26.03.2014 Aufrufe

Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter

Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter

Zum REK (8 MB PDF). - Kreis Höxter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Regionalentwicklungskonzept 2.0<br />

für die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung………………………………………………………………………………………........ 1<br />

2. Analyse der Ausgangssituation…………………………………………………………………… 2<br />

2.1 Geografische Struktur, Landnutzung 2<br />

2.2 Bevölkerungsdichte, Arbeitsmarktentwicklung………………………………………………….. 3<br />

2.3 Wirtschaftsstruktur, relevante Unternehmen, Forschungseinrichtungen…………………….. 3<br />

2.4 Regionaler Energieverbrauch, regionale Energiebereitstellung……………………………..... 4<br />

2.5 Vorhandene Anlagen, Strukturen im Bereich der erneuerbaren Energien…………………... 4<br />

2.6 Bioenergiepotentiale und bestehende Wertschöpfungsketten – Veränderungen zum<br />

laufenden Projekt…………………………………………………………………………………… 6<br />

2.6.1 Aufbau eines Biomassereststoffkatasters……………………………………………………….. 6<br />

2.6.2 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>…………………………………………………………………………………………. 8<br />

2.6.3 Projektstudie: Biomassepotential auf landwirtschaftlichen Grenzstandorten………………... 9<br />

2.6.4 Ungenutzte Potentiale im Wärmemarkt – Wärmekataster im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>………………….. 10<br />

2.6.5 Wertschöpfungsketten……………………………………………………………………………... 12<br />

2.6.5.1 Wertschöpfung Biogas…………………………………………………………………………….. 12<br />

2.6.5.2 Wertschöpfung Hackschnitzel…………………………………………………………………….. 14<br />

3. Aktuelle SWOT-Analyse…………………………………………………………………………… 16<br />

4. Ziele der Region zum Ausbau und effizienten Nutzung der Bioenergie – Ziele und neue<br />

Inhalte für Folgeprojekte…………………………………………………………………………… 18<br />

4.1 Ziele für den technisch - investiven Ausbau der Bioenergie, Effizienz, Nachhaltigkeit,<br />

regionale Wertschöpfung………………………………………………………………………….. 18<br />

4.1.1 Leitlinie bis 2020……………………………………………………………………………………. 18<br />

4.1.2 Konkrete Ziele bis 2013……………………………………………………………………………. 19<br />

4.2 Ziele für den Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen im Rahmen der<br />

Wettbewerbsförderung…………………………………………………………………………….. 20<br />

5. Strategie zur Zielerreichung – neue Inhalte für Folgeprojekte……………………………….... 20<br />

5.1 Strategie zur Steigerung der Wertschöpfung……………………………………………………. 20<br />

5.1.1 Leitprojekt 1: Projektierung eines Biomasseheizkraftwerkes für die<br />

Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden……………………………………………….. 22<br />

5.1.2 Wertschöpfung KUP……………………………………………………………………………….. 23<br />

5.1.3 Wertschöpfung Grünabfälle holziger Art…………………………………………………………. 25<br />

5.2 Strategie zur Steigerung der Stoffstromeffizienz……………………………………………….. 26<br />

5.3 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs………………………………………… 27<br />

5.4 Maßnahmen zum Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen………………….. 28<br />

5.4.1 Überregionale Kooperationen…………………………………………………………………...... 28<br />

5.4.2 Netzwerkstrukturen ausbauen und verstetigen…………………………………………………. 29<br />

5.4.3 Initialberatung intensivieren……………………………………………………………………….. 30<br />

5.4.4 Konfliktfelder aufgreifen – Kommunikationsgrundlagen schaffen…………………………….. 31<br />

5.4.5 Kooperationen mit Klimaschutzbemühungen…………………………………………………… 32<br />

5.4.6 Umweltbildung……………………………………………………………………………………… 33<br />

5.4.7 Neue Risiken bei der Verwendung erneuerbarer Energien entschärfen…………………….. 33<br />

5.4.8 Analyse des Wärmemarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>…………………………………………………… 34<br />

5.4.9 Infokampagne: Feinstäube und sonstige Emissionen – Novellierung der 1. BImSchV…….. 34<br />

6. Zeit- und Arbeitsplan 34<br />

7. Partizipierung – Akteursbeteiligung………………………………………………………………. 34<br />

8. Evaluierung – Analyse und Bewertung des Projekterfolges…………………………………... 35<br />

9. Fortführung des Prozesses nach Beendigung des Wettbewerbs – Netzwerk und<br />

Projektmanagement………………………………………………………………………………... 36<br />

10. Ausgaben- und Finanzierungsplan……………………………………………………………….. 37<br />

II


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Flächennutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>………………………………………………………………… 2<br />

Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in ausgewählten Berufsbereichen…………..... 3<br />

Tabelle 3: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2008……………………………………………………….... 4<br />

Tabelle 4: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010…………………………………………………………. 5<br />

Tabelle 5: Anlagenzahl im Bereich regenerativer Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2011……………. 5<br />

Tabelle 6: Zusammenstellung erschließbarer Festbrennstoffe im <strong>Kreis</strong> und entsprechendes<br />

Heizöläquivalent……………………………………………………………………………………………….. 7<br />

Tabelle 7: Zusammenstellung erschließbares Biomassepotential zur Gasgewinnung………………... 8<br />

Tabelle 8: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2008………………………………... 18<br />

Tabelle 9: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2010………………………………... 18<br />

Tabelle 10: Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung………………………… 21<br />

Tabelle 11: Hackschnitzelproduktion (vollmechanisiert) im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale<br />

Wertschöpfung………………………………………………………………………………………………… 21<br />

Tabelle 12: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2008……..…... 22<br />

Tabelle 13: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2011…………. 22<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Anteile der produzierten kWh in Prozent für 2010…………………………………………. 5<br />

Abbildung 2: Wärmeverwendung an Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet…………………………………..... 10<br />

Abbildung 3: Wertschöpfungskette Biogas…………………………………………………………………. 12<br />

Abbildung 4: Wertschöpfungskette Hackschnitzel……………………………………………………….... 14<br />

Abbildung 5: Wertschöpfungskette KUP……………………………………………………………………. 24<br />

Abbildung 6: Wertschöpfungksette Grünabfälle holziger Art……………………………………………... 25<br />

Abbildung 7: Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude <strong>Höxter</strong>……………………………………………….. 27<br />

Abbildung 8: Wissenstransfer zur Zwillingsregion BHD und MR Warendorf-Münster e.V……………. 28<br />

III


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

1. Einleitung<br />

„Wir locken unsere Bioenergie aus der Reserve!“ – Mit diesem Motto startete die Arbeit der<br />

Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> im Sommer 2009. Die <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> und der<br />

örtliche Maschinenring gehen seitdem ihren Weg, zusätzliche Ressourcen und Wertschöpfungspotentiale<br />

in der Bioenergieregion zu erschließen und die Energie mit hohem<br />

Wirkungsgrad zu verwerten. In den vergangenen drei Jahren der Projektlaufzeit standen mit<br />

regionalen Vertretern aus Land- und Forstwirtschaft sowie der Hochschule in <strong>Höxter</strong> wichtige Partner<br />

zur Seite. Gemeinsam ist es gelungen, der Bioenergieregion einen Namen und ein Gesicht zu<br />

verleihen. Bei allen Bemühungen standen engagierte Bürger im Vordergrund, die mit ihrer Arbeit die<br />

heimische Zukunft sichern und den Ausbau einer unabhängigen Energieproduktion unterstützen. Es<br />

konnten ungenutzte Biomasserohstoffe ausfindig und bewertet werden, neue Nutzungspfade und<br />

Effizienzsteigerungen aufgezeigt und vermittelt werden. Wurden zu Beginn des Projektes noch 31%<br />

der elektrischen Energie aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen so liegt die Bioenergieregion<br />

zum Ende ihrer dreijährigen Förderphase nun bei ca. 38% 1 : ein wichtiges Etappenziel zur langfristigen<br />

Energieautarkie im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>. Während dieser Zeit ergaben sich allerdings auch neue<br />

Entwicklungen in der Energiepolitik und beim Umgang mit erneuerbaren Energien. Der Ausbau und<br />

die stetige Pflege des Bioenergie-Netzwerkes sind wichtiger denn je geworden. Um sich diesen<br />

Herausforderungen zu stellen, bewirbt sich die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> um die<br />

Folgeförderung von Projekten im Rahmen der Bioenergie-Regionen 2.0.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> – Definition der Region<br />

Mitten in Deutschland, in einer der schönsten Mittelgebirgslandschaften, liegt der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mit<br />

seinen zehn Städten. Mit einer Fläche von<br />

1.199,98 Quadratkilometern gehört er zu den<br />

flächengrößten <strong>Kreis</strong>en des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen. Angrenzend an die Nachbarländer<br />

Niedersachsen und Hessen umfasst er das<br />

landschaftlich reizvolle Weserbergland als<br />

naturräumlich recht homogene, hügelige Feld-<br />

Wald-Wiesen-Kulturlandschaft zwischen der<br />

Weser und dem Naturpark Solling-Vogler im<br />

Osten, der Diemel im Süden, dem Naturpark<br />

Teutoburger Wald / Eggegebirge im Westen sowie dem<br />

Lipper Bergland im Norden. Dort befindet sich mit 496<br />

Metern die höchste Erhebung des <strong>Kreis</strong>es. „Wo die<br />

Seele ihre Sorgen verliert“ heißt es in einem der<br />

Touristenführer des <strong>Kreis</strong>es und beschreibt damit die<br />

vielseitige Kulturlandschaft des <strong>Kreis</strong>es.<br />

Bei genauerer Betrachtung hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aber<br />

auch eine technologisch innovative Seite.<br />

1 Datengrundlage: eigenen Berechnung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> 2010 und Schätzung nach Anlagenzuwachs 2011<br />

(www.energymap.info)<br />

1


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Auf exponierten Lagen haben längst Windräder Einzug gehalten, auf vielen Dächern leisten<br />

Photovoltaikanlagen ihren Dienst, und die Landwirtschaft erarbeitet sich mit der Biogasproduktion ein<br />

weiteres Standbein.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> begleitet seit Jahren die Entwicklung erneuerbarer Energien und konnte sich mit<br />

seinem vorhergehenden Regionalentwicklungskonzept im Wettbewerb Bioenergieregionen<br />

behaupten.<br />

Als Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> begleiten die Verantwortlichen aus <strong>Kreis</strong>verwaltung,<br />

Land- und Forstwirtschaft sowie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (OWL) nun den Prozess.<br />

Hauptaugenmerk gilt dabei dem Ausbau und der Pflege eines Bioenergie-Netzwerks vor Ort. In dieser<br />

Zeit ist es gelungen den Begriff „Bioenergieregion“ in der Region zu festigen und mit Leben zu füllen.<br />

Dem <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> war die Möglichkeit gegeben, seine Vorreiterrolle in Bezug auf die Nutzung<br />

regenerativer Energien weiter auszubauen. Mit Ende dieser Förderphase lässt sich eine erste Bilanz<br />

ziehen. Es konnten ungenutzte Biomassereserven mobilisiert und somit eine Steigerung der<br />

regionalen Wertschöpfung erzielt werden. Über die Effizienzsteigerung beim Einsatz von Biomassen<br />

war es möglich den Wirkungsgrad der Bioenergienutzungen zu steigern. Somit war ein Ausbau sowohl<br />

zur regenerativen Erzeugung von elektrischer als auch thermischer Energie möglich.<br />

Mit dieser Entwicklung ergeben sich für die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> allerdings ganz<br />

neue Aufgabenfelder. Die Akzeptanz für zunehmenden Energiepflanzenanbau schwindet:<br />

landschaftsästhetische Gründe, Verkehrs- und Lärmbelastungen sowie der vermeintliche Rückgang<br />

der Artenvielfalt beherrschen die Diskussionen. Nutzungsüberschneidungen zwischen der stofflichen<br />

Nutzung und energetischen Nutzung insbesondere holzartiger Festbrennstoffe führen zu Engpässen<br />

und Preissteigerungen. Hier hat die Bioenergieregion ein wichtiges neues Aufgabengebiet erkannt,<br />

einen Dialog zwischen den Konfliktparteien zu ermöglichen und für gegenseitiges Verständnis zu<br />

werben. Ein sinnvoller Gebrauch von Bioenergien ist zukünftig nur mit effizienter Rohstoffnutzung und<br />

breiter Akzeptanz möglich. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> hat hier eine Neuausrichtung<br />

ihres Aufgabengebietes im Rahmen des Regionalentwicklungskonzepts 2.0 gefunden.<br />

2. Analyse der Ausgangssituation<br />

Der von ländlichen Strukturen geprägte <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> erkannte schon früh das Potential, mit der<br />

energetischen Nutzung von Biomasse die Energiewende in der Region voranzutreiben und<br />

gleichzeitig die Landwirtschaft in der Region zu stärken. Gemäß dem regionalen Potential, entstanden<br />

in den letzten Jahren zahlreiche Biogasanlagen und Beispielprojekte zur Biomassenutzung<br />

(Hackschnitzelheizwerke, Pelletheizungen, automatisch beschickte Holzheizanlagen).<br />

2.1 Geografische Struktur, Landnutzung<br />

Die geringe Einwohnerdichte und der hohe Anteil an land- und fortwirtschaftlicher Fläche machen die<br />

ländliche Prägung des Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aus.<br />

Tabelle 1: Flächennutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> (30.12.2009)<br />

Nutzung Fläche (ha) Anteil von Gesamtfläche<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche 66.879 55,73 %<br />

- Ackerfläche 52.134 43,45 %<br />

- Grünland 14.508 12,10 %<br />

Waldfläche 35.319 29,40 %<br />

Gesamtfläche 119.998 100,0 %<br />

Rund 30% der <strong>Kreis</strong>fläche ist mit Wald bedeckt (überwiegend Laubwald), 55% sind landwirtschaftlich<br />

genutzte Fläche. Wegen der guten Böden der Bördelandschaft und günstiger naturräumlicher<br />

Rahmenbedingungen stehen 78% der Landwirtschaftsfläche als hochwertiges Ackerland zur<br />

Verfügung, die verbleibenden 14.508 Hektar sind Grünlandstandorte. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> weist im<br />

Gegensatz zu anderen <strong>Kreis</strong>en einen hohen Anteil an historisch gewachsenen Großbetrieben auf, die<br />

sich an günstigen Bördelandstandorten gelegen schon früh auf den Ackerbau spezialisiert haben.<br />

Betriebe in ungünstigeren Lagen haben sich im Bereich der Viehhaltung, insbesondere<br />

Schweineproduktion und Rindviehhaltung, spezialisiert. Von den insgesamt 1.795 Betrieben sind 456<br />

2


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Betriebe, das sind mehr als 25%, größer als 50 Hektar. 19% sind Kleinbetriebe mit Flächengrößen<br />

unter 5 ha, die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 40 Hektar. Die Betriebsstruktur ist damit sehr<br />

günstig für eine wirtschaftliche Biomasseproduktion in der Region.<br />

Die Grünlandflächen dienen fast ausschließlich als Futterflächen für die Tierhaltung. Die Viehdichte<br />

liegt im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mit 0,9 GVE deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 1,19 GVE /<br />

ha Landwirtschaftsfläche. Die Grünlandstandorte sind gleichmäßig zwischen Forst- und Ackerflächen<br />

im gesamten <strong>Kreis</strong> verteilt. Damit wird ein pflanzenbaulich sinnvoller Einsatz des anfallenden<br />

organischen Düngers ohne großen logistischen Aufwand im <strong>Kreis</strong>gebiet möglich.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> verfügt über eine Waldfläche von insgesamt 35.263 ha. Diese stehen in Besitz von<br />

650 Waldbesitzern, von denen 19.571 ha Privatwald, 10.560 ha Körperschaftswald und 5.028 ha<br />

Staatswald des Landes NRW sind. Die durchschnittliche Flächengröße pro Waldbesitzer beträgt 54<br />

ha. Die Flächenausstattung der vier Forstbetriebsgemeinschaften beträgt 6.068 ha und der sechs<br />

Waldgenossenschaften 770 ha. Bei der Baumartenverteilung im <strong>Kreis</strong> weist Buche mit 42% den<br />

größten Anteil auf, weitere bedeutende Baumarten sind Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie und Eiche.<br />

Der Laubholzanteil liegt insgesamt bei ca. 21.590 Hektar. Jährlich werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 210.000<br />

Festmeter Holz eingeschlagen und verarbeitet. Bereits jetzt wird aufgrund der günstigen<br />

energetischen Eigenschaften von Laubholz und des hohen Laubholzanteils im <strong>Kreis</strong> ein Viertel des<br />

jährlichen Holzzuwachses energetisch genutzt.<br />

2.2 Bevölkerungsdichte, Arbeitsmarktentwicklung<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist mit aktuell 146 626 Einwohnern 2 und einer Dichte von knapp 124 Einwohner/km²<br />

der gering besiedeltste <strong>Kreis</strong> in Nordrhein-Westfalen. Gegenüber der Ausgangssituation der<br />

Förderung der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> im Jahr 2008 ist die Bevölkerung von 151.277<br />

um 4.651 Einwohner zurückgegangen. Bevölkerungsprognosen gehen davon aus, dass die<br />

Einwohnerzahl bis 2030 auf 128.449 3 sinkt. Der <strong>Kreis</strong> ist somit als stark schrumpfende Region zu<br />

bezeichnen.<br />

2.3 Wirtschaftsstruktur, relevante Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

Das wirtschaftliche Umfeld des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> ist durch seit Jahren steigende Industrieumsätze<br />

gekennzeichnet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist relativ unverändert, nahm<br />

von 2008 bis 2011 sogar um 2,6% auf 39.752 zu. 4<br />

Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzung der Beschäftigten.<br />

Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in ausgewählten Berufsbereichen<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Handel, Gastgewerbe,<br />

Handel<br />

sonst.<br />

Dienstleistungen<br />

352 15.114 8.524 15.573<br />

Die Arbeitslosenrate ging im Vergleich zum Jahr 2008 von 5,9 auf 5,2% 5 zurück.<br />

Die Wirtschaftsstruktur im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist von mittelständischen Unternehmen geprägt; es gibt keine<br />

Großindustrie. Durch die periphere Lage des <strong>Kreis</strong>gebietes sind die Aufwendungen der Unternehmen<br />

für Transport und Verflechtungsbeziehungen in angrenzende Räume verhältnismäßig hoch, was für<br />

kleine Betriebe eine Beschränkung der Einkommensmöglichkeiten und ein Hemmnis bei der<br />

Wertschöpfung darstellt.<br />

Neben den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben gibt es 145 Betriebe im Bauhauptgewerbe, 86 im<br />

verarbeitenden Gewerbe, 29 im Ausbaugewerbe und 155 im Handel und Gastgewerbe.<br />

Forschungs- & Bildungseinrichtungen<br />

• Relevante Forschungseinrichtungen:<br />

Hochschule Ostwestfalen-Lippe, University of Applied Sciences<br />

2 IT NRW<br />

3 IT NRW<br />

4 IT NRW<br />

5 Bundesagentur für Arbeit, 30.6.2011<br />

3


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

• Bildungseinrichtungen:<br />

Johann-Conrad-Schlaun-Berufskolleg in Warburg, <strong>Kreis</strong>berufskolleg Brakel, Kaufmännisches<br />

Berufskolleg des <strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> in <strong>Höxter</strong>, VHS <strong>Höxter</strong>-Marienmünster, VHS Bad Driburg, Brakel,<br />

Steinheim, VHS Diemel-Egge-Weser<br />

Die Berufsschulen leisten mit entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen, wie beispielsweise in den<br />

Bereichen Landwirtschaftstechnik, Heizungstechnik oder Elektrotechnik, einen wichtigen Beitrag für<br />

den intraregionalen Wissenstransfer.<br />

Das Projekt Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wurde in der vergangenen Projektlaufzeit von<br />

der Hochschule Ostwestfalen-Lippe wissenschaftlich begleitet. Mit den Fachbereichen<br />

„Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik“ (Fachbereich 8) und „Landschaftsarchitektur und<br />

Umweltplanung“ (Fachbereich 9) hat die Hochschule Ostwestfalen-Lippe bereits Module für<br />

Forschungsaktivitäten zur energetischen Nutzung von Biomasse sowie zur Einbeziehung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses durch Praxisaustausch im Projekt geschaffen. Die Begleitprojekte<br />

zur Optimierung des Anlagenbetriebs von Biogasanlagen und die Untersuchung der Veränderungen<br />

von Landschafts- und Biodiversität im Biomasseanbau haben vielerlei Bezugspunkte zu Wirtschaft<br />

und Bevölkerung geschaffen. Das Bild der Hochschule OWL konnte in der Region somit schärfer<br />

gezeichnet und gemeinsame Ebenen gefunden werden. Im Laufe dieses Konzeptes werden die<br />

Ergebnisse der Begleitforschungen exemplarisch aufgegriffen. Im Rahmen der Bioenergieregion 2.0<br />

stehen beide Fachbereiche unterstützend zur Seite.<br />

2.4 Regionaler Energieverbrauch, regionale Energiebereitstellung<br />

Der regionale Energieverbrauch lässt sich unterscheiden zwischen Strom- und Wärmebedarf. Der<br />

Strombedarf, der sich aus dem Bedarf von Privathaushalten und dem von Industrie und Gewerbe<br />

ergibt, liegt 2010 bei 880.558 MWh 6 .<br />

Die regionale Energiebereitstellung erfolgt im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ausschließlich mit erneuerbaren<br />

Energieträgern.<br />

Im Ausgangsjahr 2008 lag eine Stromerzeugung von 279.942 MWh vor. Somit konnte ein Anteil der<br />

erneuerbaren Stromerzeugung von 31,23% an dem gesamten Energieverbrauch (inkl. Industrie und<br />

Gewerbe) erzielt werden. Der Anteil der regionalen Stromerzeugung ist von 2008 bis 2010 stetig<br />

gestiegen und liegt im Jahr 2010 bei 34,30% mit 302.425,5 MWh.<br />

Angaben zum Wärmebedarf und Wärmebereitstellung aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet können detailliert in Kap.<br />

4.1.1. nachgelesen werden.<br />

2.5 Vorhandene Anlagen, Strukturen im Bereich der erneuerbaren Energien 7<br />

Im Ausgangsjahr 2008 waren im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 1.867 Energieerzeugungsanlagen im Betrieb. Davon<br />

waren 1.629 Photovoltaikanlagen, 172 Windkraftanlagen, 29 Biomasseanlagen (bestehend aus<br />

Biogas- und sonstigen Biomasseanlagen), 34 Wasserkraftanlagen und zwei Klärgasanlagen.<br />

Folgende Tabelle zeigt die installierte elektrische Leistung und die Höhe der eingespeisten<br />

elektrischen Arbeit der jeweiligen Anlagen:<br />

Tabelle 3: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2008<br />

regenerative<br />

inst.<br />

eingespeist<br />

Stromproduktion<br />

Anzahl Leistung kW kWh p.a.<br />

Photovoltaik 1.629 21.167 18.970.064<br />

Windkraft 172 158.065 197.707.005<br />

Biomasse 29 9.818 56.240.740<br />

Wasserkraft 35 2.360 6.476.799<br />

Klärgas 2 205 547.398<br />

Gesamt 1.867 191.615 279.942.006<br />

6 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

7 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> und Energymap (www.energymap.info)<br />

