aus, so konnte 2011 bereits knapp 30% des<br />
Wärmemarktes durch Biomasseanlagen generiert werden. Hinzu kommen noch erneuerbare<br />
Wärmequellen, wie Geo- und Solarthermie, die an dieser Stelle nicht berücksichtigt wurden.<br />
Es lässt sich also festhalten, dass die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mittlerweile ihr<br />
Halbzeitziel beim Ausbau des Wärmemarktanteils erreicht hat.<br />
Mit Blick auf eine zukünftige Förderperiode steht der mittelfristige Ausbau des Wärmemarktes auf 40%<br />
Bioenergie-Anteil weiterhin im Vordergrund der Bemühungen. Im Folgenden werden die für die<br />
Förderperiode 2012 – 2015 konkreten Zielsetzungen vorgestellt.<br />
4.1.2 Konkrete Ziele bis 2015 (Tabelle über zugehörige Maßnahmen und Meilensteine im<br />
Anhang)<br />
Zentrales Ziel der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist der Ausbau der regionalen<br />
Wertschöpfung. Dieses Ziel ist eng verknüpft mit allen weiteren Zielen, die sich die Bioenergieregion<br />
für eine Fortsetzung der Förderung vorgenommen hat. Denn die Erhöhung des Biomasseeinsatzes,<br />
der Ausbau von Energieanlagen auf Biomassebasis sowie die Vermeidung von Energieverbrauch<br />
reduziert den Ausstoß von CO 2 , erhöht die Unternehmensgewinne und Steuerabgaben, schafft<br />
Arbeitsplätze, erhöht die Kaufkraft vor Ort und steigert somit die regionale Wertschöpfung.<br />
Mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner steht der Bioenergieregion erstmals ein Tool zur<br />
Verfügung, mit dem der Ausbau erneuerbarer Energien flächendeckend bewertet und seine regionale<br />
Wertschöpfung ermittelt werden kann. Die neuen Zielsetzungen der Bioenergieregion 2.0 verfolgen<br />
konsequent den Ansatz zur Stärkung des Wirtschaftssektors <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aber auch zur Sicherung<br />
des Lebensstandards in der Region.<br />
1. Einsatz von Biomassen zur Energieproduktion um 10% steigern – Strukturen schaffen<br />
Die Ausarbeitung des Biomassereststoffkatasters hat große ungenutzte Biomassepotentiale im<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet aufgezeigt. Es hat sich allerdings auch herausgestellt, dass zusätzliche Quellen aus<br />
Waldenergieholz und Landschaftspflegematerial im <strong>Kreis</strong>gebiet nahezu erschöpft sind. Unbeachtete<br />
Potentiale bestehen weiterhin im landwirtschaftlichen Sektor. Hier bieten sich der Einsatz von Stroh<br />
zur thermischen Nutzung sowie Grünlandaufwuchs, Wirtschaftsdünger und der Zwischenfruchtanbau<br />
für die Vergärung an. Ungeahntes Potential entsteht auch bei Grünabfällen holziger Art aus<br />
Privatgärten und ähnlichen Flächen. Eine wirtschaftliche Nutzbarkeit dieser Stoffe hängt insbesondere<br />
von der Entwicklung des Ölpreises ab. Vorbereitend dazu setzt sich die Bioenergieregion für den<br />
nötigen Aufbau von angepassten Strukturen ein, die unterstützend zur Werbung, Veredelung und<br />
energetische Umwandlung solcher Biomassen wirken.<br />
2. Reduzierung des Endenergieverbrauchs um 20%<br />
Langfristige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und selbstständige Energieversorgung kann<br />
nur mit gleichzeitiger Vermeidung von Energieverbrauch erreicht werden. Enormes Einsparpotential<br />
liegt bei der Reduzierung von Wärmeenergie. Mangelnder Wärmeschutz im Gebäudebestand sowie<br />
fehlendes Wissen beim energieeffizienten Heizen und Lüften führen zu überflüssigem<br />
Energieverbrauch, der sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel belastet. Die Bioenergieregion<br />
Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wirbt daher für einen bewussten Umgang mit Energie und der Schonung von<br />
regionalen wie überregionalen Ressourcen.<br />
3. Ausdehnung der Wärmenutzung auf 40% Wärmemarktanteil<br />
Unerschlossene Wärmesenken, oftmals auch in dezentralen Lagen, verlangen innovative<br />
Wärmekonzepte, gezielte Wissensvermittlung und eine zielführende Vernetzung der beteiligten<br />
Akteure. Die Bioenergieregion wird ihre Rolle als unabhängiger Partner und Netzwerker ausbauen<br />
und regionale Bemühungen zur eigenständigen Wärmeversorgung mit regenerativen Energieträgern<br />
mit Nachdruck vorantreiben.<br />
19
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
4.2 Ziele für den Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen im Rahmen der<br />
Wettbewerbsförderung<br />
Verstetigung des Biomassekompetenzzentrums in und außerhalb der Region<br />
Während der Projektphase der Bioenergieregion 1.0 konnte sich der Biomassehof Borlinghausen als<br />
Kommunikationszentrum im <strong>Kreis</strong> aber auch darüber hinaus behaupten. Der Biomassehof hat sich als<br />
Alleinstellungsmerkmal der Bioenergieregion etabliert und verbindet den Wissenszugang mit der<br />
Vernetzung der beteiligten Personengruppen. In einer weiteren Projektlaufzeit nutzt das<br />
Kompetenzzentrum seine Möglichkeiten, sich zukünftig im Bereich die Bioenergienutzung zu festigen<br />
und auch im Anschluss zur Förderung eigenständig weiterbestehen und –agieren zu können.<br />
Im Rahmen der konkreten Zusammenarbeit mit der Zwillingsregion Warendorf gewinnt die<br />
Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> einen kompetenten Partner. Sie kann somit weiteres Wissen<br />
bündeln und gezielt transferieren. Die Partnerschaft ermöglicht eine intensivere überregionale<br />
Wahrnehmung und größere Streuung der Vorbildfunktion.<br />
Erweiterung der Partnerstruktur<br />
Das Netzwerk der Bioenergieregion lebt von seinen engagierten Partnern. Eine gewinnbringende und<br />
Sektor übergreifende Zusammenarbeit gelingt mit der Einbindung einer starken Unternehmensebene<br />
und wichtiger Organisationen. Der Förderverein stellt dazu die nötige Kommunikationsplattform solche<br />
Stakeholder am Prozess teilhaben zu lassen und ihn mit Eigeninitiative zu selbst mitzugestalten.<br />
Wissenszugang ausbauen<br />
Der erstmalige Wissenszugang zum Einsatz regenerativer Energien wird dem Verbraucher erschwert<br />
durch die Schwemme von am Markt verfügbaren Informationen. Die Bioenergieregion konnte während<br />
der vergangenen Projektlaufzeit den Zugang zu unabhängiger Initialberatung ermöglichen. Dieser<br />
Anforderung wird auch in Zukunft gerecht geworden und über weitere Bevölkerungsgruppen und<br />
Altersklassen ausgedehnt.<br />
Konfliktmanagement<br />
Der regionale Ausbau erneuerbarer Energien führt auf den unterschiedlichsten Ebenen zu<br />
Veränderungen. Veränderungen, die sich auch negativ auf das Umfeld von Bevölkerungsgruppen<br />
auswirken kann. Ein gesunder Einsatz erneuerbarer Energieträger fußt auf einer breiten Zustimmung<br />
in der Region. Gemeinsame Kommunikation der unterschiedlichen Parteien hilft dabei Ängste<br />
abzubauen und aufkeimende Konflikte lösen zu können. Hier hat die Bioenergieregion Kulturland<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ein wichtiges Aufgabengebiet erkannt, welches in Zukunft weiter ausgebaut werden soll.<br />
5 Strategie zur Zielerreichung – neue Inhalte für Folgeprojekte<br />
5.1 Strategie zur Steigerung der Wertschöpfung<br />
Steigerung der regionalen Wertschöpfung aus regenerativen Energien 2008 – 2011<br />
Während der vergangen Projektlaufzeit konnte die regionale Wertschöpfung beträchtlich erhöht<br />
werden. Dies kann sowohl Anhand des Zubaus neuer Energieanlagen als auch an der Erhöhung des<br />
Biomasseaufkommens aufgezeigt werden.<br />
Im Folgenden wird die Entwicklung des jährlichen Zuwachses regionaler Wertschöpfung von 2008 –<br />
2011 aufgezeigt. Hierbei wird sich auf die regenerativen Energien beschränkt, die im Fokus der<br />
Bemühungen der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> stehen.<br />
Hierzu gehört der Zubau an Biomasse- und Biogasanlagen sowie die Erhöhung des<br />
Biomasseaufkommens im Bereich der Holzenergieträger insbesondere Hackschnitzel.<br />
<strong>Zum</strong> Start der Arbeit der Bioenergieregion waren 12 Biogasanlagen im Betrieb mit einer elektrischen<br />
Leistung von 5242 kW. Diese Zahl erhöhte sich auf 32 Anlagen mit einer Leistung von 13.423 kW<br />
elektrisch bis zum Jahr 2011. Der Zubau von 20 Anlagen und die Auswirkungen auf die regionale<br />
Wertschöpfung sind in folgender Tabelle abgebildet.<br />
20
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Tabelle 10: Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 15<br />
Jahr<br />
Einkommen<br />
Unternehmensgewinne<br />
Steuern an die<br />
Kommune<br />
Summe<br />
maximale<br />
Wertschöpfung<br />
Beschäftigungseffekte<br />
(Vollzeitarbeitsplätze)<br />
Vermiedene<br />
Treibhausgaseffekte<br />
(CO2-Äquivalent)<br />
2008 149.210 1.244.843 222.957 1.617.010 1.998.396 5,9 20.357<br />
2011 372.046 2.924.017 523.794 3.819.858 5.063.750 14,7 52.127<br />
Wie aus Tabelle 10 ersichtlich wird, konnte die regionale Wertschöpfung allein im Bereich Biogas<br />
während der vergangenen Projektlaufphase um 2,2 auf rd. 3,8 Mio. € p.a. erhöht werden; dieser Wert<br />
entsprich 75,4% der mit diesen Anlagen max. möglichen Wertschöpfung.<br />
Sicherlich kann nicht jede neu gebaute Biogasanlage als direkter Projekterfolg der Bioenergieregion<br />
gewertet werden. Doch lässt sich eine Unterstützung der regionalen Biogasbranche aufzeigen, die<br />
grob in die Bereiche Beratung, Effizienzsteigerung und Akzeptanzsteigerung untergliedert werden<br />
kann. Im Rahmen von Infoabenden und Tagesseminaren wurden Alternativen zu Energiepflanzen<br />
diskutiert und die Hochschule OWL konnte mit ihrem Begleitprojekt vier Pilotanlagen in ihrem<br />
Anlagenbetrieb und Substrateinsatz optimieren. Konkrete Handlungsempfehlungen wurden bereits<br />
während der Projektlaufphase umgesetzt. Dazu gehörten beispielsweise eine angepasste Zufuhr<br />
jeweilig zur Verfügung stehender Substrate, Ausbau von Lagerstätten zur Erhöhung von<br />
Restgasausbeuten oder der Wechsel bestehender Motoren zur Steigerung des elektrischen<br />
Wirkungsgrades. Diese Erfahrungen und Ergebnisse sollen nun auch weiteren Anlagenbetreibern des<br />
<strong>Kreis</strong>es zur Verfügung gestellt werden.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen zum Mehrwert von Biogasanlagen (Tag der offenen Biogasanlage,<br />
Tagung „Biomasse vs. Kulturlandschaft?“ etc.) halfen dabei, Wissenslücken um den Mehrwert von<br />
Biogasanlagen zu schließen und die Kommunikation zwischen Anlagenbetreibern, Wissenschaft und<br />
Privatpersonen des <strong>Kreis</strong>es zu ermöglichen.<br />
Zusätzliche Steigerung der regionalen Wertschöpfung konnte durch Erhöhung des Einsatzes von<br />
Biomassen erreicht werden. Bei der Steigerung des Biomasseaufkommens wurde insbesondere die<br />
Produktion von Holzhackschnitzeln untersucht. Die Herkunft der Materialien reicht vom Forstbereich<br />
über Landschaftspflegeholz, Grüngutsammlung, Industrieholz bis hin zu Kurzumtriebsplantagen. Zur<br />
Vereinfachung und besseren Vergleichbarkeit wurde die gesamt produzierte Menge in Tonne atro<br />
(absolut trocken) umgerechnet. Lagen die produzierte Menge an Hackschnitzel 2008 noch bei ca.<br />
16.000 t atro, stieg die Menge bis Anfang 2011 um gut 62,5% auf 26.000 t atro. 16<br />
Tabelle 11: Hackschnitzelproduktion (vollmechanisiert) im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale<br />
