10 Wir machen Zukunft – für Existenzgründer Maik Budach (l), Firma Rohlei Hörgeräteakustikermeister Marcus Hundt in seiner Werkstatt.
Wir machen Zukunft – für Existenzgründer 11 MIT BUSINESS-PLAN UND PASSGENAUER FINANZIERUNG ERFOLGREICH IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT Judit und Marcus Hundt, Hörakustik-Fachgeschäft, Sindelfingen Maik Budach, Firma Rohlei Rohrleitungsbau, Weil der Stadt-Merklingen „Wir haben Marktforschung betrieben und dann Sindelfingen bewusst ausgewählt“, beschreibt Marcus Hundt die Standortwahl für das Hörakustik-Geschäft, das er mit seiner Frau Ende <strong>2002</strong> eröffnet hat. So gründlich war auch die Vorbereitung auf die Existenzgründung. Ihr erster Weg hatte die Eheleute zur Handwerkskammer geführt. Es galt, eine Rentabilitätsvorschau zu erstellen und Risiken abzuklären. Nun war ein Business-Plan gefragt. Der Hörgeräteakustiker-Meister und die Hörgeräteakustikerin nahmen Kontakt zum Existenzgründungsberater der <strong>Kreissparkasse</strong> auf. Er prüfte die öffentlichen Förderprogramme. Das Ergebnis: auf zinsvergünstigte Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) konnte zurückgegriffen werden. Dieter Schmidt vom Center für Gewerbekunden und Freie Berufe in Sindelfingen übernahm in der „heißen Gründungsphase“ die Betreuung. „Für uns war all dies absolutes Neuland“, schildert das Ehepaar seinen Einstieg in die Selbstständigkeit. „Zwischen uns und den Beratern der <strong>Kreissparkasse</strong> hat die Chemie von Anfang an gestimmt. Wir hatten immer das Gefühl, gleichberechtigte Partner zu sein.“ Jetzt können sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und das breite Leistungsangebot an Hörgeräten und Gehörschutz mit individueller Anpassung bekannt machen. Judit Hundt, die sich mit ihrer Zusatzausbildung als Kinderakustikerin besonders gerne darum kümmert, dass Kinder durch gutes Hören bessere Entwicklungschancen haben, rät potentiellen Existenzgründern: „Machen Sie sich gründlich Gedanken, entwerfen Sie ein detailliertes Konzept – am besten mit Hilfe von Spezialisten.“ „Wir können viel mehr“, sagt Maik Budach und denkt schon über den Tag hinaus. Spezialanfertigungen und kleine Stückzahlen für Leitungssysteme – das ist sein Spezialgebiet, die Marktlücke,in der sich der Existenzgründer erfolgreich bewegt. Langjährige Tätigkeit im Spezialleitungsbau, etwa für Kühlsysteme in Bussen, Zügen, LKWs, brachte der Dreher und Facharbeiter für Warenbewegung zur Existenzgründung mit. Gute Verbindungen zu Lieferanten und Kunden erleichterten ihm den Einstieg. Die Werkhalle in Merklingen ist gemietet, das Herzstück der Produktion – die halbautomatische Biegemaschine („hier können wir nahezu jeden Winkel 100-prozentig genau einstellen“) – ist mithilfe der <strong>Kreissparkasse</strong> finanziert worden. Nach gut einem Jahr Selbstständigkeit beschäftigt Maik Budach seine Frau im Büro und drei Mitarbeiter in der Produktion. Eine vorsichtige Expansion ist geplant, die Auftragslage ist gut. „Wir bekommen sogar von der direkten Konkurrenz Unterstützung, weil die froh sind, dass wir denen die Kleinserien abnehmen“, erklärt der Unternehmer, der mit für das richtige Klima in Intercity-Zügen sorgt. Über den Business-Plan wurde mit einem externen Berater und Horst Laure vom Center für Gewerbekunden und Freie Berufe in Leonberg eine Finanzierung auf die Beine gestellt. „Alles ging sehr schnell und wurde sauber abgewickelt“, sagt der 37-jährige Familienvater. „Der Schritt in die Selbstständigkeit war für mich genau richtig.“ Die <strong>Kreissparkasse</strong> hat von 1997 bis <strong>2002</strong> rund 56 Mio. EUR an öffentlichen Fördermitteln für Existenzgründer vermittelt. In etwa der gleichen Höhe wurden diese durch Darlehen der <strong>Kreissparkasse</strong> ergänzt.