4


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Zwischen den Jahren 2008 bis 2010 konnte die Zahl der Anlagen deutlich erhöht werden. Die Anzahl<br />

der Photovoltaikanlagen liegt 2010 bei 4.319, während die Anzahl der Windkraftanlagen bei 172<br />

Anlagen stagniert. 46 Biomasseanlagen und 38 Wasserkraftanlagen sind vorhanden. Auch die Anzahl<br />

der Klärgasanlagen ist gleich geblieben.<br />

Tabelle 4: Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010<br />

regenerative<br />

Stromproduktion<br />

Anzahl<br />

inst.<br />

Leistung kW<br />

eingespeist<br />

kWh p.a.<br />

Photovoltaik 4.319 72.103 46.423.480<br />

Windkraft 172 159.590 176.257.741<br />

Biomasse 46 14.459 73.223.552<br />

Wasserkraft 38 2.444 5.988.369<br />

Klärgas 2 205 532.386<br />

Gesamt 4.577 248.801 302.425.528<br />

Die Menge der regenerativ produzierten Strommenge konnte von 2008 bis 2010 um 8% auf 302 Mio.<br />

kWh gesteigert werden. Die Windkraft macht mit 58% immer noch den größten Anteil der produzierten<br />

kWh aus. Der Anteil der Biomasse am regenerativen Strommarkt konnte von 20% im Jahr 2008 auf<br />

24% 2010 gesteigert werden. Insbesondere der Anteil von Photovoltaikanlagen legte von 6,8 auf 16%<br />

zu.<br />

Abbildung 1: Anteile der produzierten kWh in Prozent für 2010<br />

Im Jahr 2011 wurden weitere Energieanlagen auf erneuerbarer Basis errichtet.<br />

Tabelle 5: Anlagenzahl im Bereich regenerativer Stromproduktion im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2011 8<br />

regenerative<br />

Stromproduktion<br />

Anzahl<br />

Photovoltaik 4.652<br />

Windkraft 178<br />

Biomasse 44<br />

Wasserkraft 38<br />

Klärgas 2<br />

Gesamt 4.914<br />

<strong>Zum</strong> Zeitpunkt der Erstellung des <strong>REK</strong>s sind noch keine Daten zu den eingespeisten Strommengen<br />

vorhanden. Regionale Schätzungen gehen anhand dieser Zahlen davon aus, im Jahr 2011 ca. 38%<br />

der Stromproduktion über erneuerbare Energieträger abgedeckt werden konnten.<br />

8 Energymap (www.energymap.info)<br />

5


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

2.6 Bioenergiepotentiale und bestehende Wertschöpfungsketten – Veränderungen zum<br />

laufenden Projekt<br />

2.6.1 Aufbau eines Biomassereststoffkatasters<br />

Im Rahmen der Arbeiten der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> hat die Landwirtschaftskammer<br />

NRW ein Biomassereststoffkataster erarbeitet und somit den aktuellen Stand ungenutzter Biomassen<br />

erhoben. Mit der Zielsetzung, den Konflikt „Tank oder Teller“ zu entschärfen, wurden in dieser Studie<br />

vorrangig die Biomasserohstoffe beschrieben und identifiziert, die als Reststoffe zur<br />

Energieerzeugung mobilisiert werden können. Hier galt das Augenmerk Reststoffen, die bisher einer<br />

Entsorgung oder keiner weiteren Nutzung unterliegen und Möglichkeiten zur Energiegewinnung<br />

erkennen lassen.<br />

Die einzelnen Stoffgruppen werden je nach Herkunft und energetischer Verwertungsmöglichkeit<br />

unterschieden.<br />

Vordergründig bestehen die größten Biomassepotentiale in den Bereichen<br />

- Landwirtschaft,<br />

- Forstwirtschaft und<br />

- Kommunalflächen.<br />

Bezogen auf die energetische Verwertung lassen sich Festbrennstoffe (siehe Tabelle 6) und<br />

Biomasse zur Gewinnung von Gas (siehe Tabelle 7 unterscheiden.<br />

Es gibt umfangreiche Biomassepotenziale in den Bereichen Landwirtschaft, Forst und Kommune, die<br />

allerdings nicht zu 100% erschließbar sind.<br />

Das tatsächlich erschließbare Potenzial wird vor allen Dingen durch externe<br />

Verwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. In der Land- und Forstwirtschaft konkurriert die<br />

energetische Verwertung der Biomasse mit der Notwendigkeit, ausreichend organische Substanz zur<br />

Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf den Flächen zu belassen. In anderen Fällen sind die<br />

Erfassungs- und Logistikkosten so hoch, dass eine energetische Nutzung unwirtschaftlich ist.<br />

Die Erschließung bislang ungenutzter Biomasse kann in der Landwirtschaft am ehesten erwartet<br />

werden, da in diesem Sektor ausreichende Erfassungs- und Transportkapazitäten vorhanden sind.<br />

Auch gibt es ausreichend Erfahrung beim Anbau und der Vermarktung nachwachsender Rohstoffe.<br />

Im Forstbereich ist die energetische Verwertungsquote in den letzten Jahren bereits stark<br />

angestiegen. Über neuartige Nutzungskonzepte – wie über die beschriebene Waldrandnutzung –<br />

lassen sich aber zusätzliche Biomassepotentiale erschließen.<br />

Die Erschließung kommunaler Biomassereserven ist schwieriger. <strong>Zum</strong> einen gibt es wenig Erfahrung<br />

mit diesem neuartigen Verwertungsweg, zum anderen muss berücksichtigt werden, dass das<br />

anfallende Material qualitativ sehr heterogen ist und auch in unterschiedlichsten Mengen anfällt. Hinzu<br />

kommen relativ hohe Prozesskosten.<br />

6


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Tabelle 6: Zusammenstellung erschließbarer Festbrennstoffe im <strong>Kreis</strong> und entsprechendes<br />

Heizöläquivalent 9<br />

Produkt<br />

Erschließbar<br />

es Potential<br />

FM (in t) im<br />

<strong>Kreis</strong> Hx<br />

Energiege<br />

halt je t FM<br />

(in MWh)<br />

Energiegehalt<br />

bezogen auf das<br />

erschließbare<br />

Potential (in<br />

MWh)<br />

Heizöläqui<br />

valent (in<br />

l)<br />

Gerstenstroh 13.040 4 52.161 3.597.288<br />

Weizenstroh 20.545 4 82.181 5.667.659<br />

Roggenstroh 470 4 1.879 129.606<br />

Triticalestroh 3.143 4 12.574 867.145<br />

sonst. Getreide 2.980 4 11.918 821.959<br />

Abfallgetreide und Ausputz 1.528 3,5 5.348 368.822<br />

Landschaftselemente<br />

holzartig 540 2,56 1.382 95.338<br />

Waldrestholz (t atro) 4.253 5,2 22.113 1.525.034<br />

Schwachholz 0 5,2 0 0<br />

Waldrandnutzung 2.025 5,2 10.530 726.207<br />

holzige Biomasse von Straßenrändern<br />

Autobahn 0 2,56 0 0<br />

Bundesstraße 0 2,56 0 0<br />

Landstraße 49 2,56 126 8.686<br />

<strong>Kreis</strong>straße 368 2,56 943 65.037<br />

Gemeindestrße 52 2,56 132 9.110<br />

Wirtschaftswege 805 2,56 2.061 142.124<br />

Wasserstraße 28 2,56 72 4.943<br />

Summe 49.826 203.420 14.028.958<br />

Um weitere Biomassen zu mobilisieren, muss die Verwertung vor Ort sichergestellt werden, so dass<br />

übermäßige Transportwege nicht anfallen. Die Biomassepotenziale, die sich zur Gasgewinnung<br />

eignen, können nur in seltenen Fällen in vorhandenen Biogasanlagen eingesetzt werden. Die<br />

produktionstechnischen Nachteile sowie das Prozessrisiko stehen einer umfangreicheren Verwertung<br />

im Wege. Daher muss im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> über eine spezielle Biogasanlage nachgedacht werden, die für<br />

diesen Zweck erstellt wird, bzw. eine vorhandene Biogasanlage muss sich auf diese Inputstoffe<br />

spezialisieren. Allein der Grasaufwuchs von Extensivflächen, Kleegrasflächen und<br />

Landschaftsschutzgebieten bietet bei Vergärung einen Stromertrag von ca. 2,3 Mio. kWh, genug um<br />

563 Haushalte im <strong>Kreis</strong>gebiet mit Strom zu versorgen 10 .<br />

Das größte Einzelpotenzial zur thermischen Verwertung liegt beim Stroh. Auch für diesen Stoff gilt:<br />

eine größere Verwertungsquote kann wirtschaftlich nur dann gelingen, wenn ein größerer<br />

Wärmebedarf vor Ort bzw. unter Nutzung eines lokalen Wärmenetzes erforderlich ist. Die<br />

Verbrennung in kleineren Anlagen (< 50 kw) ist abgastechnisch schwierig und technologisch<br />

unwirtschaftlich.<br />

Für eine kommende Förderperiode im Rahmen der Bioenergieregionen 2.0 ist geplant, die Ergebnisse<br />

des Biomassereststoffkatasters stärker zu kommunizieren, um eine Umsetzung der Empfehlungen<br />

angehen zu können. Über einen Work-Shop mit Vertretern der Kommunen, der Straßenbaulastträger<br />

und des Biomassehofes sollten die aus deren Sicht spezifischen Hinderungsgründe, aber auch die<br />

9 Biomassereststoffkataster<br />

10 Energiebilanz <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2010<br />

7


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Chancen und Möglichkeiten einer zusätzlichen Mobilisierung von holzartiger Biomasse, erörtert<br />

werden.<br />

Inwieweit das aufgezeigte Biomassepotenzial tatsächlich mobilisiert werden kann, hängt von der<br />

weiteren Energiepreisentwicklung ab. Die Bereitschaft über neuartige Energiequellen nachzudenken<br />

nimmt bei einem Heizölpreis von über 80 ct. je l rapide zu und überschreitet bei weiterem Anstieg die<br />

Schwelle für einen wirtschaftlich sinnvollen Einsatz.<br />

Tabelle 7: Zusammenstellung erschließbares Biomassepotential zur Gasgewinnung<br />

Produkt<br />

Mastschweine<br />

Erschließba<br />

res<br />

Potential<br />

FM (in t) im<br />

<strong>Kreis</strong><br />

TM<br />

Ertrag<br />

(in t)<br />

oTS-<br />

Ertrag<br />

brutto<br />

(in t)<br />

oTS-<br />

Ertrag<br />

netto<br />

(in t)<br />

Biogasvo<br />

lumen (in<br />

m³)<br />

Methaner<br />

trag (in<br />

m³)<br />

Energieert<br />

rag (in<br />

kWh)<br />

Stromertra<br />

g (in kWh)<br />

Gülle <strong>Höxter</strong> 39.036 1.952 1.561 1.561 655.805 393.483 4.364.591 1.702.190<br />

Festmist 8.759 1.927 1.542 1.542 693.713 381.542 4.232.141 1.650.535<br />

Sauen incl. Ferkel<br />

Rinder > 2 Jahre<br />

Gülle 10.328 207 165 165 66.099 39.660 439.911 171.565<br />

Festmist 1.452 319 256 256 114.998 63.249 701.572 273.613<br />

Gülle 67.439 5.058 4.046 4.046 1.537.609 845.685 9.380.508 3.658.398<br />

Festmist 7.882 1.813 1.450 1.450 652.630 358.946 3.981.504 1.552.787<br />

sonst. Rinder<br />

Gülle 20.939 1.570 1.256 1.256 477.409 262.575 2.912.535 1.135.889<br />

Festmist 4.260 980 784 784 352.728 194.000 2.151.891 839.238<br />

Schafe Festmist 100 30 24 24 10.800 5.940 65.888 25.696<br />

Pferde Festmist 169 47 35 35 10.647 5.856 64.954 25.332<br />

Geflügel (in 100 E.) Festmist 350 193 144 144 60.638 33.351 369.932 144.273<br />

Zwischenfruchtanbau, z.B. Grünroggen 12.000 3.360 3.024 2.782 1.669.248 884.701 9.813.285 3.827.181<br />

Gras von Extensivflächen (40% TS) 6.480 2.592 2.203 1.983 793.152 428.302 4.750.812 1.852.817<br />

Kleegras von Ökoflächen<br />

300 78 70 65 40.042 21.222 235.402 91.807<br />

Zuckerrübenblatt<br />

840 134 112 75 47.896 25.720 285.294 111.264<br />

Landschaftsschutzgebiete - grasartig 1500 525 944.440 368.332<br />

Summe<br />

181.834 20.785 7.183.414 3.944.232 44.694.660 17.430.917<br />

2.6.2 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Eine landwirtschaftliche nennenswerte Biomassequelle sind Grünlandflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>.<br />

Die Grünlandbewirtschaftung gestaltet sich immer schwieriger: auf der einen Seite ist der<br />

Grünlandumfang festgeschrieben, ein Umbruch zu Ackerland nicht mehr möglich. Auf der anderen<br />

Seite ist die klassische Nutzung über die Raufutterfresser rückläufig, da sich die Tierbestände im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Höxter</strong> verringern. In Rahmen einer Studie der Landwirtschaftskammer NRW wurde daher das<br />

(zunehmend) ungenutzte Biomassepotenzial von Grünlandflächen quantifiziert und die energetischen<br />

Verwertungspfade für Biomasse von Grünlandflächen untersucht und bewertet.<br />

Die Begleituntersuchung kam zu folgendem Ergebnissen 11 :<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> kann ein Biomasseüberhang von rd. 100.000 t GM 12 festgestellt werden. Einem<br />

nutzbaren Biomassepotenzial von 631.774 t steht ein jährlicher Bedarf für Raufutterfresser von<br />

532.146 t gegenüber.<br />

11 Projektstudie: Biomassepotenzial von Grünlandflächen für die energetische Nutzung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

12 GM: Grünmasse<br />

8


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Dieser Überhang wird sich in den nächsten Jahren vergrößern: stärker maisbetonte Futterrationen und<br />

weiter rückläufige Tierbestände sind die Ursache. Der Überschuss beläuft sich 2015 auf ca. 214.034 t<br />

GM. Dies entspricht einer Grünlandfläche von 4.915 ha.<br />

Die Verwertung von Grünlandbiomasse in Biogasanlagen ist grundsätzlich möglich. Allerdings<br />

verhindern vergleichsweise hohe Herstellungskosten (im Vergleich zum Einsatz von Silomais) eine<br />

stärkere Verwendung. Die Herstellungskosten für Grassilage sind 7 – 8 ct. je kwh teurer als<br />

Maissilage. Neben den wirtschaftlichen Nachteilen müssen auch verfahrenstechnische<br />

Schwierigkeiten berücksichtigt werden: die Pump- und Rühranlagen sind oft nicht auf den Einsatz<br />

grasartiger Fermentstoffe ausgerichtet. Ebenso neigt dieser Stoff zur Schwimmdeckenbildung.<br />

Eine Nutzung des Grasaufwuchses zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe scheidet mittelfristig aus.<br />

Eine thermische Verwertung des Grünlandaufwuchses ist möglich. Problematisch sind die korrosiv<br />

wirkenden Verbrennungsrückstände. Ebenso sind die Emissionen und Ascheverschlackungen<br />

nachteilig.<br />

Eine weitere Möglichkeit der thermischen Nutzung besteht in der Herstellung von Mischpellets. Hierbei<br />

werden genormte Pellets auf der Grundlage von holzartigen Bestandteilen (Späne, Sägemehl), Stroh<br />

und Heu hergestellt. Der Heuanteil liegt bei ca. 25 %.<br />

Die Mischpellets kosten in der Herstellung ca. 170 € pro t. Je t können 400 l Heizöl substituiert<br />

werden, die derzeit rd. 320 € kosten. Eine Wirtschaftlichkeit kann somit nicht ausgeschlossen werden,<br />

wobei die höheren Investitionskosten in eine Pelletheizung in die Gesamtbetrachtung einbezogen<br />

werden müssen.<br />

Der thermische Einsatz von Grasaufwüchsen oder Mischpellets kann am ehesten in<br />

Großfeuerungsanlagen erwartet werden, da sich die technisch aufwändigen Filtereinrichtungen zur<br />

Verminderung der Emissionen in solchen Anlagen wirtschaftlich einfacher darstellen lassen.<br />

2.6.3 Projektstudie: Biomassepotential auf landwirtschaftlichen Grenzstandorten<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist eine klassische Mittelgebirgsregion mit heterogenen Standorten. Neben<br />

fruchtbaren Bördelandschaften sind landwirtschaftliche Grenzstandorte kennzeichnend.<br />

Grenzstandorte weisen häufig eine geringe Bodenfruchtbarkeit auf, es sind oftmals Höhenstandorte<br />

bzw. Standorte mit starker Hangneigung. Hinzu kommen Flächen in Waldrandlagen, die auf Grund der<br />

Schattenwirkung unterdurchschnittliche Erträge erwarten lassen. Die ackerbauliche Nutzung dieser<br />

beschriebenen Flächen ist oft unwirtschaftlich.<br />

Im Rahmen der Förderphase der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> werden aktuell<br />

landwirtschaftliche Grenzstandorte als mögliche Biomasseanbauflächen untersucht.<br />

Vor diesem Hintergrund sollen<br />

• die Flächenumfänge identifiziert und quantifiziert werden.<br />

• die aktuelle wirtschaftliche Ausgangslage beschrieben werden,<br />

• untersucht werden, wie viel ha für die Nutzung von Biomasseanbau mobilisiert werden können,<br />

• welche Biomasseanbaualternativen sich speziell für Grenzstandorte eignen.<br />

Die Untersuchungen sind zum Zeitpunkt der Erstellung diesen <strong>REK</strong>s noch nicht abgeschlossen, daher<br />

stehen bisher nur Zwischenergebnisse zur Verfügung:<br />

Rund 23,5 % der Ackerflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> können als benachteiligt eingestuft werden. Dies sind<br />

in der Summe 12.243 ha.<br />

Der Umfang der Mobilisierung dieser Flächen für den Biomasseanbau hängt von folgenden Faktoren<br />

ab: 1. Wettbewerbsfähigkeit der Biomasseanbaualternativen gegenüber klassischen Feldfrüchten,<br />

2. spezielle Standortbedingungen, wie Ertragsleistung, Erosionsgefährdung oder<br />

Wildschadengefährdung und 3. von der inneren und äußeren Verkehrslage.<br />

Es kann erwartet werden, dass je nach Standort 20 % bis 60 % der benachteiligten Flächen für den<br />

Biomasseanbau in Frage kommen.<br />

Weitere Ergebnisse können nach Abschluss der Arbeit erwartet werden.<br />

Ausgehend von dieser Projektstudie müssen die Ergebnisse für eine anschließende Förderphase im<br />

Rahmen der Bioenergieregionen 2.0 intensiver kommuniziert und diskutiert werden. Ein weiterhin<br />

zunehmendes Preisniveau für fossile Energieträger wird zudem zu einem stärkeren Interesse und zu<br />

einer intensiveren Diskussion führen.<br />

9


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

2.6.3 Ungenutzte Potentiale im Wärmemarkt – Wärmekataster im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Während der vergangenen Projektlaufphase der Bioenergieregion arbeitete die Biomasse Energie<br />

Maschinenring GmbH an einem Wärmekataster zur Steigerung des Bioenergieanteils im regionalen<br />

Wärmemarkt (Wärmekataster). In diesem Kataster wurden alle im <strong>Kreis</strong> in Betrieb stehenden<br />

Biomasseanlagen für das Jahr 2011 erfasst. Im Besonderen wurden die Biogasanlagen untersucht<br />

und ihre potentiell zur Verfügung stehende Wärmeenergie ermittelt. Des Weiteren wurden<br />

Befragungen in Städten und Gemeinden der Bioenergieregion durchgeführt um geeignete<br />

Wärmesenken zu ermitteln. Anhand von Beispielen wurden schließlich bestehende Kooperationen<br />

zwischen Wärmeanbietern und Wärmeabnehmern und potentielle Wärmesenken aufgezeigt. Dazu<br />

wurden zehn Machbarkeitsstudien von dem Planungsbüro EMK Rationelle Energie erstellt.<br />

Folgende Ergebnisse konnten aus der Erstellung des Wärmekatasters ermittelt werden:<br />

Die Anzahl der Biogasanlagen ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> seit 2008 von 13 auf 32 gestiegen, 2 weitere<br />

Anlagen sind im Bau. Die thermische Gesamtleistung dieser 32 Anlagen beträgt etwa 93.956.000<br />

kWh/a (entspricht ca. 9 Mio. l HÖÄ) und variiert je nach Biogasanlage zwischen 400.000 und<br />

6.560.000 kWh/a. Der prozentuale Anteil der durchschnittlichen Wärmeverwendung gestaltet sich wie<br />

folgt:<br />

21% Eigenbedarf 37% externe Nutzung 42% ungenutztes Potential<br />

Abbildung 2: Wärmeverwendung an Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet (Durchschnitt).<br />

Im Schnitt werden 37% der gesamten produzierten Wärme aller Biogasanlagen extern verwendet. Die<br />

Schwankung liegt zwischen 10 und 80%. Somit hat jede Biogasanlage zumindest eine externe<br />

Wärmequelle und damit ein Wärmekonzept. Daneben ist ein Anteil von 21% zur Deckung des<br />

Prozesswärmebedarfs der Biogasanlage zu verzeichnen.<br />

Der potentiell noch zu nutzende Anteil der Abwärme beträgt 42%, die Schwankungsbreite liegt<br />

zwischen 10 und 72%.<br />

12 weitere Biomasseanlagen sind im <strong>Kreis</strong> vorhanden. Davon werden 9 mit Pflanzenöl (Raps/Palmöl)<br />

betrieben und 3 mit Holz.<br />

Die Anzahl der mit Pflanzenöl betriebenen Anlagen wird in Zukunft sehr wahrscheinlich nicht steigen.<br />

Dies liegt unter anderem an der Erhöhung der Besteuerung von Biodiesel, der den Betrieb dieser<br />

Anlagen unrentabel macht.<br />

Anhand von Beispielen zur Wärmenutzung wurden bestehende Projekte vorgestellt, die eine effiziente<br />

Kooperation zwischen Wärmeanbietern und Wärmeabnehmern aufzeigen. Dazu gehören die<br />

Kooperationen zwischen den Wärmeanbietern der Biogasanlage Peckelsheim und dem Schulzentrum<br />

Peckelsheim mit Hallenbad und Dreifach-Sporthalle sowie dem Rathaus und rd. 20 Privathaushalte.<br />

Diese Biogasanlage besitzt eine thermische Leistung von etwa 520 kW. Durch den Anschluss der<br />

genannten Einrichtungen über ein 1,5 km langes Fernwärmenetz, kann die Abwärme effizient genutzt<br />

werden. Die Abwärme wird zu etwa 80% genutzt (inkl. Eigenbedarf) und weitere Gebäude werden<br />

wahrscheinlich in den nächsten Jahren an das Netz angeschlossen.<br />

Eine weitere vorbildliche Kooperation ist in Nieheim anzufinden. Während zunächst die Abwärme der<br />