Wertschöpfung 17<br />
Jahr<br />
Einkommen Unternehmensgewinne<br />
Steuern an die<br />
Kommune<br />
Summe<br />
maximale Beschäftigungseffekte<br />
Wertschöpfung (Vollzeitarbeitsplätze)<br />
Vermiedene<br />
Treibhausgaseffekte<br />
(CO2-Äquivalent)<br />
2008 169.891 213.120 16.917 399.927 421.098 8,8 0<br />
2011 277.251 346.313 27.595 651.157 682.911 14,4 0<br />
Im Ausgangsjahr der Bioenergieregion konnte der Region eine Wertschöpfung von knapp 400.000 €<br />
p.a. generiert werden. Diese stieg mit Steigerung des Biomasseaufkommens auf 651.157 € p.a.<br />
Eine Steigerung des Biomasseaufkommens war durch Optimierungsansätze von Logistik und<br />
Aufarbeitung zu qualitativ hochwertigen Brennstoffen und auf der anderen Seite durch eine erhöhte<br />
Nachfrage nach diesen Energieträgern möglich. Dies belegen der Ausbau des Wärmemarktes durch<br />
regenerative Energien und der Zubau von Biomasseheizanlagen auf Basis von Scheitholz, Pellets und<br />
Hackschnitzeln.<br />
Der Zubau seit dem Beginn der Bioenergieregion (siehe Kap. 4.1.1) substituiert allein fossile<br />
Energieträger in Höhe von ca. 16 Mio. Liter Heizöl und führte seinerseits zu weiteren Steigerungen<br />
regionaler Wertschöpfung.<br />
15 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE Feb. 2012<br />
16 Befragungen beteiligter Unternehmen im <strong>Kreis</strong>gebiet: Biomassehof Borlinghausen, Tobias Kemper Hackertechnik Brakel,<br />
Wolfgang Ewen, Hackertechnik Brakel – Schmechten, Gebr. Endemann Forst- u. Lohnunternehmen Nieheim-Himmighausen,<br />
Christian Mikus Lohnunternehmer Brakel – Gehrden, Marius Köllinger Holzrücken und Landschaftspflege Bad Driburg<br />
17 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE Feb. 2012 mit Umrechnung von t atro auf Frischmasse<br />
21
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Tabelle 12: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2008 18<br />
2008 Einkommen Unternehmens- Steuern an die<br />
gewinne Kommune<br />
Summe<br />
maximale<br />
Wertschöpfung<br />
Beschäftigungseffekte<br />
(Vollzeitarbeitsplätze)<br />
Vermiedene<br />
Treibhausgaseffekte<br />
(CO2-Äquivalent)<br />
Scheitholzheizungen 75.367 33.896 8.707 117.971 120.442 2,9 21.720<br />
Holzpelletheizungen 9.605 4.325 1.110 15.040 17.262 0,4 1.589<br />
Hackschnitzelheizungen 54.735 24.617 6.324 85.676 100.466 2 12.480<br />
Hackschnitzel-Heizwerke 139.752 10.805 7.931 158.488 198.110 4,6 18.119<br />
Summe 279.459 73.643 24.072 377.175 436.280 10 53.908<br />
Tabelle 13: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2011 19<br />
2011 Einkommen Unternehmensgewinne<br />
Steuern an die<br />
Kommune<br />
Summe<br />
maximale<br />
Wertschöpfung<br />
Beschäftigungseffekte Vermiedene<br />
(Vollzeitarbeitsplätze) Treibhausgaseffekte<br />
(CO2-Äquivalent)<br />
Scheitholzheizungen 98.224 44.177 11.348 153.749 156.969 3,8 28.307<br />
Holzpelletheizungen 39.965 17.993 4.617 62.576 66.882 1,6 6.156<br />
Hackschnitzelheizungen 65.702 29.549 7.591 102.842 111.013 3 13.790<br />
Hackschnitzel-Heizwerke 139.752 10.805 7.931 158.488 198.110 4,6 18.119<br />
Summe 343.643 102.524 31.487 477.655 532.974 13 66.372<br />
Die Entwicklung während der vergangenen Projektlaufzeit zeigt, dass der Zubau von<br />
Biomasseheizanlagen zu einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung von ca. 26% auf 477.655 €<br />
geführt hat. Die Nachfrage nach nicht fossilen Brennstoffen steigt mit zunehmendem Preisniveau für<br />
Heizöl und Erdgas stetig an. Für das örtliche Sanitärhandwerk ergibt sich die Chance von dieser<br />
Entwicklung zu profitieren und neue Einkommensmöglichkeiten zu generieren.<br />
Dieser Weg soll in einer kommenden Förderperiode der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
weiter ausgebaut werden. Dazu werden in den folgenden Abschnitten neue Projektideen und<br />
Strategien vorgestellt.<br />
5.1.1 Leitprojekt 1: Projektierung eines Biomasseheizkraftwerkes für die<br />
Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> betreibt in Beverungen-Wehrden eine Abfallentsorgungsanlage, als öffentlichrechtlicher<br />
Entsorgungsträger. Das in den 4 Schüttphasen der Siedlungsabfalldeponie anfallende<br />
Sickerwasser wird auf dem Gelände in der betriebseigenen Sickerwasserkläranlage gereinigt. In einer<br />
3 stufigen Umkehrosmose wird 90% des Sickerwassers gereinigt. Die restlichen 10% (10fach<br />
aufkonzentriertes Sickerwasser) werden anschließend über einen Dünnschichtverdampfer in feste<br />
(rieselfähiger Abdampfrückstand) und flüssige Bestandteile getrennt. Für das thermische<br />
Trocknungsverfahren wird Wärme bzw. Heißdampf benötigt, der in der Vergangenheit aus dem<br />
abgesaugten Deponiegas der Deponiefläche hergestellt wurde. Da die Qualität und Quantität des<br />
Energieträgers Deponiegas aufgrund der fortschreitenden Abbauprozesse im Deponiekörper<br />
rückläufig sind, wird seit Anfang 2011 auch Heizöl EL eingesetzt. Die gestiegenen Heizölpreise haben<br />
zur Folge, dass die Betriebskosten der Anlage stark gestiegen sind. Deponiegas, relativ<br />
emissionsneutral, muss durch Heizöl EL, hohe CO 2 -Emissionen substituiert werden.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> fallen jährlich 2.000 bis 3.000 Tonnen Ast- und Strauchwerk aus privaten Haushalten<br />
an, die in Zukunft eventuell energetisch genutzt werden sollen. Mit den hochwertig aufbereiteten<br />
Grünabfällen holziger Art, welche auf 10 Sammelplätzen des <strong>Kreis</strong>gebietes angenommen und<br />
anschließend zur Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden transportiert werden, könnte der<br />
erforderliche Wärmebedarf der Sickerwasserkläranlage gedeckt werden. Fossile Brennstoffe würden<br />
im Sinne des Klimaschutzes eingespart, wenn es wirtschaftlich darstellbar ist. Gleichzeitig verbleibt die<br />
Wertschöpfung in der Region und der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> macht sich zunehmend unabhängig von den<br />
weltweiten Energiemärkten.<br />
18 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE März 2012<br />
19 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE März 2012<br />
22
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Im Rahmen dieses Leitprojektes soll daher zuerst eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung<br />
einer Biomasseheizanlage unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten erstellt werden. In<br />
der Konzeptstudie sollen folgende Punkte dargestellt werden:<br />
• Der Wärme- und Jahreslastgang der o.g. Liegenschaft aus Simulationsrechnungen<br />
• Eine Konzeptskizze einer Holzheizung<br />
• Der notwendige Investitionsbedarf für die Umsetzung des Konzeptes<br />
• Bedarf, Beschaffung und Kosten für Holz<br />
• Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung auf Basis der VDI-Richtlinie 2067<br />
Nach positiver Prüfung können dann Haushaltsmittel beantragt werden, um ein Biomasseheizwerk auf<br />
der Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden zu planen und zu bauen.<br />
Darüber hinaus soll in einer weiteren Machbarkeitsstudie untersucht werden, ob auf die Oberfläche<br />
der stillgelegten Deponieböschungsflächen für den Zeitraum der Setzungen und Sackungen (ca. 10<br />
Jahre) schnellwachsende Gehölze (KUP) zur Energiegewinnung gepflanzt und geerntet werden<br />
können. Stillgelegte Deponieabschnitte können heute in der Regel gem. Deponieverordnung nicht<br />
genutzt, sondern nur landschaftlich gepflegt werden, ehe auf der Fläche eine endgültige<br />
Oberflächenabdichtung aufgebracht werden kann. Die Studie soll Aussagen liefern, ob diese Art der<br />
zeitlich begrenzten Bepflanzung unter Einhaltung der gesetzlichen Regelungen eine wirtschaftlich,<br />
genehmigungsfähige Alternative darstellt, um regenerative Energieträger auf<br />
Deponiestilllegungsflächen anbauen zu können. Sollte das Ergebnis der Studie unter Einhaltung der<br />
gesetzlichen Vorgaben wirtschaftlich positiv darstellbar sein, wird die Bioenergieregion Kulturland<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> einen entsprechenden Antrag an die Genehmigungsbehörde stellen.<br />
5.1.2 Wertschöpfungskette KUP (Umtriebsdauer: 10 Jahre)<br />
Bisher ließ sich der gezielte Anbau von Kurzumtriebsplantagen nicht wirtschaftlich darstellen. Zu groß<br />
ist der Aufwand für Pflanzung, Pflege, Ernte und Rekultivierung im Vergleich zur Alternativnutzung der<br />
Fläche. Mögliche Lösung könnte die Verlängerung der Umtriebszeiten auf 10 Jahre sein. Die Ernte<br />
muss bei dieser Umtriebszeit in drei Schritten erfolgen: motormanuelles Fällen, Rücken und Hacken<br />
am zentralen Sammelplatz. Ein großer Vorteil ist, dass durch das Vorrücken eine höhere Auslastung<br />
des Hackers möglich ist. Mit diesem Ansatz ist eine Reduzierung der Erntekosten pro Tonne<br />
geernteten Materials möglich.<br />
Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> unterstützt das Verbundvorhaben Proloc, Erfassung von<br />
Klon-Standort-Wechselwirkungen bei Pappel und Weide auf landwirtschaftlichen Standorten mit<br />
kurzen Umtriebszeiten. Ein Versuchsstandort befindet sich am Biomassehof Borlinghausen. Somit<br />
bietet sich an, Ergebnisse der Untersuchung für Anwender aus der Region zugänglich zu machen.<br />
23
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
WSK Hackschnitzel<br />
WSK Hackschnitzel<br />
Pflanzung inkl.<br />
Umzaunung<br />
PSM<br />
Ernte<br />
PSM<br />
Ernte<br />
Bodenvorbereitung<br />
Rekultivierung<br />
Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />
heimische Landwirtschaft<br />
heimische Landwirtschaft,<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer,<br />
reg.<br />
Metallproduktion,<br />
Hessen Rohstoffe,<br />
Regionalforstamt<br />
Hochstift<br />
heimische Landwirtschaft<br />
heimische Landwirtschaft,<br />
regionale.<br />
Lohnunternehmer:<br />
Christian Mikus, Gebr.<br />
Endemann<br />
heimische Landwirtschaft,<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer<br />
3% Wertschöpfung 41% Wertschöpfung 48% Wertschöpfung<br />
Schwachstellen / Engpässe<br />
Flächenakquise:<br />
Acker-, Grünlandund<br />
Sonderflächen<br />
z.B. Rekultivierung<br />
Deponien,<br />
Wasserschutzgebiete<br />
Verbesserungen<br />
Politische Diskussion<br />
anstoßen:<br />
Ausgleichsflächen,<br />
Grünlandnutzung<br />
Kosten für Pflanzung<br />
und Umzäunung sehr<br />
teuer, hoher Aufwand<br />
für Bestandsaufbau<br />
Technisierung<br />
vorantreiben,<br />
Nutzungsmöglichkeit<br />
für Sonderflächen,<br />
die bereist umzäunt<br />
sind, z.B. Industriebrachen<br />
Abbildung 5: Wertschöpfungskette KUP<br />
keine passenden<br />
Techniken für<br />
Ausbringung von PSM<br />
zwischen den Reihen<br />
intensiver<br />
Erfahrungsaustausch,<br />
um Bestandsaufbau<br />
möglichst effektiv und<br />
unter geringen Kosten<br />
zu gewährleisten<br />
wenig passende<br />
automatisierte<br />
Erntetechnik vorhanden,<br />
hohe Kostenaufwand<br />
insb. bei 2 - 5 jährigem<br />
Umtrieb<br />
Erntetechnik und<br />
Umtrieb auf 10 Jahre<br />
anpassen<br />
hoher<br />
Kostenaufwand für<br />
Rekultivierung:<br />
Fräsung der<br />
verbliebenen<br />
Baumstumpen<br />
neue technische<br />
Ansätze suchen<br />
24
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
