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STADLINGER POST<br />

Kirche in Kirchham sind es wert,<br />

hier etwas zu verweilen und diese<br />

baulichen Kostbarkeiten auf sich<br />

wirken zu lassen.<br />

Die Bahnlinie Vorchdorf-Gmunden<br />

und die Straße Vorchdorf-<br />

Gmunden führen, fast immer<br />

im kurzen Abstand zueinander,<br />

nebeneinander her. Die Ortschaft<br />

Eisengattern bietet wieder<br />

eine Besonderheit mit Seltenheitswert,<br />

die 1.000-jährige<br />

Linde von Eisengattern, ein Baum<br />

von respektablen Ausmaßen. Im<br />

Inneren des hohlen Stammes<br />

befinden sich ein Tisch und eine<br />

Umlaufbank, auf der vier bis<br />

fünf Personen bequem Platz finden.<br />

Eine Sehenswürdigkeit der<br />

ganz besonderen Art. Auf der<br />

Straßenstrecke zwischen Krottendorf<br />

und Gschwandt, sieht<br />

man auf der rechten Seite den<br />

Flughafen Gschwandt, auf dem<br />

vom Frühling bis in den Herbst<br />

hinein, bei gutem Wetter emsiger<br />

Flugbetrieb herrscht. Dafür muss<br />

man sich aber für einen eigenen<br />

Tag Zeit nehmen. Gschwandt<br />

selbst ist ein ruhiger und sehr<br />

schön gelegener Erholungsort,<br />

der viele Wandermöglichkeiten<br />

bietet. Als Sehenswürdigkeit und<br />

künstlerisch sehr wertvoll gelten<br />

die Seitenaltäre der spätgotischen<br />

Pfarrkirche. Auch Gschwandt<br />

wäre einen längeren Aufenthalt<br />

wert. Von Gschwandt aus, wo<br />

die Straße großteils bergab führt,<br />

ist es nur mehr eine kurze Strecke<br />

bis nach Gmunden, dem Ziel<br />

unseres Fußmarsches. In Gmunden<br />

selbst kamen wir so gegen<br />

11.30 Uhr an.<br />

Wie nun immer die Entstehung<br />

des Liebstattsonntags auch gewesen<br />

sein mag, Tatsache ist, dass<br />

die Trachtenvereine der Traunseestadt,<br />

allen voran der Trachtenverein<br />

Traunseer, zusammen mit<br />

der Kirche dieses nur für Gmunden<br />

typische Brauchtum in die<br />

Jetztzeit herüber gerettet haben.<br />

Im März<br />

2004 haben<br />

die Gmundner<br />

Konditoren<br />

noch<br />

eine zusätzliche<br />

Arbeitsschicht<br />

einlegen<br />

müssen,<br />

denn<br />

zum ersten<br />

Mal beteiligten<br />

sich auch<br />

der Handel<br />

und die Gastronomie direkt<br />

am Liebstattsonntagsgeschehen.<br />

4.000 kleine Lebkuchenherzen<br />

verschenkten 2004 die Kaufleute<br />

und vereinzelt auch Gastwirte als<br />

kleines Dankeschön für die Kundentreue<br />

und Besuche. In einer<br />

Kooperation haben die Gmundner<br />

Konditoren im Jahr 2004<br />

das größte Liebstattherz der Welt<br />

gefertigt, welches rund 12 m2<br />

groß und 170 Kilogramm schwer<br />

war. Um 16.00 Uhr wurde am<br />

Rathausplatz in Gmunden dieses<br />

große Liebstattherz präsentiert<br />

und anschließend gegen eine freiwillige<br />

Spende an die Besucher<br />

und Gäste im Stadtzentrum verteilt.<br />

Der Reinerlös wurde einem<br />

sozialen Zweck zugeführt. Man<br />

kehrt damit zu den Ursprüngen<br />

dieses Brauchtums zurück.<br />

Aber nun zurück zu unserem<br />

„Wandertag“. Unsere Kinder,<br />

damals 11 und 8 Jahre alt, haben<br />

die Strecke ganz gut bewältigt,<br />

obwohl ich wahrscheinlich in<br />

der nächsten Zeit nicht mehr auf<br />

Begeisterung gestoßen wäre, mit<br />

einem derartigen Vorschlag. Als<br />

wir in Gmunden waren, kamen<br />

uns schon Leute entgegen, die<br />

ein Lebkuchenherz umgehängt<br />

hatten. Am Landungsplatz vor<br />

dem Rathaus, auf der Seepromenade<br />

und auch in der Kirchengasse<br />

sahen wir sehr viele Leute<br />

in der Gmundner-Alttracht mit<br />

umgehängten Lebkuchenherzen,<br />

die an Passanten und Besucher<br />

verteilt wurden. Sogar die diensthabenden<br />

Gendarmeriebeamten<br />

waren mit Herzen „ausgestattet“.<br />

Den Nachmittag verbrachten<br />

wir noch in der Stadt, in der<br />

es ja viel zu bestaunen und zu<br />

entdecken gibt.<br />

Mit dem letzten Zug fuhren wir<br />

dann vom Gmunden-Seebahnhof<br />

zurück nach <strong>Stadl</strong>-<strong>Paura</strong>. Aber<br />

auch dabei konnten wir noch<br />

eine Kuriosität erleben. Als nämlich<br />

der Zug zu einem beschrankten<br />

Bahnübergang kam, hielt der<br />

Zug an, der Schaffner stieg aus,<br />

drehte den Bahnschranken herunter,<br />

der Zug konnte jetzt den<br />

Bahnschranken passieren. Als<br />

dann der letzte Wagen des Zuges<br />

am Schranken vorbei war, drehte<br />

der Schaffner den Bahnschranken<br />

wieder hoch. Der Schaffner<br />

stieg ein und der Zug konnte<br />

nun seine Fahrt fortsetzen. Heute<br />

glaubt kein Mensch mehr, dass<br />

es so etwas tatsächlich gab. Der<br />

Schnee in den Bergen leuchtete<br />

im Abendlicht, während in den<br />

Niederungen bereits viele Blumen<br />

blühten. Es war ein schöner Frühlingstag,<br />

reich an verschiedensten<br />

Eindrücken und Erlebnissen.<br />

Quellen:<br />

Heimatbuch Kirchham, Trauner Verlag Linz<br />

2000., 100 Jahre Vorchdorferbahn 1903-<br />

2003, Stern/Hafferl Verk.g.m.b.H, Liebstattsonntag,<br />

Brauchtum/Trachtenverein Traunseer,<br />

Salzkammergut-Rundschau v. 17.3.2004<br />

Bildmaterial aus eigenem Archiv.<br />

GESCHICHTE<br />

Jänner bis März 2006 · 1/06 53

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