Nieheimer Biogasanlage (ca. 520 kW thermische Leistung) nur zu einem kleinen Teil zur Heizung<br />

eines nahelegenden Hofes genutzt wurde, konnte 2010 mit dem Altenheim St. Nikolaus Hospital ein<br />

weiterer Wärmeabnehmer gefunden werden. Über 100 Senioren werden über ein 1,5 km langes<br />

Fernwärmenetz mit Abwärme versorgt. Somit konnte eine Wärmenutzung von 90% (inkl. Eigenbedarf)<br />

verzeichnet werden.<br />

Aus Befragungen der einzelnen Gemeinden stellte sich heraus, dass bisher das Interesse der<br />

Bevölkerung an der Nutzung von Abwärme aus den Energieträgern Holz und anderer Biomasse sehr<br />

verhalten ist. Bestehende Wissensdefizite beim Umgang und Einsatz der zur Verfügung stehenden<br />

Techniken lassen potentielle Anwender vor der Nutzung von biogener Abwärme zurückschrecken. Der<br />

Endverbraucher ist unsicher und verwendet letztendlich weiterhin fossile Energieträger.<br />

Schlussfolgernd wird festgehalten, dass der Bedarf nach Beratung und Know-how noch sehr hoch ist.<br />

10


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird daher in den nächsten Jahren weiterhin eine<br />

Vielzahl an Informationsveranstaltungen für interessierte Bürger anbieten, mit unabhängigen Beratern<br />

und Spezialisten vernetzen und in Einzelberatungen Wissen vermitteln.<br />

Nach Akquise potentieller Wärmesenken konnten zehn Standorte ermittelt und Machbarkeitsstudien<br />

erstellt werden.<br />

Zu diesen Standorten zählt das Gymnasium Neuenheerse (Bad Driburg). Dort müssen die<br />

Heizzentralen des Gymnasiums mit Sporthalle und des Internats inklusive Wohnungen saniert werden.<br />

Untersucht wurde die Verwendung von Holzbrennstoffen, um somit den jährlichen Gasbezug von etwa<br />

1.035.500 kWh zu großen Teilen durch den regenerativen Energieträger ersetzen zu können. Im<br />

Winter 2011/2012 entschieden sich die Verantwortlichen für eine Holzpelletsanlage mit einer Leistung<br />

von 300 kW.<br />

Das Schloss Gehrden (Brakel) hat einen Wärmebedarf von etwa 700.000 kWh. Bisher standen drei<br />

Heizkessel mit 144,5 kW (Baujahr 1981), 78 kW (Baujahr 1981) und 90 kW (Baujahr 1986) zur<br />

Verfügung. Zunächst wurde darüber nachgedacht einen Teil der Wärme über eine Holzheizung<br />

abzudecken. Nach Bau einer benachbarten Biogasanlage konnte die Liegenschaft mit Koppelwärme<br />

versorgt werden.<br />

Das Energieversorgungskonzept „Energieversorgungskonzept für das Berufskolleg und Schulzentrum<br />

in <strong>Höxter</strong>“ wurde unmittelbar nach der Erstellung teilweise in die Tat umgesetzt. Die Liegenschaften<br />

des Schulzentrums hatten 2010 einen Wärmebedarf von 676.000 kWh (Berufskolleg), 2.331.500kWh<br />

(Schulzentrum). Die Heizungsanlagen des Berufskollegs und des Schulzentrums wurden modernisiert<br />

und mittlerweile beziehen diese Liegenschaften über Holzhackschnitzelanlagen ihre Wärme. 70% des<br />

Wärmebedarfs dieser Gebäude wird über diese Anlagen gedeckt, der restliche Anteil von 30% wird<br />

weiterhin aus fossiler Energie bezogen.<br />

Eine Umstellung von fossilen hin zu regenerativen Energieträgern kann daher nur erreicht werden,<br />

wenn eine ausreichende Beratung vorhanden ist. Die positive Ausstrahlung umgesetzter vorbildlicher<br />

Wärmeprojekte fördert zunehmend die Einsicht, die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu prüfen.<br />

Dies gilt sowohl für Institutionen als auch für Privathaushalte. Die Kommunikation und das Anschieben<br />

solcher Projekte soll für eine kommende Förderphase weiterhin Aufgabengebiet der Bioenergieregion<br />

sein.<br />

11


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

2.6.4 Wertschöpfungsketten<br />

2.6.4.1 Wertschöpfung Biogas<br />

Rohstoffbereitstellung<br />

Ernte /<br />

Logistik<br />

Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />

heimische Landwirtschaft,<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer,<br />

heimische<br />

Landwirtschaft<br />

Bevorratung /<br />

Silieren<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer<br />

heimische<br />

Landwirtschaft<br />

Anlagenbetrieb<br />

Rezeptur,<br />

Dosierung,<br />

Fütterung<br />

begrenzte<br />

Siloflächen:<br />

Sickersaftproblematik<br />

Vergärungsprozess<br />

Anlagenbetreiber, Untersuchungslabore,<br />

Arbeitskreise Landwirtschaftskammer<br />

Gasaufbereitung<br />

Biomethan<br />

Verbrennung<br />

im BHKW<br />

Anlagenbetreiber, BHKW -<br />

Hersteller<br />

bisher nicht praktiziert<br />

Wärme<br />

Gärrest<br />

el. Strom<br />

Anlagenbetreiber, reg. Sanitärhandwerk,<br />

Kommunen, <strong>Kreis</strong>, Industrie, Gewerbe,<br />

Anlagenbetreiber, heimische<br />

Landwirtschaft, regionale<br />

Anlagenbetreiber, Energieversorger<br />

26 % Wertschöpfung im Rohstoff 13 % WS in der Vergärung<br />

Schwachstellen / Engpässe<br />

schwankende<br />

Erntemengen und -<br />

qualitäten,<br />

kaum Gebrauch von<br />

minderwertigen<br />

Rohstoffen (Gras)<br />

saisonale hohes<br />

Verkehrsaufkomm<br />

en<br />

Einschätzung des Wirkungsgrades der<br />

Anlage bzw. des eingesetzten Substrates<br />

schwierig, Begleitung zu<br />

Optimierungsansätzen fehlt in der Praxis<br />

61% Wertschöpfung in der Energieproduktion<br />

mangelnde Gasqualitäten<br />

führen zu verringertem<br />

Wirkungsgrad oder auch<br />

zu Beschädigungen des<br />

Motors<br />

mancherorts kein externer Wärmeabnehmer<br />

vorhanden, Wärmekonzept für Sommermonate<br />

besonders schwierig<br />

unausgeschöpftes Restgaspotential<br />

Vergütung EEG abhängig,<br />

Eigenstromvermarktung für<br />

Verbesserungen<br />

Informationszugang<br />

zu<br />

Alternativsubstraten<br />

insb. Grasnutzung,<br />

best-practice Anlagen<br />

Kompromisse:<br />

Kommunikation<br />

zw.<br />

Anlagenbetreiber,<br />

Lohnunternehmer<br />

und Bevölkerung<br />

konsequente<br />

Sickersaftauffangung<br />

und<br />

-nutzung für den<br />

Vergärungsprozess<br />

externe Qualitätsprüfungen und<br />

Optimierungsansätze zur<br />

Bewirtschaftung der Anlage, Klärung des<br />

Einsatzes von Enzymen<br />

Anreize zur gezielten<br />

Gasaufbereitung<br />

(Wasserabscheidung,<br />

Filterung) schaffen<br />

Anreize für Gasaufbereitung und -<br />

einspeisung schaffen<br />

Feldversuche mit Thermodruckhydrolyse<br />

Aufklärungarbeit Eigenstromvermarktung,<br />

Einbindung Energieversorger<br />

Abbildung 3: Wertschöpfungskette Biogas<br />

12


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Die Biogasproduktion erfolgt in den 32 Biogasanlagen der Region unabhängig voneinander. Die<br />

Rohstoffbereitstellung und Zulieferung zu der jeweiligen BGA erfolgt von heimischen Landwirten in<br />

bilateralen Absprachen und wird nach wie vor nicht zentral gesteuert. Derzeit wird ausschließlich das<br />

Biogas durch das BHKW an der Anlage verstromt. Das Wärmekataster aus der vergangenen<br />

Förderperiode hat gezeigt, dass trotz dezentraler Lage mittlerweile jede Anlage eine externe<br />

Wärmequelle hat. Neben dem Eigenbedarf können durchschnittlich 37% der produzierten Wärme<br />

extern genutzt werden. Das ungenutzte Wärmepotential der Biogasanlagen liegt bei 42%, was bei der<br />

äußerst geringen Möglichkeiten zur Sommerwärmenutzung ein vergleichsweise hoher Wert ist. Im<br />

Gegensatz zur Situation vor Beginn der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> haben heimische<br />

Biogasanlagenbetreiber die Chance der externen Wärmenutzung für sich erkannt und gute<br />

Vorzeigebeispiele bei der Versorgung von Gewerbebetrieben, kommunalen Liegenschaften oder<br />

Privathäusern erarbeitet. Die gezielte Arbeit zur Verbesserung der KWK – Nutzung über<br />

Machbarkeitsprüfungen im Rahmen des Wärmekatasters, Einzelberatungen mit Betreibern sowie<br />

Veranschaulichung an best-practice Anlagen haben dazu ebenfalls ihren Beitrag geleistet.<br />

Eine Gasaufbereitung besteht noch bei keiner Anlage.<br />

Mit der Novellierung des EEGs 2012 ergeben sich für Neuanlagen höhere Bedingungen, was die<br />

externe Nutzung der entstehenden Wärme angeht. Mindestens 60% der Wärme müssen EEGkonform<br />

genutzt werden, wobei 25% als Eigenwärmeanteil akzeptiert werden. Hier müssen neue<br />

Ideen und Chancen für den potentiellen Anlagenbetreiber kommuniziert werden (s. auch Kap. 5.2).<br />

Über die Gesamtheit des Biogasprozesses treten diverse Engpässe und Einzelproblematiken auf, die<br />

je nach Anlage differenziert betrachtet werden müssen. An dieser Stelle können aus Platzgründen<br />

allerdings nur die aus Sicht der Bioenergieregion schwerwiegendsten aufgenommen werden.<br />

Begleitprojekt zur „Optimierung und Qualifizierung des Anlagenbetriebs von Biogasanlagen“<br />

Das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponietechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe konnte im<br />

Rahmen der vergangenen Projektlaufzeit für die Durchführung des Begleitprojekts „Steigerung der<br />

Effizienz von Biogasanlagen“ gewonnen werden. Das Projekt umfasste drei Projektphasen:<br />

1. Exemplarische Optimierung einzelner Anlagen<br />

2. Optimierung der Substratnutzung<br />

3. Verbesserung der Nutzung von Gärresten<br />

In Phase 1 der exemplarischen Optimierung einzelner Anlagen haben sich vier<br />

Biogasanlagenbetreiber bereit gestellt, ihre Anlage als Pilotanlage für die Untersuchungen der<br />

Hochschule zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Untersuchungen konnten Betriebsdaten<br />

ausgewertet, Input- und Outpuntbilanzierungen vorgenommen, Schwachstellen analysiert und<br />

Vorschläge für Optimierungskonzepte vorgenommen werden.<br />

In der intensiven Diskussion mit den Betreibern konnten die zahlreichen aus den Betriebsdaten<br />

gewonnenen Erkenntnisse verifiziert und mit den Betreibererfahrungen untersetzt werden. Die<br />

angewendeten Methoden zur Bilanzierung der Input- und Outputströme und zur Berechnung der<br />

wahrscheinlichen Biogasausbeute und Stromgewinnung haben sich als zutreffend und für die<br />

Beurteilung der Anlagen als zielführend herausgestellt. Damit stehen ausgezeichnete Instrumente für<br />

die Beratung von Biogasanlagenbetreibern bereit.<br />

Generelle Erkenntnisse aus der Untersuchung werden für weitere Interessierte und<br />

Biogasanlagenbetreiber, die bisher nicht am Prozess beteiligt waren, in einem öffentlichen<br />

Fachgespräch aufbereitet. Dieses Gespräch ist für die Förderlaufzeit der Bioenergieregion 1.0<br />

anberaumt. Im Zuge dieses Gespräches sollen Optimierungsansätze zu möglichen<br />

Effizienzsteigerungen vorgestellt und weitergehende Informationen zugänglich gemacht werden. Mit<br />

dieser Wissensvermittlung erhoffen sich die Beteiligten das Bewusstsein für die gezielte Bewertung<br />

des jeweiligen Anlagenbetriebs zu schaffen.<br />

13


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

2.6.4.2 Wertschöpfung Hackschnitzel (Industrie, Wald, Landschaftspflege)<br />

Material<br />

und Ernte<br />

Zerkleinern<br />

Logistik zum<br />

Sammelplatz<br />

inkl. Bündelung<br />

Siebung<br />

Trocknung +<br />

Einlagerung<br />

Transport<br />

z. Kunden<br />

Wärmeproduktion<br />

Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />

heimische Landwirtschaft,<br />

heimische<br />

Forstwirtschaft,<br />

Kommunen, <strong>Kreis</strong><br />

regionale<br />

Lohnunternehmer<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer,<br />

regionale<br />

Transportunternehmen<br />

Biomassehof<br />

Borlinghausen<br />

Biomassehof<br />

Borlinghausen,<br />

regionale<br />

Biogasanlagenbetreiber<br />

heimische<br />

Landwirtschaft,<br />

regionale Lohnunternehmer<br />

Privathaushalte,<br />

industrielle und<br />

gewerbliche Kunden,<br />

heimisches<br />

Sanitärhandwerk<br />

46% Wertschöpfung im Rohstoff 36% Wertschöpfung in der Veredelung<br />

Schwachstellen / Engpässe<br />

Schnittzeitpunkte<br />

witterungsabhängig,<br />

eingeschränkte<br />

Verfügbarkeit<br />

angepasster Techniken,<br />

Wissensdefizite um<br />

Materialeigenschaften<br />

Schnittzeitpunkte<br />

witterungsabhängig,<br />

eingeschränkte<br />

Verfügbarkeit<br />

angepasster<br />

Techniken,<br />

Wissensdefizite um<br />

Materialeigenschaften<br />

regionale<br />

Transportunternehmen<br />

mit<br />

Straßentechnik<br />

oftmals unbrauchbar<br />

zusätzlicher<br />

Aufwand, der über<br />

das veredelte<br />

Produkt bezahlt<br />

werden muss<br />

passive Trocknung<br />

witterungsabhängig,<br />

Biogaswärme lohnt nur<br />

falls EEG-vergütet,<br />

begrenzter Lagerplatz<br />

unter Dach<br />

18% Wertschöpfung im Handel<br />

Rangiermöglichkeiten<br />

für LKWs beim<br />

Kunden,<br />

klassische<br />

Logistik oftmals<br />

nicht einsetzbar<br />

Wissensdefizite bei<br />

der technischen<br />

Betriebsführung<br />

Verbesserungen<br />

Koordinationsplattform<br />

für<br />

Zusammenspiel der<br />

beteiligten Akteure<br />

Koordinationsplattform<br />

für<br />

Zusammenspiel<br />

der beteiligten<br />

Akteure<br />

Ausweichen auf<br />

landwirtschaftliche<br />

Transportunternehmen<br />

Qualitätsprodukt<br />

mit<br />

gleichbleibenden<br />

Eigenschaften<br />

geteerte Lagerplätze,<br />

Durchlüftung beim<br />

Absieben nutzen,<br />

Sommerpreis anbieten,<br />

um Produkte<br />

außerhalb der<br />

Heizsaison zu<br />

verkaufen<br />

ergänzende<br />

Logistikkonzepte<br />

erarbeiten<br />

Schulungen,<br />

Seminare,<br />

Weiterbildungsangebot<br />

für Anwender<br />

Abbildung 4: Wertschöpfungskette Hackschnitzel<br />

14


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Die Wertschöpfungskette Hackschnitzel konnte innerhalb der vergangenen Projektlaufzeit um weitere<br />

wichtige Bausteine ausgebaut werden. Insbesondere die Konfektionierung der Produkte zu einem<br />

veredelten Hackschnitzel mit gleichbleibenden Eigenschaften, was die Korngröße,<br />

Fremdstoffbelastung und Wassergehalt angeht, hat sich bewährt. Insbesondere Jahre mit ungünstiger<br />

nasser Witterung während der Ernteperiode erhöhen den Druck qualitativ hochwertige Hackschnitzel<br />

während des gesamten Winters vorhalten zu können. Engpässe zu Beginn der Bioenergieregion, wie<br />

die geringe Nutzung von Landschaftspflegematerial, konnten entspannt werden. Dabei half die<br />

Erarbeitung eines Biomassereststoffkatasters, ein erstes Mengengerüst über ungenutzte Potentiale in<br />

der Landschaftspflege zu erfassen. Entwicklungen bei der Hackertechnik, wie der Einsatz von<br />

Fällgreifern, konnten zudem aufwändige händische Arbeit reduzieren und führten zu einem höheren<br />

Mechanisierungsgrad. Bei der Konfektionierung der Produkte über Siebtechnik am Biomassehof<br />

Borlinghausen konnten Normen für Hackschnitzel festgelegt und eingehalten werden. Diese wurden<br />

insbesondere im Begleitprojekt „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von holzartigen<br />

Biomasserohstoffen“ im Alltagsgeschäft des Biomassehofs eingebracht.<br />

Ziel dieses Projektes war die Umsetzung der Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />

holzartigen Biomasserohstoffen, insbesondere zu diversen Holzhackschnitzelprodukten.<br />

Die auf dem Markt verfügbaren holzartigen Biomasserohstoffe werden in folgende Kategorien<br />

unterteilt. Wald- und Plantagenholz, Industrierestholz, Gebrauchtholz und Holzmischung. Der<br />

Energieträger Holz kann in Form von Scheitholz, Briketts, Pellets oder Holzhackgut genutzt werden.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> werden hauptsächlich Scheitholz und Holzhackschnitzel hergestellt, Briketts und<br />

Pellets werden dagegen lediglich als fertige produzierte Ware zugekauft und in die Produktpalette für<br />

den Endverbraucher aufgenommen.<br />

Die Holzhackschnitzel werden nach der europäischen (Vor)-Norm für feste Biobrennstoffe „CEN/TS<br />

14961-1“ produziert. Nach dieser Norm sind folgende Parameter zu berücksichtigen: Größenklassen,<br />

Wassergehalt, Aschegehalt, Schüttdichte, Stickstoff- und Chlorgehalt und zu erzielender Heizwert.<br />

Generell gilt, dass lagerbeständige Holzhackschnitzel einen Wassergehalt unter 30% besitzen<br />

müssen. Zudem sollte eine homogene Körnergröße mit über 75% Anteil der Hauptfraktion, unter 12%<br />

Feinanteil und weniger als 6% Grobanteil vorliegen. Der Ascheanteil sollte kleiner als 2% sein da ein<br />

großer Ascheanteil zu Betriebsstörungen innerhalb der Heizungsanlage führen kann.<br />

Das Verfahren der Ernte des Rohstoffes variiert im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> je nach Ausgangsmaterial.<br />

Landschaftspflegehölzer werden motormanuell per Motorsäge, oder teilmechanisiert mit einer<br />

Seilwinde und Motorsäge, geerntet. Das Material aus dem Wald wird durch manuelle,<br />

teilmechanisierte oder vollmechanisierte Verfahren (Forstspezialmaschinen wie Harvester) geerntet.<br />

Die Wahl des Verfahrens richtet sich dabei nach der Anbindung des Geländes an Straßen, der<br />

Hangneigung und der Dichte des Biomassebestandes. Das Industrierestholz wird dagegen fertig<br />

zerkleinert und vorgetrocknet zu den Sammelplätzen geliefert. Zerkleinert wird das Material wiederum<br />

mit Hilfe eines Trommelhackers (gröberes Material aus dem Wald) oder mit einem Schredder<br />

(strauchiges Material wie Landschaftspflegeholz). Abschließend kann das Hackgut gesiebt werden.<br />

Nach Erfahrungen des Biomassehofs Borlinghausen eignet sich dafür besonders gut ein Sternsieb.<br />

Dieses Sieb hat den Vorteil, dass das Hackgut in drei verschiedene Fraktionen geteilt wird (Feinkorn,<br />

Mittelkorn und Grob-/Überkorn) und somit eine einheitlichere Korngröße der Chargen erzielt werden<br />

kann.<br />

Neben den bestehenden regionalen Praxiserfahrungen der Konfektionierung von Holzhackschnitzeln<br />

der letzten Jahre, wurde von November 2011 bis Januar 2012 ein Feldversuch zur Untersuchung von<br />

Grüngut holziger Art nach energetischer Verwertung und Konfektionierung durchgeführt. Die<br />

Ergebnisse aus diesen Untersuchungen und die Handlungsempfehlungen für eine kommende<br />

Förderperiode 2012 – 2015 sind in Kapitel 5.1 weiter beschrieben.<br />

15


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

3 Aktuelle SWOT – Analyse<br />

Die zentrale Stärke im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist ein reichhaltiger praktischer Erfahrungsschatz beim Einsatz<br />

von regenerativen Energieträgern, auf den die Bioenergieregion zurückgreifen kann. Der Biomassehof<br />

Borlinghausen wurde und wird als Drehscheibe und Kommunikationsplattform der Bioenergieregion<br />

anerkannt und genutzt.<br />

Der Schulterschluss mit dem örtlichen Maschinenring, der Landwirtschaftskammer NRW, dem<br />

Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Hochschule OWL trägt enorm zu dem verfügbaren<br />

Wissensschatz bei. Durch dieses Netzwerk und der zentralen Koordination über den Biomassehof<br />

Borlinghausen konnte sich die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> bundesweit ein<br />

Alleinstellungsmerkmal erarbeiten.<br />

Die überwiegende Wärmeenergieversorgung von <strong>Kreis</strong>liegenschaften (73%) durch Biomasse übt eine<br />

Vorbildfunktion aus. Innerhalb der <strong>Kreis</strong>verwaltung sind viele Mitarbeiter in ihren Sachbereichen<br />

ebenfalls stark engagiert. Der <strong>Kreis</strong> bekommt regelmäßig Auszeichnungen für seine Projekte, was<br />

zusätzlich nach innen und außen bestätigend wirkt. Diese Überzeugung strahlt auch auf die<br />

Gemeinden aus, die sich nun zunehmend diesem Thema öffnen und eigene Projekte zur Versorgung<br />

einzelner Dörfer oder Liegenschaften verfolgen oder Privatanwender aktiv dabei unterstützen.<br />

Weitere Stärke ist die Bereitschaft der <strong>Kreis</strong>bürger, sich mit dem Einsatz nicht-fossiler Energien<br />

auseinanderzusetzen. Dabei macht der Gedanke, sich eigenständig mit heimischen Energieträgern<br />

versorgen zu können, einen gewissen Reiz aus. Eine Umsetzung von Investitionen ist allerdings in<br />

erster Linie von der Wirtschaftlichkeit des Projektes abhängig. Eine große Hilfe und Stärke ist hierbei<br />

das vorhandene Wissen zu transferieren, um das Engagement für die Nutzung regenerativer Energien<br />

weiterhin zu fördern und zu unterstützen.<br />

Für den Biomassehof haben diese Projekte dazu beigetragen, sich als Brennstoffbereitsteller und<br />

sogar als Energiedienstleister fortzuentwickeln (Chance).<br />

Die technisch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind überdurchschnittlich gut (Stärke): Es<br />

bestehen nach wie vor Biomassereserven in Forst, Landschaft und Landwirtschaft (Chance). Größtes<br />

ungenutztes Biomassepotential ist nach wie vor das Stroh, Grünlandaufwuchs (s. Kap. 2.6), das<br />