5.1.3 Wertschöpfung Grünabfälle holziger Art<br />
Material<br />
und Ernte<br />
Zerkleinern<br />
Siebung<br />
Logistik zum<br />
Sammelplatz<br />
inkl. Bündelung<br />
Trocknung +<br />
Einlagerung<br />
Transport<br />
z. Kunden<br />
Wärmeproduktion<br />
Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />
Privatbürger,Komm<br />
unen, <strong>Kreis</strong><br />
regionale<br />
Lohnunternehmer,<br />
Biomassehof<br />
Borlinghausen<br />
Biomassehof<br />
Borlinghausen<br />
regionale<br />
Lohnunternehmer,<br />
regionale<br />
Transportunterneh<br />
men<br />
Biomassehof<br />
Borlinghausen,<br />
regionale<br />
Biogasanlagenbetreiber<br />
heimische<br />
Landwirtschaft,<br />
regionale Lohnunternehmer<br />
industrielle und<br />
gewerbliche Kunden,<br />
heimisches<br />
Sanitärhandwerk<br />
20% Wertschöpfung im Rohstoff 45% Wertschöpfung in der Veredelung<br />
Schwachstellen / Engpässe<br />
saisonaler Anfall,<br />
inhomogenes<br />
Material,<br />
Verunreinigungen<br />
mit Störstoffen<br />
Verbesserungen<br />
Bündelung<br />
optimieren, neue<br />
Aufarbeitungsverfahren,<br />
z.B. Sieben,<br />
Vorsortierung,<br />
kontrollierte<br />
Anlieferung<br />
technische<br />
Störanfälligkeit bei<br />
Verunreinigung,<br />
reparaturintensive<br />
Aufarbeitung,<br />
Wissensdefizite bei<br />
Wahl passender<br />
Technik<br />
Bündelung<br />
optimieren,<br />
Vorsortierung,<br />
kontrollierte<br />
Anlieferung<br />
zusätzlicher<br />
Aufwand, der über<br />
das veredelte<br />
Produkt bezahlt<br />
werden muss<br />
Qualitätsprodukt<br />
mit<br />
gleichbleibenden<br />
Eigenschaften<br />
Abbildung 6: Wertschöpfungksette Grünabfälle holziger Art<br />
regionale<br />
Transportunterneh<br />
men mit<br />
Straßentechnik<br />
oftmals unbrauchbar<br />
Auswweichen auf<br />
landwirtschaftliche<br />
Transportunternehmen<br />
passive Trocknung<br />
witterungsabhängig,<br />
Biogaswärme lohnt nur<br />
falls EEG-vergütet,<br />
begrenzter Lagerplatz<br />
unter Dach<br />
geteerte Lagerplätze,<br />
Durchlüftung beim<br />
Absieben nutzen,<br />
Sommerpreis anbieten,<br />
um Produkte<br />
außerhalb der<br />
Heizsaison zu<br />
verkaufen<br />
35% Wertschöpfung im Handel<br />
Rangiermöglich<br />
keiten für LKWs<br />
beim Kunden,<br />
klassische<br />
Logistik ofmtals<br />
nicht einseztbar<br />
ergänzende<br />
Logistikkonzepte<br />
erarbeiten<br />
Wissensdefizite bei<br />
der techn.<br />
Betriebsführung<br />
Schulungen,<br />
Seminare,<br />
Weiterbildungsangebot<br />
für<br />
Anwender<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Ein Biomassepotential, welches bisher sehr wenig Beachtung fand, sind Grünabfälle holziger Art. Im<br />
Rahmen des Begleitprojektes „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />
Biomasserohstoffen“ konnte der Ansatz zur Verwertung dieses Potentials untersucht werden.<br />
In dem Feldversuch wurde Ast- und Strauchschnitt aus Privathaushalten von der<br />
Abfallentsorgungsanlage Wehrden (Kommune Beverungen) zerkleinert und per Sternsieb in die<br />
Fraktionen Überkorn, Mittelkorn und Feinkorn abgesiebt. Eine Absiebung ist schon allein auf Grund<br />
der Störstoffbelastung wie Steine, Erden, Sande, Metalle und Überlängen notwendig, die mit dieser<br />
Form der Materialaufarbeitung dem potentiellen Brennstoff entnommen werden können. Das<br />
gewonnene Mittelkorn kann somit als genormter Brennstoff am Markt angeboten werden. Aus<br />
Untersuchung der Proben geht hervor, dass das abgesiebte Mittelkorn für die energetische<br />
Verwertung geeignet ist. Der Heizwert beträgt 3,374 kWh/kg 20 und ist bei einem Wassergehalt von ca.<br />
30 % mit dem Heizwert von Holz vergleichbar. Der Aschegehalt ist jedoch mit einem Anteil von 6,3%<br />
(auf wasserfreier Bezugsbasis) sehr hoch und erhöht die Gefahr der Verschlackung im Kessel. Daher<br />
ist die Verwendung des Hackgutes aus Ast- und Strauchschnitt für größere industrielle Heizanlagen<br />
(ab 1 MW Leistung) zu empfehlen. In der kommenden Förderphase ist geplant, die Aufarbeitung<br />
dieser Rohstoffe weiter auszubauen und das fertige Hackschnitzel als konfektionierten Brennstoff in<br />
der Fläche anzubieten.<br />
5.2 Strategie zur Steigerung der Stoffstromeffizienz<br />
Gasreinigung an Biogasanlagen<br />
Die 32 im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> betriebenen Biogasanlagen produzieren Biomethan, welches direkt vor Ort<br />
oder in einem Satelliten-BHKW verbrannt wird. Eine Biogasreinigung wird an vielen Anlagen bisher<br />
recht einfach über eine natürliche Entschwefelung in Fermenter und Nachgärer und eine<br />
Wasserabscheidung generiert. Diese Systeme arbeiten vielerorts allerdings nicht effektiv genug,<br />
sodass mitgeführtes Wasser aus dem Biogas im Motor verbrannt werden muss. Ein weiteres Problem<br />
besteht durch ein erhöhtes Aufkommen von Schwefelrückständen im Gas. Bei einer chemischen<br />
Reaktion mit Wasser entsteht Schwefelsäure, welche stark korrosiv wirkt und die Langlebigkeit des<br />
BHKWs negativ beeinflusst. Durch konsequente Gaskühlung kann der Wassergehalt des Gases<br />
enorm reduziert und durch Aktivkohlefilterung korrosiv wirkende Bestandteile stärker gefiltert werden.<br />
Somit ließe sich der Gesamtwirkungsgrad und die Langlebigkeit des Motors steigern. Geplant sind in<br />
diesem Zusammenhang bewusste Aufklärungsarbeit in Form von Informationsveranstaltungen und<br />
Exkursionen zu best-practice Anlagen, die dieses Potential für sich entdeckt haben.<br />
Neue Herausforderung EEG 2012<br />
Die Novellierung des EEGs zum Jahr 2012 stellt den Bau neuer Biogasanlagen vor eine neue<br />
Herausforderung. Neue Anlagen müssen 60% der produzierten Wärme im Rahmen eines schlüssigen<br />
Wärmekonzeptes verwerten können. Besonders für dezentrale Standorte neuer Biogasanlagen ein<br />
schwieriges Unterfangen. Lösung könnte die Kombination zwischen einer Vor-Ort-Verstromung per<br />
BHKW und einer Gasaufbereitung und Einspeisung sein. Die für die Gasaufbereitung benötigte<br />
Wärme liefert das o.g. BHKW. Das eingespeiste Biomethan wird in einem Erdgas-BHKW zur Stromund<br />
Wärmeproduktion an einem günstigeren Standort in Deutschland genutzt. Die Gesamtanlage<br />
würde somit die Bedingungen des EEGs 2012 erfüllen. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
sieht es als ihre Aufgabe, die Möglichkeiten der Biogasdirekteinspeisung intensiver in<br />
Biogasarbeitskreisen zu diskutieren. Hierbei wird eine intensivere Kooperation mit den Arbeitskreisen<br />
der Landwirtschaftskammer NRW angestrebt.<br />
Weiterer Aufklärungsbedarf besteht zur Nutzung der Marktprämie bei der Direktvermarktung von<br />
grünem Strom. Erforderlich ist der Unterstützungsbedarf bei denkbaren Anlagenzusammenschlüssen<br />
zur gemeinsamen Stromvermarktung. Bei Zusammenschluss zu einem sog. „virtuellem Kraftwerk“<br />
kann eine einflussstarke Marktmacht ermöglicht werden.<br />
20 Laboruntersuchungen im Rahmen des Begleitprojektes „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />
Biomasserohstoffen“<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Sicherheitsschulung beim Umgang mit holziger Biomasse<br />
Die energetische Verwendung von Holz insbesondere dessen Haldenlagerung birgt große Risiken.<br />
Wärmeentwicklung, beispielsweise durch mikrobiellen Abbau des Holzes, kann zur Selbstentzündung<br />
führen und je nach Sauerstoffverfügbarkeit als Schwel- oder Glimmbrand oder mit offener Flamme<br />
verlaufen. Die Brandlöschung ist extrem langwierig und schwierig, da große Mengen brennbaren<br />
Materials involviert sind. Unentdeckt gebliebene Schwel- und Glutnester können auch lange Zeit nach<br />
dem ersten Löscheinsatz zum Ausbruch von Folgebränden führen.<br />
Dieses Gefahrenpotential soll gezielt in Schulungen angesprochen werden, um einen sicheren<br />
Umgang bei der Lagerung holziger Biomasse zu ermöglichen. Angesprochene Personengruppen sind<br />
Anlagenbetreiber, Feuerwehren, Vermarkter und Versicherer. Neben der Vermeidung von akuten<br />
Gefahren durch Selbstentzündung ist ein effizienter Einsatz holziger Biomasse unter Vermeidung von<br />
Energieverlusten ein positiver Nebeneffekt.<br />
5.3 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
Schnittstelle <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
In der Projektlaufphase der Bioenergieregion 1.0 entwickelte sich die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Höxter</strong> –<br />
Warburg von einem vorerst passiven Netzwerkteilnehmer zu einem wichtigen Partner und<br />
Stakeholder. Der Gedanke die Region vermehrt mit regenerativen Energien zu versorgen steht nach<br />
wie vor im Fokus der Strategie. Allen voran ist jedoch die gezielte Einsparung von Energie unablässig.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> geht diesbezüglich mit gutem Beispiel voran und konnte seit 1996 bis im Jahr 2010<br />
den Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude um ca. 47% senken.<br />
Abbildung 7: Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude <strong>Höxter</strong><br />
Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft hat sich die Einsparung von Wärmeenergie zur Aufgabe gemacht, sodass<br />
in einem Verbundvorhaben mit der Bioenergieregion Handwerkerseminare zur systematischen<br />
Wärmedämmung angeboten werden konnten.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist eine demografisch rückläufige Region, die Neubauquote nimmt ab und der<br />
Wohnraum pro Person dementsprechend zu. 21 Diese Entwicklung haben Handwerksbetriebe aus dem<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet erkannt und setzen auf die systematische Wärmedämmung im Altbau als neues<br />
Geschäftsfeld.<br />
Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> möchte auch in einer kommenden Förderperiode den<br />
Informationszugang zur energetischen Gebäudesanierung unterstützen. Mit der Ausbildung zum sog.<br />
Dämmprofi sollen sich interessierte Handwerksbetriebe in dieser Thematik etablieren können. Die<br />
Auswahl der Gewerke gestaltet sich dabei vielseitig und übergreifend.<br />
Neben der Energieeinsparung wird auch dem Anspruch des Einsatzes ressourcenschonender und<br />
nachhaltiger Dämmstoffe gerecht. Die Verwendung alternativer Dämmstoffe, welche nicht aus fossilen<br />
Grundstoffen produziert werden, steht dabei im Vordergrund. Mit der Weiterbildung „Ökologisch<br />
sinnvoll dämmen“ werden auch gesundheitlich wichtige Themen, wie diffusionsoffene Gebäudehüllen<br />
u.a. zur Vermeidung von Schimmelbildung, angesprochen. In diesem Zusammenhang sollen<br />
Hinweise zu energieeffizientem Heizen und Lüften in der Bevölkerung vermittelt werden.<br />
Dieses Tätigungsfeld findet im Alltag eine breite Anwendung, angefangen von Kindergärten, Schulen<br />
bis hin zu Privathaushalten, Ämtern, Behörden, Bürogebäuden und Fertigungsstätten.<br />
21 vgl. <strong>Kreis</strong>standardzahlen 2000 - 2010<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
5.4 Maßnahmen zum Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen<br />
5.4.1 überregionale Kooperationen<br />
Leitprojekt 2: Aufbau eines Biomassehofes in der Zwillingsregion Warendorf nach dem Beispiel<br />
Borlinghausen<br />
