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Begleitinformationen zum Brackeler Schachlehrgang ...

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<strong>Begleitinformationen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Brackeler</strong> <strong>Schachlehrgang</strong><br />

von Christian Goldschmidt<br />

konsultieren, möglicherweise auch unterrichtsbegleitend oder um sich selbst hinreichend<br />

fortzubilden. Ein Erwachsener erreicht Läuferdiplomniveau in recht kurzer Zeit. Wie bereits<br />

gesagt, man muss kein Meister sein.<br />

Sind Sie der traditionelle Großvater/Vater/Onkel, der seinem Kind das Schachspiel näher<br />

bringen will?<br />

Auch dafür eignen sich die Diplome, die 1:1-Lernsituation bietet sogar das perfekte Umfeld.<br />

Einen besseren Einzeltrainer als den geduldigen Papa kann man sich nicht wünschen. Dabei<br />

liegt die Betonung auf Geduld. Erzwingen Sie nichts und erwarten Sie keine Wunder. Der<br />

Wunsch Schach zu lernen soll schließlich vom Kind ausgehen. Und auch ihr Kind muss<br />

Schritt für Schritt lernen. Abschreckend will ich folgenden „Unterrichtsmonolog“<br />

wiedergeben, den ich vor einiger Zeit am Rande eines Turnieres aufgeschnappt habe und den<br />

ich an dieser Stelle aus dem Gedächtnis zitiere: „Schau mal, der Läufer zieht schräg, aber der<br />

Zug ist schlecht, dabei stellst du ihn ein. Und die Dame zieht man nicht so früh, das ist<br />

schlecht für die Entwicklung, außer man will Schäfermatt setzen. Das geht so…, meistens<br />

spielt Schwarz aber Sizilianisch.“ Das offenbar schachunkundige Geschwisterkind, welches<br />

bei dieser Lektion vom Vater in Sekunden von Null auf Damendiplomniveau katapultiert<br />

wurde, war geschätzte sechs Jahre alt. Spätestens beim zweiten Satz dürfte es sich innerlich<br />

vom Schach abgewendet haben.<br />

Möglicherweise wird ihr Kind nicht der kommende Weltmeister oder hat womöglich gar<br />

keine Lust <strong>zum</strong> Schachspielen. Trösten Sie sich, es kann trotzdem noch Abitur machen und<br />

schließlich muss es auch Fußballer geben.<br />

Aber manchmal geht der Weg mittlerweile sogar andersherum. Manche Eltern/Großeltern<br />

haben das Schachspiel schon mithilfe der Diplome von ihren Kindern erlernt. Aktuell<br />

korrigiere ich nebenbei in einer Schul-AG das Bauerndiplomheft vom Opa eines<br />

Fünftklässlers.<br />

Nicht konzipiert und nur bedingt geeignet sind die Hefte jedoch <strong>zum</strong> Selbststudium.<br />

Viele Aufgaben können zwar eigenständig und auch im Voraus ohne Vorwissen bearbeitet<br />

werden, aber der begleitende Trainer oder Lehrer ist unverzichtbar. Einer muss Regeln und<br />

Sachverhalte erklären, Aufgaben stellen und auf Fehler hinweisen.<br />

So, wenn ich sie mit meinen manchmal vielleicht despektierlichen Anmerkungen jetzt nicht<br />

abgeschreckt habe, können Sie sich auf viele schöne Erlebnisse bei der Vermittlung des<br />

faszinierendsten Spiels freuen, welches die Menschheit erdacht hat.<br />

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