Waldenergieholz und Holz aus der Waldrandnutzung. Die Lieferketten sind hinreichend mit<br />

heimischen Unternehmen besetzt (außer Pellets bis dato). In der stellenweise unzureichenden<br />

Qualifikation heimischer Betriebe hinsichtlich Installation, Betrieb und Wartung der Bioenergieanlagen<br />

besteht das Risiko, dass schlecht laufende Pilotanlagen zu allgemeinen Vorbehalten gegenüber der<br />

gesamten Technik entstehen oder heimische Betriebe nicht im gewünschten Maße bei der Investition<br />

oder Auftragsvergabe berücksichtigt werden.<br />

Die zentrale Schwäche hinsichtlich der regionalen Partnerschaft besteht darin, dass die einzelnen<br />

durchaus interessierten und engagierten Akteure (vom Banker bis zum Landwirt, vom Handwerker bis<br />

zum Förster) ungeübt sind in der intersektoralen Zusammenarbeit auf konzeptioneller Grundlage. Hier<br />

bietet eine systematische Koordination im Netzwerk noch Chancen auf vielerlei Synergien. Besonders<br />

die Hochschule OWL wird als Stärke für den notwendigen Wissenstransfer bewertet, um<br />

anspruchsvolle technische, ökonomische und ökologische Herausforderungen innovativ zu meistern.<br />

16


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Stärken<br />

• Biomassehof Borlinghausen als Zentrum für Wissen und<br />

Erfahrungen im Bereich regenerativer Energien<br />

• Biomassehof Borlinghausen als<br />

Kommunikationsplattform und Sitz der Bioenergieregion<br />

Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> akzeptiert und nachgefragt:<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

• Langjährige Erfahrung bei <strong>Kreis</strong>verwaltung mit Einsatz<br />

von EE, insbes. Holzwärme<br />

• Ländliche Struktur bietet gute Ausgangslage und<br />

ungenutzte Potentiale<br />

• NaWaRo als Grundlage, Anbau in Fruchtfolgen<br />

• Lagermöglichkeiten sind vorhanden<br />

• Große Altgebäudeeinheiten und hohe Eigenheimrate<br />

bieten vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz<br />

regenerativer Heizenergien<br />

• Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für Wärmenutzung<br />

• Bereitschaft und Interesse der Bürger selbst in EE zu<br />

investieren und zu profitieren<br />

• Funktionierende Gewässerkooperation<br />

• Alternative Verwertung der Grünlandbiomasse möglich,<br />

energetische Ansätze ausgearbeitet<br />

• Gutes Know-How und Beratung im Genehmigungsmanagement<br />

der Behörden<br />

• Hochschule vor Ort für Forschung: mittlerweile starker<br />

Projektpartner in der Bioenergieregion<br />

• Strohlogistikkette aufgebaut?<br />

• Biogassubstrat findet gute Akzeptanz bei den Landwirten<br />

• Zahlreiche Initiativen und Projekte, mit dem Ziel der<br />

Nutzung nachwachsender Rohstoffe<br />

• Für Bioabfälle existiert seit 1996 ein geschlossener<br />

Wertstoffkreislauf<br />

• Scheitholzmarkt funktioniert<br />

• Landschaftspflegeholz als Potenzial bekannt<br />

• Konkurrenzfähige Energieholzpreise<br />

• Privatwald gut in Forstbetriebsgemeinschaften<br />

organisiert<br />

• Markt für Scheitholz u. Hackschnitzel steht<br />

• reg. Lohnunternehmer erkennen die Chance zur<br />

Produktion von regnerativen Energieträgern und bieten<br />

entsprechende Techniken<br />

• Bioenergieregion wird als unabhängige Plattform,<br />

insbesondere im Konfliktmanagement, wahrgenommen<br />

Schwächen<br />

• Probleme bei der Finanzierung von Wärmenetzen<br />

• Dezentrale Lage der Anlagen -> Wärmenutzung noch<br />

ausbaufähig<br />

• Dünnes Gasnetz -> Einspeisung nicht immer möglich und<br />

rentabel<br />

• Keine regionale Pelletproduktion<br />

• Wissensdefizite bzgl. der Möglichkeiten und Eignung<br />

erneuerbarer Energien<br />

• Wissensdefizite über den Mehrwert EE persönlich und für<br />

die Region (reg. Wertschöpfung)<br />

• mangelndes Vertrauen und Ängste beim Umgang mit<br />

nicht fossilen Energieträgern<br />

• Wenig Investoren für Großprojekte<br />

• Nahwärme – Problem: schwankender Jahresbedarf an<br />

Wärme, Sommerwärmenutzung fehlt (be-nötigt werden<br />

große Abnehmer wie Kühlhäuser, Gebäude zur<br />

Klimatisierung, Krankenhäuser, Altenheime…)<br />

• Überlastung der Wirtschaftswege im BM Bereich<br />

• Wildschadenproblematik beim Anbau von<br />

Energiepflanzen<br />

• insgesamt schlechtes Image von Energiepflanzen, was<br />

ihre Auswirkungen auf Landschaftsästhetik und<br />

Artenvielfalt angeht<br />

• mangelndes Qualifizierungs- und Spezialisierungsangebot<br />

für Handwerker<br />

• mangelnde Bereitschaft sich auf wartungsintensivere<br />

Heizanlagen einzulassen<br />

• schrumpfende Region, Abwanderung, rückläufige<br />

Geburtenraten<br />

• Biogaseinspeisung für Kleinanlagen unwirtschaftlich: EEG<br />

2012 schafft für Bestandsanlagen noch keine Klarheit<br />

• Mischpelletzulassung nicht möglich<br />

• Engagement Stroh- und Grünlandnutzung energetisch zu<br />

nutzen ist kaum vorhanden<br />

Risiken<br />

• Konkurrenz zwischen landwirtschaftlichen<br />

Biogasanlagen und gewerblichen Großanlagen<br />

• Abhängigkeit des Anbaus regenerativer Energieträger<br />

von schwankenden Preisen<br />

• Mögliche Interessenskonflikte mit den Zielen des Naturund<br />

Landschaftsschutzes<br />

• Rohstoffkonkurrenz durch kreisangrenzende Regionen<br />

• Wärmenetze möglicherweise zu lang (zu<br />

teuer/ineffektiv)<br />

• neue Konfliktfelder bei weiterem Ausbau regenerativer<br />

Energien, insb. beim Anbau<br />

•<br />

Chancen<br />

• Konzentrierte Aktionen um gemeinsame Wärmenetze zu<br />

planen<br />

• Ausbau von Einkommensalternativen für Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

• Erschließung von hohem, bisher nicht genutztem BM-<br />

Potenzial<br />

• Aufbau eines Qualitäts- und Anlagenmanagements für BM-<br />

Anlagen<br />

• Erhöhung der Versorgung mit regenerativen<br />

Energieträgern und damit Verbesserung des<br />

Klimaschutzes<br />

• Symbiose mit Klimaschutzbemühungen des <strong>Kreis</strong>es und<br />

Städte<br />

• Große Nachfrage nach Hackschnitzeln<br />

• Zusätzliche Holzpotentiale in den Waldrändern<br />

• Landesweite Reserven<br />

• Stromproduktion trägt dazu bei, dass sich Nahwärme<br />

rentiert<br />

• Ungenutzte Privatwälder – Chance für eigene<br />

Hackschnitzelheizungen der Besitzer<br />

• Heizen mit Holz wird komfortabler, sauberer und<br />

automatisierter<br />

• Holzenergie ist unabhängig von Witterung<br />

• Verbraucher wollen unabhängig vom Öl sein und sich<br />

teilweise selbst mit Energien versorgen<br />

• rechtzeitige Lösung von Konfliktpotentialen beim Umgang<br />

mit EE<br />

• zusätzliche Einnahmequellen für Handwerk, Banken und<br />

weitere regionale Akteure generierbar<br />

17


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

4 Ziele der Region zum Ausbau und effizienten Nutzung der Bioenergie – Ziele und neue<br />

Inhalte für Folgeprojekte<br />

„Wir locken unsere Bioenergie aus der Reserve!“ - Auch für eine neue Förderperiode wird weiterhin<br />

am Langzeitziel einer regionalen Energieautarkie gearbeitet. Dies gelingt nur unter Nutzung aller<br />

erneuerbaren Energien und besonders unter Ausschöpfung von Energieeinsparmaßnahmen vor Ort.<br />

Denn „Reserven“ schlummern nicht nur unter Biomasserohstoffen, sondern insbesondere in der<br />

ungebrauchten Energie. Der Handlungsbedarf, Energie effizient und bewusst einzusetzen, sollte nicht<br />

nur in Zeiten hoher Rohstoffkosten gegeben sein, sondern stetiges Engagement aller beteiligten<br />

Akteure sein. Dabei baut die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ihre Vorbildfunktion weiter aus,<br />

um flächendeckend ungenutzte Biomassepotentiale zu akquirieren und unter Einbeziehung des<br />

Bioenergienetzwerks zusätzlich regionale Wertschöpfung zu generieren.<br />

4.1 Ziele für den technisch - investiven Ausbau der Bioenergie, Effizienz, Nachhaltigkeit,<br />

regionale Wertschöpfung<br />

4.1.1 Leitlinie bis 2020<br />

„Aus der Region für die Region“- Steigerung des Bioenergie-Anteils im regionalen Wärmemarkt von<br />

derzeit 20% auf 40%, gleichzeitig Substitution importierter Energie.<br />

Diese Leitlinie begleitete bereits das vorangegangene <strong>REK</strong>. Die Strategie zur Erreichung dieses<br />

Langzeitziels setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:<br />

Biomassereserven mobilisieren<br />

Effizienzsteigerung aller Bioenergienutzungen<br />

Wärmemarktanteile steigern<br />

Entlang dieser Strategie war es möglich den Bioenergie-Anteil im regionalen Wärmemarkt stetig<br />

auszubauen. Folgende Tabellen zeigen den Zuwachs an Biomasseheizanlagen 2008 – 2011.<br />

Tabelle 8: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2008 13<br />

Leistung (kW)<br />

offene Kamine,<br />

Stückholz-<br />

Pelletfeuer-<br />

Spänefeuer-<br />

Hackschnitzel-<br />

Anzahl Kamin-, Kachelöfen feuerstätten stätten stätten feuerstätten<br />

< 15 242 89 2<br />

15 - 50 16060 1146 42 2 18<br />

51 - 150 22 2 10 9<br />

151 - 500 19 7 4<br />

501 - 1000 1 3 3 7<br />

Gesamt 16060 1410 134 34 39 116 4 11<br />

Wärmeleistung (kW)<br />

160.600<br />

41.392 3.029 9.506 6.036<br />

HaFö-<br />

Anlagen<br />

Biomasseanlagen<br />

8.260 11.100<br />

KWK Nutzung<br />

Biogas<br />

Jahresstunden (h) 300 2000 2000 2000 2000 2500 2500 8200<br />

Wärmemenge p.a. (kWh) 48.180.000 82.784.000 6.057.000 19.012.000 12.071.000 20.650.000 27.750.000 46.043.000 262.547.000<br />

5.615<br />

Gesamt<br />

245.537<br />

Bereits 2008 konnte eine Gesamtwärmeleistung für Privathaushalte, Industrie und Gewerbe von<br />

262.547 MWh generiert werden, was einem Marktanteil von ca. 20% entsprach.<br />

Tabelle 9: Anzahl und Wärmeleistung von Biomasseheizanlagen 2010 14<br />

Leistung (kW)<br />

Stückholz-<br />

Pelletfeuer-<br />

Spänefeuer-<br />

HaFö-<br />

Anlagen<br />

Biomasseanlagen<br />

Anzahl Kamin-, Kachelöfen feuerstätten stätten stätten feuerstätten<br />

< 15 700 280 0<br />

15 - 50 19000 1450 180 2 25<br />

51 - 150 12 20 15 20<br />

151 - 500 5 20 8 16<br />

501 - 1000 0 3 3 16<br />

Gesamt 19000 2162 485 40 56 116 4 32<br />

Wärmeleistung (kW)<br />

offene Kamine,<br />

190.000<br />

Hackschnitzel-<br />

53.931 11.728 10.334 7.678 8.260<br />

Jahresstunden (h) 300 2000 2000 2000 2000 2500 2500 8200<br />

Wärmemenge p.a. (kWh) 57.000.000 107.862.000 23.455.000 20.668.000 15.356.000 20.650.000 27.750.000 117.637.200 390.378.200<br />

11.100<br />

KWK Nutzung<br />

Biogas<br />

Gesamt<br />

14.346 307.377<br />

Tabelle 10 und 11 machen den Zubau des Bioenergie-Anteils im Wärmemarkt von 2008 – 2011<br />

deutlich. Dieser konnte auf 390.378 MWh gesteigert werden. Geht man von einer nur marginalen<br />

13 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger <strong>Höxter</strong> Warburg 2008<br />

14 Datengrundlage: <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger <strong>Höxter</strong> Warburg 2011<br />

18


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Änderung des Wärmebedarfs im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aus, so konnte 2011 bereits knapp 30% des<br />

Wärmemarktes durch Biomasseanlagen generiert werden. Hinzu kommen noch erneuerbare<br />

Wärmequellen, wie Geo- und Solarthermie, die an dieser Stelle nicht berücksichtigt wurden.<br />

Es lässt sich also festhalten, dass die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> mittlerweile ihr<br />

Halbzeitziel beim Ausbau des Wärmemarktanteils erreicht hat.<br />

Mit Blick auf eine zukünftige Förderperiode steht der mittelfristige Ausbau des Wärmemarktes auf 40%<br />

Bioenergie-Anteil weiterhin im Vordergrund der Bemühungen. Im Folgenden werden die für die<br />

Förderperiode 2012 – 2015 konkreten Zielsetzungen vorgestellt.<br />

4.1.2 Konkrete Ziele bis 2015 (Tabelle über zugehörige Maßnahmen und Meilensteine im<br />

Anhang)<br />

Zentrales Ziel der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist der Ausbau der regionalen<br />

Wertschöpfung. Dieses Ziel ist eng verknüpft mit allen weiteren Zielen, die sich die Bioenergieregion<br />

für eine Fortsetzung der Förderung vorgenommen hat. Denn die Erhöhung des Biomasseeinsatzes,<br />

der Ausbau von Energieanlagen auf Biomassebasis sowie die Vermeidung von Energieverbrauch<br />

reduziert den Ausstoß von CO 2 , erhöht die Unternehmensgewinne und Steuerabgaben, schafft<br />

Arbeitsplätze, erhöht die Kaufkraft vor Ort und steigert somit die regionale Wertschöpfung.<br />

Mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner steht der Bioenergieregion erstmals ein Tool zur<br />

Verfügung, mit dem der Ausbau erneuerbarer Energien flächendeckend bewertet und seine regionale<br />

Wertschöpfung ermittelt werden kann. Die neuen Zielsetzungen der Bioenergieregion 2.0 verfolgen<br />

konsequent den Ansatz zur Stärkung des Wirtschaftssektors <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> aber auch zur Sicherung<br />

des Lebensstandards in der Region.<br />

1. Einsatz von Biomassen zur Energieproduktion um 10% steigern – Strukturen schaffen<br />

Die Ausarbeitung des Biomassereststoffkatasters hat große ungenutzte Biomassepotentiale im<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet aufgezeigt. Es hat sich allerdings auch herausgestellt, dass zusätzliche Quellen aus<br />

Waldenergieholz und Landschaftspflegematerial im <strong>Kreis</strong>gebiet nahezu erschöpft sind. Unbeachtete<br />

Potentiale bestehen weiterhin im landwirtschaftlichen Sektor. Hier bieten sich der Einsatz von Stroh<br />

zur thermischen Nutzung sowie Grünlandaufwuchs, Wirtschaftsdünger und der Zwischenfruchtanbau<br />

für die Vergärung an. Ungeahntes Potential entsteht auch bei Grünabfällen holziger Art aus<br />

Privatgärten und ähnlichen Flächen. Eine wirtschaftliche Nutzbarkeit dieser Stoffe hängt insbesondere<br />

von der Entwicklung des Ölpreises ab. Vorbereitend dazu setzt sich die Bioenergieregion für den<br />

nötigen Aufbau von angepassten Strukturen ein, die unterstützend zur Werbung, Veredelung und<br />

energetische Umwandlung solcher Biomassen wirken.<br />

2. Reduzierung des Endenergieverbrauchs um 20%<br />

Langfristige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und selbstständige Energieversorgung kann<br />

nur mit gleichzeitiger Vermeidung von Energieverbrauch erreicht werden. Enormes Einsparpotential<br />

liegt bei der Reduzierung von Wärmeenergie. Mangelnder Wärmeschutz im Gebäudebestand sowie<br />

fehlendes Wissen beim energieeffizienten Heizen und Lüften führen zu überflüssigem<br />

Energieverbrauch, der sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel belastet. Die Bioenergieregion<br />

Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wirbt daher für einen bewussten Umgang mit Energie und der Schonung von<br />

regionalen wie überregionalen Ressourcen.<br />

3. Ausdehnung der Wärmenutzung auf 40% Wärmemarktanteil<br />

Unerschlossene Wärmesenken, oftmals auch in dezentralen Lagen, verlangen innovative<br />

Wärmekonzepte, gezielte Wissensvermittlung und eine zielführende Vernetzung der beteiligten<br />

Akteure. Die Bioenergieregion wird ihre Rolle als unabhängiger Partner und Netzwerker ausbauen<br />

und regionale Bemühungen zur eigenständigen Wärmeversorgung mit regenerativen Energieträgern<br />

mit Nachdruck vorantreiben.<br />

19


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

4.2 Ziele für den Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen im Rahmen der<br />

Wettbewerbsförderung<br />

Verstetigung des Biomassekompetenzzentrums in und außerhalb der Region<br />

Während der Projektphase der Bioenergieregion 1.0 konnte sich der Biomassehof Borlinghausen als<br />

Kommunikationszentrum im <strong>Kreis</strong> aber auch darüber hinaus behaupten. Der Biomassehof hat sich als<br />

Alleinstellungsmerkmal der Bioenergieregion etabliert und verbindet den Wissenszugang mit der<br />

Vernetzung der beteiligten Personengruppen. In einer weiteren Projektlaufzeit nutzt das<br />

Kompetenzzentrum seine Möglichkeiten, sich zukünftig im Bereich die Bioenergienutzung zu festigen<br />

und auch im Anschluss zur Förderung eigenständig weiterbestehen und –agieren zu können.<br />

Im Rahmen der konkreten Zusammenarbeit mit der Zwillingsregion Warendorf gewinnt die<br />

Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> einen kompetenten Partner. Sie kann somit weiteres Wissen<br />

bündeln und gezielt transferieren. Die Partnerschaft ermöglicht eine intensivere überregionale<br />

Wahrnehmung und größere Streuung der Vorbildfunktion.<br />

Erweiterung der Partnerstruktur<br />

Das Netzwerk der Bioenergieregion lebt von seinen engagierten Partnern. Eine gewinnbringende und<br />

Sektor übergreifende Zusammenarbeit gelingt mit der Einbindung einer starken Unternehmensebene<br />

und wichtiger Organisationen. Der Förderverein stellt dazu die nötige Kommunikationsplattform solche<br />

Stakeholder am Prozess teilhaben zu lassen und ihn mit Eigeninitiative zu selbst mitzugestalten.<br />

Wissenszugang ausbauen<br />

Der erstmalige Wissenszugang zum Einsatz regenerativer Energien wird dem Verbraucher erschwert<br />

durch die Schwemme von am Markt verfügbaren Informationen. Die Bioenergieregion konnte während<br />

der vergangenen Projektlaufzeit den Zugang zu unabhängiger Initialberatung ermöglichen. Dieser<br />

Anforderung wird auch in Zukunft gerecht geworden und über weitere Bevölkerungsgruppen und<br />

Altersklassen ausgedehnt.<br />

Konfliktmanagement<br />

Der regionale Ausbau erneuerbarer Energien führt auf den unterschiedlichsten Ebenen zu<br />

Veränderungen. Veränderungen, die sich auch negativ auf das Umfeld von Bevölkerungsgruppen<br />

auswirken kann. Ein gesunder Einsatz erneuerbarer Energieträger fußt auf einer breiten Zustimmung<br />

in der Region. Gemeinsame Kommunikation der unterschiedlichen Parteien hilft dabei Ängste<br />

abzubauen und aufkeimende Konflikte lösen zu können. Hier hat die Bioenergieregion Kulturland<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ein wichtiges Aufgabengebiet erkannt, welches in Zukunft weiter ausgebaut werden soll.<br />

5 Strategie zur Zielerreichung – neue Inhalte für Folgeprojekte<br />

5.1 Strategie zur Steigerung der Wertschöpfung<br />

Steigerung der regionalen Wertschöpfung aus regenerativen Energien 2008 – 2011<br />

Während der vergangen Projektlaufzeit konnte die regionale Wertschöpfung beträchtlich erhöht<br />

werden. Dies kann sowohl Anhand des Zubaus neuer Energieanlagen als auch an der Erhöhung des<br />

Biomasseaufkommens aufgezeigt werden.<br />

Im Folgenden wird die Entwicklung des jährlichen Zuwachses regionaler Wertschöpfung von 2008 –<br />

2011 aufgezeigt. Hierbei wird sich auf die regenerativen Energien beschränkt, die im Fokus der<br />

Bemühungen der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> stehen.<br />

Hierzu gehört der Zubau an Biomasse- und Biogasanlagen sowie die Erhöhung des<br />

Biomasseaufkommens im Bereich der Holzenergieträger insbesondere Hackschnitzel.<br />

<strong>Zum</strong> Start der Arbeit der Bioenergieregion waren 12 Biogasanlagen im Betrieb mit einer elektrischen<br />

Leistung von 5242 kW. Diese Zahl erhöhte sich auf 32 Anlagen mit einer Leistung von 13.423 kW<br />

elektrisch bis zum Jahr 2011. Der Zubau von 20 Anlagen und die Auswirkungen auf die regionale<br />

Wertschöpfung sind in folgender Tabelle abgebildet.<br />

20


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Tabelle 10: Biogasanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 15<br />

Jahr<br />

Einkommen<br />

Unternehmensgewinne<br />

Steuern an die<br />

Kommune<br />

Summe<br />

maximale<br />

Wertschöpfung<br />

Beschäftigungseffekte<br />

(Vollzeitarbeitsplätze)<br />

Vermiedene<br />

Treibhausgaseffekte<br />

(CO2-Äquivalent)<br />

2008 149.210 1.244.843 222.957 1.617.010 1.998.396 5,9 20.357<br />

2011 372.046 2.924.017 523.794 3.819.858 5.063.750 14,7 52.127<br />

Wie aus Tabelle 10 ersichtlich wird, konnte die regionale Wertschöpfung allein im Bereich Biogas<br />

während der vergangenen Projektlaufphase um 2,2 auf rd. 3,8 Mio. € p.a. erhöht werden; dieser Wert<br />

entsprich 75,4% der mit diesen Anlagen max. möglichen Wertschöpfung.<br />

Sicherlich kann nicht jede neu gebaute Biogasanlage als direkter Projekterfolg der Bioenergieregion<br />

gewertet werden. Doch lässt sich eine Unterstützung der regionalen Biogasbranche aufzeigen, die<br />

grob in die Bereiche Beratung, Effizienzsteigerung und Akzeptanzsteigerung untergliedert werden<br />

kann. Im Rahmen von Infoabenden und Tagesseminaren wurden Alternativen zu Energiepflanzen<br />

diskutiert und die Hochschule OWL konnte mit ihrem Begleitprojekt vier Pilotanlagen in ihrem<br />