Der münsterländische <strong>Kreis</strong> Warendorf hat 281.184<br />
Einwohner und ist mit 1.317,69 km 2 eine<br />
flächenstarke Region. Die Parklandschaft des<br />
<strong>Kreis</strong>es mit mit seinem Tiefstpunkt in Telgte mit 42<br />
m über NN bis zu seinem Höchstpunkt in Oelde mit<br />
173 m über NN als relativ ebene Region zu<br />
beschreiben. Ein Großteil der Fläche wird mit 71,2<br />
% landwirtschaftlich genutzt (938,2 km²) nebst<br />
Veredlung und wachsender Wirtschaft. Nur etwa<br />
12,7 % der Gesamtfläche (167,35 km 2 ) werden<br />
forstwirtschaftlich bewirtschaftet. Darüber hinaus ist<br />
die münsterländische Parklandschaft durch ihr<br />
„Heckenreichtum“ geprägt. Nach einer Erhebung<br />
des Institutes für Wald und Holz durchziehen den<br />
<strong>Kreis</strong> Warendorf rund 3.500 km Hecken.<br />
<strong>Zum</strong> Herbst 2009 wurde durch die EUREGIO und<br />
den <strong>Kreis</strong>en Steinfurt, Borken, Coesfeld,<br />
Warendorf, der Grafschaft Bentheim und der<br />
Region Achterhoek das Projekt „Energiequelle<br />
Wallhecke“ ins Leben gerufen. In diesem Projekt<br />
stehen Natur- / Landschaftsschutz und<br />
Artendiversität im Vordergrund der fachlichen<br />
Belange für eine ordnungsgemäße Pflege von Hecken. Darüber hinaus soll die ökonomische Seite der<br />
Heckenpflege durchleuchtet und optimiert werden. Größter Optimierungsbedarf liegt hierbei in der<br />
Aufarbeitung und sicheren Lagerung von Holzhackschnitzeln.<br />
Es ist ein besonderes Bestreben des BHD-MR, das Geschäft rund um Holzhackschnitzel zu<br />
professionalisieren. Es müssen Erfahrungen bei der Sortierung, Trocknung und Lagerung gesammelt<br />
werden, um Verluste zu minimieren und Warenströme optimal lenken zu können. Erklärtes Ziel ist der<br />
Aufbau eines zentralen Biomassehofes als Vermarktungsplattform und Anlaufstelle für holzartige<br />
Biomasse. Im Zuge des Leitprojektes unterstützt die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> den<br />
Maschinenring Warendorf beim Aufbau einer solchen Vermarktungsplattform. Dazu wird ein intensiver<br />
Wissensaustausch mit der Geschäftsführung des Biomassehofs Borlinghausen angestrebt, die nun<br />
seit über vier Jahre Erfahrungen speziell in diesem Bereich gesammelt hat. Insbesondere dem<br />
Erfahrungsmangel bei Sortierung, Transport und Lagerung von Holzhackschnitzeln soll durch<br />
Transferveranstaltungen Abhilfe geschaffen werden. Das Begleitprojekt „Optimierung der Logistik und<br />
Konfektionierung von Biomasserohstoffen“ und dessen Umsetzung bedienen im Speziellen diese<br />
Themenfelder. Eine Adaption der Ergebnisse und Anpassung an die Region Warendorf werden auch<br />
in der Zwillingsregion zu einer Optimierung führen.<br />
Erfahrungsaustausch, Netzwerkarbeit<br />
Transferveranstaltungen, Wissensvermittlung<br />
Adaption v. Optimierungsansätzen<br />
Abbildung 8: Wissenstransfer zur Zwillingsregion BHD und MR Warendorf-Münster e.V.<br />
Neben der Geschäftsstelle des MR Warendorf-Münster und den beteiligten Partnern soll die<br />
Partnerschaft auch auf die gesamte Region Warendorf – Münster ausstrahlen.<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Gemeinsame Transferveranstaltungen, Seminare, Infoabende, Fahrten zu Best-Practice Beispielen<br />
u.a. unter dem Label Bioenergieregion sollen auch in der Zwillingsregion zu einem<br />
Wiedererkennungswert in der Bevölkerung führen. Dazu stellt der MR Warendorf-Münster eine<br />
Arbeitskraft als Ansprechpartner und Umsetzung der gemeinschaftlichen Bemühungen vor Ort bereit.<br />
Auf der anderen Seite wird die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> vom beiderseitigen<br />
Erfahrungsaustausch profitieren und findet durch die Partnerschaft neue Kompetenzen für die<br />
weitergehende Netzwerkarbeit. Die überregionale Wahrnehmung beider Regionen wird somit weiter<br />
gesteigert und ausgebaut werden können.<br />
Verknüpfungsvorhaben „Alternative Einkommensmöglichkeiten für regionale Brennereien“<br />
Ende 2017 wird die EU-rechtlich genehmigte Förderung der Produktion von Agraralkohol in<br />
landwirtschaftlichen Brennereien durch die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein gemäß dem<br />
Gesetz über das Branntweinmonopol (Branntweinmonopolgesetz) endgültig auslaufen. Ohne<br />
Förderung ist aufgrund der erheblichen Preisdifferenz zum industriell erzeugten Alkohol damit zu<br />
rechnen, dass ein großer Teil der bestehenden landwirtschaftlichen Brennereien die Produktion von<br />
Agraralkohol einstellen wird, wenn nicht eine alternative Unterstützung für die Betriebe gefunden wird.<br />
Das gilt für Obstbrennereien ab 2017, aber insbesondere für die vergleichsweise großen Getreideund<br />
Kartoffelbrennereien bereits ab 2013.<br />
Aus Sicht der regionalen Wirtschaft wäre es jedoch von Nachteil, wenn die<br />
landwirtschaftlichen Brennereien ihre Produktion einstellten und der Agraralkohol durch<br />
Industriealkohol aus zentralen Gewerbe- oder Industriebetrieben ersetzt würde. Es stellt sich also die<br />
Frage nach alternativen Nutzungen für diese Betriebe. Der <strong>Kreis</strong> Warendorf hat allein ca. 40<br />
landwirtschaftliche Brennereien, die nach Aufhebung des Branntweinmonopols vermutlich nicht mehr<br />
mit dem industriell gefertigten Alkohol konkurrieren können.<br />
Bei der Suche nach alternativen Einkommensmöglichkeiten sind folgende denkbar:<br />
o Bioethanolproduktion zur Verstromung im BHKW<br />
o Nutzung der Gebäudehülle zur Speicherung von elektrischer Energie<br />
Im Verbund mit der Zwillingsregion MR Warendorf – Münster soll die Suche nach alternativen<br />
Einkommensmöglichkeiten voran getrieben werden. Ansprechpartner ist der Verein Regionaler<br />
Brennereien e.V. der seit 2007 NRW-weit agiert.<br />
5.4.2 Netzwerkstrukturen ausbauen und verstetigen<br />
Das Netzwerk der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnte seit Projektbeginn weiter<br />
ausgebaut und gepflegt werden. Die Marke Bioenergieregion hat sich gefestigt und der Biomassehof<br />
Borlinghausen ist als Kommunikationsplattform etabliert. Zahlreiche Veranstaltungen,<br />
Weiterbildungsseminare, Infoabende, Besucherführungen aber auch Einzelberatungen haben dazu<br />
beigetragen, dass der Mehrwert der Bioenergieregion in puncto Wissenszugang, Vermittlung und<br />
Kompetenzzentrum erkannt und genutzt wurde und wird. Das ursprünglich angesprochene Publikum<br />
stammte vorwiegend aus der Land- und Forstwirtschaft. Nunmehr ist das partizipierende Klientel nicht<br />
nur größer geworden, sondern setzt sich auch aus unterschiedlichsten Berufsgruppen und<br />
Altersklassen zusammen, wie die Teilnehmerlisten der vergangenen Veranstaltungen belegen.<br />
Für eine kommende Förderperiode soll allerdings die Chance wahrgenommen werden, das Netzwerk<br />
weiterhin zu festigen. Ohne eine gezielte Betreuung ist das Netzwerk nicht in der Lage sich<br />
eigenständig zu halten und weiter zu entwickeln. Im folgenden Abschnitt werden daher weitere<br />
Maßnahmen vorgestellt, mit denen die Verantwortlichen das Netzwerk verstetigen und um wichtige<br />
Partner erweitern möchten.<br />
Förderverein Regionale Bioenergie im Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V.<br />
Der Förderverein ReBio e.V. konnte im Sommer 2010 gegründet werden. Neben vor Ort vertretenen<br />
Institutionen, wie Banken, Architekturbüros, Energieversorger oder der Landvolkshochschule, konnten<br />
bisher auch viele Privatleute partizipieren. Somit zählt der Verein mittlerweile über 80 Mitglieder. Seit<br />
Bestehen des Vereins wurden nach Meinungsabfrage der Mitglieder zahlreiche Infoveranstaltungen<br />
angeboten. Themen wie beispielsweise Reinigung von Photovoltaikanlagen, Biogas aus der<br />
Zuckerrübe, Altbausanierung, Heizen mit dem Eisspeicher, Holzvergasung konnten im Rahmen der<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Arbeit des Vereins angeboten werden. Des Weiteren unterstützte der Verein den Tag der offenen<br />
Biogasanlage im Juli 2011 und die Tagung „Biomasse vs. Kulturlandschaft?“ im September 2011.<br />
Leider konnte die erhoffte Eigeninitiative der Mitglieder bisher nicht im geplanten Umfang angeregt<br />
werden, selbstständig tätig zu werden. Starke Zuarbeit der Bioenergieregion war von Nöten, um die<br />
Vereinstätigkeit mit Leben zu füllen.<br />
Hier müssen in Zukunft stärkere ehrenamtliche Bemühungen angeregt werden, um zum einen eine<br />
Mitgliedschaft attraktiver zu machen und zum anderen die Projektleitung und – koordination der<br />
Bioenergieregion zu entlasten.<br />
Kooperation mit gewerblichen Betrieben<br />
Steigende Energiekosten, in erster Linie Heizkosten, stellen nicht nur für Privathaushalte sondern<br />
besonders auch für gewerbliche Betriebe einen Anreiz, sich mit Alternativen auseinander zu setzen.<br />
Hier sind vor allem Betriebe betroffen, die große Gebäudeeinheiten zu beheizen haben oder sogar<br />
Prozesswärme für ihre Produktion benötigen.<br />
Gängige Förderungen für die Umstellung auf regenerative Energien finden sich bisher stärker im<br />
privaten oder kommunalen Bereich. Im Rahmen einer Förderfortsetzung der Bioenergieregion soll<br />
gezielt Unterstützungsbedarf für gewerbliche Betriebe und Großprojekte bereit gestellt werden.<br />
Konkret ist eine Kooperation mit interessierten Banken geplant, die sich speziell in der Vergabe<br />
zinsvergünstigter Darlehen zur Förderung von großen automatisch beschickten Biomasseanlagen<br />
(> 100 kW Nennwärmeleistung) auch in Verbindung mit Nahwärmenetzwerken etablieren möchten.<br />
Dazu wurden bereits während der vergangenen Projektphase Gespräche mit regionalen Banken aber<br />
auch beispielsweise mit der KfW-Bankengruppe geführt, die sich speziell in diesem Sektor weiter<br />
entwickelt.<br />
Landesbetrieb Wald und Holz NRW – Regionalforstamt Hochstift<br />
Im Rahmen der Förderung von Forst- und Holzwirtschaft hat der Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />
als Teil der Landesverwaltung eine Strukturanalyse der regionalen Forst- und Holzwirtschaft in Auftrag<br />
gegeben. Auf Grundlage der Situationsanalyse sollen Handlungsempfehlungen ausgesprochen und<br />
konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Wertschöpfungspotenziale der Marktkette „Forst-Holz“<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> zu optimieren.<br />
Mit der Bearbeitung ist die Forst- und Holzwirtschaftsberatung Hevendehl Consult aus Halver<br />
beauftragt. Schon zu Ende der Förderlaufzeit 2009 – 2012 hat die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Höxter</strong> Kontakt mit dem Beratungsunternehmen aufgenommen. Für die kommende Förderperiode ist<br />
ein gezielter Austausch über die jeweilig erhobenen Strukturanalysen geplant. Die Bioenergieregion<br />
hat im Laufe ihrer Arbeit Wertschöpfungspotentiale insbesondere im Bereich der holzartigen Biomasse<br />
gesammelt. Auf der anderen Seite fehlen Daten speziell zur energetischen Nutzung von Biomasse auf<br />
forstwirtschaftlichen Flächen. Insbesondere bei der Nutzung des Holzaufwuchses in Privatwäldern<br />
könnten sich unerschlossene Potentiale ergeben, die es zukünftig zu integrieren gilt.<br />
Die erweiterte Netzwerkstruktur wird dabei helfen, den Stand der energetischen Verwertung von<br />
