Begleitinformationen zum Brackeler Schachlehrgang ...
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<strong>Begleitinformationen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Brackeler</strong> <strong>Schachlehrgang</strong><br />
von Christian Goldschmidt<br />
Der Springer (Seite 11)<br />
Wie bereits erwähnt, ist der Springer die einzige Figur, deren Gangart nicht ohne<br />
ausreichende Übung verstanden wird, vor allem, wenn er über mehrere Züge auf bestimmte<br />
Felder manövriert werden soll. Wenn Kinder den Springer nicht verstanden haben, ziehen sie<br />
ihn nicht gerne und weichen auf andere Figuren aus.<br />
Häufige Springerfehler:<br />
- Der Springer springt nicht, sondern „zieht“ entlang<br />
der L-Linie, also nur wenn der Weg frei ist.<br />
Manchmal wird dies sogar als Reichweite<br />
verstanden, also das „L“ nicht vervollständigt.<br />
Hier muss man nochmal ausdrücklich auf die<br />
Sprungfunktion hinweisen.<br />
- Der Springer zieht „drei Felder“ weit.<br />
- Das „L“ ist vier Felder lang<br />
- Das „L“ wird nicht in alle Richtungen gedreht<br />
In diesen Fällen wurde das „L“ vermutlich nicht<br />
nachhaltig erklärt.<br />
- Der Springer zieht ein oder zwei Felder diagonal.<br />
Meist keine falsch verstandene Springergangart,<br />
sondern eher eine geometrische Fehlleistung, die<br />
auch später noch passieren kann.<br />
Richtig oder Falsch?<br />
Richtig, hier hat sich allerdings<br />
Der Schüler die gerade/schräg-<br />
Merkregel eingeprägt.<br />
1. Sprung nach d4, 2. Sprung nach<br />
f5 und dann nach d6<br />
Die drei ersten Aufgaben testen, ob die Gangart des Springers grundsätzlich verstanden<br />
wurde. Wenn nur die Felder angekreuzt werden, auf die der Springer ziehen kann, ist alles<br />
klar. Wenn auch die Felder dazwischen angekreuzt werden oder bei der dritten Aufgabe das<br />
Feld a5 nicht, könnte das ein Hinweis sein auf „fehlendes Sprungvermögen“.<br />
Die weiteren Aufgaben üben die Springerkoordination über mehrere Züge. Wie kommt der<br />
Springer von A nach B? Hierbei macht es zunächst Probleme, dass ein Springer sich zunächst<br />
scheinbar entfernen muss, um sich seinem Ziel zu nähern. Der Springer hüpft dann<br />
verzweifelt um den Zielpunkt herum, wie eine Motte um die Laterne. Eine hilfreiche<br />
Überlegung ist es dann „rückwarts“ zu denken: „Von welchem Feld kommt man denn auf den<br />
Punkt?“ Vor allem bei der letzten Aufgabe werden die meisten Springer zunächst mal<br />
zielstrebig nach g2 in die Sackgasse gelenkt, bevor der Gedanke <strong>zum</strong> Ziel führt über welche<br />
Felder man eigentlich in die Ecke kommt.<br />
Der Bauer (Seite 12)<br />
Der Bauer ist der Kleinste mit den meisten Ausnahmen:<br />
- schlägt anders als er zieht<br />
- darf nur in eine Richtung laufen<br />
- kann einmal einen Doppelschritt machen (Doppelschritt heißt nicht zweimal ziehen!)<br />
- kann sich verwandeln in eine beliebige Figur außer den König<br />
- die en passant–Regel ist dabei noch nicht mal berücksichtigt<br />
Trotz dieser Masse an Regeln, machen Bauern erstaunlicherweise kaum Probleme. Manchmal<br />
wird die Richtung vertauscht. Die Umwandlungsregel wird manchmal falsch ausgelegt, dass<br />
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