Anlagenbetrieb und Substrateinsatz optimieren. Konkrete Handlungsempfehlungen wurden bereits<br />

während der Projektlaufphase umgesetzt. Dazu gehörten beispielsweise eine angepasste Zufuhr<br />

jeweilig zur Verfügung stehender Substrate, Ausbau von Lagerstätten zur Erhöhung von<br />

Restgasausbeuten oder der Wechsel bestehender Motoren zur Steigerung des elektrischen<br />

Wirkungsgrades. Diese Erfahrungen und Ergebnisse sollen nun auch weiteren Anlagenbetreibern des<br />

<strong>Kreis</strong>es zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen zum Mehrwert von Biogasanlagen (Tag der offenen Biogasanlage,<br />

Tagung „Biomasse vs. Kulturlandschaft?“ etc.) halfen dabei, Wissenslücken um den Mehrwert von<br />

Biogasanlagen zu schließen und die Kommunikation zwischen Anlagenbetreibern, Wissenschaft und<br />

Privatpersonen des <strong>Kreis</strong>es zu ermöglichen.<br />

Zusätzliche Steigerung der regionalen Wertschöpfung konnte durch Erhöhung des Einsatzes von<br />

Biomassen erreicht werden. Bei der Steigerung des Biomasseaufkommens wurde insbesondere die<br />

Produktion von Holzhackschnitzeln untersucht. Die Herkunft der Materialien reicht vom Forstbereich<br />

über Landschaftspflegeholz, Grüngutsammlung, Industrieholz bis hin zu Kurzumtriebsplantagen. Zur<br />

Vereinfachung und besseren Vergleichbarkeit wurde die gesamt produzierte Menge in Tonne atro<br />

(absolut trocken) umgerechnet. Lagen die produzierte Menge an Hackschnitzel 2008 noch bei ca.<br />

16.000 t atro, stieg die Menge bis Anfang 2011 um gut 62,5% auf 26.000 t atro. 16<br />

Tabelle 11: Hackschnitzelproduktion (vollmechanisiert) im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale<br />

Wertschöpfung 17<br />

Jahr<br />

Einkommen Unternehmensgewinne<br />

Steuern an die<br />

Kommune<br />

Summe<br />

maximale Beschäftigungseffekte<br />

Wertschöpfung (Vollzeitarbeitsplätze)<br />

Vermiedene<br />

Treibhausgaseffekte<br />

(CO2-Äquivalent)<br />

2008 169.891 213.120 16.917 399.927 421.098 8,8 0<br />

2011 277.251 346.313 27.595 651.157 682.911 14,4 0<br />

Im Ausgangsjahr der Bioenergieregion konnte der Region eine Wertschöpfung von knapp 400.000 €<br />

p.a. generiert werden. Diese stieg mit Steigerung des Biomasseaufkommens auf 651.157 € p.a.<br />

Eine Steigerung des Biomasseaufkommens war durch Optimierungsansätze von Logistik und<br />

Aufarbeitung zu qualitativ hochwertigen Brennstoffen und auf der anderen Seite durch eine erhöhte<br />

Nachfrage nach diesen Energieträgern möglich. Dies belegen der Ausbau des Wärmemarktes durch<br />

regenerative Energien und der Zubau von Biomasseheizanlagen auf Basis von Scheitholz, Pellets und<br />

Hackschnitzeln.<br />

Der Zubau seit dem Beginn der Bioenergieregion (siehe Kap. 4.1.1) substituiert allein fossile<br />

Energieträger in Höhe von ca. 16 Mio. Liter Heizöl und führte seinerseits zu weiteren Steigerungen<br />

regionaler Wertschöpfung.<br />

15 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE Feb. 2012<br />

16 Befragungen beteiligter Unternehmen im <strong>Kreis</strong>gebiet: Biomassehof Borlinghausen, Tobias Kemper Hackertechnik Brakel,<br />

Wolfgang Ewen, Hackertechnik Brakel – Schmechten, Gebr. Endemann Forst- u. Lohnunternehmen Nieheim-Himmighausen,<br />

Christian Mikus Lohnunternehmer Brakel – Gehrden, Marius Köllinger Holzrücken und Landschaftspflege Bad Driburg<br />

17 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE Feb. 2012 mit Umrechnung von t atro auf Frischmasse<br />

21


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Tabelle 12: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2008 18<br />

2008 Einkommen Unternehmens- Steuern an die<br />

gewinne Kommune<br />

Summe<br />

maximale<br />

Wertschöpfung<br />

Beschäftigungseffekte<br />

(Vollzeitarbeitsplätze)<br />

Vermiedene<br />

Treibhausgaseffekte<br />

(CO2-Äquivalent)<br />

Scheitholzheizungen 75.367 33.896 8.707 117.971 120.442 2,9 21.720<br />

Holzpelletheizungen 9.605 4.325 1.110 15.040 17.262 0,4 1.589<br />

Hackschnitzelheizungen 54.735 24.617 6.324 85.676 100.466 2 12.480<br />

Hackschnitzel-Heizwerke 139.752 10.805 7.931 158.488 198.110 4,6 18.119<br />

Summe 279.459 73.643 24.072 377.175 436.280 10 53.908<br />

Tabelle 13: Biomasseheizanlagen im <strong>Kreis</strong>gebiet und ihre regionale Wertschöpfung 2011 19<br />

2011 Einkommen Unternehmensgewinne<br />

Steuern an die<br />

Kommune<br />

Summe<br />

maximale<br />

Wertschöpfung<br />

Beschäftigungseffekte Vermiedene<br />

(Vollzeitarbeitsplätze) Treibhausgaseffekte<br />

(CO2-Äquivalent)<br />

Scheitholzheizungen 98.224 44.177 11.348 153.749 156.969 3,8 28.307<br />

Holzpelletheizungen 39.965 17.993 4.617 62.576 66.882 1,6 6.156<br />

Hackschnitzelheizungen 65.702 29.549 7.591 102.842 111.013 3 13.790<br />

Hackschnitzel-Heizwerke 139.752 10.805 7.931 158.488 198.110 4,6 18.119<br />

Summe 343.643 102.524 31.487 477.655 532.974 13 66.372<br />

Die Entwicklung während der vergangenen Projektlaufzeit zeigt, dass der Zubau von<br />

Biomasseheizanlagen zu einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung von ca. 26% auf 477.655 €<br />

geführt hat. Die Nachfrage nach nicht fossilen Brennstoffen steigt mit zunehmendem Preisniveau für<br />

Heizöl und Erdgas stetig an. Für das örtliche Sanitärhandwerk ergibt sich die Chance von dieser<br />

Entwicklung zu profitieren und neue Einkommensmöglichkeiten zu generieren.<br />

Dieser Weg soll in einer kommenden Förderperiode der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

weiter ausgebaut werden. Dazu werden in den folgenden Abschnitten neue Projektideen und<br />

Strategien vorgestellt.<br />

5.1.1 Leitprojekt 1: Projektierung eines Biomasseheizkraftwerkes für die<br />

Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> betreibt in Beverungen-Wehrden eine Abfallentsorgungsanlage, als öffentlichrechtlicher<br />

Entsorgungsträger. Das in den 4 Schüttphasen der Siedlungsabfalldeponie anfallende<br />

Sickerwasser wird auf dem Gelände in der betriebseigenen Sickerwasserkläranlage gereinigt. In einer<br />

3 stufigen Umkehrosmose wird 90% des Sickerwassers gereinigt. Die restlichen 10% (10fach<br />

aufkonzentriertes Sickerwasser) werden anschließend über einen Dünnschichtverdampfer in feste<br />

(rieselfähiger Abdampfrückstand) und flüssige Bestandteile getrennt. Für das thermische<br />

Trocknungsverfahren wird Wärme bzw. Heißdampf benötigt, der in der Vergangenheit aus dem<br />

abgesaugten Deponiegas der Deponiefläche hergestellt wurde. Da die Qualität und Quantität des<br />

Energieträgers Deponiegas aufgrund der fortschreitenden Abbauprozesse im Deponiekörper<br />

rückläufig sind, wird seit Anfang 2011 auch Heizöl EL eingesetzt. Die gestiegenen Heizölpreise haben<br />

zur Folge, dass die Betriebskosten der Anlage stark gestiegen sind. Deponiegas, relativ<br />

emissionsneutral, muss durch Heizöl EL, hohe CO 2 -Emissionen substituiert werden.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> fallen jährlich 2.000 bis 3.000 Tonnen Ast- und Strauchwerk aus privaten Haushalten<br />

an, die in Zukunft eventuell energetisch genutzt werden sollen. Mit den hochwertig aufbereiteten<br />

Grünabfällen holziger Art, welche auf 10 Sammelplätzen des <strong>Kreis</strong>gebietes angenommen und<br />

anschließend zur Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden transportiert werden, könnte der<br />

erforderliche Wärmebedarf der Sickerwasserkläranlage gedeckt werden. Fossile Brennstoffe würden<br />

im Sinne des Klimaschutzes eingespart, wenn es wirtschaftlich darstellbar ist. Gleichzeitig verbleibt die<br />

Wertschöpfung in der Region und der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> macht sich zunehmend unabhängig von den<br />

weltweiten Energiemärkten.<br />

18 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE März 2012<br />

19 berechnet mit dem Kommunalen Wertschöpfungsrechner der AEE März 2012<br />

22


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Im Rahmen dieses Leitprojektes soll daher zuerst eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung<br />

einer Biomasseheizanlage unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten erstellt werden. In<br />

der Konzeptstudie sollen folgende Punkte dargestellt werden:<br />

• Der Wärme- und Jahreslastgang der o.g. Liegenschaft aus Simulationsrechnungen<br />

• Eine Konzeptskizze einer Holzheizung<br />

• Der notwendige Investitionsbedarf für die Umsetzung des Konzeptes<br />

• Bedarf, Beschaffung und Kosten für Holz<br />

• Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung auf Basis der VDI-Richtlinie 2067<br />

Nach positiver Prüfung können dann Haushaltsmittel beantragt werden, um ein Biomasseheizwerk auf<br />

der Abfallentsorgungsanlage Beverungen-Wehrden zu planen und zu bauen.<br />

Darüber hinaus soll in einer weiteren Machbarkeitsstudie untersucht werden, ob auf die Oberfläche<br />

der stillgelegten Deponieböschungsflächen für den Zeitraum der Setzungen und Sackungen (ca. 10<br />

Jahre) schnellwachsende Gehölze (KUP) zur Energiegewinnung gepflanzt und geerntet werden<br />

können. Stillgelegte Deponieabschnitte können heute in der Regel gem. Deponieverordnung nicht<br />

genutzt, sondern nur landschaftlich gepflegt werden, ehe auf der Fläche eine endgültige<br />

Oberflächenabdichtung aufgebracht werden kann. Die Studie soll Aussagen liefern, ob diese Art der<br />

zeitlich begrenzten Bepflanzung unter Einhaltung der gesetzlichen Regelungen eine wirtschaftlich,<br />

genehmigungsfähige Alternative darstellt, um regenerative Energieträger auf<br />

Deponiestilllegungsflächen anbauen zu können. Sollte das Ergebnis der Studie unter Einhaltung der<br />

gesetzlichen Vorgaben wirtschaftlich positiv darstellbar sein, wird die Bioenergieregion Kulturland<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> einen entsprechenden Antrag an die Genehmigungsbehörde stellen.<br />

5.1.2 Wertschöpfungskette KUP (Umtriebsdauer: 10 Jahre)<br />

Bisher ließ sich der gezielte Anbau von Kurzumtriebsplantagen nicht wirtschaftlich darstellen. Zu groß<br />

ist der Aufwand für Pflanzung, Pflege, Ernte und Rekultivierung im Vergleich zur Alternativnutzung der<br />

Fläche. Mögliche Lösung könnte die Verlängerung der Umtriebszeiten auf 10 Jahre sein. Die Ernte<br />

muss bei dieser Umtriebszeit in drei Schritten erfolgen: motormanuelles Fällen, Rücken und Hacken<br />

am zentralen Sammelplatz. Ein großer Vorteil ist, dass durch das Vorrücken eine höhere Auslastung<br />

des Hackers möglich ist. Mit diesem Ansatz ist eine Reduzierung der Erntekosten pro Tonne<br />

geernteten Materials möglich.<br />

Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> unterstützt das Verbundvorhaben Proloc, Erfassung von<br />

Klon-Standort-Wechselwirkungen bei Pappel und Weide auf landwirtschaftlichen Standorten mit<br />

kurzen Umtriebszeiten. Ein Versuchsstandort befindet sich am Biomassehof Borlinghausen. Somit<br />

bietet sich an, Ergebnisse der Untersuchung für Anwender aus der Region zugänglich zu machen.<br />

23


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

WSK Hackschnitzel<br />

WSK Hackschnitzel<br />

Pflanzung inkl.<br />

Umzaunung<br />

PSM<br />

Ernte<br />

PSM<br />

Ernte<br />

Bodenvorbereitung<br />

Rekultivierung<br />

Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />

heimische Landwirtschaft<br />

heimische Landwirtschaft,<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer,<br />

reg.<br />

Metallproduktion,<br />

Hessen Rohstoffe,<br />

Regionalforstamt<br />

Hochstift<br />

heimische Landwirtschaft<br />

heimische Landwirtschaft,<br />

regionale.<br />

Lohnunternehmer:<br />

Christian Mikus, Gebr.<br />

Endemann<br />

heimische Landwirtschaft,<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer<br />

3% Wertschöpfung 41% Wertschöpfung 48% Wertschöpfung<br />

Schwachstellen / Engpässe<br />

Flächenakquise:<br />

Acker-, Grünlandund<br />

Sonderflächen<br />

z.B. Rekultivierung<br />

Deponien,<br />

Wasserschutzgebiete<br />

Verbesserungen<br />

Politische Diskussion<br />

anstoßen:<br />

Ausgleichsflächen,<br />

Grünlandnutzung<br />

Kosten für Pflanzung<br />

und Umzäunung sehr<br />

teuer, hoher Aufwand<br />

für Bestandsaufbau<br />

Technisierung<br />

vorantreiben,<br />

Nutzungsmöglichkeit<br />

für Sonderflächen,<br />

die bereist umzäunt<br />

sind, z.B. Industriebrachen<br />

Abbildung 5: Wertschöpfungskette KUP<br />

keine passenden<br />

Techniken für<br />

Ausbringung von PSM<br />

zwischen den Reihen<br />

intensiver<br />

Erfahrungsaustausch,<br />

um Bestandsaufbau<br />

möglichst effektiv und<br />

unter geringen Kosten<br />

zu gewährleisten<br />

wenig passende<br />

automatisierte<br />

Erntetechnik vorhanden,<br />

hohe Kostenaufwand<br />

insb. bei 2 - 5 jährigem<br />

Umtrieb<br />

Erntetechnik und<br />

Umtrieb auf 10 Jahre<br />

anpassen<br />

hoher<br />

Kostenaufwand für<br />

Rekultivierung:<br />

Fräsung der<br />

verbliebenen<br />

Baumstumpen<br />

neue technische<br />

Ansätze suchen<br />

24


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

5.1.3 Wertschöpfung Grünabfälle holziger Art<br />

Material<br />

und Ernte<br />

Zerkleinern<br />

Siebung<br />

Logistik zum<br />

Sammelplatz<br />

inkl. Bündelung<br />

Trocknung +<br />

Einlagerung<br />

Transport<br />

z. Kunden<br />

Wärmeproduktion<br />

Beteiligte Akteure und Unternehmen<br />

Privatbürger,Komm<br />

unen, <strong>Kreis</strong><br />

regionale<br />

Lohnunternehmer,<br />

Biomassehof<br />

Borlinghausen<br />

Biomassehof<br />

Borlinghausen<br />

regionale<br />

Lohnunternehmer,<br />

regionale<br />

Transportunterneh<br />

men<br />

Biomassehof<br />

Borlinghausen,<br />

regionale<br />

Biogasanlagenbetreiber<br />

heimische<br />

Landwirtschaft,<br />

regionale Lohnunternehmer<br />

industrielle und<br />

gewerbliche Kunden,<br />

heimisches<br />

Sanitärhandwerk<br />

20% Wertschöpfung im Rohstoff 45% Wertschöpfung in der Veredelung<br />

Schwachstellen / Engpässe<br />

saisonaler Anfall,<br />

inhomogenes<br />

Material,<br />

Verunreinigungen<br />

mit Störstoffen<br />

Verbesserungen<br />

Bündelung<br />

optimieren, neue<br />

Aufarbeitungsverfahren,<br />

z.B. Sieben,<br />

Vorsortierung,<br />

kontrollierte<br />

Anlieferung<br />

technische<br />

Störanfälligkeit bei<br />

Verunreinigung,<br />

reparaturintensive<br />

Aufarbeitung,<br />

Wissensdefizite bei<br />

Wahl passender<br />

Technik<br />

Bündelung<br />

optimieren,<br />

Vorsortierung,<br />

kontrollierte<br />

Anlieferung<br />

zusätzlicher<br />

Aufwand, der über<br />

das veredelte<br />

Produkt bezahlt<br />

werden muss<br />

Qualitätsprodukt<br />

mit<br />

gleichbleibenden<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung 6: Wertschöpfungksette Grünabfälle holziger Art<br />

regionale<br />

Transportunterneh<br />

men mit<br />

Straßentechnik<br />

oftmals unbrauchbar<br />

Auswweichen auf<br />

landwirtschaftliche<br />

Transportunternehmen<br />

passive Trocknung<br />

witterungsabhängig,<br />

Biogaswärme lohnt nur<br />

falls EEG-vergütet,<br />

begrenzter Lagerplatz<br />

unter Dach<br />

geteerte Lagerplätze,<br />

Durchlüftung beim<br />

Absieben nutzen,<br />

Sommerpreis anbieten,<br />

um Produkte<br />

außerhalb der<br />

Heizsaison zu<br />

verkaufen<br />

35% Wertschöpfung im Handel<br />

Rangiermöglich<br />

keiten für LKWs<br />

beim Kunden,<br />

klassische<br />

Logistik ofmtals<br />

nicht einseztbar<br />

ergänzende<br />

Logistikkonzepte<br />

erarbeiten<br />

Wissensdefizite bei<br />

der techn.<br />

Betriebsführung<br />

Schulungen,<br />

Seminare,<br />

Weiterbildungsangebot<br />

für<br />

Anwender<br />

25


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Ein Biomassepotential, welches bisher sehr wenig Beachtung fand, sind Grünabfälle holziger Art. Im<br />

Rahmen des Begleitprojektes „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />

Biomasserohstoffen“ konnte der Ansatz zur Verwertung dieses Potentials untersucht werden.<br />

In dem Feldversuch wurde Ast- und Strauchschnitt aus Privathaushalten von der<br />

Abfallentsorgungsanlage Wehrden (Kommune Beverungen) zerkleinert und per Sternsieb in die<br />

Fraktionen Überkorn, Mittelkorn und Feinkorn abgesiebt. Eine Absiebung ist schon allein auf Grund<br />

der Störstoffbelastung wie Steine, Erden, Sande, Metalle und Überlängen notwendig, die mit dieser<br />

Form der Materialaufarbeitung dem potentiellen Brennstoff entnommen werden können. Das<br />

gewonnene Mittelkorn kann somit als genormter Brennstoff am Markt angeboten werden. Aus<br />

Untersuchung der Proben geht hervor, dass das abgesiebte Mittelkorn für die energetische<br />

Verwertung geeignet ist. Der Heizwert beträgt 3,374 kWh/kg 20 und ist bei einem Wassergehalt von ca.<br />

30 % mit dem Heizwert von Holz vergleichbar. Der Aschegehalt ist jedoch mit einem Anteil von 6,3%<br />

(auf wasserfreier Bezugsbasis) sehr hoch und erhöht die Gefahr der Verschlackung im Kessel. Daher<br />

ist die Verwendung des Hackgutes aus Ast- und Strauchschnitt für größere industrielle Heizanlagen<br />

(ab 1 MW Leistung) zu empfehlen. In der kommenden Förderphase ist geplant, die Aufarbeitung<br />

dieser Rohstoffe weiter auszubauen und das fertige Hackschnitzel als konfektionierten Brennstoff in<br />

der Fläche anzubieten.<br />

5.2 Strategie zur Steigerung der Stoffstromeffizienz<br />

Gasreinigung an Biogasanlagen<br />

Die 32 im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> betriebenen Biogasanlagen produzieren Biomethan, welches direkt vor Ort<br />

oder in einem Satelliten-BHKW verbrannt wird. Eine Biogasreinigung wird an vielen Anlagen bisher<br />

recht einfach über eine natürliche Entschwefelung in Fermenter und Nachgärer und eine<br />

Wasserabscheidung generiert. Diese Systeme arbeiten vielerorts allerdings nicht effektiv genug,<br />

sodass mitgeführtes Wasser aus dem Biogas im Motor verbrannt werden muss. Ein weiteres Problem<br />

besteht durch ein erhöhtes Aufkommen von Schwefelrückständen im Gas. Bei einer chemischen<br />

Reaktion mit Wasser entsteht Schwefelsäure, welche stark korrosiv wirkt und die Langlebigkeit des<br />

BHKWs negativ beeinflusst. Durch konsequente Gaskühlung kann der Wassergehalt des Gases<br />

enorm reduziert und durch Aktivkohlefilterung korrosiv wirkende Bestandteile stärker gefiltert werden.<br />

Somit ließe sich der Gesamtwirkungsgrad und die Langlebigkeit des Motors steigern. Geplant sind in<br />

diesem Zusammenhang bewusste Aufklärungsarbeit in Form von Informationsveranstaltungen und<br />

Exkursionen zu best-practice Anlagen, die dieses Potential für sich entdeckt haben.<br />

Neue Herausforderung EEG 2012<br />

Die Novellierung des EEGs zum Jahr 2012 stellt den Bau neuer Biogasanlagen vor eine neue<br />

Herausforderung. Neue Anlagen müssen 60% der produzierten Wärme im Rahmen eines schlüssigen<br />

Wärmekonzeptes verwerten können. Besonders für dezentrale Standorte neuer Biogasanlagen ein<br />

schwieriges Unterfangen. Lösung könnte die Kombination zwischen einer Vor-Ort-Verstromung per<br />

BHKW und einer Gasaufbereitung und Einspeisung sein. Die für die Gasaufbereitung benötigte<br />

Wärme liefert das o.g. BHKW. Das eingespeiste Biomethan wird in einem Erdgas-BHKW zur Stromund<br />

Wärmeproduktion an einem günstigeren Standort in Deutschland genutzt. Die Gesamtanlage<br />

würde somit die Bedingungen des EEGs 2012 erfüllen. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

sieht es als ihre Aufgabe, die Möglichkeiten der Biogasdirekteinspeisung intensiver in<br />