Holzbrennstoffen detaillierter zu dokumentieren und die Entwicklung der Arbeit der Bioenergieregion<br />
zu evaluieren.<br />
5.4.3 Initialberatung intensivieren<br />
Die persönliche Beratung im direkten Austausch mit dem Verbraucher wurde zu einem zentralen<br />
Baustein in den vergangenen Jahren der Projektlaufphase der Bioenergieregion. Insbesondere die<br />
Wärmeproduktion aus holzartigen Festbrennstoffen wird mittlerweile mit dem Standort Biomassehof<br />
Borlinghausen in Verbindung gebracht. Die Beratungsleistung unterstützte sowohl konkrete Vorhaben,<br />
leistete aber auch einen wichtigen Beitrag bei der erstmaligen Auseinandersetzung mit der Materie.<br />
Dabei leisten die Energieanlagenschau sowie das Geschäftsfeld der Produktion und Konfektionierung<br />
von Hackschnitzeln einen wichtigen Beitrag, um einen ersten Zugang zur Thematik zu ermöglichen.<br />
Zwar ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> sehr ländlich geprägt, trotzdem sind diverse Holzbrennstoffe und deren<br />
Verbrennungstechnik für viele Verbraucher noch nicht verständlich und nachvollziehbar.<br />
Vor Ort wird der direkte praktische Bezug zur Materie geschaffen, der den Brückenschlag zwischen<br />
wirtschaftlicher Berechnung und praktischer Umsetzung bis hin zur Netzwerkarbeit mit dem<br />
30
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
entsprechenden Installateur ermöglicht. Diese Beratung soll in Zukunft weiter erhalten bleiben, aber<br />
auch durch externe Experten unterstützt werden. Mit gezieltem Wissenszugang zum Einsatz<br />
erneuerbarer Energien steigt die Nachfrage nach qualifizierter und unabhängiger Beratung stetig an.<br />
Die bisherige Arbeit der Bioenergieregion hat gezeigt, dass im Nachgang zur Initialberatung, vielfach<br />
der Wunsch geäußert wird, in einem Vor-Ort Gespräch konkrete Handlungsempfehlungen zu<br />
bekommen. Dies ist insbesondere bei der Wahl einer neuen regenerativen Heizanlage der Fall. Aus<br />
dem Netzwerkgedanken heraus ist es wichtig, qualifizierte Energieberater empfehlen zu können. Aus<br />
diesem Grund ist eine Imagekampagne mit dem Sanitärhandwerk geplant, die ihre jeweilige<br />
Spezialisierung im Bereich regenerativer Wärmeproduktion präsentieren. Die Einbindung von<br />
umgesetzten best-practice Anlagen erfüllt hier einen wichtigen Baustein.<br />
Die Beratungsleistung soll in einer folgenden Förderphase intensiver beworben werden. Neben<br />
Privatleuten sollen verstärkt auch gewerbliche Kunden und Kommunen profitieren. Weitere potentielle<br />
Interessenten sind Betreiber von Sportstätten, kirchlichen Einrichtungen und weiteren öffentlichen<br />
Gebäuden.<br />
Eine Werbekampagne zur Umstellung bzw. Modernisierung von Heizanlagen in den Kategorien<br />
Privathaushalt, kommunale Liegenschaften und Gewerbe soll zusätzlich Aufmerksamkeit erregen und<br />
Mut zur Umstellung machen. In diesem Rahmen können besonders hervorzuhebende Umsetzungen<br />
im Bereich Gebäudesanierung, energetische Modernisierung und Kundenberatung präsentiert<br />
werden.<br />
Veranschaulichung an best-practice Anlagen<br />
Exkursionen zu Praxisanlagen helfen beim technischen Verständnis und erhöhen die Akzeptanz. Im<br />
Rahmen einer Folgeförderung sind daher Lehrfahrten zu solchen Anlagen geplant. Die möglichen<br />
Themenfelder sind sehr vielfältig, wie beispielsweise Anlagen zur Verbrennung oder auch<br />
Brikettierung halmgutartiger Biomassen, wie Miscanthus, Stroh oder Heu. Während der vergangenen<br />
Projektlaufphase sind regelmäßig Anfragen nach Holzvergaseranlagen zur Strom- und<br />
Wärmeproduktion eingegangen. Infoabende und Tagesseminare befassten sich mit der Thematik.<br />
Zukünftig soll dieser Bereich in Form Exkursionen zugänglicher gemacht werden.<br />
5.4.4 Konfliktfelder aufgreifen – Kommunikationsgrundlagen schaffen<br />
Während der Arbeit der Bioenergieregion haben sich zahlreiche Konfliktfelder beim Ausbau<br />
regenerativer Energien gezeigt. Allen voran der zunehmende Anbau von Energiepflanzen führte<br />
vielerorts zu Unmut in der Bevölkerung. Mittlerweile sind im <strong>Kreis</strong>gebiet <strong>Höxter</strong> 32 Biogasanlagen in<br />
Betrieb und 5580 ha werden für den Biomasseanbau verwendet. Dies hat ein gestiegenes<br />
Verkehrsaufkommen während der Ernteperiode zur Folge. Tendenziell werden höhere<br />
Frischmasseerträge im Vergleich zum klassischen Getreideanbau geerntet, wodurch eine höhere<br />
Straßen- und Wegebelastung zu verzeichnen ist. Neben diesen messbaren Effekten begleiten auch<br />
landschaftsästhetische Veränderungen die Diskussionen. Bereits in der vergangenen Projektlaufzeit<br />
wurde dieses Konfliktfeld gezielt aufgegriffen und intensiv Wissensvermittlung rund um die Vergärung<br />
von Biomasse betrieben, beispielsweise während des Tags der offenen Biogasanlage im Juli 2011.<br />
Das Begleitprojekt der Hochschule OWL „Veränderung von Landschafts- und Biodiversität beim<br />
zunehmenden Biomasseanbau“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Riedl war zum einen darauf<br />
ausgerichtet, die vom Energiepflanzenanbau betroffene landschaftliche und die biologische Vielfalt im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> exemplarisch zu erforschen und damit das bislang allgemein lückenhafte Wissen zu<br />
diesem Arbeitsfeld zu verbessern. <strong>Zum</strong> anderen konnten Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
(Informationsveranstaltungen, Verbrauchertagung, Fachsymposium) sowie weiter führende<br />
Diskussionen für Planer und Praktiker vor Ort geliefert werden.<br />
Im Teilprojekt Landschaftsdiversität wurden u.a. Befragungen von Erholungssuchenden und<br />
Landschaftsnutzern durchgeführt, um die visuellen und ästhetischen Wirkungen verschiedener im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> relevanter Energiepflanzen-Kulturen differenziert zu messen und beurteilen zu lassen.<br />
Dazu wurden Fotos von repräsentativen, stark frequentierten Blickpunkten im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> angefertigt<br />
und mittels digitaler Bildbearbeitungsverfahren mit verschiedenen Energiepflanzenkulturen verfremdet<br />
(fotorealistische Bildmontagen). Sie dienten als Vorlagen für bestimmte in einem Fragebogen<br />
31
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
systematisch zusammengestellte, urteilende Fragen. Die Befragungen und Auswertungen erfolgten<br />
zielgruppenspezifisch.<br />
Zusammenfassend bestätigte sich, was sich durch vergleichbare Studien zu andern Projekttypen<br />
abzeichnete, dass abwechslungsreich gestaltete „Energie-Landschaften“ (Farbvielfalt bzw.<br />
Blütenreichtum, Kleinteiligkeit, Abwechslungsreichtum etc.) monostrukturierten, großflächig und<br />
eintönig erscheinenden Landschaften deutlich vorgezogen werden. Darin unterscheiden sich<br />
Erholungsuchende und mit dem Thema vertraute Praktiker nur graduell.<br />
Im Teilprojekt Biodiversität wurden exemplarische Untersuchungen an Feldvögeln und Laufkäfern<br />
durchgeführt. Die Untersuchungen haben diverse neue Erkenntnissen erbracht, die<br />
regionalspezifische Besonderheiten belegen können, aber auch für weiter führende Untersuchungen<br />
sehr hilfreich sind.<br />
Im Endergebnis kann bestätigt werden, dass auch die biologische Vielfalt einer für den<br />
Energiepflanzenanbau genutzten Kulturlandschaft mit dem Angebot an Kleinstrukturen zwischen und<br />
in den Nutzflächen sowie mit vielseitigem Nutzungsmuster zunimmt. Somit kommt den Ökotonen<br />
(Übergänge bzw. Säume zwischen Nutzungsgrenzen), insbesondere dem Blütenangebot sowie der<br />
Nutzpflanzenvielfalt bei insgesamt möglichst kleinflächiger Durchdringung eine besondere Bedeutung<br />
zu. Die Frage nach einer Mindestdichte solcher biodiversitätsfördernder Strukturen kann nur im<br />
Kontext des jeweiligen Landschaftstypus und der dafür gesetzten Naturschutzziele differenziert<br />
beantwortet werden.<br />
Erste Ergebnisse dieser Begleitforschung wurden Anfang September auf der Fachtagung „Biomasse<br />
vs. Kulturlandschaft?“ präsentiert. Das große Interesse zeigte die besondere Brisanz dieser<br />
Fragestellung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>. Es konnte ein Anstoß zur gemeinsamen Diskussion zwischen den<br />
unterschiedlichen Parteien herbei geführt werden. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird<br />
in diesem Zusammenhang als unabhängige Plattform wahrgenommen und konnte während der<br />
laufenden Diskussion eine Moderations- und Vermittlerrolle übernehmen. Gegenseitiges Verständnis<br />
baut Vorurteile ab und schafft eine hilfreiche Diskussionsgrundlage. Diese Erkenntnis soll auch in<br />
einer folgenden Förderphase berücksichtigt und weiter ausgebaut werden. Insbesondere der Ansatz<br />
zur Abpufferung von Biomasseanbauflächen durch Blühstreifen, Blühflächen und ähnlicher Ökotone<br />
sollen verstärkt aufgegriffen werden.<br />
In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu klären, ob die Schaffung von Randstreifen bzw.<br />
Schneisen für eine gezielte Bejagung von Wild nutzbar ist. Hier schließt sich nämlich mit der Zunahme<br />
der Wildschadenproblematik ein weiteres Konfliktfeld an, welches in einem zusätzlichen<br />
Beschäftigungsfeld der Bioenergieregion bearbeitet werden soll. Hierzu sind Dialogveranstaltungen<br />
zwischen Vertretern von Landwirtschaft, Naturschutz und Jägerschaft geplant.<br />
Die im Rahmen des Projektes Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> durchgeführte<br />
Begleitforschung hat bewirkt, dass die Hochschule OWL an einem mit Mitteln des Bundesamtes für<br />
Naturschutz geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Jahren 2012 und 2013<br />
mitarbeiten wird. Zusammen mit der Universität Stuttgart Hohenheim und dem LTZ Augustenberg in<br />
Forchheim werden die Forschungen zur Biodiversität fortgesetzt. Dazu werden auch wieder<br />
Biomasseflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> untersucht werden. Die erfolgreiche Kooperation mit der<br />
Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird damit fortgesetzt. Aus den Forschungsergebnissen<br />
sollen Vorschläge für die Gestaltung von „Biomassekulturen der Zukunft aus Naturschutzsicht“<br />
abgeleitet und dargestellt werden.<br />
5.4.5 Kooperation mit Klimaschutzbemühungen<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> besetzt zum Jahr 2012 die Stelle eines Klimaschutz- und Flächenmanagers.<br />
Hauptaufgabengebiet wird der Aufbau und Erhalt eines Umweltmanagementsystems zur Erarbeitung<br />
von Maßnahmen zum Klimaschutz und Reduzierung von CO 2 sein. Mit Hilfe einer Synergie zwischen<br />
der Bioenergieregion und den Klimaschutzbemühungen des <strong>Kreis</strong>es sollen gezielt gemeinsame Ziele<br />
verfolgt werden.<br />
Im Rahmen des Klimaschutzes werden mögliche Themen auch die Speicherung von erneuerbar<br />
erzeugtem Strom und die Bereitstellung für Elektromobilität sein. Durch die ländliche Struktur des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> besteht das Problem, dass Bewohner von Dörfern und kleinerer Städte über kein<br />
ausreichendes öffentliches Nahverkehrsnetzwerk verfügen. Notwendige Fahrten zur Versorgung mit<br />
32
