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Begleitinformationen zum Brackeler Schachlehrgang ...

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<strong>Begleitinformationen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Brackeler</strong> <strong>Schachlehrgang</strong><br />

von Christian Goldschmidt<br />

Springerwettrennen: Jeder Spieler kriegt einen Springer und stellt ihn in eine Ecke. Nun<br />

müssen beide die gegenüberliegende Ecke erreichen, wer zuerst da ist, hat gewonnen. Wer<br />

geschlagen wird, muss eben in seiner Ecke wieder anfangen.<br />

Ergänzende Frage für die Schlaumeier: „Wie viele Züge braucht der Springer von einer Ecke<br />

in die andere?“ Antwort: Sechs<br />

„Wer findet einen Weg in sieben Zügen?“ Antwort: Es gibt keinen, weil der Springer immer<br />

die Felderfarbe wechselt.<br />

Schließlich ist auch der König dran. Es ist ratsam beim König von Anfang an auf seine<br />

Sonderstellung zu achten. Üblicherweise betrachten die Kinder den König als Siegesbeute,<br />

wenn er geschlagen werden kann, aber: Der König darf nicht geschlagen werden! Das ist<br />

jedoch kein Vorrecht des Königs, sondern eine Verpflichtung.<br />

Die goldene Regel: Der König darf nicht auf ein bedrohtes Feld ziehen und muss aus einem<br />

Schach sofort raus. Also können die Könige sich auch nie begegnen, indem sie auf<br />

benachbarte Felder ziehen.<br />

Falls regelwidrige Züge geschehen, und das wird anfangs häufig der Fall sein, muss der<br />

Fehler korrigiert werden. Sobald der König ins Spiel kommt, sind also auch die Definitionen<br />

von „Schach“ und „Matt“ nötig:<br />

Schach: Eine gegnerische Figur greift den König an.<br />

Matt: Der König kommt nicht aus dem Schach raus und keiner kann helfen. Nur durch Matt<br />

kann man gewinnen.<br />

Bei ihren ersten Spielen üben die Kinder vorrangig die Gangart der Figuren, Spiele enden nur<br />

zufällig mit Matt, das Matt als vorrangiges Spielziel wird noch nicht gezielt verfolgt. Meist<br />

schlägt einer fast alle Figuren und versucht erst zuletzt den König zu fangen. Bei diesen oft<br />

langwierigen Versuchen entsteht dann häufig auch ein Patt noch bevor der Pattbegriff<br />

thematisiert wurde und damit die nächste Schwierigkeit: Warum ist Patt nicht gewonnen und<br />

wie sag ich´s meinem Kinde?<br />

Patt: Wer dran ist, kann nicht mehr ziehen, steht aber nicht im Schach. Unentschieden!<br />

Normalerweise wird ein Patt von den Kindern zunächst als Sieg begriffen, der König wurde ja<br />

schließlich auch gefangen. Mit etwas Feingefühl kann man aber diesen sicher geglaubten Sieg<br />

als lehrreichen Sonderfall herausstellen und benutzen um das Thema allgemein aufzugreifen.<br />

Und warum ist Patt nun nicht gewonnen? „Regel ist Regel und es ist eben so.“ Diese Antwort<br />

wäre vielleicht etwas phantasielos. Der König darf nicht gezwungen werden, sich in eine<br />

verbotene Position zu begeben. In früheren Zeiten wurde sogar vorgeschlagen, das Patt wegen<br />

dieser Respektlosigkeit in eine Niederlage für den Pattsetzenden umzuwandeln. Das wäre<br />

jedoch etwas zu viel des Guten und so ist es „zur Strafe“ eben nur Remis. In Zukunft gilt das<br />

Patt als ein vermeidbarer Unfall.<br />

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