Biogasarbeitskreisen zu diskutieren. Hierbei wird eine intensivere Kooperation mit den Arbeitskreisen<br />

der Landwirtschaftskammer NRW angestrebt.<br />

Weiterer Aufklärungsbedarf besteht zur Nutzung der Marktprämie bei der Direktvermarktung von<br />

grünem Strom. Erforderlich ist der Unterstützungsbedarf bei denkbaren Anlagenzusammenschlüssen<br />

zur gemeinsamen Stromvermarktung. Bei Zusammenschluss zu einem sog. „virtuellem Kraftwerk“<br />

kann eine einflussstarke Marktmacht ermöglicht werden.<br />

20 Laboruntersuchungen im Rahmen des Begleitprojektes „Verbesserung der Logistik und Konfektionierung von<br />

Biomasserohstoffen“<br />

26


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Sicherheitsschulung beim Umgang mit holziger Biomasse<br />

Die energetische Verwendung von Holz insbesondere dessen Haldenlagerung birgt große Risiken.<br />

Wärmeentwicklung, beispielsweise durch mikrobiellen Abbau des Holzes, kann zur Selbstentzündung<br />

führen und je nach Sauerstoffverfügbarkeit als Schwel- oder Glimmbrand oder mit offener Flamme<br />

verlaufen. Die Brandlöschung ist extrem langwierig und schwierig, da große Mengen brennbaren<br />

Materials involviert sind. Unentdeckt gebliebene Schwel- und Glutnester können auch lange Zeit nach<br />

dem ersten Löscheinsatz zum Ausbruch von Folgebränden führen.<br />

Dieses Gefahrenpotential soll gezielt in Schulungen angesprochen werden, um einen sicheren<br />

Umgang bei der Lagerung holziger Biomasse zu ermöglichen. Angesprochene Personengruppen sind<br />

Anlagenbetreiber, Feuerwehren, Vermarkter und Versicherer. Neben der Vermeidung von akuten<br />

Gefahren durch Selbstentzündung ist ein effizienter Einsatz holziger Biomasse unter Vermeidung von<br />

Energieverlusten ein positiver Nebeneffekt.<br />

5.3 Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

Schnittstelle <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />

In der Projektlaufphase der Bioenergieregion 1.0 entwickelte sich die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Höxter</strong> –<br />

Warburg von einem vorerst passiven Netzwerkteilnehmer zu einem wichtigen Partner und<br />

Stakeholder. Der Gedanke die Region vermehrt mit regenerativen Energien zu versorgen steht nach<br />

wie vor im Fokus der Strategie. Allen voran ist jedoch die gezielte Einsparung von Energie unablässig.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> geht diesbezüglich mit gutem Beispiel voran und konnte seit 1996 bis im Jahr 2010<br />

den Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude um ca. 47% senken.<br />

Abbildung 7: Energieverbrauch der <strong>Kreis</strong>gebäude <strong>Höxter</strong><br />

Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft hat sich die Einsparung von Wärmeenergie zur Aufgabe gemacht, sodass<br />

in einem Verbundvorhaben mit der Bioenergieregion Handwerkerseminare zur systematischen<br />

Wärmedämmung angeboten werden konnten.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> ist eine demografisch rückläufige Region, die Neubauquote nimmt ab und der<br />

Wohnraum pro Person dementsprechend zu. 21 Diese Entwicklung haben Handwerksbetriebe aus dem<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet erkannt und setzen auf die systematische Wärmedämmung im Altbau als neues<br />

Geschäftsfeld.<br />

Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> möchte auch in einer kommenden Förderperiode den<br />

Informationszugang zur energetischen Gebäudesanierung unterstützen. Mit der Ausbildung zum sog.<br />

Dämmprofi sollen sich interessierte Handwerksbetriebe in dieser Thematik etablieren können. Die<br />

Auswahl der Gewerke gestaltet sich dabei vielseitig und übergreifend.<br />

Neben der Energieeinsparung wird auch dem Anspruch des Einsatzes ressourcenschonender und<br />

nachhaltiger Dämmstoffe gerecht. Die Verwendung alternativer Dämmstoffe, welche nicht aus fossilen<br />

Grundstoffen produziert werden, steht dabei im Vordergrund. Mit der Weiterbildung „Ökologisch<br />

sinnvoll dämmen“ werden auch gesundheitlich wichtige Themen, wie diffusionsoffene Gebäudehüllen<br />

u.a. zur Vermeidung von Schimmelbildung, angesprochen. In diesem Zusammenhang sollen<br />

Hinweise zu energieeffizientem Heizen und Lüften in der Bevölkerung vermittelt werden.<br />

Dieses Tätigungsfeld findet im Alltag eine breite Anwendung, angefangen von Kindergärten, Schulen<br />

bis hin zu Privathaushalten, Ämtern, Behörden, Bürogebäuden und Fertigungsstätten.<br />

21 vgl. <strong>Kreis</strong>standardzahlen 2000 - 2010<br />

27


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

5.4 Maßnahmen zum Ausbau von Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen<br />

5.4.1 überregionale Kooperationen<br />

Leitprojekt 2: Aufbau eines Biomassehofes in der Zwillingsregion Warendorf nach dem Beispiel<br />

Borlinghausen<br />

Der münsterländische <strong>Kreis</strong> Warendorf hat 281.184<br />

Einwohner und ist mit 1.317,69 km 2 eine<br />

flächenstarke Region. Die Parklandschaft des<br />

<strong>Kreis</strong>es mit mit seinem Tiefstpunkt in Telgte mit 42<br />

m über NN bis zu seinem Höchstpunkt in Oelde mit<br />

173 m über NN als relativ ebene Region zu<br />

beschreiben. Ein Großteil der Fläche wird mit 71,2<br />

% landwirtschaftlich genutzt (938,2 km²) nebst<br />

Veredlung und wachsender Wirtschaft. Nur etwa<br />

12,7 % der Gesamtfläche (167,35 km 2 ) werden<br />

forstwirtschaftlich bewirtschaftet. Darüber hinaus ist<br />

die münsterländische Parklandschaft durch ihr<br />

„Heckenreichtum“ geprägt. Nach einer Erhebung<br />

des Institutes für Wald und Holz durchziehen den<br />

<strong>Kreis</strong> Warendorf rund 3.500 km Hecken.<br />

<strong>Zum</strong> Herbst 2009 wurde durch die EUREGIO und<br />

den <strong>Kreis</strong>en Steinfurt, Borken, Coesfeld,<br />

Warendorf, der Grafschaft Bentheim und der<br />

Region Achterhoek das Projekt „Energiequelle<br />

Wallhecke“ ins Leben gerufen. In diesem Projekt<br />

stehen Natur- / Landschaftsschutz und<br />

Artendiversität im Vordergrund der fachlichen<br />

Belange für eine ordnungsgemäße Pflege von Hecken. Darüber hinaus soll die ökonomische Seite der<br />

Heckenpflege durchleuchtet und optimiert werden. Größter Optimierungsbedarf liegt hierbei in der<br />

Aufarbeitung und sicheren Lagerung von Holzhackschnitzeln.<br />

Es ist ein besonderes Bestreben des BHD-MR, das Geschäft rund um Holzhackschnitzel zu<br />

professionalisieren. Es müssen Erfahrungen bei der Sortierung, Trocknung und Lagerung gesammelt<br />

werden, um Verluste zu minimieren und Warenströme optimal lenken zu können. Erklärtes Ziel ist der<br />

Aufbau eines zentralen Biomassehofes als Vermarktungsplattform und Anlaufstelle für holzartige<br />

Biomasse. Im Zuge des Leitprojektes unterstützt die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> den<br />

Maschinenring Warendorf beim Aufbau einer solchen Vermarktungsplattform. Dazu wird ein intensiver<br />

Wissensaustausch mit der Geschäftsführung des Biomassehofs Borlinghausen angestrebt, die nun<br />

seit über vier Jahre Erfahrungen speziell in diesem Bereich gesammelt hat. Insbesondere dem<br />

Erfahrungsmangel bei Sortierung, Transport und Lagerung von Holzhackschnitzeln soll durch<br />

Transferveranstaltungen Abhilfe geschaffen werden. Das Begleitprojekt „Optimierung der Logistik und<br />

Konfektionierung von Biomasserohstoffen“ und dessen Umsetzung bedienen im Speziellen diese<br />

Themenfelder. Eine Adaption der Ergebnisse und Anpassung an die Region Warendorf werden auch<br />

in der Zwillingsregion zu einer Optimierung führen.<br />

Erfahrungsaustausch, Netzwerkarbeit<br />

Transferveranstaltungen, Wissensvermittlung<br />

Adaption v. Optimierungsansätzen<br />

Abbildung 8: Wissenstransfer zur Zwillingsregion BHD und MR Warendorf-Münster e.V.<br />

Neben der Geschäftsstelle des MR Warendorf-Münster und den beteiligten Partnern soll die<br />

Partnerschaft auch auf die gesamte Region Warendorf – Münster ausstrahlen.<br />

28


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Gemeinsame Transferveranstaltungen, Seminare, Infoabende, Fahrten zu Best-Practice Beispielen<br />

u.a. unter dem Label Bioenergieregion sollen auch in der Zwillingsregion zu einem<br />

Wiedererkennungswert in der Bevölkerung führen. Dazu stellt der MR Warendorf-Münster eine<br />

Arbeitskraft als Ansprechpartner und Umsetzung der gemeinschaftlichen Bemühungen vor Ort bereit.<br />

Auf der anderen Seite wird die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> vom beiderseitigen<br />

Erfahrungsaustausch profitieren und findet durch die Partnerschaft neue Kompetenzen für die<br />

weitergehende Netzwerkarbeit. Die überregionale Wahrnehmung beider Regionen wird somit weiter<br />

gesteigert und ausgebaut werden können.<br />

Verknüpfungsvorhaben „Alternative Einkommensmöglichkeiten für regionale Brennereien“<br />

Ende 2017 wird die EU-rechtlich genehmigte Förderung der Produktion von Agraralkohol in<br />

landwirtschaftlichen Brennereien durch die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein gemäß dem<br />

Gesetz über das Branntweinmonopol (Branntweinmonopolgesetz) endgültig auslaufen. Ohne<br />

Förderung ist aufgrund der erheblichen Preisdifferenz zum industriell erzeugten Alkohol damit zu<br />

rechnen, dass ein großer Teil der bestehenden landwirtschaftlichen Brennereien die Produktion von<br />

Agraralkohol einstellen wird, wenn nicht eine alternative Unterstützung für die Betriebe gefunden wird.<br />

Das gilt für Obstbrennereien ab 2017, aber insbesondere für die vergleichsweise großen Getreideund<br />

Kartoffelbrennereien bereits ab 2013.<br />

Aus Sicht der regionalen Wirtschaft wäre es jedoch von Nachteil, wenn die<br />

landwirtschaftlichen Brennereien ihre Produktion einstellten und der Agraralkohol durch<br />

Industriealkohol aus zentralen Gewerbe- oder Industriebetrieben ersetzt würde. Es stellt sich also die<br />

Frage nach alternativen Nutzungen für diese Betriebe. Der <strong>Kreis</strong> Warendorf hat allein ca. 40<br />

landwirtschaftliche Brennereien, die nach Aufhebung des Branntweinmonopols vermutlich nicht mehr<br />

mit dem industriell gefertigten Alkohol konkurrieren können.<br />

Bei der Suche nach alternativen Einkommensmöglichkeiten sind folgende denkbar:<br />

o Bioethanolproduktion zur Verstromung im BHKW<br />

o Nutzung der Gebäudehülle zur Speicherung von elektrischer Energie<br />

Im Verbund mit der Zwillingsregion MR Warendorf – Münster soll die Suche nach alternativen<br />

Einkommensmöglichkeiten voran getrieben werden. Ansprechpartner ist der Verein Regionaler<br />

Brennereien e.V. der seit 2007 NRW-weit agiert.<br />

5.4.2 Netzwerkstrukturen ausbauen und verstetigen<br />

Das Netzwerk der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnte seit Projektbeginn weiter<br />

ausgebaut und gepflegt werden. Die Marke Bioenergieregion hat sich gefestigt und der Biomassehof<br />

Borlinghausen ist als Kommunikationsplattform etabliert. Zahlreiche Veranstaltungen,<br />

Weiterbildungsseminare, Infoabende, Besucherführungen aber auch Einzelberatungen haben dazu<br />

beigetragen, dass der Mehrwert der Bioenergieregion in puncto Wissenszugang, Vermittlung und<br />

Kompetenzzentrum erkannt und genutzt wurde und wird. Das ursprünglich angesprochene Publikum<br />

stammte vorwiegend aus der Land- und Forstwirtschaft. Nunmehr ist das partizipierende Klientel nicht<br />

nur größer geworden, sondern setzt sich auch aus unterschiedlichsten Berufsgruppen und<br />

Altersklassen zusammen, wie die Teilnehmerlisten der vergangenen Veranstaltungen belegen.<br />

Für eine kommende Förderperiode soll allerdings die Chance wahrgenommen werden, das Netzwerk<br />

weiterhin zu festigen. Ohne eine gezielte Betreuung ist das Netzwerk nicht in der Lage sich<br />

eigenständig zu halten und weiter zu entwickeln. Im folgenden Abschnitt werden daher weitere<br />

Maßnahmen vorgestellt, mit denen die Verantwortlichen das Netzwerk verstetigen und um wichtige<br />

Partner erweitern möchten.<br />

Förderverein Regionale Bioenergie im Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V.<br />

Der Förderverein ReBio e.V. konnte im Sommer 2010 gegründet werden. Neben vor Ort vertretenen<br />

Institutionen, wie Banken, Architekturbüros, Energieversorger oder der Landvolkshochschule, konnten<br />

bisher auch viele Privatleute partizipieren. Somit zählt der Verein mittlerweile über 80 Mitglieder. Seit<br />

Bestehen des Vereins wurden nach Meinungsabfrage der Mitglieder zahlreiche Infoveranstaltungen<br />

angeboten. Themen wie beispielsweise Reinigung von Photovoltaikanlagen, Biogas aus der<br />

Zuckerrübe, Altbausanierung, Heizen mit dem Eisspeicher, Holzvergasung konnten im Rahmen der<br />

29


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Arbeit des Vereins angeboten werden. Des Weiteren unterstützte der Verein den Tag der offenen<br />

Biogasanlage im Juli 2011 und die Tagung „Biomasse vs. Kulturlandschaft?“ im September 2011.<br />

Leider konnte die erhoffte Eigeninitiative der Mitglieder bisher nicht im geplanten Umfang angeregt<br />

werden, selbstständig tätig zu werden. Starke Zuarbeit der Bioenergieregion war von Nöten, um die<br />

Vereinstätigkeit mit Leben zu füllen.<br />

Hier müssen in Zukunft stärkere ehrenamtliche Bemühungen angeregt werden, um zum einen eine<br />

Mitgliedschaft attraktiver zu machen und zum anderen die Projektleitung und – koordination der<br />

Bioenergieregion zu entlasten.<br />

Kooperation mit gewerblichen Betrieben<br />

Steigende Energiekosten, in erster Linie Heizkosten, stellen nicht nur für Privathaushalte sondern<br />

besonders auch für gewerbliche Betriebe einen Anreiz, sich mit Alternativen auseinander zu setzen.<br />

Hier sind vor allem Betriebe betroffen, die große Gebäudeeinheiten zu beheizen haben oder sogar<br />

Prozesswärme für ihre Produktion benötigen.<br />

Gängige Förderungen für die Umstellung auf regenerative Energien finden sich bisher stärker im<br />

privaten oder kommunalen Bereich. Im Rahmen einer Förderfortsetzung der Bioenergieregion soll<br />

gezielt Unterstützungsbedarf für gewerbliche Betriebe und Großprojekte bereit gestellt werden.<br />

Konkret ist eine Kooperation mit interessierten Banken geplant, die sich speziell in der Vergabe<br />

zinsvergünstigter Darlehen zur Förderung von großen automatisch beschickten Biomasseanlagen<br />

(> 100 kW Nennwärmeleistung) auch in Verbindung mit Nahwärmenetzwerken etablieren möchten.<br />

Dazu wurden bereits während der vergangenen Projektphase Gespräche mit regionalen Banken aber<br />

auch beispielsweise mit der KfW-Bankengruppe geführt, die sich speziell in diesem Sektor weiter<br />

entwickelt.<br />

Landesbetrieb Wald und Holz NRW – Regionalforstamt Hochstift<br />

Im Rahmen der Förderung von Forst- und Holzwirtschaft hat der Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />

als Teil der Landesverwaltung eine Strukturanalyse der regionalen Forst- und Holzwirtschaft in Auftrag<br />

gegeben. Auf Grundlage der Situationsanalyse sollen Handlungsempfehlungen ausgesprochen und<br />

konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Wertschöpfungspotenziale der Marktkette „Forst-Holz“<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> zu optimieren.<br />

Mit der Bearbeitung ist die Forst- und Holzwirtschaftsberatung Hevendehl Consult aus Halver<br />

beauftragt. Schon zu Ende der Förderlaufzeit 2009 – 2012 hat die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Höxter</strong> Kontakt mit dem Beratungsunternehmen aufgenommen. Für die kommende Förderperiode ist<br />

ein gezielter Austausch über die jeweilig erhobenen Strukturanalysen geplant. Die Bioenergieregion<br />

hat im Laufe ihrer Arbeit Wertschöpfungspotentiale insbesondere im Bereich der holzartigen Biomasse<br />

gesammelt. Auf der anderen Seite fehlen Daten speziell zur energetischen Nutzung von Biomasse auf<br />

forstwirtschaftlichen Flächen. Insbesondere bei der Nutzung des Holzaufwuchses in Privatwäldern<br />

könnten sich unerschlossene Potentiale ergeben, die es zukünftig zu integrieren gilt.<br />

Die erweiterte Netzwerkstruktur wird dabei helfen, den Stand der energetischen Verwertung von<br />

Holzbrennstoffen detaillierter zu dokumentieren und die Entwicklung der Arbeit der Bioenergieregion<br />

zu evaluieren.<br />

5.4.3 Initialberatung intensivieren<br />

Die persönliche Beratung im direkten Austausch mit dem Verbraucher wurde zu einem zentralen<br />

Baustein in den vergangenen Jahren der Projektlaufphase der Bioenergieregion. Insbesondere die<br />

Wärmeproduktion aus holzartigen Festbrennstoffen wird mittlerweile mit dem Standort Biomassehof<br />

Borlinghausen in Verbindung gebracht. Die Beratungsleistung unterstützte sowohl konkrete Vorhaben,<br />

leistete aber auch einen wichtigen Beitrag bei der erstmaligen Auseinandersetzung mit der Materie.<br />

Dabei leisten die Energieanlagenschau sowie das Geschäftsfeld der Produktion und Konfektionierung<br />

von Hackschnitzeln einen wichtigen Beitrag, um einen ersten Zugang zur Thematik zu ermöglichen.<br />

Zwar ist der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> sehr ländlich geprägt, trotzdem sind diverse Holzbrennstoffe und deren<br />

Verbrennungstechnik für viele Verbraucher noch nicht verständlich und nachvollziehbar.<br />

Vor Ort wird der direkte praktische Bezug zur Materie geschaffen, der den Brückenschlag zwischen<br />

wirtschaftlicher Berechnung und praktischer Umsetzung bis hin zur Netzwerkarbeit mit dem<br />

30


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

entsprechenden Installateur ermöglicht. Diese Beratung soll in Zukunft weiter erhalten bleiben, aber<br />

auch durch externe Experten unterstützt werden. Mit gezieltem Wissenszugang zum Einsatz<br />

erneuerbarer Energien steigt die Nachfrage nach qualifizierter und unabhängiger Beratung stetig an.<br />

Die bisherige Arbeit der Bioenergieregion hat gezeigt, dass im Nachgang zur Initialberatung, vielfach<br />

der Wunsch geäußert wird, in einem Vor-Ort Gespräch konkrete Handlungsempfehlungen zu<br />

bekommen. Dies ist insbesondere bei der Wahl einer neuen regenerativen Heizanlage der Fall. Aus<br />

dem Netzwerkgedanken heraus ist es wichtig, qualifizierte Energieberater empfehlen zu können. Aus<br />

diesem Grund ist eine Imagekampagne mit dem Sanitärhandwerk geplant, die ihre jeweilige<br />

Spezialisierung im Bereich regenerativer Wärmeproduktion präsentieren. Die Einbindung von<br />

umgesetzten best-practice Anlagen erfüllt hier einen wichtigen Baustein.<br />

Die Beratungsleistung soll in einer folgenden Förderphase intensiver beworben werden. Neben<br />

Privatleuten sollen verstärkt auch gewerbliche Kunden und Kommunen profitieren. Weitere potentielle<br />

Interessenten sind Betreiber von Sportstätten, kirchlichen Einrichtungen und weiteren öffentlichen<br />

Gebäuden.<br />

Eine Werbekampagne zur Umstellung bzw. Modernisierung von Heizanlagen in den Kategorien<br />

Privathaushalt, kommunale Liegenschaften und Gewerbe soll zusätzlich Aufmerksamkeit erregen und<br />

Mut zur Umstellung machen. In diesem Rahmen können besonders hervorzuhebende Umsetzungen<br />

im Bereich Gebäudesanierung, energetische Modernisierung und Kundenberatung präsentiert<br />

werden.<br />

Veranschaulichung an best-practice Anlagen<br />

Exkursionen zu Praxisanlagen helfen beim technischen Verständnis und erhöhen die Akzeptanz. Im<br />

Rahmen einer Folgeförderung sind daher Lehrfahrten zu solchen Anlagen geplant. Die möglichen<br />

Themenfelder sind sehr vielfältig, wie beispielsweise Anlagen zur Verbrennung oder auch<br />

Brikettierung halmgutartiger Biomassen, wie Miscanthus, Stroh oder Heu. Während der vergangenen<br />

Projektlaufphase sind regelmäßig Anfragen nach Holzvergaseranlagen zur Strom- und<br />

Wärmeproduktion eingegangen. Infoabende und Tagesseminare befassten sich mit der Thematik.<br />

Zukünftig soll dieser Bereich in Form Exkursionen zugänglicher gemacht werden.<br />

5.4.4 Konfliktfelder aufgreifen – Kommunikationsgrundlagen schaffen<br />

Während der Arbeit der Bioenergieregion haben sich zahlreiche Konfliktfelder beim Ausbau<br />

regenerativer Energien gezeigt. Allen voran der zunehmende Anbau von Energiepflanzen führte<br />

vielerorts zu Unmut in der Bevölkerung. Mittlerweile sind im <strong>Kreis</strong>gebiet <strong>Höxter</strong> 32 Biogasanlagen in<br />

Betrieb und 5580 ha werden für den Biomasseanbau verwendet. Dies hat ein gestiegenes<br />

Verkehrsaufkommen während der Ernteperiode zur Folge. Tendenziell werden höhere<br />

Frischmasseerträge im Vergleich zum klassischen Getreideanbau geerntet, wodurch eine höhere<br />

Straßen- und Wegebelastung zu verzeichnen ist. Neben diesen messbaren Effekten begleiten auch<br />

landschaftsästhetische Veränderungen die Diskussionen. Bereits in der vergangenen Projektlaufzeit<br />

wurde dieses Konfliktfeld gezielt aufgegriffen und intensiv Wissensvermittlung rund um die Vergärung<br />

von Biomasse betrieben, beispielsweise während des Tags der offenen Biogasanlage im Juli 2011.<br />