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Lebensmitteln o.ä. können oftmals nur mittels einen eigenen Autos bewerkstelligt werden. Dies belegt<br />
auch die starke Fahrzeugrate von 80.079 Personenkraftwagen und 7407 Krafträdern 22 bei einem<br />
Bevölkerung von 146.626 Einwohnern. Für notwendige Versorgungsfahrten müssen oftmals<br />
Zweitwagen angeschafft werden, welche insbesondere Kurzstrecken zu überbrücken haben. Hier<br />
ergibt sich ein Markt für Elektrofahrzeuge, die bisher nur eine begrenzte Reichweite von ca. 150 km<br />
pro Batterieladung leisten können. Im Verbund mit dem Klimaschutz des <strong>Kreis</strong>es soll die Thematik der<br />
Elektromobilität erstmals für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> erörtert werden. Hier ist v.a. zu prüfen, inwiefern aus<br />
Biomasse produzierter Strom für die Speicherung in Fahrzeugen herangezogen werden könnte.<br />
5.4.6 Umweltbildung<br />
Während der vergangenen Förderphase der<br />
Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnten<br />
am Standort Biomassehof Borlinghausen ein<br />
Energielehrpfad 23 als auch eine<br />
Energieanlagenschau eingerichtet werden.<br />
Thematisch beschäftigt sich der Energielehrpfad<br />
mit dem Anbau von Energiepflanzen und der<br />
Produktion von regenerativen Energieträgern. Die<br />
Energieanlagenschau präsentiert die energetische<br />
Nutzung dieser Energieträger insbesondere in<br />
Heizanlagen und automatisiertem Betrieb. Die<br />
Führungen vor Ort mit Wandergruppen,<br />
Schulklassen, Privatleuten, u.a. zeigten, dass grundlegende Informationen zum Ursprung von Energie<br />
und deren Umgang nicht flächendeckend vorhanden sind. Bevor ein intensiver Einstieg in die Materie<br />
erneuerbarer Energien vorgenommen werden konnte, musste dieses Grundlagenwissen zuerst<br />
geschaffen werden. Diese Möglichkeit möchten sich die Verantwortlichen auch in einer zukünftigen<br />
Förderphase offen halten und die Pflege beider Ausstellungen beibehalten. Geplant sind zusätzlich<br />
weitere Produkte und Themenfelder in die Ausstellung mit aufzunehmen. Mit besonderem Blick auf die<br />
Umweltbildung in Schulen soll das Angebot einer gezielten Schulung von Schulklassen geschaffen<br />
werden. Diese soll sowohl am Biomassehof aber auch direkt an der jeweiligen Schule möglich sein.<br />
5.4.7 Neue Risiken bei der Verwendung erneuerbarer Energien entschärfen<br />
Der zunehmende Ausbau erneuerbarer Energien zur Wärme- oder Stromproduktion birgt auch neue<br />
Gefahrenpotentiale. Bei der Wärmeproduktion durch holzartige Biomassen ist z.B. der<br />
Schornsteinbrand eine große Gefahrenquelle. Fast in jedem zweiten Haushalt in der Region gibt es<br />
einen Kaminofen. 24 Durch die Verwendung zu nassen Holzes, unsachmäßige Befüllung und<br />
Befeuerung und/oder bei einer zu geringen Luftzufuhr lagern sich kohlenstoff- und teerhaltige<br />
Rückstände im Ofen ab, die zu Schornsteinbränden führen können. Die Notwendigkeit an<br />
Aufklärungsarbeit und Qualifizierungsangebot für Anwender von Holzfeuerstätten besteht auf breiter<br />
Ebene und soll in einer kommenden Förderphase der Bioenergieregion abgearbeitet werden.<br />
Weiteres Gefahrenpotential besteht beim Brand von Photovoltaikanlagen, da die Anlagen bei<br />
Sonneneinstrahlung und im Brandfall weiterhin elektrischen Gleichstrom produzieren. Die Lösung im<br />
Brandfall ist bisher das kontrollierte Abbrennen, um eine Gefährdung der beteiligten Feuerwehren<br />
möglichst gering zu halten. Hier besteht akuter Aufklärungsbedarf für Betreiber und kommunale<br />
Feuerwehren. Die Bioenergieregion strebt hier die Unterstützung von Weiterbildung und<br />
Sicherheitstrainings im Brandfall von Photovoltaikanlagen an.<br />
Bereits in der abgelaufenen Förderphase der Bioenergieregion konnte im Juni 2010 ein<br />
Sicherheitsseminar zu Arbeits- und Explosionsschutz für Biogasanlagen angeboten werden. Weitere<br />
Themenschwerpunkte waren Explosionsschutzdokument, Gefahren- und Risikoanalyse.<br />
22 <strong>Kreis</strong>standardzahlen 2011<br />
23 nebenstehendes Bild zeigt einen Ausschnitt des Energielehrpfads Biomassehof Borlinghausen<br />
24 Schornsteinfegerinnung <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Dietmar Weber, 2011<br />
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<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Dieses Seminar soll in Zukunft für regionale Feuerwehren angepasst werden, um für den besonderen<br />
Fall von Explosionsgefahren durch austretendes Biomethan vorzubereiten.<br />
5.4.8 Analyse des Wärmemarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Bereits während der vergangenen Projektlaufphase der Bioenergieregion 1.0 hat sich die Erfassung<br />
der Wärmeproduktion über regenerative Energieträger als äußerst schwierig herausgestellt. Während<br />
die Zahl der örtlichen Biogasanlagen mit 32 laufenden Anlagen relativ gering ist und<br />
Telefonbefragungen belastbare Zahlen ergeben, ist die Anzahl der Holzfeuerstätten schwieriger<br />
abschätzbar. Anfragen an die Schornsteinfegerinnung konnten schließlich zu belastbaren Zahlen<br />
führen. Für eine präzisere Überprüfung des Projekterfolges der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Höxter</strong> ist es daher zwingend notwendig den regionalen Wärmemarkt regelmäßig zu analysieren.<br />
Hieraus lassen sich zudem wichtige Daten für die Bereitstellung regenerativer Brennstoffe, die<br />
Veränderung regionaler Wertschöpfung sowie weiterer Handlungsfelder für die Bioenergieregion<br />
ableiten.<br />
5.4.9 Infokampagne: Feinstäube und sonstige Emissionen – Novellierung der 1. BImSchV<br />
Seit dem 22. März 2010 ist die Novelle der Kleinfeuerungsanlagen (1. BImSchV) in Kraft getreten und<br />
regelt damit die Freisetzung von Emissionen in kleinen und mittleren Feuerungsanlagen. Hintergrund<br />
ist die Reduzierung von Feinstaub- und CO-Emissionen von Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe,<br />
wie Kohle, Torf, Scheitholz, Hackschnitzel, Späne, Briketts, Pellets, Stroh, Getreide und ähnliche<br />
Brennstoffe. Die neue Verordnung gilt für Feuerungsanlagen ab 4 kW Nennwärmeleistung, womit<br />
neben Heizungsanlagen auch Einzelraumfeuerungsanlagen betroffen sind. Die Novellierung wirkt sich<br />
sowohl für Neuanlagen als in geregelten Übergangsfristen auch für Bestandsanlagen aus. So gilt die<br />
Einhaltung der neuen Grenzwerte für Anlagen, die vor dem 31.12.1994 errichtet wurden, bereits zum<br />
01.01.2015.<br />
Automatisch beschickte Neuanlagen, die nach dem 31.12.2014 errichtet werden, müssen gegenüber<br />
Altanlagen einen besonders niedrigen Grenzwert für Staub- und CO-Emissionen einhalten.<br />
Um die Ziele der Bundesregierung einzuhalten, muss daher zwingend auf die neuen Anforderungen<br />
und Pflichten beim Betrieb von Feuerungsanlagen hingewiesen werden. Für Bestandsanlagen kann<br />
sich schon während der Projektlaufphase der Bioenergieregionen 2.0 Handlungsbedarf ergeben. Beim<br />
Neukauf von Heizungs- und Einzelraumfeuerungsanlagen müssen die einzuhaltenden Grenzwerte<br />
bekannt sein, um nicht innerhalb kürzester Zeit Probleme bei der Einhaltung der gesetzlichen<br />
Grenzwerte zu bekommen. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> unterstützt diese<br />
Entwicklung in Form von Infokampagnen und Seminaren, welche eingehend auf die reduzierten<br />
Grenzwerte hinweisen sollen. Wichtiger Projektpartner ist an dieser Stelle die <strong>Kreis</strong>vereinigung der<br />
Schornsteinfeger sowie die regionale <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft.<br />
6 Zeit und Arbeitsplan (siehe Anhang)<br />
7 Partizipierung – Akteursbeteiligung, Partner<br />
Bereits im vergangenen Projekt Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnten neben den aktiven<br />
Projektpartnern weitere wichtige Akteure im Netzwerk integriert werden. Eine konkrete Integration und<br />
Mitarbeit am Prozess konnte bspw. durch die Mitgliedschaft im Förderverein Regionale Bioenergie im<br />
Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> (ReBio) e.V. erreicht werden. Auszugsweise sind hier folgende Akteure und<br />
Partner zu benennen:<br />
<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Höxter</strong> – Warburg, <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfegerinnung <strong>Höxter</strong> –<br />
Warburg, Landwirtschaftlicher <strong>Kreis</strong>verband <strong>Höxter</strong> – Warburg e.V., Sparkasse <strong>Höxter</strong>, Vereinigte<br />
Volksbank eG, Volksbank Pb-Hx-Det, Kath. Landvolkshochschule "Anton Heinen" Hardehausen,<br />
Landschaftsstation im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V., E.ON Mitte AG, die zehn Stadtverwaltungen des <strong>Kreis</strong>es, die<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> vertretenen Stadtwerke, Acker- und Saatbauvereins Hochstift e.V., Volkshochschule<br />
<strong>Höxter</strong>, OWL Marketing GmbH, Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Verein zur<br />
Förderung des Regionalmarketings im und für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Biogasanlagenbetreiber, Architekten,<br />
Energieberater, Handwerker u.a.<br />
34
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Die Maßnahmen zur Partizipation sind vielfältig und sollen in einer kommenden Förderphase weiterhin<br />
bedient und ausgebaut werden:<br />
• Einbindung der interessierten Bürger im Verein und ggf. in der Vorstandsarbeit<br />
• Durchführung gemeinsamer Regionalveranstaltungen und Arbeitskreisen<br />
• Pressearbeit<br />
• Arbeit mit Schülern im Rahmen von Projektwochen<br />
• Imagekampagnen<br />
• Initialberatung<br />
• Schulungen und Seminare<br />
• Energielehrpfad und –anlagenschau<br />
• Leitprojekte<br />
• Kooperationen mit kommunalen und gewerblichen Betrieben<br />
• Konfliktmanagement<br />
• Bezuschussung von Kongress- und Exkursionsbesuchen interessierter Akteure<br />
• Möglichkeit Projektförderungen für neue Ideen zu bekommen (Entscheidung über<br />
Steuerungsgruppe) .<br />
8 Evaluierung – Analyse und Bewertung des Projekterfolges<br />
Zur Überprüfung und Anpassung des regionalen Entwicklungsprozesses im Hinblick auf die gesetzten<br />
regionalen Ziele und Maßnahmen werden wie schon zur vergangenen Förderperiode halbjährliche<br />
Zwischenberichte und ein Abschlussbericht angefertigt. Weitere Hilfsmittel, wie das Indikatortool des<br />
DBFZs sowie der kommunale Wertschöpfungsrechner der AEE, können nun im Rahmen der<br />
Bioenergieregion 2.0 zur Bewertung des Projekterfolges herangezogen werden. Aus Sicht der Region<br />
sind neben den seitens des Fördergeldgebers und der wissenschaftlichen Begleitforschung<br />
vorgegebenen Parameter folgende Indikatoren vorgesehen:<br />
Indikator Evaluationsmethode Frequenz<br />
Regionalwirtschaftliche Effekte<br />
(regionale Wertschöpfung) durch<br />
angestoßene Investitionen und regionale<br />
Energiebereitstellung und verbundene<br />
Kaufkraftbindung, sowie Arbeitsplätze<br />
Akzeptanz des Biomassehofes als<br />
Kompetenzzentrum<br />
Politische Identifikation<br />
Verstetigungserfolg Bioenergiemanagement<br />
spezifische, in den regionalen Zielen<br />
formulierte Parameter (s. Kap. 4)<br />
Erfassung der Anlageninvestitionen, zusätzlichen<br />
Erlöse bei heimischen Bioenergieerzeugern und<br />
