04 Region <strong>BESTplus</strong> Quo Vadis, Frau Behrens?
<strong>BESTplus</strong> Region 05 [Bp-ws]. <strong>BESTplus</strong> sprach mit der zum Jahresende scheidenden Geschäftsführerin derPro City GmbH Göttingen, Beate Behrens, die sich durch Ihre engagierte, erfolgreiche Arbeit und Ihr herzliches Auftreten sehr viele Sympathien erworben hatte. Überall ist das große Bedauern über Ihren Entschluss, die Leinestadt zu verlassen, zu vernehmen. Frau Behrens, verraten Sie die Gründe, die Sie bewogen haben zu kündigen? Lag es u.a. auch an der mangelnden finanziellen Ausstattung, dass Sie viele Ihrer Ideen nicht verwirklichen konnten? B.B.: In den vergangenen Jahren habe ich mit vielen Menschen in unserer Innenstadt viele schöne Projekte und Ideen umsetzen können. Beispielsweise gehören der „Göttinger Kindertag“ oder in diesem Frühjahr die „Göttinger Glücksmomente“ dazu. Meine Kreativität habe ich immer in unserer Innenstadt voll ausschöpfen können, dafür danke ich allen Unterstützern und Förderern. Meine Wahl eine Neuausrichtung zu wagen, ist eine persönliche Entscheidung und hängt erst einmal grundsätzlich nicht mit der Situation meines Arbeitgebers zusammen. Ist es Ihrer Meinung nach wichtig bzw. nötig, dass das Gesamtkonzept von Pro City einer Überarbeitung bedarf? B.B.: Das Gesamtkonzept von Pro-City ist aus meiner Sicht insgesamt gut für die Göttinger Innenstadt. Einzig die Finanzierung sollte zeitnah auf verbindliche Aussagen aller Akteure neu aufgestellt werden. Hierzu erarbeitet der Pro-City Vorstand derzeit ein neues Konzept, das in Kürze vorgestellt wird. Würden Sie bitte die Vielseitigkeit Ihrer (geleisteten) Aufgaben für unsere Leser beschreiben? B.B.: Ein großer Teil meiner Arbeit bestand darin, Veranstaltungen wie die „Nacht der Kultur“, das „Göttinger Gänseliesel-Fest“ gemeinsam mit dem BLICK, den „Göttinger Kindertag“, den Verkaufsoffenen Sonntag „Göttingen zieht an“ oder auch kleine Aktionen wie die gemeinsame Schaufensterdekoration zu den Händel-Festspielen zu konzeptionieren, Finanzierungen aufzustellen und letztlich mit vielen Menschen die Umsetzung zu organisieren. Der andere große Teil meiner Arbeit ist in die Mitarbeit bei Städtischen Themen wie z.B. der Umbau der Innenstadt, Fahrradabstellanlagen oder die Überarbeitung des Einzelhandelskonzeptes geflossen. Ein weiterer Bereich ist die Vermittlerrolle in einer Innenstadt, in der Interessens- und Nutzungskonflikte verschiedener Parteien normal sind. In wie weit halten Sie es für möglich, dass evtl. in Zukunft auch angrenzendes Potenzial (z.B. Kauf Park, Lutteranger) für pro City genutzt wird? B.B.: Die Zusammenarbeit zwischen den Einzelstandorten ist bereits gut und kann zukünftig noch ausgebaut werden. Alle Handelsstandorte können voneinander profitieren und gemeinsam das Oberzentrum Göttingen stärken. Welches sind rückschauend die wichtigsten positiven Dinge, die Sie in Ihrer kreativen Arbeit realisieren konnten? Die Göttinger Lichttüte mit Teelicht kann (seit November 2013) in vielen Göttinger Geschäften zum Preis von 3,95 Euro erworben werden. B.B.: Die Werbelinie von Pro-City hat mittlerweile einen hohen Wiedererkennungswert. Bei den Jahresempfängen von Pro-City konnten wir in den vergangenen Jahren immer wieder besondere Orte herausstellen wie den „Alten Botanischen Garten“ oder in diesem Jahr die „Johanniskirche“. Eins der stimmigsten Projekte ist in meinen Augen die „Chill-Lounge“ in diesem Jahr bei der „Nacht der Kultur“ gewesen. Den Busring in der Jüdenstraße in eine gemütliche Straßenecke für einen Abend umzugestalten ist aus meiner Sicht ein bereicherndes Schätzchen. Was war die größte Enttäuschung während Ihrer 7jährigen Tätigkeit als Geschäftsführerin? B.B.: Die Freude über das Erreichte und die große Anerkennung von vielen Menschen in den vergangenen Wochen macht diese Frage überflüssig. Gibt es schon konkrete, mitteilungswürdige Aussagen zur Gestaltung Ihrer zukünftigen beruflichen Weiterentwicklung? B.B.: Ich nutze meine Möglichkeiten und bin dabei, diese auszuloten. Ihr/e Nachfolger/in wird in große Fußstapfen treten, Sie verlassen ein „gut bestelltes Feld“. Was können Sie ihr/ihm an guten Ratschlägen mitgeben? B.B.: Jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen. Dadurch bekommt die Innenstadt in jedem Fall neue Impulse und Möglichkeiten. Ich wünsche Pro-City, der Innenstadt und meinem Nachfolger alles erdenklich Gute und immer eine Handbreit „Wasser unterm Kiel“! Frau Behrens, wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft und danken für das Gespräch.