Das Begleitprojekt der Hochschule OWL „Veränderung von Landschafts- und Biodiversität beim<br />

zunehmenden Biomasseanbau“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Riedl war zum einen darauf<br />

ausgerichtet, die vom Energiepflanzenanbau betroffene landschaftliche und die biologische Vielfalt im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> exemplarisch zu erforschen und damit das bislang allgemein lückenhafte Wissen zu<br />

diesem Arbeitsfeld zu verbessern. <strong>Zum</strong> anderen konnten Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

(Informationsveranstaltungen, Verbrauchertagung, Fachsymposium) sowie weiter führende<br />

Diskussionen für Planer und Praktiker vor Ort geliefert werden.<br />

Im Teilprojekt Landschaftsdiversität wurden u.a. Befragungen von Erholungssuchenden und<br />

Landschaftsnutzern durchgeführt, um die visuellen und ästhetischen Wirkungen verschiedener im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> relevanter Energiepflanzen-Kulturen differenziert zu messen und beurteilen zu lassen.<br />

Dazu wurden Fotos von repräsentativen, stark frequentierten Blickpunkten im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> angefertigt<br />

und mittels digitaler Bildbearbeitungsverfahren mit verschiedenen Energiepflanzenkulturen verfremdet<br />

(fotorealistische Bildmontagen). Sie dienten als Vorlagen für bestimmte in einem Fragebogen<br />

31


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

systematisch zusammengestellte, urteilende Fragen. Die Befragungen und Auswertungen erfolgten<br />

zielgruppenspezifisch.<br />

Zusammenfassend bestätigte sich, was sich durch vergleichbare Studien zu andern Projekttypen<br />

abzeichnete, dass abwechslungsreich gestaltete „Energie-Landschaften“ (Farbvielfalt bzw.<br />

Blütenreichtum, Kleinteiligkeit, Abwechslungsreichtum etc.) monostrukturierten, großflächig und<br />

eintönig erscheinenden Landschaften deutlich vorgezogen werden. Darin unterscheiden sich<br />

Erholungsuchende und mit dem Thema vertraute Praktiker nur graduell.<br />

Im Teilprojekt Biodiversität wurden exemplarische Untersuchungen an Feldvögeln und Laufkäfern<br />

durchgeführt. Die Untersuchungen haben diverse neue Erkenntnissen erbracht, die<br />

regionalspezifische Besonderheiten belegen können, aber auch für weiter führende Untersuchungen<br />

sehr hilfreich sind.<br />

Im Endergebnis kann bestätigt werden, dass auch die biologische Vielfalt einer für den<br />

Energiepflanzenanbau genutzten Kulturlandschaft mit dem Angebot an Kleinstrukturen zwischen und<br />

in den Nutzflächen sowie mit vielseitigem Nutzungsmuster zunimmt. Somit kommt den Ökotonen<br />

(Übergänge bzw. Säume zwischen Nutzungsgrenzen), insbesondere dem Blütenangebot sowie der<br />

Nutzpflanzenvielfalt bei insgesamt möglichst kleinflächiger Durchdringung eine besondere Bedeutung<br />

zu. Die Frage nach einer Mindestdichte solcher biodiversitätsfördernder Strukturen kann nur im<br />

Kontext des jeweiligen Landschaftstypus und der dafür gesetzten Naturschutzziele differenziert<br />

beantwortet werden.<br />

Erste Ergebnisse dieser Begleitforschung wurden Anfang September auf der Fachtagung „Biomasse<br />

vs. Kulturlandschaft?“ präsentiert. Das große Interesse zeigte die besondere Brisanz dieser<br />

Fragestellung für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>. Es konnte ein Anstoß zur gemeinsamen Diskussion zwischen den<br />

unterschiedlichen Parteien herbei geführt werden. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird<br />

in diesem Zusammenhang als unabhängige Plattform wahrgenommen und konnte während der<br />

laufenden Diskussion eine Moderations- und Vermittlerrolle übernehmen. Gegenseitiges Verständnis<br />

baut Vorurteile ab und schafft eine hilfreiche Diskussionsgrundlage. Diese Erkenntnis soll auch in<br />

einer folgenden Förderphase berücksichtigt und weiter ausgebaut werden. Insbesondere der Ansatz<br />

zur Abpufferung von Biomasseanbauflächen durch Blühstreifen, Blühflächen und ähnlicher Ökotone<br />

sollen verstärkt aufgegriffen werden.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu klären, ob die Schaffung von Randstreifen bzw.<br />

Schneisen für eine gezielte Bejagung von Wild nutzbar ist. Hier schließt sich nämlich mit der Zunahme<br />

der Wildschadenproblematik ein weiteres Konfliktfeld an, welches in einem zusätzlichen<br />

Beschäftigungsfeld der Bioenergieregion bearbeitet werden soll. Hierzu sind Dialogveranstaltungen<br />

zwischen Vertretern von Landwirtschaft, Naturschutz und Jägerschaft geplant.<br />

Die im Rahmen des Projektes Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> durchgeführte<br />

Begleitforschung hat bewirkt, dass die Hochschule OWL an einem mit Mitteln des Bundesamtes für<br />

Naturschutz geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Jahren 2012 und 2013<br />

mitarbeiten wird. Zusammen mit der Universität Stuttgart Hohenheim und dem LTZ Augustenberg in<br />

Forchheim werden die Forschungen zur Biodiversität fortgesetzt. Dazu werden auch wieder<br />

Biomasseflächen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> untersucht werden. Die erfolgreiche Kooperation mit der<br />

Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> wird damit fortgesetzt. Aus den Forschungsergebnissen<br />

sollen Vorschläge für die Gestaltung von „Biomassekulturen der Zukunft aus Naturschutzsicht“<br />

abgeleitet und dargestellt werden.<br />

5.4.5 Kooperation mit Klimaschutzbemühungen<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> besetzt zum Jahr 2012 die Stelle eines Klimaschutz- und Flächenmanagers.<br />

Hauptaufgabengebiet wird der Aufbau und Erhalt eines Umweltmanagementsystems zur Erarbeitung<br />

von Maßnahmen zum Klimaschutz und Reduzierung von CO 2 sein. Mit Hilfe einer Synergie zwischen<br />

der Bioenergieregion und den Klimaschutzbemühungen des <strong>Kreis</strong>es sollen gezielt gemeinsame Ziele<br />

verfolgt werden.<br />

Im Rahmen des Klimaschutzes werden mögliche Themen auch die Speicherung von erneuerbar<br />

erzeugtem Strom und die Bereitstellung für Elektromobilität sein. Durch die ländliche Struktur des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Höxter</strong> besteht das Problem, dass Bewohner von Dörfern und kleinerer Städte über kein<br />

ausreichendes öffentliches Nahverkehrsnetzwerk verfügen. Notwendige Fahrten zur Versorgung mit<br />

32


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Lebensmitteln o.ä. können oftmals nur mittels einen eigenen Autos bewerkstelligt werden. Dies belegt<br />

auch die starke Fahrzeugrate von 80.079 Personenkraftwagen und 7407 Krafträdern 22 bei einem<br />

Bevölkerung von 146.626 Einwohnern. Für notwendige Versorgungsfahrten müssen oftmals<br />

Zweitwagen angeschafft werden, welche insbesondere Kurzstrecken zu überbrücken haben. Hier<br />

ergibt sich ein Markt für Elektrofahrzeuge, die bisher nur eine begrenzte Reichweite von ca. 150 km<br />

pro Batterieladung leisten können. Im Verbund mit dem Klimaschutz des <strong>Kreis</strong>es soll die Thematik der<br />

Elektromobilität erstmals für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> erörtert werden. Hier ist v.a. zu prüfen, inwiefern aus<br />

Biomasse produzierter Strom für die Speicherung in Fahrzeugen herangezogen werden könnte.<br />

5.4.6 Umweltbildung<br />

Während der vergangenen Förderphase der<br />

Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnten<br />

am Standort Biomassehof Borlinghausen ein<br />

Energielehrpfad 23 als auch eine<br />

Energieanlagenschau eingerichtet werden.<br />

Thematisch beschäftigt sich der Energielehrpfad<br />

mit dem Anbau von Energiepflanzen und der<br />

Produktion von regenerativen Energieträgern. Die<br />

Energieanlagenschau präsentiert die energetische<br />

Nutzung dieser Energieträger insbesondere in<br />

Heizanlagen und automatisiertem Betrieb. Die<br />

Führungen vor Ort mit Wandergruppen,<br />

Schulklassen, Privatleuten, u.a. zeigten, dass grundlegende Informationen zum Ursprung von Energie<br />

und deren Umgang nicht flächendeckend vorhanden sind. Bevor ein intensiver Einstieg in die Materie<br />

erneuerbarer Energien vorgenommen werden konnte, musste dieses Grundlagenwissen zuerst<br />

geschaffen werden. Diese Möglichkeit möchten sich die Verantwortlichen auch in einer zukünftigen<br />

Förderphase offen halten und die Pflege beider Ausstellungen beibehalten. Geplant sind zusätzlich<br />

weitere Produkte und Themenfelder in die Ausstellung mit aufzunehmen. Mit besonderem Blick auf die<br />

Umweltbildung in Schulen soll das Angebot einer gezielten Schulung von Schulklassen geschaffen<br />

werden. Diese soll sowohl am Biomassehof aber auch direkt an der jeweiligen Schule möglich sein.<br />

5.4.7 Neue Risiken bei der Verwendung erneuerbarer Energien entschärfen<br />

Der zunehmende Ausbau erneuerbarer Energien zur Wärme- oder Stromproduktion birgt auch neue<br />

Gefahrenpotentiale. Bei der Wärmeproduktion durch holzartige Biomassen ist z.B. der<br />

Schornsteinbrand eine große Gefahrenquelle. Fast in jedem zweiten Haushalt in der Region gibt es<br />

einen Kaminofen. 24 Durch die Verwendung zu nassen Holzes, unsachmäßige Befüllung und<br />

Befeuerung und/oder bei einer zu geringen Luftzufuhr lagern sich kohlenstoff- und teerhaltige<br />

Rückstände im Ofen ab, die zu Schornsteinbränden führen können. Die Notwendigkeit an<br />

Aufklärungsarbeit und Qualifizierungsangebot für Anwender von Holzfeuerstätten besteht auf breiter<br />

Ebene und soll in einer kommenden Förderphase der Bioenergieregion abgearbeitet werden.<br />

Weiteres Gefahrenpotential besteht beim Brand von Photovoltaikanlagen, da die Anlagen bei<br />

Sonneneinstrahlung und im Brandfall weiterhin elektrischen Gleichstrom produzieren. Die Lösung im<br />

Brandfall ist bisher das kontrollierte Abbrennen, um eine Gefährdung der beteiligten Feuerwehren<br />

möglichst gering zu halten. Hier besteht akuter Aufklärungsbedarf für Betreiber und kommunale<br />

Feuerwehren. Die Bioenergieregion strebt hier die Unterstützung von Weiterbildung und<br />

Sicherheitstrainings im Brandfall von Photovoltaikanlagen an.<br />

Bereits in der abgelaufenen Förderphase der Bioenergieregion konnte im Juni 2010 ein<br />

Sicherheitsseminar zu Arbeits- und Explosionsschutz für Biogasanlagen angeboten werden. Weitere<br />

Themenschwerpunkte waren Explosionsschutzdokument, Gefahren- und Risikoanalyse.<br />

22 <strong>Kreis</strong>standardzahlen 2011<br />

23 nebenstehendes Bild zeigt einen Ausschnitt des Energielehrpfads Biomassehof Borlinghausen<br />

24 Schornsteinfegerinnung <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Dietmar Weber, 2011<br />

33


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Dieses Seminar soll in Zukunft für regionale Feuerwehren angepasst werden, um für den besonderen<br />

Fall von Explosionsgefahren durch austretendes Biomethan vorzubereiten.<br />

5.4.8 Analyse des Wärmemarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Bereits während der vergangenen Projektlaufphase der Bioenergieregion 1.0 hat sich die Erfassung<br />

der Wärmeproduktion über regenerative Energieträger als äußerst schwierig herausgestellt. Während<br />

die Zahl der örtlichen Biogasanlagen mit 32 laufenden Anlagen relativ gering ist und<br />

Telefonbefragungen belastbare Zahlen ergeben, ist die Anzahl der Holzfeuerstätten schwieriger<br />

abschätzbar. Anfragen an die Schornsteinfegerinnung konnten schließlich zu belastbaren Zahlen<br />

führen. Für eine präzisere Überprüfung des Projekterfolges der Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Höxter</strong> ist es daher zwingend notwendig den regionalen Wärmemarkt regelmäßig zu analysieren.<br />

Hieraus lassen sich zudem wichtige Daten für die Bereitstellung regenerativer Brennstoffe, die<br />

Veränderung regionaler Wertschöpfung sowie weiterer Handlungsfelder für die Bioenergieregion<br />

ableiten.<br />

5.4.9 Infokampagne: Feinstäube und sonstige Emissionen – Novellierung der 1. BImSchV<br />

Seit dem 22. März 2010 ist die Novelle der Kleinfeuerungsanlagen (1. BImSchV) in Kraft getreten und<br />

regelt damit die Freisetzung von Emissionen in kleinen und mittleren Feuerungsanlagen. Hintergrund<br />

ist die Reduzierung von Feinstaub- und CO-Emissionen von Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe,<br />

wie Kohle, Torf, Scheitholz, Hackschnitzel, Späne, Briketts, Pellets, Stroh, Getreide und ähnliche<br />

Brennstoffe. Die neue Verordnung gilt für Feuerungsanlagen ab 4 kW Nennwärmeleistung, womit<br />

neben Heizungsanlagen auch Einzelraumfeuerungsanlagen betroffen sind. Die Novellierung wirkt sich<br />

sowohl für Neuanlagen als in geregelten Übergangsfristen auch für Bestandsanlagen aus. So gilt die<br />

Einhaltung der neuen Grenzwerte für Anlagen, die vor dem 31.12.1994 errichtet wurden, bereits zum<br />

01.01.2015.<br />

Automatisch beschickte Neuanlagen, die nach dem 31.12.2014 errichtet werden, müssen gegenüber<br />

Altanlagen einen besonders niedrigen Grenzwert für Staub- und CO-Emissionen einhalten.<br />

Um die Ziele der Bundesregierung einzuhalten, muss daher zwingend auf die neuen Anforderungen<br />

und Pflichten beim Betrieb von Feuerungsanlagen hingewiesen werden. Für Bestandsanlagen kann<br />

sich schon während der Projektlaufphase der Bioenergieregionen 2.0 Handlungsbedarf ergeben. Beim<br />

Neukauf von Heizungs- und Einzelraumfeuerungsanlagen müssen die einzuhaltenden Grenzwerte<br />

bekannt sein, um nicht innerhalb kürzester Zeit Probleme bei der Einhaltung der gesetzlichen<br />

Grenzwerte zu bekommen. Die Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> unterstützt diese<br />

Entwicklung in Form von Infokampagnen und Seminaren, welche eingehend auf die reduzierten<br />

Grenzwerte hinweisen sollen. Wichtiger Projektpartner ist an dieser Stelle die <strong>Kreis</strong>vereinigung der<br />

Schornsteinfeger sowie die regionale <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft.<br />

6 Zeit und Arbeitsplan (siehe Anhang)<br />

7 Partizipierung – Akteursbeteiligung, Partner<br />

Bereits im vergangenen Projekt Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> konnten neben den aktiven<br />

Projektpartnern weitere wichtige Akteure im Netzwerk integriert werden. Eine konkrete Integration und<br />

Mitarbeit am Prozess konnte bspw. durch die Mitgliedschaft im Förderverein Regionale Bioenergie im<br />

Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> (ReBio) e.V. erreicht werden. Auszugsweise sind hier folgende Akteure und<br />

Partner zu benennen:<br />

<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Höxter</strong> – Warburg, <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfegerinnung <strong>Höxter</strong> –<br />

Warburg, Landwirtschaftlicher <strong>Kreis</strong>verband <strong>Höxter</strong> – Warburg e.V., Sparkasse <strong>Höxter</strong>, Vereinigte<br />

Volksbank eG, Volksbank Pb-Hx-Det, Kath. Landvolkshochschule "Anton Heinen" Hardehausen,<br />

Landschaftsstation im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V., E.ON Mitte AG, die zehn Stadtverwaltungen des <strong>Kreis</strong>es, die<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> vertretenen Stadtwerke, Acker- und Saatbauvereins Hochstift e.V., Volkshochschule<br />

<strong>Höxter</strong>, OWL Marketing GmbH, Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Verein zur<br />

Förderung des Regionalmarketings im und für den <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong>, Biogasanlagenbetreiber, Architekten,<br />

Energieberater, Handwerker u.a.<br />

34


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Die Maßnahmen zur Partizipation sind vielfältig und sollen in einer kommenden Förderphase weiterhin<br />

bedient und ausgebaut werden:<br />

• Einbindung der interessierten Bürger im Verein und ggf. in der Vorstandsarbeit<br />

• Durchführung gemeinsamer Regionalveranstaltungen und Arbeitskreisen<br />

• Pressearbeit<br />

• Arbeit mit Schülern im Rahmen von Projektwochen<br />

• Imagekampagnen<br />

• Initialberatung<br />

• Schulungen und Seminare<br />

• Energielehrpfad und –anlagenschau<br />

• Leitprojekte<br />

• Kooperationen mit kommunalen und gewerblichen Betrieben<br />

• Konfliktmanagement<br />

• Bezuschussung von Kongress- und Exkursionsbesuchen interessierter Akteure<br />

• Möglichkeit Projektförderungen für neue Ideen zu bekommen (Entscheidung über<br />

Steuerungsgruppe) .<br />

8 Evaluierung – Analyse und Bewertung des Projekterfolges<br />

Zur Überprüfung und Anpassung des regionalen Entwicklungsprozesses im Hinblick auf die gesetzten<br />

regionalen Ziele und Maßnahmen werden wie schon zur vergangenen Förderperiode halbjährliche<br />

Zwischenberichte und ein Abschlussbericht angefertigt. Weitere Hilfsmittel, wie das Indikatortool des<br />

DBFZs sowie der kommunale Wertschöpfungsrechner der AEE, können nun im Rahmen der<br />

Bioenergieregion 2.0 zur Bewertung des Projekterfolges herangezogen werden. Aus Sicht der Region<br />

sind neben den seitens des Fördergeldgebers und der wissenschaftlichen Begleitforschung<br />

vorgegebenen Parameter folgende Indikatoren vorgesehen:<br />

Indikator Evaluationsmethode Frequenz<br />

Regionalwirtschaftliche Effekte<br />

(regionale Wertschöpfung) durch<br />

angestoßene Investitionen und regionale<br />

Energiebereitstellung und verbundene<br />

Kaufkraftbindung, sowie Arbeitsplätze<br />

Akzeptanz des Biomassehofes als<br />

Kompetenzzentrum<br />

Politische Identifikation<br />

Verstetigungserfolg Bioenergiemanagement<br />

spezifische, in den regionalen Zielen<br />

formulierte Parameter (s. Kap. 4)<br />

Erfassung der Anlageninvestitionen, zusätzlichen<br />

Erlöse bei heimischen Bioenergieerzeugern und<br />

vermiedenen Beschaffungskosten für<br />

Energieimporte (fossil) mittels Fragebogen oder<br />

Telefonbefragungen bei den relevanten<br />

Unternehmen; Nutzung des Indikatortools des<br />

DBFZs für die Veränderung des Anlagenbestandes;<br />

Nutzung des kommunalen Wertschöpfungsrechners<br />

der AEE zur Bemessung der regionalen<br />

Wertschöpfung;<br />

Überprüfung regionaler Energiebereitstellung aus<br />

der Forstwirtschaft im gegenseitigen Austausch mit<br />

der Strukturanalyse der regionalen Forst- und<br />

Holzwirtschaft (Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />

bzw. Forst- und Holzwirtschaftsberatung Hevendehl<br />

Consult)<br />

Experteninterviews mittels Studienarbeit<br />

Hochschule <strong>Höxter</strong> Steigerung der Umsatzquote<br />

Biomassemengen über den Hof mittels<br />

Umsatzanalyse<br />

<strong>Kreis</strong>tagsbeschlüsse Zahl der auf Bioenergie<br />

umgestiegenen Liegenschaften<br />

Zusage zur Teilnahme an zukünftiger Förderperiode<br />

Bioenergieregionen 2.0<br />

Laufende Überprüfung durch WSK-Manager,<br />

Bericht auf den Vorstandssitzungen und bei WSK-<br />

Treffen<br />

laufend<br />

jährlich<br />

jährlich<br />

2012<br />

halbjährlich<br />

35


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

9 Fortführung des Prozesses nach Beendigung des Wettbewerbs – Netzwerk und<br />

Projektmanagement<br />

Die vergangene Projektlaufphase der Bioenergieregion hat gezeigt, welche zentrale Rolle die<br />

Anlaufstelle Biomassehof Borlinghausen übernommen hat; ein Dreh- und Angelpunkt, der direkt mit<br />

dem Bild der Bioenergieregion assoziiert ist. Dies belegen zahlreiche Besuchergruppen,<br />

Einzelberatungen, Führungen durch Energieanlagenschau und –lehrpfad, Veranstaltungen, Seminare<br />

sowie die mittlerweile tägliche Arbeitsplatzbesetzung durch einen Mitarbeiter der Bioenergieregion.<br />

Hier hat sich der Mittelpunkt des Netzwerkes entwickelt, über das Institutionen, wirtschaftliche und<br />

wissenschaftliche Partner, Handwerk sowie Privatleute miteinander verknüpft werden. Der stetige<br />

Bezug zur Praxis, bspw. entlang der Wertschöpfungsketten Hackschnitzel, macht den Biomassehof zu<br />

einem unverzichtbaren Partner. Die Nachfrage nach Optimierungsansätzen erfolgt dabei sowohl<br />

regional wie überregional. Der Zugang zu solchem Spezialwissen kann im Rahmen der Förderung von<br />

Folgeprojekten noch vergünstigt oder sogar gratis angeboten werden, muss aber in Zukunft als neues<br />

Geschäftsfeld organisiert werden.<br />

Bisher wurden Prozess und Projekte der Bioenergieregion durch folgende Akteure begleitet und<br />

unterstützt: Geschäftsführung des Biomassehofs Borlinghausen, die auch zukünftig wieder die<br />

Projektleitung der Bioenergieregion übernehmen wird, Mitarbeiter der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> als<br />

Projektkoordinator sowie die Arbeitsgruppe Bioenergieregion bestehend aus den Projektpartnern und<br />

-antragstellern. Enger Schulterschluss zur <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Höxter</strong> als Projektantragsteller ermöglicht<br />

hier eine effiziente Aufgabenteilung unter den beteiligten Akteuren, Synergieeffekte durch die<br />

thematische Verknüpfung mit einzelnen Abteilungen des <strong>Kreis</strong>es, wie z.B. Umweltschutz und<br />

Abfallwirtschaft. Weitere enge Projektpartner sind die Landwirtschaftskammer NRW, die Hochschule<br />

OWL und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Mit diesem Netzwerk können fachliche und<br />

administrative Qualifikationen sinnvoll gebündelt werden. Insbesondere die Partnerschaft mit der<br />