vermiedenen Beschaffungskosten für<br />
Energieimporte (fossil) mittels Fragebogen oder<br />
Telefonbefragungen bei den relevanten<br />
Unternehmen; Nutzung des Indikatortools des<br />
DBFZs für die Veränderung des Anlagenbestandes;<br />
Nutzung des kommunalen Wertschöpfungsrechners<br />
der AEE zur Bemessung der regionalen<br />
Wertschöpfung;<br />
Überprüfung regionaler Energiebereitstellung aus<br />
der Forstwirtschaft im gegenseitigen Austausch mit<br />
der Strukturanalyse der regionalen Forst- und<br />
Holzwirtschaft (Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />
bzw. Forst- und Holzwirtschaftsberatung Hevendehl<br />
Consult)<br />
Experteninterviews mittels Studienarbeit<br />
Hochschule <strong>Höxter</strong> Steigerung der Umsatzquote<br />
Biomassemengen über den Hof mittels<br />
Umsatzanalyse<br />
<strong>Kreis</strong>tagsbeschlüsse Zahl der auf Bioenergie<br />
umgestiegenen Liegenschaften<br />
Zusage zur Teilnahme an zukünftiger Förderperiode<br />
Bioenergieregionen 2.0<br />
Laufende Überprüfung durch WSK-Manager,<br />
Bericht auf den Vorstandssitzungen und bei WSK-<br />
Treffen<br />
laufend<br />
jährlich<br />
jährlich<br />
2012<br />
halbjährlich<br />
35
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
9 Fortführung des Prozesses nach Beendigung des Wettbewerbs – Netzwerk und<br />
Projektmanagement<br />
Die vergangene Projektlaufphase der Bioenergieregion hat gezeigt, welche zentrale Rolle die<br />
Anlaufstelle Biomassehof Borlinghausen übernommen hat; ein Dreh- und Angelpunkt, der direkt mit<br />
dem Bild der Bioenergieregion assoziiert ist. Dies belegen zahlreiche Besuchergruppen,<br />
Einzelberatungen, Führungen durch Energieanlagenschau und –lehrpfad, Veranstaltungen, Seminare<br />
sowie die mittlerweile tägliche Arbeitsplatzbesetzung durch einen Mitarbeiter der Bioenergieregion.<br />
Hier hat sich der Mittelpunkt des Netzwerkes entwickelt, über das Institutionen, wirtschaftliche und<br />
wissenschaftliche Partner, Handwerk sowie Privatleute miteinander verknüpft werden. Der stetige<br />
Bezug zur Praxis, bspw. entlang der Wertschöpfungsketten Hackschnitzel, macht den Biomassehof zu<br />
einem unverzichtbaren Partner. Die Nachfrage nach Optimierungsansätzen erfolgt dabei sowohl<br />
regional wie überregional. Der Zugang zu solchem Spezialwissen kann im Rahmen der Förderung von<br />
Folgeprojekten noch vergünstigt oder sogar gratis angeboten werden, muss aber in Zukunft als neues<br />
Geschäftsfeld organisiert werden.<br />
Bisher wurden Prozess und Projekte der Bioenergieregion durch folgende Akteure begleitet und<br />
unterstützt: Geschäftsführung des Biomassehofs Borlinghausen, die auch zukünftig wieder die<br />
Projektleitung der Bioenergieregion übernehmen wird, Mitarbeiter der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> als<br />
Projektkoordinator sowie die Arbeitsgruppe Bioenergieregion bestehend aus den Projektpartnern und<br />
-antragstellern. Enger Schulterschluss zur <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> als Projektantragsteller ermöglicht<br />
hier eine effiziente Aufgabenteilung unter den beteiligten Akteuren, Synergieeffekte durch die<br />
thematische Verknüpfung mit einzelnen Abteilungen des <strong>Kreis</strong>es, wie z.B. Umweltschutz und<br />
Abfallwirtschaft. Weitere enge Projektpartner sind die Landwirtschaftskammer NRW, die Hochschule<br />
OWL und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Mit diesem Netzwerk können fachliche und<br />
administrative Qualifikationen sinnvoll gebündelt werden. Insbesondere die Partnerschaft mit der<br />
Landwirtschaftskammer NRW ermöglicht die gezielte Wissensvermittlung im landwirtschaftlichen<br />
Sektor, der sich zunehmend auf dem Feld der erneuerbaren Energien ein zusätzliches Standbein<br />
erarbeitet hat.<br />
Durch die Entwicklung von kundenorientierten Dienstleistungen bereits während der vergangenen<br />
aber auch kommenden Projektförderlaufzeit hat sich ein neues Angebotsfeld ergeben, welches auch<br />
nach Ende des Förderzeitraums weiterhin nachgefragt werden wird. Der Biomassehof Borlinghausen<br />
ist im Ausbau und in der Effizienzsteigerung vieler Wertschöpfungsketten auch geschäftlich involviert,<br />
womit sich konkrete Dienstleistung etwa Biomasse- und Brennstoffhandel oder<br />
Energiedienstleistungen direkt als künftige Geschäftsfelder ergeben. Es ist schon jetzt abzusehen,<br />
dass die aufgebauten Wertschöpfungsketten profitabel arbeiten und die beteiligten Akteure mit dem<br />
transferierten Wissen eigenständig weiteragieren.<br />
Die Struktur der Regionalen Partnerschaft als Verein hat ebenso Aussicht auf Fortbestand, weil hier<br />
keine großen Kosten anfallen, sondern die Arbeit hauptsächlich im Nebenamt der Vertreter im<br />
Vorstand und in der Geschäftsführung im <strong>Kreis</strong> erledigt wird. Der Beirat wird seitens der Hochschule<br />
betreut, sodass auch hier eine feste Institution für Kontinuität und stets aktuelle Themenstellungen<br />
gesorgt hat und weiterhin sorgen wird.<br />
36
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
10 Ausgaben- und Finanzierungsplan<br />
Position Bezeichnung / Leistung Auftragnehmer HHJ 2012 HHJ 2013 HHJ 2014<br />
HHJ 2015 Gesamt<br />
01.08.-31.12.12 01.01.-31.07.13 01.08.-31.12.13 01.01.-31.07.14 01.08.-31.12.14 01.01.-31.07.15<br />
5 7 5 7 5 7<br />
Personalausgaben<br />
0817 Beschäftigte TVöD E 1 - E 11 Hake 20.915,00 29.281,00 20.915,00 29.281,00 20.915,00 29.281,00 150.588,00<br />
0822 Beschäftigungsentgelte N.N. 2.640,00 3.694,00 2.639,00 3.694,00 2.639,00 3.694,00 19.000,00<br />
23.555,00 32.975,00 23.554,00 32.975,00 23.554,00 32.975,00 169.588,00<br />
Mieten<br />
0834 Büromiete Borlinghausen BEM GmbH 1.800,00 2.520,00 1.800,00 2.520,00 1.800,00 2.520,00 12.960,00<br />
0834 Hallenmiete Energieanlagenschau BEM GmbH 800,00 1.167,00 833,00 1.167,00 833,00 1.000,00 5.800,00<br />
2.600,00 3.687,00 2.633,00 3.687,00 2.633,00 3.520,00 18.760,00<br />
Vergabe von Aufträgen<br />
0835 Veranstaltungsausgaben N.N. 2.000,00 1.300,00 1.000,00 1.000,00 800,00 1.900,00 8.000,00<br />
0835 Honoarvertrag Hofnagel 4.000,00 5.250,00 3.750,00 5.250,00 3.750,00 5.000,00 27.000,00<br />
0835 Moderation von Veranstaltugen o.ä. N.N. 1.000,00 2.000,00 1.500,00 2.000,00 1.500,00 1.200,00 9.200,00<br />
0835 Energieanlagenschau BEM GmbH<br />
Wartung 800,00 875,00 625,00 875,00 625,00 600,00 4.400,00<br />
Pflegearbeiten 600,00 600,00 400,00 600,00 400,00 500,00 3.100,00<br />
Miete Demoobjekte 1.300,00 2.000,00 1.400,00 2.000,00 1.300,00 2.000,00 10.000,00<br />
0835 Energielehrpfad (Pflanzung, Pflege, etc.) BEM GmbH 1.750,00 875,00 625,00 585,00 415,00 500,00 4.750,00<br />
0835 Sicherheitsschulung Feuerwehr N.N. - - 500,00 250,00 250,00 - 1.000,00<br />
0835 Druckaufträge N.N. 1.747,00 2.786,50 1.597,50 2.443,00 1.291,00 1.136,00 11.001,00<br />
Konzepte Studien Evaluierungen<br />
0835 Leitprojekt Sickerwasseraufbereitungsanlage N.N. 500,00 875,00 625,00 600,00 400,00 - 3.000,00<br />
0835 Wertschöpfung Grünabfälle BEM GmbH - - 500,00 - - - 500,00<br />
0835 Analyse Wärmemarkt N.N. 500,00 500,00 500,00 - - - 1.500,00<br />
Kooperationen mit der Zwillingsregion<br />
0835 Leitprojekt Biomassehof Warendorf N.N. 10.000,00 8.750,00 5.000,00 8.750,00 6.250,00 8.250,00 47.000,00<br />
Partizipation Öffentlichkeit, Engagement Akteure<br />
0835 Exkursionen best - practice 600,00 400,00 200,00 400,00 200,00 300,00 2.100,00<br />
0835 Umweltbildung Schulen - - 500,00 - 500,00 - 1.000,00<br />
24.797,00 26.211,50 18.722,50 24.753,00 17.681,00 21.386,00 133.551,00<br />
0844 Dienstreisen <strong>Kreis</strong>gebiet Hake 1.000,00 1.460,00 1.040,00 1.050,00 950,00 1.000,00 6.500,00<br />
0844 Dienstreisen außerhalb <strong>Kreis</strong>gebiet Hake 900,00 1.050,00 750,00 1.050,00 750,00 1.050,00 5.550,00<br />
0844 Fortbildung Hake 1.000,00 600,00 400,00 600,00 400,00 1.000,00 4.000,00<br />
2.900,00 3.110,00 2.190,00 2.700,00 2.100,00 3.050,00 16.050,00<br />
Gegenstände und andere Investitionen<br />
0850 Plakatwände, Rollbanner, o.ä. 900,00 1.050,00 750,00 800,00 550,00 - 4.050,00<br />
900,00 1.050,00 750,00 800,00 550,00 - 4.050,00<br />
Sonstige allgemeine Verwaltungsausgaben<br />
0839 Geschäftsbedarf Hake 500,00 700,00 500,00 700,00 500,00 700,00 3.600,00<br />
0840 Literatur Hake 500,00 292,00 208,00 292,00 208,00 - 1.500,00<br />
0841 Kosten Arbeitsplatz Hake 800,00 1.120,00 800,00 1.120,00 800,00 1.120,00 5.760,00<br />
1.800,00 2.112,00 1.508,00 2.112,00 1.508,00 1.820,00 10.860,00<br />
Gesamtbudget 56.552,00 69.145,50 49.357,50 67.027,00 48.026,00 62.751,00 352.859,00<br />
BMELV - Anteil (%) 61,12% 61,12% 61,12% 61,12% 50,00% 50,00%<br />
0864 Zuwendung 34.564,58 42.261,73 30.167,30 40.966,90 24.013,00 31.375,50 203.349,02<br />
0863 Drittmittel BEM 3.000,00 5.250,00 3.750,00 5.250,00 3.750,00 6.000,00 27.000,00<br />
0863 Zwillingsregion 6.000,00 5.833,33 4.166,67 5.833,33 4.166,67 7.000,00 33.000,00<br />
0862 Anteil <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 12.987,42 15.800,44 11.273,53 14.976,76 16.096,33 18.375,50 89.509,98<br />
37
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Anhang<br />
Zeit und Arbeitsplan<br />
Tätigkeiten, Maßnahmen, Projekte<br />
Energieanlagenschau<br />
Energielehrpfad<br />
Initialberatung Biomassehof<br />
Risikoschulungen<br />
Laufzeiten<br />
2012 2013 2014 2015<br />
8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7<br />
Konzepte, Schulungen, Evaluierungen<br />
Leitprojekt: Sickerwasseraufbereitung<br />
Wertschöpfung Grünabfälle<br />
Analyse Wärmemarkt<br />
Datensammlung Biomasseeinsatz<br />
Infokampagne 1. BImSchV<br />
Partizipation Öffentlichkeit<br />
Exkursionen best - practice<br />
Umweltbildung Schulen<br />
Konfliktmanagement<br />
Kooperation mit anderen Projekten,<br />
Regionen, Netzwerken<br />
Leitprojekt Biomassehof Warendorf<br />
Schnittstelle <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
Verknüpfung Brennereien<br />
Synergie Klimaschutz <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Förderung Grünlandnutzung Biogas<br />
Förderung KUP im 10-jährigen Umtrieb<br />
Förderung gewerbliche Biomassenutzung<br />
1
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Konkrete Ziele und Meilensteine (technische – investiv)<br />
Ziele entlang<br />
der Wertschöpfungsketten<br />
Handlungsfeld entsprechend der<br />
energetischen Nutzungspfade<br />
Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />
Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />
++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />
Bioenergie<br />
im ländl. Raum<br />
Klimaschutz<br />
Reduzierung<br />
Importe<br />
regionale<br />
Wertschöpfung<br />
Vorbild<br />
Netzwerk<br />
Wissenstransfer<br />
Motivation<br />
Akteure<br />
Konflikte (K) /<br />
Synergien (S)<br />
1. Steigerung<br />
des Einsatzes<br />
von<br />
Biomassen zur<br />
Energie<br />
produktion um<br />
10 %<br />
Leitprojekt zur Projektierung eines<br />
Hackschnitzelheizwerks an der<br />
Sickerwasseraufbereitungsanlage<br />
Wehrden<br />
KUP im 10 – jährigen Umtrieb<br />
MS 1: Erarbeitung Konzeptstudie unter Prüfung von der Wirtschaftlichkeit und<br />
Durchführbarkeit<br />
MS 2: Konfektionierung des zur Verfügung stehenden Brennstoffs aus der<br />