Landwirtschaftskammer NRW ermöglicht die gezielte Wissensvermittlung im landwirtschaftlichen<br />

Sektor, der sich zunehmend auf dem Feld der erneuerbaren Energien ein zusätzliches Standbein<br />

erarbeitet hat.<br />

Durch die Entwicklung von kundenorientierten Dienstleistungen bereits während der vergangenen<br />

aber auch kommenden Projektförderlaufzeit hat sich ein neues Angebotsfeld ergeben, welches auch<br />

nach Ende des Förderzeitraums weiterhin nachgefragt werden wird. Der Biomassehof Borlinghausen<br />

ist im Ausbau und in der Effizienzsteigerung vieler Wertschöpfungsketten auch geschäftlich involviert,<br />

womit sich konkrete Dienstleistung etwa Biomasse- und Brennstoffhandel oder<br />

Energiedienstleistungen direkt als künftige Geschäftsfelder ergeben. Es ist schon jetzt abzusehen,<br />

dass die aufgebauten Wertschöpfungsketten profitabel arbeiten und die beteiligten Akteure mit dem<br />

transferierten Wissen eigenständig weiteragieren.<br />

Die Struktur der Regionalen Partnerschaft als Verein hat ebenso Aussicht auf Fortbestand, weil hier<br />

keine großen Kosten anfallen, sondern die Arbeit hauptsächlich im Nebenamt der Vertreter im<br />

Vorstand und in der Geschäftsführung im <strong>Kreis</strong> erledigt wird. Der Beirat wird seitens der Hochschule<br />

betreut, sodass auch hier eine feste Institution für Kontinuität und stets aktuelle Themenstellungen<br />

gesorgt hat und weiterhin sorgen wird.<br />

36


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

10 Ausgaben- und Finanzierungsplan<br />

Position Bezeichnung / Leistung Auftragnehmer HHJ 2012 HHJ 2013 HHJ 2014<br />

HHJ 2015 Gesamt<br />

01.08.-31.12.12 01.01.-31.07.13 01.08.-31.12.13 01.01.-31.07.14 01.08.-31.12.14 01.01.-31.07.15<br />

5 7 5 7 5 7<br />

Personalausgaben<br />

0817 Beschäftigte TVöD E 1 - E 11 Hake 20.915,00 29.281,00 20.915,00 29.281,00 20.915,00 29.281,00 150.588,00<br />

0822 Beschäftigungsentgelte N.N. 2.640,00 3.694,00 2.639,00 3.694,00 2.639,00 3.694,00 19.000,00<br />

23.555,00 32.975,00 23.554,00 32.975,00 23.554,00 32.975,00 169.588,00<br />

Mieten<br />

0834 Büromiete Borlinghausen BEM GmbH 1.800,00 2.520,00 1.800,00 2.520,00 1.800,00 2.520,00 12.960,00<br />

0834 Hallenmiete Energieanlagenschau BEM GmbH 800,00 1.167,00 833,00 1.167,00 833,00 1.000,00 5.800,00<br />

2.600,00 3.687,00 2.633,00 3.687,00 2.633,00 3.520,00 18.760,00<br />

Vergabe von Aufträgen<br />

0835 Veranstaltungsausgaben N.N. 2.000,00 1.300,00 1.000,00 1.000,00 800,00 1.900,00 8.000,00<br />

0835 Honoarvertrag Hofnagel 4.000,00 5.250,00 3.750,00 5.250,00 3.750,00 5.000,00 27.000,00<br />

0835 Moderation von Veranstaltugen o.ä. N.N. 1.000,00 2.000,00 1.500,00 2.000,00 1.500,00 1.200,00 9.200,00<br />

0835 Energieanlagenschau BEM GmbH<br />

Wartung 800,00 875,00 625,00 875,00 625,00 600,00 4.400,00<br />

Pflegearbeiten 600,00 600,00 400,00 600,00 400,00 500,00 3.100,00<br />

Miete Demoobjekte 1.300,00 2.000,00 1.400,00 2.000,00 1.300,00 2.000,00 10.000,00<br />

0835 Energielehrpfad (Pflanzung, Pflege, etc.) BEM GmbH 1.750,00 875,00 625,00 585,00 415,00 500,00 4.750,00<br />

0835 Sicherheitsschulung Feuerwehr N.N. - - 500,00 250,00 250,00 - 1.000,00<br />

0835 Druckaufträge N.N. 1.747,00 2.786,50 1.597,50 2.443,00 1.291,00 1.136,00 11.001,00<br />

Konzepte Studien Evaluierungen<br />

0835 Leitprojekt Sickerwasseraufbereitungsanlage N.N. 500,00 875,00 625,00 600,00 400,00 - 3.000,00<br />

0835 Wertschöpfung Grünabfälle BEM GmbH - - 500,00 - - - 500,00<br />

0835 Analyse Wärmemarkt N.N. 500,00 500,00 500,00 - - - 1.500,00<br />

Kooperationen mit der Zwillingsregion<br />

0835 Leitprojekt Biomassehof Warendorf N.N. 10.000,00 8.750,00 5.000,00 8.750,00 6.250,00 8.250,00 47.000,00<br />

Partizipation Öffentlichkeit, Engagement Akteure<br />

0835 Exkursionen best - practice 600,00 400,00 200,00 400,00 200,00 300,00 2.100,00<br />

0835 Umweltbildung Schulen - - 500,00 - 500,00 - 1.000,00<br />

24.797,00 26.211,50 18.722,50 24.753,00 17.681,00 21.386,00 133.551,00<br />

0844 Dienstreisen <strong>Kreis</strong>gebiet Hake 1.000,00 1.460,00 1.040,00 1.050,00 950,00 1.000,00 6.500,00<br />

0844 Dienstreisen außerhalb <strong>Kreis</strong>gebiet Hake 900,00 1.050,00 750,00 1.050,00 750,00 1.050,00 5.550,00<br />

0844 Fortbildung Hake 1.000,00 600,00 400,00 600,00 400,00 1.000,00 4.000,00<br />

2.900,00 3.110,00 2.190,00 2.700,00 2.100,00 3.050,00 16.050,00<br />

Gegenstände und andere Investitionen<br />

0850 Plakatwände, Rollbanner, o.ä. 900,00 1.050,00 750,00 800,00 550,00 - 4.050,00<br />

900,00 1.050,00 750,00 800,00 550,00 - 4.050,00<br />

Sonstige allgemeine Verwaltungsausgaben<br />

0839 Geschäftsbedarf Hake 500,00 700,00 500,00 700,00 500,00 700,00 3.600,00<br />

0840 Literatur Hake 500,00 292,00 208,00 292,00 208,00 - 1.500,00<br />

0841 Kosten Arbeitsplatz Hake 800,00 1.120,00 800,00 1.120,00 800,00 1.120,00 5.760,00<br />

1.800,00 2.112,00 1.508,00 2.112,00 1.508,00 1.820,00 10.860,00<br />

Gesamtbudget 56.552,00 69.145,50 49.357,50 67.027,00 48.026,00 62.751,00 352.859,00<br />

BMELV - Anteil (%) 61,12% 61,12% 61,12% 61,12% 50,00% 50,00%<br />

0864 Zuwendung 34.564,58 42.261,73 30.167,30 40.966,90 24.013,00 31.375,50 203.349,02<br />

0863 Drittmittel BEM 3.000,00 5.250,00 3.750,00 5.250,00 3.750,00 6.000,00 27.000,00<br />

0863 Zwillingsregion 6.000,00 5.833,33 4.166,67 5.833,33 4.166,67 7.000,00 33.000,00<br />

0862 Anteil <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 12.987,42 15.800,44 11.273,53 14.976,76 16.096,33 18.375,50 89.509,98<br />

37


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Anhang<br />

Zeit und Arbeitsplan<br />

Tätigkeiten, Maßnahmen, Projekte<br />

Energieanlagenschau<br />

Energielehrpfad<br />

Initialberatung Biomassehof<br />

Risikoschulungen<br />

Laufzeiten<br />

2012 2013 2014 2015<br />

8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7<br />

Konzepte, Schulungen, Evaluierungen<br />

Leitprojekt: Sickerwasseraufbereitung<br />

Wertschöpfung Grünabfälle<br />

Analyse Wärmemarkt<br />

Datensammlung Biomasseeinsatz<br />

Infokampagne 1. BImSchV<br />

Partizipation Öffentlichkeit<br />

Exkursionen best - practice<br />

Umweltbildung Schulen<br />

Konfliktmanagement<br />

Kooperation mit anderen Projekten,<br />

Regionen, Netzwerken<br />

Leitprojekt Biomassehof Warendorf<br />

Schnittstelle <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />

Verknüpfung Brennereien<br />

Synergie Klimaschutz <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Förderung Grünlandnutzung Biogas<br />

Förderung KUP im 10-jährigen Umtrieb<br />

Förderung gewerbliche Biomassenutzung<br />

1


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Konkrete Ziele und Meilensteine (technische – investiv)<br />

Ziele entlang<br />

der Wertschöpfungsketten<br />

Handlungsfeld entsprechend der<br />

energetischen Nutzungspfade<br />

Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />

Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />

++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />

Bioenergie<br />

im ländl. Raum<br />

Klimaschutz<br />

Reduzierung<br />

Importe<br />

regionale<br />

Wertschöpfung<br />

Vorbild<br />

Netzwerk<br />

Wissenstransfer<br />

Motivation<br />

Akteure<br />

Konflikte (K) /<br />

Synergien (S)<br />

1. Steigerung<br />

des Einsatzes<br />

von<br />

Biomassen zur<br />

Energie<br />

produktion um<br />

10 %<br />

Leitprojekt zur Projektierung eines<br />

Hackschnitzelheizwerks an der<br />

Sickerwasseraufbereitungsanlage<br />

Wehrden<br />

KUP im 10 – jährigen Umtrieb<br />

MS 1: Erarbeitung Konzeptstudie unter Prüfung von der Wirtschaftlichkeit und<br />

Durchführbarkeit<br />

MS 2: Konfektionierung des zur Verfügung stehenden Brennstoffs aus der<br />

Landschaftspflege<br />

MS 3: Projektierung<br />

MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen beim 10 jährigen Umtrieb<br />

MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />

I: Höhe der Anbaufläche (ha)<br />

++ ++ ++ ++ ++ + ++ + S: positive<br />

Ausstrahlung auf<br />

andere<br />

Kommunen<br />

++ ++ ++ ++ + + + + s. Kap. 5.1<br />

Förderung Grasvergärung in<br />

Biogasanlagen<br />

Förderung der thermischen<br />

Nutzung von Stroh<br />

energetische Nutzung von<br />

Grünabfällen holziger Art<br />

MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen<br />

MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />

MS 3: Exkursionen zu best-practice Anlagen<br />

MS 4: Einsatz von Grünlandaufwuchs an 20% aller BGA im <strong>Kreis</strong><br />

I 1: Tonnen eingesetzter Grassilage<br />

MS 1: Datenerhebung zur gezielten Wärmeproduktion aus Stroh: technische<br />

Umsetzbarkeit, Materialbezug, Förderung<br />

MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />

MS 3: Aufbau einer Partnerstruktur zur nötigen Projektierung<br />

I 1: Tonnen gehandelten Energiestrohs<br />

MS 1: Datenerhebung über Potential und aktueller Nutzung<br />

MS 2: 10% Einsatz zur thermischen Verwertung<br />

I 1: Tonnen eingesetzter Hackschnitzel<br />

++ ++ ++ ++ ++ 0 + + S: Abnahme von<br />

Grasaufwuchs<br />

bei<br />

Überproduktion<br />

durch BGA<br />

++ 0 ++ ++ ++ + ++ + K: Staubemissionen<br />

und<br />

Nährstoffentzug<br />

++ ++ ++ ++ ++ + + 0 K: Zunahme von<br />

Feinstaubemissi<br />

onen bei<br />

Verbrennung<br />

2. Erhöhung<br />

der Stoffstromeffizienz<br />

um<br />

20%<br />

Gasreinigung an Biogasanlagen<br />

MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen<br />

MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />

MS 3: Exkursion zu best-practice Anlagen<br />

MS 4: Umsetzung an 2 Pilotanlagen<br />

0 ++ 0 + + + + + S: Akzeptanzsteigerung<br />

durch<br />

verbessertes<br />

KWK-Konzept<br />

Private Stromvermarktung an<br />

Biogasanlagen<br />

MS 1: Datenerhebung aus Praxiserfahrungen „Virtuelle Kraftwerke“<br />

MS 2: Kommunikation der Ergebnisse<br />

MS 3: Machbarkeitsstudie(n)<br />

MS 4: Umsetzung an 1 Pilotanlage<br />

I 1: kWh gehandelter elektrischer Energie<br />

0 0 0 + ++ + + + K: Aufwandsentschädigung<br />

für eigenständige<br />

Stromvermarktung<br />

2


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Ziele entlang<br />

der Wertschöpfungsketten<br />

Handlungsfeld entsprechend der<br />

energetischen Nutzungspfade<br />

Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />

Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />

++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />

Bioenergie<br />

im ländl. Raum<br />

Klimaschutz<br />

Reduzierung<br />

Importe<br />

regionale<br />

Wertschöpfung<br />

Vorbild<br />

Netzwerk<br />

Wissenstransfer<br />

Motivation<br />

Akteure<br />

Konflikte (K) /<br />

Synergien (S)<br />

Sicherheitsschulung beim Umgang<br />

und Lagerung mit holziger<br />

Biomasse<br />

MS 1: Datenerhebung über Risiken beim Umgang und Lagerung holziger<br />

Biomasse in Halden<br />

MS 2: Schulungen für Feuerwehren, Anlagenbetreiber, Versicherer,<br />

Vermarkter<br />

+ + + + ++ + ++ + S: Reduzierung<br />

von Verlusten<br />

beim Einsatz v.<br />

Biomassen<br />

3. Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs<br />

um<br />

20%<br />

Schulungen und<br />

Weiterbildungsseminare zur<br />

systematischen Wärmedämmung<br />

MS 1: Schulungen zur energetischen Gebäudesanierung<br />

MS 2: Schulungen zum energieeffizienten Heizen und Lüften<br />

MS 3: Weiterqualifizierung von Handwerkern zu „Dämmprofis“<br />

I 1: Sanierte Gebäude<br />

I 2: eingesparte Wärmemengen (kWh)<br />

I 3: ausgebildete Dämmprofis<br />

0 ++ 0 ++ ++ + ++ ++ S: geringere<br />

gesundheitliche<br />

Belastung durch<br />

Vermeidung von<br />

Schimmelbildung<br />

3


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Konkrete Ziele und Meilensteine (organisatorisch)<br />

Ziele innerhalb<br />

der<br />

Regionalen<br />

Partnerschaft<br />

Handlungsbedarf entlang der<br />

Kommunikationsnetze<br />

Meilensteine (MS) und Wirkungsindikatoren (I)<br />

Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />

++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />

Bioenergie<br />

im ländl. Raum<br />

Klimaschutz<br />

Reduzierung<br />

Importe<br />

regionale<br />

Wertschöpfung<br />

Vorbild<br />

Netzwerk<br />

Wissenstransfer<br />

Motivation<br />

Akteure<br />

Konflikte (K) /<br />

Synergien (S)<br />

4. Ausbau von<br />

Netzwerkstrukturen<br />

Aufbau eines Biomassehofs in der<br />

Zwillingsregion Warendorf –<br />

Münster<br />

Verknüpfungsvorhaben „Alternative<br />

Einkommensmöglichkeiten für<br />

regionale Brennereien“<br />

Ausbau des Fördervereins<br />

„Regionale Bioenergie im<br />

Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> e.V.“<br />

Kooperation mit gewerblichen<br />

Betrieben<br />

Strukturanalyse Holzwirtschaft<br />

MS 1: Erfahrungsaustausch mit Biomassehof Borlinghausen<br />

MS 2: Adaption der Ergebnisse<br />

MS 3: Konzepterstellung Biomassehof Warendorf<br />

MS 4: Projektierung<br />

I 1: Tonnen gehandelter Ware (Hackschnitzel, Pellets, Scheitholz, etc.)<br />

MS 1: Datenerhebung über alternative Nutzungsmöglichkeiten des<br />

Bioethanols: Energieproduktion?<br />

MS 2: Datenerhebung über alternative Nutzungsmöglichkeiten der<br />

Altgebäudesubstanz: Energiespeicherung?<br />

MS 3: Kommunikation der Ergebnisse<br />

MS 4: Projektierung an 1 Pilotanlage<br />

MS 1: Unterstützung des Ehrenamtes im Verein<br />

MS 2: Unterstützung in Fördertätigkeit des Vereins<br />

MS 3: Zuwachs Mitglieder auf mind. 150<br />

I 1: Anzahl Mitglieder<br />

MS 1: Datenerhebung über Förderung von Energieproduktion auf Basis<br />

regenerativer Energieträger<br />

MS 2: Kooperation mit Förderbanken<br />

MS 3: Kommunikation mit passenden Umsetzungspartnern<br />

I 1: Anlagenzubau und produzierte Energie (kWh)<br />

MS 1: Austausch von Projektergebnissen<br />

MS 2: Evaluierung ungenutzter Potentiale aus dem Forstbereich<br />

MS 3: Kommunikation der Ergebnisse in der Fläche<br />

++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ S: überregionale<br />

Wahrnehmung<br />

++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++<br />

++ + + + ++ ++ ++ ++ S: Stärkung des<br />

Engagements<br />

der Akteure und<br />

Beteiligung am<br />

Prozess<br />

++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ K: Akzeptanzprobleme,<br />

Finanzierungsschwierigkeiten<br />

+ + + + + + + +<br />

Initialberatung intensivieren<br />

MS 1: Beratung gewerblicher Kunden sowie von Kirchengemeinden und<br />

Sportstätten<br />

MS 2: Integration im Netzwerk und Vermittlung von unabhängigen Experten<br />

MS 3: Machbarkeitsstudien zur Projektierung<br />

MS 4: Werbekampagne zur Modernisierung / Umstellung von Heizanlagen<br />

MS 5: Exkursionen zu best-practice Anlagen<br />

I 1: Anzahl Beratungsleistungen<br />

0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++<br />

4


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

Konfliktfelder aufgreifen –<br />

Kommunikationsgrundlagen<br />

schaffen<br />

MS 1: Tag(e) der offenen Tür<br />

MS 2: Kommunikationsveranstaltungen zum gemeinsamen Austausch<br />

0 0 0 0 ++ ++ ++ 0<br />

Ziele innerhalb<br />

der<br />

Regionalen<br />

Partnerschaft<br />

Handlungsbedarf entlang der<br />

Kommunikationsnetze<br />

Meilensteine (MS)<br />

Beiträge zu den Zielen des Wettbewerbs<br />

++ = stark, + = mittel, 0 = neutral<br />

Bioenergie<br />

im ländl. Raum<br />

Klimaschutz<br />

Reduzierung<br />

Importe<br />

regionale<br />

Wertschöpfung<br />

Vorbild<br />

Netzwerk<br />

Wissenstransfer<br />

Motivation<br />

Akteure<br />

Konflikte (K) /<br />

Synergien (S)<br />

4. Ausbau von<br />

Netzwerkstrukturen<br />

Kooperation mit<br />

Klimaschutzbemühungen des<br />

<strong>Kreis</strong>es<br />

Umweltbildung an Schulen<br />

MS 1: Datenerhebung Elektromobilität<br />

MS 2: Verknüpfung mit Fachhochschule Lippe<br />

MS 3: Sponsoring von 2 Elektrobikes<br />

MS 4: Datenerhebung vermiedene Treibhausgaseffekte durch Ausbau EE<br />

I 1: Eingesparte Tonnen CO 2 – Äquivalent<br />

MS 1: Ausarbeitung von Projektthemen<br />

MS 2: Kooperation mit Partner(n) im Bildungssektor<br />

MS 3: Bildungstage, -projekte für Schulklassen<br />

+ + + + + + + +<br />

0 0 0 0 + + + + S: bewussterer<br />

Umgang mit<br />

Energie<br />

Neue Risiken bei der Verwendung<br />

erneuerbarer Energien entschärfen<br />

MS 1: Datenerhebung über neue Risiken beim Umgang mit EE<br />

MS 2: Sicherheitsschulungen für Feuerwehren, Anlagenbetreiber, Versicherer,<br />

Vermarkter<br />

0 0 0 0 + + + + S: Akzeptanzschwierigkeiten<br />

EE reduzieren<br />

Analyse des Wärmemarktes<br />

MS 1: Datenerhebung über Holzheizungsanlagen und<br />

Einzelraumfeuerungsanalgen im <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

0 0 0 0 + + + +<br />

Infokampagne: Feinstäube und<br />

sonstige Emissionen – Novellierung<br />

der 1. BImSchV<br />

MS 1: Datenerhebung über Auswirkungen der Novellierung 1. BImSchV<br />

MS 2: Partnerstruktur mit <strong>Kreis</strong>vereinigung der Schornsteinfeger und<br />

<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft schaffen<br />

MS 3: Kommunikation der Auflagen und Pflichten<br />

0 + 0 0 + ++ ++ +<br />

5


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

11 Letter of Intents<br />

6


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

7


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

BHD/MR <strong>Höxter</strong>-Warburg e.V. • Bohlenweg 3 • 33034 Brakel<br />

Bioenergieregion Kulturland<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Bohlenweg 3<br />

33034 Brakel<br />

Ihnen schreibt<br />

Geschäftsstelle Brakel<br />

Tel: 05272-5402<br />

Fax: 05272-1000<br />

mail: Norbert.Hofnagel@mr-hoexterwarburg.com<br />

Datum: 08.03.2012<br />

Förderfortführung Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2012-2015<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

aufgrund einer außerordentlich erfolgreichen ersten Projektphase möchten wir Sie auf dem Weg zur<br />

Energiewende auch in der zweiten Runde unterstützen. Wir sind mit unserem Unternehmen als<br />

Selbsthilfeorganisation für unsere Land- und Forstwirtschaft seit den sechziger Jahren tätig und haben uns in den<br />

vergangenen 3 Jahren auch in der Bioenergieregion stark engagiert.<br />

Wir erwarten neben einem intensiven Wissenstransfer, einer Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Weiterbildung<br />

zur Qualifizierung sowie Wertschöpfungssteigerung sehr positive Effekte aus der Phase 2 Ihres Projektes.<br />

Aus diesem Grund beteiligen wir uns zusammen mit unseren Tochterunternehmungen mit 27.000,- € verteilt auf 3<br />

Jahre an Ihrem Projekt. Die Beteiligung ist in erster Linie für die personelle Ausstattung gedacht.<br />

Wir wünschen viel Erfolg auf dem Weg zur zweiten Projektperiode.<br />

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

1.Vorsizender<br />

8


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

9


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

10


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

11


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

12


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

13


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

14


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

15


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

16


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

17


<strong>REK</strong> Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong> 2.0<br />

18


Impressum:<br />

Bioenergieregion Kulturland <strong>Kreis</strong> <strong>Höxter</strong><br />

Bohlenweg 3<br />

33034 Brakel<br />

Projektleiter<br />

Norbert Hofnagel<br />

Telefon 05272 / 5402<br />

norbert.hofnagel@mr-hoexter-warburg.com<br />

Koordinator<br />

Alexander Hake<br />

Telefon 05272 / 355755<br />

hake@kreis-hoexter.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!