Landschaftspflege<br />
MS 3: Projektierung<br />
MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen beim 10 jährigen Umtrieb<br />
MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />
I: Höhe der Anbaufläche (ha)<br />
++ ++ ++ ++ ++ + ++ + S: positive<br />
Ausstrahlung auf<br />
andere<br />
Kommunen<br />
++ ++ ++ ++ + + + + s. Kap. 5.1<br />
Förderung Grasvergärung in<br />
Biogasanlagen<br />
Förderung der thermischen<br />
Nutzung von Stroh<br />
energetische Nutzung von<br />
Grünabfällen holziger Art<br />
MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen<br />
MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />
MS 3: Exkursionen zu best-practice Anlagen<br />
MS 4: Einsatz von Grünlandaufwuchs an 20% aller BGA im <strong>Kreis</strong><br />
I 1: Tonnen eingesetzter Grassilage<br />
MS 1: Datenerhebung zur gezielten Wärmeproduktion aus Stroh: technische<br />
Umsetzbarkeit, Materialbezug, Förderung<br />
MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />
MS 3: Aufbau einer Partnerstruktur zur nötigen Projektierung<br />
I 1: Tonnen gehandelten Energiestrohs<br />
MS 1: Datenerhebung über Potential und aktueller Nutzung<br />
MS 2: 10% Einsatz zur thermischen Verwertung<br />
I 1: Tonnen eingesetzter Hackschnitzel<br />
++ ++ ++ ++ ++ 0 + + S: Abnahme von<br />
Grasaufwuchs<br />
bei<br />
Überproduktion<br />
durch BGA<br />
++ 0 ++ ++ ++ + ++ + K: Staubemissionen<br />
und<br />
Nährstoffentzug<br />
++ ++ ++ ++ ++ + + 0 K: Zunahme von<br />
Feinstaubemissi<br />
onen bei<br />
Verbrennung<br />
2. Erhöhung<br />
der Stoffstromeffizienz<br />
um<br />
20%<br />
Gasreinigung an Biogasanlagen<br />
MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen<br />
MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />
MS 3: Exkursion zu best-practice Anlagen<br />
MS 4: Umsetzung an 2 Pilotanlagen<br />
0 ++ 0 + + + + + S: Akzeptanzsteigerung<br />
durch<br />
verbessertes<br />
KWK-Konzept<br />
Private Stromvermarktung an<br />
Biogasanlagen<br />
MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen „Virtuelle Kraftwerke“<br />
MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />
MS 3: Machbarkeitsstudie(n)<br />
MS 4: Umsetzung an 1 Pilotanlage<br />
I 1: kWh gehandelter elektrischer Energie<br />
0 0 0 + ++ + + + K: Aufwandsentschädigung<br />
für eigenständige<br />
Stromvermarktung<br />
2
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Ziele entlang<br />
der Wertschöpfungsketten<br />
Handlungsfeld entsprechend der<br />
energetischen Nutzungspfade<br />
Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />
Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />
++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />
Bioenergie<br />
im ländl. Raum<br />
Klimaschutz<br />
Reduzierung<br />
Importe<br />
regionale<br />
Wertschöpfung<br />
Vorbild<br />
Netzwerk<br />
Wissenstransfer<br />
Motivation<br />
Akteure<br />
Konflikte (K) /<br />
Synergien (S)<br />
Sicherheitsschulung beim Umgang<br />
und Lagerung mit holziger<br />
Biomasse<br />
MS 1: Datenerhebung über Risiken beim Umgang und Lagerung holziger<br />
Biomasse in Halden<br />
MS 2: Schulungen für Feuerwehren, Anlagenbetreiber, Versicherer,<br />
Vermarkter<br />
+ + + + ++ + ++ + S: Reduzierung<br />
von Verlusten<br />
beim Einsatz v.<br />
Biomassen<br />
3. Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs<br />
um<br />
20%<br />
Schulungen und<br />
Weiterbildungsseminare zur<br />
systematischen Wärmedämmung<br />
MS 1: Schulungen zur energetischen Gebäudesanierung<br />
MS 2: Schulungen zum energieeffizienten Heizen und Lüften<br />
MS 3: Weiterqualifizierung von Handwerkern zu „Dämmprofis“<br />
I 1: Sanierte Gebäude<br />
I 2: eingesparte Wärmemengen (kWh)<br />
I 3: ausgebildete Dämmprofis<br />
0 ++ 0 ++ ++ + ++ ++ S: geringere<br />
gesundheitliche<br />
Belastung durch<br />
Vermeidung von<br />
Schimmelbildung<br />
3
<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />
Konkrete Ziele und Meilensteine (organisatorisch)<br />
Ziele innerhalb<br />
der<br />
Regionalen<br />
Partnerschaft<br />
Handlungsbedarf entlang der<br />
Kommunikationsnetze<br />
Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />
Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />
++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />
Bioenergie<br />
im ländl. Raum<br />
Klimaschutz<br />
Reduzierung<br />
Importe<br />
regionale<br />
Wertschöpfung<br />
Vorbild<br />
Netzwerk<br />
Wissenstransfer<br />
Motivation<br />
Akteure<br />
Konflikte (K) /<br />
Synergien (S)<br />
4. Ausbau von<br />
Netzwerkstrukturen<br />
Aufbau eines Biomassehofs in der<br />
Zwillingsregion Warendorf –<br />
Münster<br />
Verknüpfungsvorhaben „Alternative<br />
Einkommensmöglichkeiten für<br />
regionale Brennereien“<br />
Ausbau des Fördervereins<br />
„Regionale Bioenergie im<br />
Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V.“<br />
Kooperation mit gewerblichen<br />
Betrieben<br />
Strukturanalyse Holzwirtschaft<br />
MS 1: Erfahrungsaustausch mit Biomassehof Borlinghausen<br />
MS 2: Adaption der Ergebnisse<br />
MS 3: Konzepterstellung Biomassehof Warendorf<br />
MS 4: Projektierung<br />
I 1: Tonnen gehandelter Ware (Hackschnitzel, Pellets, Scheitholz, etc.)<br />
MS 1: Datenerhebung über alternative Nutzungsmöglichkeiten des<br />
Bioethanols: Energieproduktion?<br />
MS 2: Datenerhebung über alternative Nutzungsmöglichkeiten der<br />
Altgebäudesubstanz: Energiespeicherung?<br />
MS 3: Kommunikation der Ergebnisse<br />
MS 4: Projektierung an 1 Pilotanlage<br />
MS 1: Unterstützung des Ehrenamtes im Verein<br />
MS 2: Unterstützung in Fördertätigkeit des Vereins<br />
MS 3: Zuwachs Mitglieder auf mind. 150<br />
I 1: Anzahl Mitglieder<br />
MS 1: Datenerhebung über Förderung von Energieproduktion auf Basis<br />
regenerativer Energieträger<br />
MS 2: Kooperation mit Förderbanken<br />
MS 3: Kommunikation mit passenden Umsetzungspartnern<br />
I 1: Anlagenzubau und produzierte Energie (kWh)<br />
MS 1: Austausch von Projektergebnissen<br />
MS 2: Evaluierung ungenutzter Potentiale aus dem Forstbereich<br />
MS 3: Kommunikation der Ergebnisse in der Fläche<br />
++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ S: überregionale<br />
Wahrnehmung<br />
++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++<br />
++ + + + ++ ++ ++ ++ S: Stärkung des<br />
Engagements<br />
der Akteure und<br />
Beteiligung am<br />
Prozess<br />
++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ K: Akzeptanzprobleme,<br />
Finanzierungsschwierigkeiten<br />
+ + + + + + + +<br />
Initialberatung intensivieren<br />
MS 1: Beratung gewerblicher Kunden sowie von Kirchengemeinden und<br />
Sportstätten<br />
MS 2: Integration im Netzwerk und Vermittlung von unabhängigen Experten<br />
MS 3: Machbarkeitsstudien zur Projektierung<br />
MS 4: Werbekampagne zur Modernisierung / Umstellung von Heizanlagen<br />
MS 5: Exkursionen zu best-practice Anlagen<br />
I 1: Anzahl Beratungsleistungen<br />
0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++<br />
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Konfliktfelder aufgreifen –<br />
Kommunikationsgrundlagen<br />
schaffen<br />
MS 1: Tag(e) der offenen Tür<br />
MS 2: Kommunikationsveranstaltungen zum gemeinsamen Austausch<br />
0 0 0 0 ++ ++ ++ 0<br />
Ziele innerhalb<br />
der<br />
Regionalen<br />
Partnerschaft<br />
Handlungsbedarf entlang der<br />
Kommunikationsnetze<br />
Meilensteine (MS)<br />
Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />
++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />
Bioenergie<br />
im ländl. Raum<br />
Klimaschutz<br />
Reduzierung<br />
Importe<br />
regionale<br />
Wertschöpfung<br />
Vorbild<br />
Netzwerk<br />
Wissenstransfer<br />
Motivation<br />
Akteure<br />
Konflikte (K) /<br />
Synergien (S)<br />
4. Ausbau von<br />
Netzwerkstrukturen<br />
Kooperation mit<br />
Klimaschutzbemühungen des<br />
<strong>Kreis</strong>es<br />
Umweltbildung an Schulen<br />
MS 1: Datenerhebung Elektromobilität<br />
MS 2: Verknüpfung mit Fachhochschule Lippe<br />
MS 3: Sponsoring von 2 Elektrobikes<br />
MS 4: Datenerhebung vermiedene Treibhausgaseffekte durch Ausbau EE<br />
I 1: Eingesparte Tonnen CO 2 – Äquivalent<br />
MS 1: Ausarbeitung von Projektthemen<br />
MS 2: Kooperation mit Partner(n) im Bildungssektor<br />
MS 3: Bildungstage, -projekte für Schulklassen<br />
+ + + + + + + +<br />
0 0 0 0 + + + + S: bewussterer<br />
Umgang mit<br />
Energie<br />
Neue Risiken bei der Verwendung<br />
erneuerbarer Energien entschärfen<br />
MS 1: Datenerhebung über neue Risiken beim Umgang mit EE<br />
MS 2: Sicherheitsschulungen für Feuerwehren, Anlagenbetreiber, Versicherer,<br />
Vermarkter<br />
0 0 0 0 + + + + S: Akzeptanzschwierigkeiten<br />
EE reduzieren<br />
Analyse des Wärmemarktes<br />
MS 1: Datenerhebung über Holzheizungsanlagen und<br />
Einzelraumfeuerungsanalgen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
0 0 0 0 + + + +<br />
Infokampagne: Feinstäube und<br />
sonstige Emissionen – Novellierung<br />
der 1. BImSchV<br />
MS 1: Datenerhebung über Auswirkungen der Novellierung 1. BImSchV<br />
MS 2: Partnerstruktur mit <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger und<br />
<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft schaffen<br />
MS 3: Kommunikation der Auflagen und Pflichten<br />
0 + 0 0 + ++ ++ +<br />
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BHD/MR <strong>Höxter</strong>-Warburg e.V. • Bohlenweg 3 • 33034 Brakel<br />
Bioenergieregion Kulturland<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Bohlenweg 3<br />
33034 Brakel<br />
Ihnen schreibt<br />
Geschäftsstelle Brakel<br />
Tel: 05272-5402<br />
Fax: 05272-1000<br />
mail: Norbert.Hofnagel@mr-hoexterwarburg.com<br />
Datum: 08.03.2012<br />
Förderfortführung Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2012-2015<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
aufgrund einer außerordentlich erfolgreichen ersten Projektphase möchten wir Sie auf dem Weg zur<br />
Energiewende auch in der zweiten Runde unterstützen. Wir sind mit unserem Unternehmen als<br />
Selbsthilfeorganisation für unsere Land- und Forstwirtschaft seit den sechziger Jahren tätig und haben uns in den<br />
vergangenen 3 Jahren auch in der Bioenergieregion stark engagiert.<br />
Wir erwarten neben einem intensiven Wissenstransfer, einer Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Weiterbildung<br />
zur Qualifizierung sowie Wertschöpfungssteigerung sehr positive Effekte aus der Phase 2 Ihres Projektes.<br />
Aus diesem Grund beteiligen wir uns zusammen mit unseren Tochterunternehmungen mit 27.000,- € verteilt auf 3<br />
Jahre an Ihrem Projekt. Die Beteiligung ist in erster Linie für die personelle Ausstattung gedacht.<br />
Wir wünschen viel Erfolg auf dem Weg zur zweiten Projektperiode.<br />
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
1.Vorsizender<br />
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Impressum:<br />
Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />
Bohlenweg 3<br />
33034 Brakel<br />
Projektleiter<br />
Norbert Hofnagel<br />
Telefon 05272 / 5402<br />
norbert.hofnagel@mr-hoexter-warburg.com<br />
Koordinator<br />
Alexander Hake<br />
Telefon 05272 / 355755<br />
hake@kreis-hoexter.de